#104 Steffen Range, wie lief das Jahr 2024 aus Sicht des Handwerks?
Shownotes
In der Jahresabschlussfolge von Handwerk erleben spricht Jan Peter Kruse mit Steffen Range, dem Chefredakteur der Deutschen Handwerks Zeitung, über die wichtigsten Ereignisse und Herausforderungen des Jahres 2024. Gemeinsam blicken sie auf Themen, die das Handwerk bewegt haben, und wagen einen Ausblick auf 2025.
Themen der Folge: 🔹 Rückblick 2024: Bauernproteste, Bürokratiehürden und die Auswirkungen des GEGs. 🔹 Europapolitik und Green Deal: Welche Auswirkungen haben die Neuausrichtungen auf das Handwerk? 🔹 Fachkräftemangel: Erfolgsmodelle wie die Integration ausländischer Azubis und mögliche neue Ansätze. 🔹 Baukrise: Warum der Wohnungsbau stockt und wie die Politik gegensteuern könnte. 🔹 Highlights: 75 Jahre Deutsche Handwerks Zeitung und der erste ZDH-Geschichtspreis. 🔹 Ausblick 2025: Was das Handwerk von der neuen Bundesregierung erwartet – von Steuergesetzen bis Bürokratieabbau.
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Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wird unterstützt von &T Metallhandwerk. Mehr Technik, mehr Tiefe, mehr Tipps.
Max Herrmannsdörfer: Hallo und herzlich willkommen hier heute zu Handwerkerleben, eurem Talk für Macher. Heute mit einer Jahres-End-Ausgabe, mit einem Rückblick und einem Ausblick, einen Rückblick aufs Handwerk. Ich freue mich ganz besonders, begrüße heute Steffen Rangel, Chefredakteur der Deutschen Handwerkszeitung. Hallo Steffen. Hallo Peter. Steffen, wir blicken auf ein lebhaftes Jahr zurück in verschiedenen Bereichen, verschiedene Facetten. Lass uns mal drauf schauen, diese Highlights und vielleicht auch auf das, was nicht so Was fehlt dir gleich ein? Ach, das ging gleich turbulent los im Jahr 2024, nämlich mit den Bauernprotesten. Wir erinnern uns. Ich stand auch im Stau hier in Bad Wörishofen, wo die Deutsche Handwerkszeitung sitzt. Gab es auch große Bauernproteste. Tagelang kam er nicht durch den Kreisverkehr oder von der Autobahn runter. Das Interessante aus Sicht des Handwerks ist, Die Bauernproteste haben sich ja relativ schnell ausgewachsen. Also viele Mittelständler haben sich angeschlossen, fühlten sich von den Protesten der Bauern angesprochen, haben es auch einfach als Ventil genutzt, ihre Unzufriedenheit mit der Ampelregierung kundzutun. Und wie war, wenn wir uns erinnern, wie war die Konsequenz daraus aus den Protesten? Was war die Wirkung? Ja, das war ganz interessant. Eigentlich gab es ja dann auch eine große Gegenbewegung, also Leute, die sich für die Demokratie eingesetzt haben und das Handwerk, das hat zum ersten Mal eigentlich wirklich richtig verärgert gegenüber der Bundesregierung kommuniziert. Lange Zeit war es das Handwerk hat sich sehr konstruktiv eingebracht, Verbesserungsvorschläge geäußert. Daraus ist aber nicht viel erwachsen bei der Ampelregierung und jetzt hat sich richtig mal so der Zornbahn gebrochen. Die Bauern haben dafür den Weg geebnet. Das Thema Regierung haben wir gleich noch ein paar Mal, glaube ich. Lass uns mal da weiterschauen. Europawahlen haben stattgefunden. Ja, aus Sicht des Handwerks auch hochinteressant, weil es gerade so eine Neuausrichtung in der Europapolitik gibt. Lange Zeit hat die Europapolitik sich vor allem der ökologischen Transformation verschrieben. Das lief unter dem Schlagwort Green Deal, also Europa als ökologischer Vorreiter.
Max Herrmannsdörfer: Und jetzt mit der Europawahl haben sich die Prioritäten total verschoben. Europa achtet jetzt vor allem darauf, auf Wettbewerbsfähigkeit, dass die Unternehmen gute Rahmen- und Standortbedingungen vorfinden. Das ist eigentlich ein Eingeständnis, dass man es mit der Bürokratie übertrieben hat. Dass man in guter Absicht, in gutem Willen ökologischer Vorreiter werden zu wollen, den Unternehmen einfach zu viel aufgebürdet hat. Was am Schluss dann an deren Produktivität und an deren Wettbewerbsfähigkeit genagt hat. Wir haben das Thema auch immer mal wieder bei unseren Podcasts gehabt und auch auf dem Handwerkerradio. Stichwort Lieferkettenrichtlinie sagen wir mal. Genau die Lieferkettenrichtlinie ist so ein Beispiel, wo kleine Unternehmen einfach sagen, ihr überfordert uns. Wir können die erforderlichen Unterlagen, die erforderlichen Nachweise nicht mehr beibringen. Jetzt wurde immer gesagt, Kleine Unternehmen müssen das ja gar nicht so lückenlos nachweisen, aber Pustekuchen kann man sagen. Natürlich, die großen Unternehmen, die mit kleineren Unternehmen Geschäfte machen, verlangen einfach diese Nachweise. Die knallen dir einen Stapel Papier hin, den hast du auszufüllen, sonst bist du raus aus dem Geschäft. Da kann man tausendmal sagen, kleine Unternehmen sind doch nicht davon betroffen. Doch, wenn du größeres Unternehmen als Auftraggeber hast, verlangt der von dir diese lückenlosen Berichtspflichten. Und damit hängst du voll mit drin. Und das Gleiche gilt für die EU-Entwaldungsverordnung. Kleine Mittelständler müssen jetzt nachweisen, dass der Stapel Papier, den sie benutzen, aus ökologischem Waldbau stammt. Das überfordert Unternehmen. Da kommt immer mehr on top. Und ich kann schon verstehen, dass die Betriebe da verstopft sind. Die ist aber noch verschoben worden, Ein Jahr. Aber jetzt hat das Handwerk natürlich die Hoffnung, dass dieses Jahr genutzt wird, diese Entweidungsverordnung noch mal gründlich zu überarbeiten und zu entrümpeln. Also es wäre nichts gewonnen, wenn heute in einem Jahr einfach dieselbe Verordnung, so wie diese gerade auf dem Papier steht, in Kraft tritt. Es muss jetzt genutzt werden, die realistischer zu gestalten und abzuspecken. Das Thema ist, eigentlich will man sicher dem gar nicht entgegenstellen, weil die Grundidee ist ja eine gute, ist ja eine ökologische Grundidee, aber die Verwaltung, die damit entstanden ist, die ist einfach, was die kleineren und die mittleren Betriebe angeht, einfach zu groß.
Max Herrmannsdörfer: Und das sind 98 Prozent der Betriebe in der Europäischen Union. Das sind ja die allerwenigsten, das ja Konzerne. Die Konzernen machen das nicht, die stellen drei, vier Leute ab. Die können das dann dokumentieren. Aber der Handwerksmeister muss sich nach Feierabend hinsetzen, Nachweise auszufüllen, die er zum Teil auch überhaupt nicht hat, die er recherchieren muss aufwändig. Das hält ihn von der Arbeit ab. Das kostet Produktivität und schlussendlich Wettbewerbsfähigkeit. Ich erinnere mich, wir beide haben mal einen Podcast aufgenommen, zusammen mit Ulrich Bob, der ehemalige Präsident der Handwerkskammer in Heilborn, Heilborn-Franken. Und damals hat er schon sehr deutlich die aufkommende Baukrise zum Thema gemacht in diesem Podcast und hat sehr deutliche Worte gefunden. Und das Thema hat uns dann das ganze Jahr leider begleitet. Es ist genauso gekommen, wie er es auch schon prognostiziert hat. Wie ist deine Einschätzung dazu, deine Kommentierung dazu? Wie ist es entstanden und wie können Sie allen Dingen auch schon mit einem leichten Blick nach vorne entwickeln? Es sollten ja viele Wohnungen gebaut werden und es sollte viel passieren, aber die Rahmenbedingungen waren doch dann ganz anders. Ja, schön, dass du an dieses Gespräch mit dem Ulrich Bob, dem ehemaligen Präsidenten von Heilbronn, erinnerst. Der war eigentlich ein Visionär. Der hat schon vor der Baukrise gewarnt, als viele noch beschwichtigt haben und gesagt haben, so schlimm wird es nicht kommen. Die schlimmste Baukrise haben wir in den 90ern kurz nach der Wiedervereinigung, als es dann den großen Kater am Baugab erlebt, so schlimm wird es nicht kommen. Doch es ist so schlimm gekommen. Lächerlich, was man erreicht hat. 400.000 Wohnungen wollte ja die Bundesregierung bauen. Ein Bruchteil davon ist tatsächlich umgesetzt worden. Die Zahl der Baugenehmigungen geht zurück. Das liegt sicherlich auch an der Bürokratie, also es hapert daran, dass Baugenehmigungen erteilt werden, liegt aber vor allem auch daran, dass Bauen wahnsinnig teuer geworden ist. Klar, die Zinsen spielen mit rein. Wir hatten Probleme mit Material, Materialengpässe, Fachkräftemangel spielt mit rein. Und das ist eine Gemengelage, die sich zu einer richtig großen Krise am Bau ausgewachsen hat. Bis dahin, dass jetzt viele Bauunternehmen Kurzarbeit.
Max Herrmannsdörfer: anmelden müssen. Also da wird die neue Bundesregierung dringend was dran tun müssen. Wir können es uns nicht leisten, dass neben der Industrie auch die Bauwirtschaft in die Knie geht. Das ist zu viel für die Stadt und Deutschland. Das verlangt sicherlich schnelle Maßnahmen dann, wenn eine neue Bundesregierung da ist. Wir haben noch so ein Thema, Aufreger schlechthin in diesem Jahr. Heute Heizungsgesetz, oft genannt, vorher ein bisschen komplizierter, GEG. Das hat uns ja alle betroffen, fast. Irgendwo hat jemand einen in der Familie gehabt, der gerade ein Problem damit hat, noch rechtzeitig fertig zu werden, irgendwas einzubauen oder der Sorgen hatte, dass er viel zu viel Geld ausgeben muss, was er gerade gar nicht hat, aber in der Pflicht steht, jetzt sanieren zu müssen. Auch in der Grundidee sicher richtig ökologisch, aber in der Umsetzung nachher problematisch. Stichwort erst mal Werbepumpe. So ging es sehr los. Ich bin überhaupt nicht so sicher, ob es in seiner Grundidee so richtig ist. Sagen wir mal. Ich meine die Zielsetzung, dahintersteht, die große Zielsetzung. meine, ob die Grundidee richtig ist, Dinge vorzuschreiben oder eher einen Anreiz zu schaffen, das wollte ich damit nicht sagen. Ja, auf jeden Fall hast du recht. Das Gebäudeenergiegesetz oder Havocs Heizungsgesetz ist, glaube ich, das umstrittenste Gesetz, jetzt gescheiterten Ampelkoalition gewesen. Und in diesem Gesetz verdichtet sich eigentlich alles, was man der Ampelkoalition auch an problematischem Verhalten vorwerfen kann. Eine wahnsinnige Regelungswut, eine kleinteilige Regulierung bis hin zum Vorschreiben einzelner Einspareffekte. Das Ding ist auch ein ungetümmt. Ich weiß nicht, ob du das Gesetz mal gesehen oder ausgedruckt hast. Über 70 Seiten. Das ist ein... Schreckensdokument der Planwirtschaft, der Zentralverwaltungswirtschaft. Und weil man gemerkt hat, dass dieses Gesetz nicht besonders gut ist und nicht besonders gut ankommt, man versucht, mit staatlichen Förderprogrammen, mit Subventionen gegenzusteuern. Eigentlich in einer gewissen Weise die Wärmepumpe mit der Brechstange in den Markt reinzudrücken. Wobei, in einem Punkt hast du natürlich recht, die Wärmepumpe an sich ist ja nicht schlecht. Die passt.
Max Herrmannsdörfer: Bei ganz vielen Häusern, Hausbesitzern, ich sag mal Einfamilienhäuser auf dem Land passt die ziemlich gut, aber sie passt eben in vielen anderen Fällen Altbauten in der Innenstadt nicht so gut oder überall wo Fernwärme angeboten wird. Also man hätte dieses ganze Gesetz viel, technologieoffener gestalten müssen und die Wärmepumpe, also nicht falsch verstehen, die hat ihren Platz. Das ist eine vernünftige Heizungsform. Aber eben nicht immer, nicht überall. Und vor allem steht der Politik nicht gut an, das zu entscheiden. Robert Habeck weiß das nicht besser als ein SHK-Meister aus dem Handwerk, welcher Heizkessel wo am besten passt. Aber dann komme ich noch mal zurück, was ihr am Anfang sagte, wo du meintest, ja, das war vielleicht schon in der Grundkonzeption ein Fehler gehabt. Wäre denn der richtige Weg, es über Anreize zu schaffen? Also zu sagen, Wer das macht, irgendeinen Vorteil welcher Art auch. Ja, das sagen manche Fachleute, wobei auch da muss ich sagen, haben uns die letzten zwei, drei Jahre eigentlich eines Besseren belehrt. Anreize sind schön, wenn sie denn zuverlässig auch eingeplant werden können. Aber das Problem, was wir jetzt auch mit der Wärmepumpe gehabt haben, ist ja, dass Förderprogramme über Nacht plötzlich eingestellt wurden, weil die Töpfe leer waren. Es gab keine Kalkulierbarkeit, keine Verlässlichkeit. Die Energieberater haben das mehrfach angemahnt, dass sich niemand mehr traut, Ihnen überhaupt einen Gutachten in Auftrag zu geben, weil man nicht weiß, ob in drei Monaten die Förderung noch fließt. Also in der Theorie klingt das, was du anregst, gut, aber das muss dann auch mit zuverlässigen und belastbaren Förderprogrammen unterfüttert werden. Und da muss die neue Bundesregierung auf jeden Fall rangehen. Ja gut, das weiß man aber dann auch erst ein bisschen später, ob es dann tatsächlich verlässlich ist. Aber zumindest sollte es so gebaut sein.
Max Herrmannsdörfer: dass es eine Verlässlichkeit erwecken kann, vom Anschein her. Denn beim GEG hatte ich sofort von einigen Bekannten gehört, haben zu mir gesagt, Peter, vergiss das Ding. Da brauchst du gar nicht draufgucken, das ist sowieso bald wieder weg. Das ist so schlecht gemacht. Das kam mir so entgegen. Das fand ich fatal, dass so ein Feedback bei mir angekommen ist. Also so darf es natürlich nicht sein. Es muss Vertrauen schaffen. Ja, und man hat viele Sachen, die wichtig sind, zumindest am Anfang auch nicht mitgedacht. Nimm mal als Beispiel die Gebäudehülle. Die Wärmepumpe, hatte ich ja gerade gesagt, ist so schlecht nicht. Aber die muss natürlich flankiert werden mit einer vernünftigen Dämmung. Und dieses ganze Dämmungsthema, hat man viel zu spät in den Blick genommen. Oder ich sprach gerade davon Fernwärme. In großen Städten kann es natürlich auch sinnvoll sein, auf Fernwärme zu setzen. Das hätte man aber von Anfang an mitdenken müssen, statt ... am Anfang den Anschein zu erwecken, müsst alle eure Heizungen rausreißen und nicht eine Wärmepumpe ersetzen. Das war sicherlich auch so nie gemeint, aber der Eindruck kam rüber. Und klar, wenn man dir eine Rechnung aufmacht, hier leg mal 80.000 Euro hin für eine neue Wärmepumpe, dann wird ihr aber auch schummrig. allein zu dem Thema kann man natürlich einen eigenen Podcast machen. Und wir werden jetzt gespannt beobachten, wie es da weitergeht. Das ist sicherlich jetzt Eines der wichtigen Themen, wird aus dem, wie es jetzt gerade besonders kommuniziert wird, Heizungsgesetz. Wo geht da die Reise hin? Hast du da eine Vorstellung, was da sein könnte, wie da die Entwicklung sein könnte? Ja, ich denke, die neue Bundesregierung wird gar nicht umhin kommen, das nochmal aufzuschnüren und an die Realitäten anzupassen. Das liegt schon allein daran, dass sich die Union sehr eingeschossen hat. auf das Heizungsgesetz oder das Gebäudeenergiegesetz. Also Merz und Söder können gar nicht anders als an diesem Heizungsgesetz was zu tun, wobei ich es auch ein bisschen populistisch finde, einfach zu sagen, es hat so einen Wahlkampfschlag, das GEG muss weg, mit dem Heizungsenergiegesetz. Das ist Quatsch. Natürlich brauchen wir irgendeine Form von geregelten Gebäudeenergiegesetz. Wir wollen ja nicht in die Steinzeit zurückfallen und unsere Luft mit Kohleöfen verpesten. Aber
Max Herrmannsdörfer: Was, glaube ich, schon angezeigt wäre, dieses Gebäudeenergiegesetz tatsächlich technologieoffener zu gestalten. Die Wärmepumpe da einsetzen, wo sie sinnvoll ist, aber in anderen Bereichen, verdichteten Innenstädten auch andere Formen zulassen. Also, wir verfolgen, wie es da weitergeht. Ganz anderes Thema jetzt. Du weißt, ich war vor gar nicht allzu langer Zeit mal in Freiburg gewesen und habe dort Mit erleben dürfen, wie ein Unternehmen gegründet wurde. India Works, das im Endeffekt das Thema der Erwerbsmigration zum Inhalt hat. da ging es darum, indische potenzielle Auszubildende zu uns kommen und wie das alles organisiert wird. Und derjenige, der das initiiert hatte, ein ehemaliger Mitarbeiter von einer Kammer. Handwerk von Ungarn Sternberg, war vorher der Geschäftsführer der Handwerkskammer in Freiburg. Er hat es mit initiiert, zusammen mit einem Partner in Indien. Dieses Thema ist im immer stärker gekommen, als eine mögliche Lösung, zumindest nicht kurzfristig, aber doch mit einem gewissen Vorlauf, an das Fachkräfteproblem heranzugehen. Halt ich für eine der positiven Errungenschaften auch der Ampelkoalition dieses Thema Fachkräftemangel zu adressieren. Die Einstellung ausländischer Auszubildender ist sicherlich ein Weg. Viele Handwerksbetriebe machen damit gute Erfahrungen. hast gerade angesprochen, indische Azubis gibt es im Fleischerhandwerk in Baden-Württemberg. In Teilen Ostdeutschlands macht man super Erfahrungen mit Auszubildenden aus Vietnam sind richtig beliebt und gut angesehen und das ist eines der zarten Pflänzchen, die aufgehen könnten. Das ist sicherlich nicht das Allheilmittel. Man kann auch viel machen im Bereich von Inklusion, also dass man Mitarbeiter mit Behinderung zum Beispiel in die Betriebe hinein holt. Es ist auch sicherlich das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht bei der Einbindung von
Max Herrmannsdörfer: von Frauen, also bessere Möglichkeiten zum Beispiel für Teilzeitbeschäftigung bieten. Aber die Einstellung ausländischer Azubis gehört sicherlich auch dazu. Und das hat die Bundesregierung erkannt, auch einen guten Rahmen geschaffen, Fachkräfteeinwanderung zu forcieren. Die Ernte wird sicherlich nicht jetzt ad hoc eingefahren, sondern wir werden es uns in den nächsten zwei, drei Jahren genau angucken. Ja, und dann kam Das glaube ich im Handwerk dann doch viele mit Erleichterung gesehen haben. Also am Schluss diese Hängepartie, nachdem die Bundesregierung eigentlich kein Geld mehr hatte, nachdem der Haushalt sich nicht mehr vernünftig aufstellen ließ, war es schon zäh und quälend. Es kam ja auch nichts Vernünftiges mehr rum. Insofern ist es jetzt nur konsequent, dass Scholz die Vertrauensfrage gestellt hat und Plan verloren hat, dass wir eine neue Regierung bekommen. Und ich glaube, das wird dem Mittelstand und dem Handwerk gut tun, wenn wieder eine Regierung dran kommt, die die Sorgen und Nöte der Unternehmer und der Mittelständler ernster nimmt. Ich habe das Gefühl, dass die Bundesregierung den berechtigten Sorgen des Handwerks etwas teilnahmslos, man kann es sogar härter sagen, fast ignorant. Gegenstand. Es gibt legendäre Auftritte von Bundeskanzler Scholz. Da hat er gesagt, die Klage ist der Gruß des Kaufmanns. Also er hat sich ein bisschen lustig darüber gemacht und gesagt, ihr jabbert und klagt auch immer, hört doch mal auf, den Standort schlecht zu reden. Nein, fast alle ökonomischen Indikatoren zeigen an, dass es schlecht den Standort steht. Die Industrie baut Arbeitsplätze in Höhe von Abertausenden. Jobs ab Deutschland wird nach unten durchgereicht. Das ist keine übliche Klage, das ist höchst besorgniserregend. Die neue Bundesregierung ist echt gut beraten, eine mittelstaatsfreundlichere Politik zu machen, bessere Rahmenbedingungen bei den Steuern zum Beispiel für die Unternehmen zu schaffen. Kannst du vielleicht noch mal eine Einschätzung von dir abgeben, warum die genau die gleichen Personen jetzt alle weitermachen? Ich glaube, einige fragen sich, wieso sind die jetzt da alle wieder da? Und warum gibt es da keine Veränderung?
Max Herrmannsdörfer: Ich frage mich das eigentlich auch. ist eine gute Frage. Also wer Olaf Scholz mal begegnet ist, der kann nur sagen, der Mann hat großes Selbstbewusstsein. Olaf Scholz ist mit sich im Reinen, findet, dass er einen guten Job gemacht hat. Da ist es aus seiner Sicht nur konsequent, dass er wieder antritt. Ja gut, man könnte es natürlich auch so verargumentieren und sagen, Es gibt so viele, die so eine große Bekanntheit haben, ja in der Partei jetzt einen gegeben, der noch in Frage gekommen wäre, über den ja diskutiert wurde. Aber bei den anderen ist ja das Gleiche passiert. Auch Wirtschaftsminister Habeck macht weiter. Ja, ich glaube, der Habeck, da ist der Fall ein bisschen anders gelagert. Das hat man ja auch in seinen letzten Auftritten gesehen. Der gibt sich etwas zerknirscht, etwas selbstkritisch. Aber ich denke, Habeck ist eher der Fall, der sieht seine Mission noch nicht als erfüllt an. Das ist ein Mensch, der tatsächlich davon beseelt ist, Deutschland eine sozial-ökologische Transformation zu verordnen. Und ich denke, Habeck glaubt, er hat erst die Hälfte des Weges geschafft und er möchte diesen Weg gerne zu Ende gehen. Und das ist sein Beweggrund. Und der Finanzminister, der ehemalige Finanzminister Christian Lindner, der zieht, glaube ich, seine Legitimation daraus, dass er die Ampelkoalition hat zerbrechen lassen und jetzt wieder die wirtschaftsliberalen Wurzeln seiner Partei bemüht. Also er will noch mal sagen, ich musste mich jetzt drei Jahre verstellen, jetzt kriegt er wieder einen Liberalen in Reinformen, das werde ich euch jetzt unter Beweis stellen. Ja, damit sind wir ja schon fast am Jahresende. 2024 gibt es noch was, was wir für dieses Jahr noch reflektieren sollten. Es ist viel passiert oder können wir den Ausblick schon wagen? Ich glaube, wir hätten noch einen Punkt, der wichtig ist für uns, uns selbst. Ja, wir sind 75 Jahre alt geworden. Also die Deutsche Handwerkszeitung hat ihr Jubiläum gefeiert, gegründet 1949 als Bayerischer Handwerkerzeitung. Und dieses Jahr 75 Jahre. Schöner, runder Geburtstag haben wir mit einer
Max Herrmannsdörfer: Schön Jubiläumsfeier in Stuttgart begangen mit tollen Rednern, einer tollen Diskussion über die Zukunft des Wirtschaftsjournalismus. Eine runde Sache. Ja, ich durfte ja auch dabei sein und auch mitwirken. Also war eine wunderbare Veranstaltung. Und 75 Jahre, man muss sich das immer mal vorstellen, was für eine Zeit ist. Wir haben ja auch einige Titelseiten der Deutschlandwerkszeitung gesehen, wie es sich entwickelt hat am Anfang. Das können wir vielleicht noch mal verraten. Das wissen ja ganz viele Hörer. War das ja nicht immer... von Anfang an die Deutsche Handwerkszeitung. Vielleicht kannst du noch ganz kurz was zur Historie sagen. Bayerische Handwerkerzeitung hießen wir am Anfang, acht Seiten, keine Fotos. Aber ganz spannend ist, warum diese Zeitung 1949 unter anderem eigentlich gegründet wurde. Das war natürlich eine schwierige Zeit. Fürs Handwerk Deutschland war noch in Besatzungszonen eingeteilt. Und in Bayern waren die Amerikaner die Besatzungsmacht. Und die Amerikaner, haben nicht ganz so viel vom Handwerk deutscher Art gehalten oder die haben die Gewerbefreiheit postuliert. bedeutet also, die waren der Meinung, man braucht keinen Gesellenbrief, man braucht keinen Meisterbrief. Es gehört zur Demokratie dazu, dass jeder seinen Beruf ausüben kann, so wie er Lust hat und so wie er lustig ist. Also sie konnten mit dem ganzen deutschen System mit Meisterbrief, Gesellenbrief gar nicht viel anfangen, haben deshalb in ihrer Besatzungszone diese Gewerbefreiheit eingeführt. Das fand das deutsche Handwerk natürlich überhaupt nicht gut. Und deshalb haben sich bayerische Handwerksfunktionäre zusammengetan, haben gesagt, jetzt brauchen wir eine Zeitung, mal unseren Standpunkt klar zu machen und der Besatzungsmacht ins Stammbuch zu schreiben. So geht es nicht. Wir brauchen den Meister, wir brauchen die Ausbildung, wir brauchen qualifizierte Fachkräfte. Und die gibt es nur, wenn im Handwerk ein Regeln gelten und nicht jeder nach Gutdünken, jeden Handwerksberuf nach Lust und Laude. begreifen kann. Das spannend, wenn man so ein bisschen auf die Historie schaut. Wir bleiben noch ein bisschen bei der Geschichte. Es gab erstmals den ZTH-Geschichtspreis und da warst du auch beteiligt. Ja, eine ganz tolle Sache. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hat eben erstmals einen Geschichtspreis verliehen. 71 Bewerbungen gab es auch dafür. Da ging es einfach darum, dass zum Beispiel Handwerksbetriebe oder Innungen oder Verbände
Max Herrmannsdörfer: ihre Geschichte darstellen, sei es durch Festschriften, sei es durch Filme. Das ist eine ganz tolle Sache und ein ungehobener Schatz im Handwerk. Ganz viele Handwerksbetriebe haben eine reichhaltige Geschichte. Sie sind vier oder fünf oder sechs Generationen in Familienbesitz. Da gibt es noch alte Fotos, gibt es alte Festschriften. Also ungehobene Schätze, die nicht aufgearbeitet sind. Und das ist schade, weil das Handwerk vergibt damit eine Chance. Viele Industrieunternehmen, haben ganze Bücher rausgegeben oder Historiker beauftragt, ihre Geschichte zu schreiben. Handwerksbetriebe sind natürlich zu klein, die haben keinen Firmenarchivar. Aber es gibt doch ein paar Betriebe, die so traditionsbewusst sind, dass sie ihre Geschichte aufgearbeitet haben. Und die haben dann zum Beispiel ihre Dokumente, ihre Festschriften zu diesem ZTH-Geschichtspreis eingereicht. Das sind ganz tolle Sachen rausgekommen. Historisch gesehen Haben wir noch weitere Jubiläen? Viele Handwerkskammern werden 125 Jahre alt und da gibt es einen Grund dafür. Genau, gab im Jahr 1900 ein Gesetz oder 1897 ist ein Gesetz erlassen worden, das dann im Jahr 1900 in Kraft trat, das quasi die Gründung von Handwerkskammern verfügt hat. Deshalb feiern viele Handwerkskammer ihr 125-jähriges Bestehen im kommenden Jahr. Das ist sehr, sehr interessant. Die Kammern sind eigentlich damals eine sehr zukunftsgerichtete Organisation gewesen. Und da waren auch ein paar ganz neue Elemente drin, zum Beispiel Selbstverwaltung der Wirtschaft. Dass die Wirtschaft also sich selber organisiert, ihre Ausbildungsordnung selber organisiert. Es wäre ja auch möglich gewesen, dass der Staat sagt, so und so habt ihr auszubilden. Nein, man hat eben gesagt, Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam bestimmen. welche Ausbildungsordnung sie sich geben. Und das war deshalb so revolutionär, weil das Kaiserreich ein sehr, sehr, sehr hierarchisch-autokratische Einrichtung war. Und du darfst nicht vergessen, bis 1890 hat Bismarck regiert, der eiserne Kanzler Otto von Bismarck, und der hat die Sozialisten Gesetze erlassen. Das heißt, er hat Sozialdemokraten verfolgen lassen. Und zehn Jahre später tritt ein Gesetz in Kraft.
Max Herrmannsdörfer: dass die Selbstverwaltung der Wirtschaft festschreibt und in der Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam ihre Geschicke verhandeln. Das war revolutionär. Nicht vergessen, wir befinden uns hier im Kaiserreich, nicht in der westdeutschen Demokratie. Also auch da wieder spannend, die Geschichte jetzt zu verfolgen. denke, die kann man werden auch alle da publizieren und da kann man dann das eine und auch nachlesen. Sicherlich auch bei euch dann in der Deutschen Handwerkszeitung und auf der Webseite der Deutschen Handwerkszeitung. Was haben wir noch, was noch mal noch so zwischen Rückblick und Ausblick sind? glaube, Rückblick wäre ein Thema noch, was wir selbst auf den Weg gebracht haben. Wir haben, da komme ich nochmal auf das Subiläum zurück von vorhin, denn da haben wir ihn persönlich gesehen. Wir haben einen Podcast zusammen gemacht, die Deutsche Handwerkszeitung, das Handwerker Radio und mit dabei war auch das Videoteam von Holzmann Medien. Und das ist ein Podcast. Der heißt Motivation Handwerk Verstehen aber, zähl du mal. Eine ganz schöne Aktion auch für uns. Nicht nur, weil wir mit dem Handwerk Radio da so gut zusammengearbeitet haben. Nein, das war ein Podcast, den haben wir zusammen mit Ralf Möller gemacht, dem Hollywood Schauspieler, Star. Kennen manche vielleicht das Gladiator. Also er spielt da so einen blonden Hühnen, der andere Gladiatoren trainiert. Und der Ralf Möller, der ist total interessiert am Handwerk. Sein Vater war auch Handwerker, er kommt ja aus dem Ruhrgebiet, wohnt jetzt natürlich in Hollywood, aber hat sozusagen handwerkliche Wurzeln und deshalb interessiert er sich noch fürs deutsche Handwerk. Er möchte auch wissen, wo der Schuh drückt, warum das Handwerk in manchen Gewerken Probleme hat, zum Beispiel Nachwuchs, Auszubildende zu finden, insgesamt welche Schwierigkeiten Handwerksbetriebe haben. Das wollte Herr Reifmeller alles verstehen. Und deshalb haben wir ihn mit verschiedenen Handwerkern aus ganz verschiedenen Gewerken zusammengebracht, damit die ihm aus erster Hand erzählen, was gerade im Handwerk so geht. Und vor allem, wir haben ihn auch zusammengebracht mit Jörg Dietrich, das ist der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. Und der hat das nochmal politisch eingeordnet, wo man so dicke Bretter bohren muss, wo man ein offenes Ohr der Politik findet, aber wo man auch auf Granit beißt. Und das war eigentlich ganz schön. Ralf Möller hat also viel über das Handwerk gelernt.
Max Herrmannsdörfer: und die Hörerinnen und Hörer auf seiner Entdeckungsreise mitgenommen. Und wir ja immer so kleine Kurzvideos gemacht, so Snippets, die wir auf Social Media auch ausgespielt haben und die haben eine tolle Reichweite bekommen. Über 4,8 Millionen Mal wurden die da ausgespielt. Also das ist schon ein Wort. Ja, Ralf Melle hat einfach Fans. Der funktioniert einfach auch gut. Der ist authentisch. Das war ja nicht aufgesetzt. Der hat sich für die Handwerker interessiert. Der wollte es wissen. nachgebohrt. Der hat Wochen später von bestimmten Zusammentreffen noch berichtet. Dann ist er auch ein ganz witziger Typ. Also eine richtig schöne Werbung fürs Handwerk und eine richtig tolle Aktion. Er geht ja auch in die Betriebe. Ehemaliger Mr. Universum. er hat gesagt auf der Jubiläumsfeier, er bleibt dem Handwerk erhalten. Er will das weitermachen. Er will weiterhin dort aktiv sein. Ja, schauen wir noch jetzt 2025. Was passiert im nächsten Jahr? Was sind so die Dinge, anstehen, die dich sehr stark beschäftigen werden, die das Handwerk beschäftigen werden? Ja, da sind einige Nüsse zu knacken. Ich würde gerne zum Jahresende gute Laune verbreiten, aber nicht alle Themen, die im kommenden Jahr auf dem Zettel stehen, tragen dazu bei, gute Laune zu verbreiten. Nein, viele Leute werden ihren Grundsteuerbescheid bekommen und das wird viele Leute ärgern. Also Olaf Scholz hat, als er noch Finanzminister war, aufkommensneutralität versprochen. Das wurde gesagt. Im Großen und Ganzen wird keiner draufzahmen müssen. Fälliger Quatsch. Einige Leute haben explosionsartige Steigerungen, vor allem bei dem von Scholz verantworteten Bundesmodell, als Rechnung ins Haus bekommen. Das bayerische Modell zum Beispiel, was hier bei uns, Bad Wörishofen in Bayern gilt. Das wird sogar gelobt, das klappt ganz gut. Aber dieses von dem damaligen Finanzminister Scholz ersonnende Bundesmodell, das muss wirklich nicht gut laufen. Und das ist auch klagenanhängig und Fachleute sagen, dass diese gesamte Grundsteuer von dem Bundesverfassungsgericht wahrscheinlich auch gekippt werden wird. Okay, dann bleibt ihr dran. Das ist ja ein föderales Thema, weil du jetzt gerade sagst Bundesmodell. Aber es ist ja ein föderales Thema, was in jedem Bundesland anders gehandhabt wird. Ja, spannend das zu sehen.
Max Herrmannsdörfer: Einige werden ihren Bescheid ja aber trotzdem doch bekommen im März oder April. Wann wird der ja dann da mal langsam eintrudeln? Der wird keine Jubelstürme auslösen. Was auch keine Jubelstürme auslösen wird, ist die E-Rechnung. Kommt jetzt? Also Betriebe, auch Kleinbetriebe, müssen in der Lage sein, diese E-Rechnung elektronisch zu empfangen. Da werden jetzt ganz viele Handwerksbetriebe nach Weihnachten sich hinsetzen und überlegen, was muss ich denn jetzt tun? Was muss ich für eine Software? installieren führt keinen Weg vorbei. Es gibt ein paar Ausnahmen für kleine Unternehmen, aber im Großen und Ganzen kommst du nicht umhin und wirst in der Lage sein müssen, diese E-Rechnung zu empfangen. Die ist eigentlich gar nicht so schlimm. Also das Installieren dieser Software ist gar nicht so schrecklich, wie manchmal verbreitet wird. Ich kann mir diesen Ärger, diesen Gräu, den es dazu gibt, nur so erklären, dass die Leute es in so einem größeren Zusammenhang stellen. Einfach sagen. Hier diese Berichtspflicht, wir haben eben über die Bürokratie gesprochen. Hier noch ein Formular mehr, was ich ausfüllen muss. Hier die Datenschutzgrundverordnung. Hier muss ich auf meiner Website diese und jene Policy noch berücksichtigen. Und dann kommt auch noch die E-Rechnung dazu. Also es ist einfach in der Anhäufung von Dingen, von Berichten, die den Betrieben zugemutet wird zuviel. Und deshalb haben viele Leute das Gefühl der Überforderung. Was haben wir noch an Themen in 2025? Ende des Jahres wird neuer Handwerkspräsident gewählt oder der bestehende Handwerkspräsident Jörg Dietrich wird wiedergewählt. In Frankfurt am Main ist das. Ich rechne damit, wenn er denn antritt, dass Dietrich wiedergewählt wird. Er hat seinen Job gut gemacht, hatte viele überzeugende Auftritte in TV-Talkshows viele gute Interviews gegeben. Sehr unaufgeregt, oft Augen zwinkert und vor allem hat alles immer mit guten Beispielen unterlegt, sodass auch Leuten, die nicht so viel mit dem Handwerk am Hut haben, einfach die Dringlichkeit bestimmter Probleme bewusst geworden ist. Das hat er schon wirklich gut gemacht, die Botschaft des Handwerks in die Öffentlichkeit zu tragen und auch so ein bisschen diesen
Max Herrmannsdörfer: diesen Stolz auf Handwerkerleistungen transportiert hat. Früher war es ja so, schickst du deine Kinder zum Studieren bloß nicht ins Handwerk, da bist du draußen, da bist du in der Kälte. Und dem Dietrich ist es sehr, sehr gut gelungen, die Sinnhaftigkeit, die Schönheit der Handwerksberufe in der Öffentlichkeit darzustellen. Ja, dann blicken wir gespannt. Dann am Jahresende da drauf. Aber vorher blicken wir natürlich jetzt auf die neue Bundesregierung. Vielleicht fasst du noch mal deine zwei, drei Wünsche zusammen, die du an eine neue Regierung hättest, auch aus Sicht oder mit der Brille des Handwerks. Die neue Regierung muss was am Gebäudeenergiegesetz tun, also dieses Gebäudeenergiegesetz technologieoffener gestalten. Man wird auch über das Thema Verbrennerverbot sprechen müssen. Auch hier gilt das Motto vielleicht mehr Öffnung, vielleicht großzügigere Übergangsfristen oder Technologieoffenheit, da würde sie sich in Brüssel für einsetzen müssen. Die ganze Steuergesetzgebung muss auf den Prüfstand. Die Steuern und Abgaben haben ein unerträgliches Maß erreicht. Da wird eine neue Bundesregierung auch ran müssen. Ich könnte jetzt noch sagen, Bürokratieabbau gehört dazu, aber ach, Peter, das Thema hat so einen Bart, man kann es eigentlich nicht mehr hören. Es gibt keine Bundesregierung, die es nicht versprochen hat. Ich weiß es nicht. Also, Pflichtschuldig können Sie in dieser Aufzählung mit dazu, aber ich rechne nicht damit, sich da bahnbrechend was ändert. Also, es bleibt spannend. 2025 ein sehr spannendes Jahr für uns, sicherlich für euch auch im Sinne des Journalismus aus Sicht der Deutschen Handwerkszeitung heraus. Ein ganz, ganz spannendes Jahr. Da schauen wir drauf. Jetzt geht es bisschen in ruhigere Zeit rein. wir sind jetzt hier kurz vor Weihnachten. Insofern... Ja, glaube, wir wünschen einfach unseren Hörern jetzt ein ruhiges, besinnliches Weihnachtsfest und wünschen einen guten Start in das neue Jahr. Ich danke dir ganz recht herzlich für das Gespräch, für den Austausch, auch für die Kommentierungen und für die auch kritischen Anmerkungen. Spannendes Gespräch. Lassen wir uns das gerne im nächsten Jahr wieder machen. Immer vielleicht ab und zu mal. Würde mich freuen. Steffen, danke dir und auch dir ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr. Alles Gute und
Max Herrmannsdörfer: Frohe Weihnachten!
Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wurde unterstützt von &T Metallhandwerk. Mehr Technik, mehr Tiefe, mehr Tipps.
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