#107 Günter und Hannah Lobe, was treibt euch als Geigenbauer an?

Shownotes

Für rund 18 Millionen Euro wechselte im Jahr 2010 die bisher teuerste Geige der Welt ihren Besitzer! 😮

Die Geigen der großen Geigenbauer Stradivari, Guarneri oder Montagnana sind selten, mehrere hundert Jahre alt und unfassbar wertvoll! In der Geigenbauwerkstatt von Günter und Hannah Lobe im mittelfränkischen Bubenreuth entstehen hochwertige Reproduktionen bekannter Geigen 🎻

In dieser Folge sprechen Jan Peter Kruse und Max Herrmannsdörfer mit Günter und Hannah über ihr außergewöhnliches Handwerk, die Faszination des Instrumentenbaus und den Entstehungsprozess einer Geige.

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Peter: Heute geht es um besondere Instrumente, teilweise mit Millionen Wert. Wir tauchen ein in die Welt des Geigenbaus. Und damit herzlich willkommen bei Handwerker leben, dem Talk for Macher. Mein Name ist Jan-Peter Kruse und mit dabei ist mein Kollege Max Hermannsdorfer. Max. Und unsere Gäste sind heute Günther Lobe und seine Tochter Hanna Lobe, Geigenbaumeister und Geigenbaugesellin.

Max: Hallo Peter!

Peter: Herzlich willkommen Günther und Hanna.

Peter: Ihr arbeitet beide zusammen in einer Geigenbauwerkstatt in Bubenreuth. Das ist in Mittelfranken. Bei Google stößt man sehr schnell auf den Satz. Bubenreuth gilt als Zentrum des fränkischen Streich- und Zupfinstrumentenbaus. Ja, sogar im Gemeindewappen taucht eine solche Geige auf. Günter Baum, ist denn das jetzt so?

Hannah Lobe: Ja, weil das ein besonderes Zentrum ist. ist nicht nur das fränkische Zentrum, sondern auch deutschlandweit ist das eigentlich so das Zentrum überhaupt. Ich bin Innungsobermeister von der Innung hier, von der Kreishandwerkerschaft Alangen. Und unsere Innungsbetriebe sind ungefähr 50 Innungsbetriebe. Das heißt Geigen, Zupfinstrumenten und Zubehör. Und wir sind die größte ihrer Art, sag ich immer dazu, in Deutschland. Und kann auch sagen weltweit. Es gibt leider nur Erinnerungen in Deutschland, aber ich sag's ja trotzdem. Auf jeden Fall ist hier früher ein landwirtschaftliches Dorf gewesen mit 400 Einwohnern. dann nach dem Krieg sind die Heimatvertriebenen aus so jedem Land, was hauptsächlich Musikinstrumenten machen waren, vertrieben worden. Das war ja das Abkommen, das die damals nach dem Krieg machen mussten, Länder abgeben. Und da waren die leider auch mit dabei, so wie man es auch von Schlesien und so weiter kennt. Und die sind dann auf die Suche gegangen und haben versucht eine neue Heimat zu finden. Sind nirgends richtig gut angekommen, bis dann quer durch Deutschland hier nach Buhmenreuth gekommen sind. Und da haben die tatsächlich einen Beschluss gefasst und haben gesagt, wir nehmen diese 2000 heimatvertriebene Leute auf. Selbst nur knapp 500 muss man sich mal vorstellen, was das für Leistung war. Und dann haben die eine Geigenbausiedlung gebaut und das ist noch bis heute bestehend und deswegen ist das hier damals dieses Zentrum entstanden.

Peter: Aber das eine ist natürlich eine Geigenbausiedlung zu haben, aber das andere ist, dass jemand die Geigen kauft. Gibt es genügend Kunden dafür, die die dann auch abnehmen? Gab es die auch immer schon?

Hannah Lobe: Ja, das hat es schon immer gegeben. Früher war das natürlich die ganze Struktur ein bisschen anders. Da hat es auch sehr viele große Firmen gegeben, wo ich damals gelernt habe. Das war vor 38 Jahren, also 48 Jahren mittlerweile. 38 Jahre bin ich selbstständig. Und da waren größere Firmen, also teilweise Fabriken. Und diese Struktur hat sich dann in den 70er, 80er Jahren gewandelt. Da waren dann viele aus Asien gekommen. Instrumente billiger, immer billiger und dann sind diese großen Firmen weggebrochen. Und jetzt was diese Leute noch da sind, diese Kollegen, haben sich alle ein bisschen spezialisiert, jeder hat so seine Nische und wir machen sehr hochwertige Instrumente weltweit für den weltweiten Markt.

Max: Das heißt, dann nimmt sich auch niemand irgendwas weg, weil, wie du sagst, Spezialisierung und es gibt genug Kunden international gesehen, die dann auf die Geigenbauer aus Bubenreuth zurückkommen.

Hannah Lobe: Ja, das ist tatsächlich so. sind also weltweit, kommen die Leute hier nach wie vor hierher. Wir sind natürlich auch auf Messen vertreten und auch natürlich übers Internet und die Leute sehen das und da hat jeder so bisschen seine Nische gefunden. Wir haben uns zum Beispiel spezialisiert, auch die Hanna, die ja seit sechs Jahren mit dabei ist und haben uns auf Kopienalter berühmter Meisterinstrumente spezialisiert.

Max: Da sprechen wir jetzt im Verlauf gleich noch drüber. Hanna, wie siehst du die Geigenbau-Landschaft bei euch in der Region? Es ist ja schon besonders. Ich wüsste nicht, wo hier im Allgäu der nächste Geigenbauer ist. Wenn man bei euch quasi alle 100 Meter auf dem Betrieb trifft, ich stelle mir das schon cool vor. Das ist ja ganz anderes Berufsbild als jetzt bei uns hier in der Region.

Hannah Lobe: Ja, das ist schon was Besonderes und für mich war das damals auch nur, also ich bin auch erst aus einer anderen Branche dann zum Geigenbauer gekommen und habe mich dann doch mit dem Thema eben beschäftigt und ich weiß gerade gar nicht, ehrlich gesagt, was ich zeigen soll.

Max: Du, mach gar nichts. Wir kommen da auf deinen beruflichen Background, würde ich sagen, eh gleich zu sprechen. Also da kannst du gleich nochmal ausführen, wie du dann trotzdem in diesen Bereich reingegangen bist.

Peter: Problem.

Hannah Lobe: Okay.

Hannah Lobe: Okay, gut.

Peter: Genau, magst jetzt gleich? Nein, wir starten das nochmal ein bisschen ausführlicher aus den Armut. Genau, genau, dann steige ich mal nochmal ein. Lass uns einfach gleich ein bisschen tiefer in dieses Handwerk einsteigen. Vielleicht zu beiden die Frage jetzt, Günter, wie bist du zum Geigenbau gekommen? Hat das deine Familie vorher auch schon gemacht? Und Hanna, wir müssen natürlich gleich dann nochmal darüber sprechen, warum du es dann...

Max: Genau, Peter, du kannst gerne mit der nächsten Frage einsteigen und da kommen wir sowieso hin.

Peter: doch gemacht. Du hast gerade so einen kleinen Hinweis gegeben, als hättest du mal einen Augenblick drüber nachgedacht. Aber darüber reden wir gleich noch. Vielleicht erst mal der Günther.

Hannah Lobe: Ja, also bei mir war es so, dass ich nicht vorbelastet bin durch eine Familie, die jetzt nicht vorher schon hier eben sich niedergelassen hat, sondern ich bin aus freien Stücken da rangekommen. Nach der Schule, Hauptschule, habe ich dann abgeschlossen und davor hatte ich mich halt informiert, was es für Möglichkeiten gibt, mein Geschick irgendwo einzusetzen. Ich habe sehr viel gebastelt und sehr filigrane Sachen gemacht, so als Jugendlicher. Und dann habe ich mich beraten lassen, ich bin in Allangen aufgewachsen, ist so die Nachbarstadt von hier, Buchenreuth. Und dann hat es geheißen, ja, entweder machst mal Goldschmied oder Kleingbau. Und dann haben wir beides mit den Praktikern angeschaut und muss sagen, da ist dann die Wärme des Holzes, der Geruch, hat mir viel mehr gefallen. Ich bin dann gleich in den Ferien da, dem damals, ja bei der Firma Roth ist auch eine große Firma hier, Buchenreuth auch noch ist. Also nicht mehr groß, aber gibt es auch noch. Und da habe ich dann so Ferienarbeit gemacht und das hat mir dann so gut gefallen und da habe ich auch das Glück gehabt. Und das hat immer auch dann gefallen, dass ich mich da so reingehängt habe. Und dann hat er mir auch eine Lehre angeboten und dann bin ich da in Lehre gegangen. Nach drei Jahren und dann eben nach Mittenwald, sind wir die Berufsschule. Berufsschule in Mittenwald habe ich dann besucht, drei Jahre lang. Und danach halt eben die Gesellenprüfung. Dann bin ich noch weitere sieben Jahre bei meinen Ausbilder geblieben und habe mich dann selbstständig gemacht nach zehn Jahren. es ist nach wie vor mit großer Liebe und Leidenschaft dabei jedes Mal wieder etwas ganz besonderes so ein Instrument zu bauen. Also ein paar Stückchen Holz mit einer Handvoll Werkzeuge und dann so ein Instrument zu bauen.

Peter: selbstständig gemacht heißt, warst dir schon sicher, da gibt es Kunden, die dann nur zu dir kommen.

Hannah Lobe: Das war am Anfang schon sehr schwierig, ich sagen. Da haben wir Anfang schon ganz schön kämpfen müssen, weil in der Branche ist es so, da musst du die ersten Namen erarbeiten. Und das geht also nicht so auf einmal. Ich weiß noch die ersten Instrumente, die ich angeboten hatte. Da es dann geheißen, wer sind sie, wieso, der Preis und so weiter. Aber ich habe gesagt, ich lasse mich, dann sind natürlich auch Angebote gekommen, deutlich günstiger, mir meine Instrumente abzunehmen. Aber ich bin dann gar nicht darauf eingegeihen, weil ich wusste, was die Sachen... wert sind und es waren handwerklich schon hochwertige Instrumente und dann hat sich das eben auch so durchgesetzt und ich habe dann auch, da gibt es dann auch in unserer Branche internationale Geigenbauwettbewerbe, wo man dann auch mitmachen kann und da habe ich dann auch teilgenommen und habe dann relativ schnell einmal die Silbermedaille in Cremona. Cremona ist eigentlich so die Hauptstadt des Geigenbaus, wo Stradivari, Guarneri, Amadi alle herkommen und da war damals, das war schon ganz besonderes. Überraschung, dass ich da eine Silbermedaille mit nach Hause genommen habe. Und das hilft natürlich, weil das ist international in der Presse überall bekannt in den Orchestern. Und so ist es dann nach und nach immer mehr geworden und hat sich ganz gut entwickelt.

Peter: Wenn du so eine Geige nachbaust, müsstest du ja eigentlich das Original zerlegen. Da hat ja jemand was dagegen oder hast du die Pläne dann irgendwo genau studiert.

Hannah Lobe: Ja, also da gibt es ganz tolle Fachbücher, sind also ganz genau ausgemessen mit den heutigen Methoden. Da man das ja alles ausmessen. Und da gibt es Bücher, die sind eins zu eins aus jeder Sicht zu ersehen. Und ich hatte aber auch schon zum Beispiel eine Japanerin, die hat mich als Originalinstrument, also eine Stradivari, mehrere Millionen Wertwahl hierher gebracht und hat mir gesagt, sie will ein Zwillingsstück von dieser Geige haben. Und dann habe ich da eben lange das Holz gesucht, dass das also wirklich für einen Laien, wenn ich die beiden nebeneinander legen würde, der würde jeder sagen, also das würde nicht auseinander können. Die habe ich dann für die gebaut und die ist dann so auf internationalen Konzerten unterwegs und dann sehen wir mein Instrument, sie sagt, das ist unproblematischer, bei ihren spart sie sich viel Versicherungssumme und das liegt jetzt im Trisor.

Peter: Ich gerade sagen, wo liegt denn die Stradivari dann so bei euch, wenn die da mal eine Weile zu Hause ist?

Hannah Lobe: Da hatte ich die Verpflichtung von der Versicherung, dass ich die jeden Abend in die Sparkasse bringe. Ja, das war am Anfang schon sehr aufregend, besonders für die Mitarbeiter. Jeder ist natürlich gerade gekommen, kann ich immer sehen und toll und so, aber man gewöhnt sich dran.

Peter: Okay.

Max: Aber klar, also Diebstahl im Geigenbereich gibt es schon häufig. Also ich lese da mehrere Meldungen, hochwertige Geige, Millionenwert irgendwo abhanden gekommen. Das ist schon ein Thema.

Hannah Lobe: Ja, da gibt es schon leider bei den Summen, es überall, wenn es Geld im Spiel ist, gibt es leider auch schwarze Schafe, die da eben zu Geld kommen wollen. Wobei es halt bei diesen erstrangigen Instrumenten sehr schwer wird. Die sind also bekannt, also sowas zu verkaufen, wenn man es geklaut hat. Das ist sehr schwierig. Vielleicht würde irgendjemand in seinem Keller dann im heimlichen Spiel, wenn er so ein Instrument erwirkt, aber das ist eigentlich ja nicht... Bis dahin, uns weg.

Peter: In der Spitze sind so 17-18 Millionen, was da erzählt werden kann.

Max: Es ist schon enorm, welche Wertigkeit in so einer Geige steckt und wir kommen da gleich auch noch drauf. Hanna, ich würde gerne einmal über deinen Weg in dieses Handwerk sprechen. Der Peter hat schon angerissen, es war nicht der erste Weg. Beschreib doch gerne mal deinen beruflichen Background und wie du dann auch zum Geigenbau gekommen bist.

Hannah Lobe: Ja, also mein Weg war ein bisschen anders als der von meinem Papa. Trotz dass er uns, also mir und meinem Bruder den Geigenbau ja schon immer vorgelebt hat, auch in der Jugendzeit, das oder stand das für mich eigentlich damals nicht so debattlich, dass ich das jemals machen werde. Ich habe dann erst einen anderen Weg eingeschlagen und habe eine kaufmännische Ausbildung gemacht. im Logistikcenter für Automobilteile waren die zuständig und habe da dann auch noch zwei Jahre nach der Ausbildung im Büro weitergearbeitet. Dann wollte ich ein bisschen Veränderung und habe mein Wirtschaftsfachwirt gemacht. Und was ich danach wusste, war auf jeden Fall, dass ich irgendwann selbstständig sein will, aber ich wusste noch nicht wo. Und dann habe ich noch so zwei, drei verschiedene Branchen getestet, auch alle aber im Büro. Und es hat mir dann alles nicht gefallen. dann habe ich eigentlich so das Spaß mal bei meinem Papa ein Praktikum gemacht und habe dann eben festgestellt, dass es mir richtig Spaß macht, das Handwerkliche, das Arbeiten mit dem Holz und dass es mir auch sehr liegt. Und ab da war dann für mich klar, dass ich Geigenbauerin werde und habe dann auch meine Ausbildung angefangen. Und 2019 war das und habe dann... 2,5 Jahre die Ausbildung gemacht. Und habe dann dort auch schon mehrere Preise gewonnen. meinem Gesellenstück zum Beispiel. Da gab es dann den Wettbewerb. Hamburgsjugend heißt das. Genau. Und da wurde man dann erst auf Kammerebene ausgezeichnet. Also das heißt jetzt nur hier in der Region. Da war ich dann die Erstplatzierte. Dann auf Landesebene, also bayernweit, da wurde ich auch erst platziert. Und der letzte Step war bundesweit, also deutschlandweit und da wurde ich zweite. Aber ja, und seitdem macht es sehr viel Spaß und ich kann mir nichts mehr anderes vorstellen.

Max: ist aber schon cool. du sagst am Anfang eigentlich gar keine Chance, in das Handwerk reinzugehen, obwohl du ja täglich quasi in der Kindheit damit zu tun hattest. dann durch so ein Praktikum. Ich dachte mir, so eigentlich hast du ja die ganze Zeit schon irgendwie ein Praktikum so mehr oder weniger gemacht, weil der Geigenbauer wahrscheinlich schon immer präsent war. Aber dann war es so die bewusste Entscheidung. Ich las mich da jetzt einmal wirklich komplett drauf ein und Ja, nehmt es an, wenn eben der Geigenbau dann oder wenn da die Entscheidung eben drauf fällt. Dieser Switch, den finde ich ganz spannend und wenn es dann natürlich noch solche schönen Erfolge nach der Ausbildung gibt, ist es ja auch ein Zeichen dafür, dass es dir Spaß macht und dass du es ja auch gut machst, offenbar, würde ich mal sagen.

Hannah Lobe: Das Schöne war auch, dass mein Papa das von mir oder meinem Bruder nie verlangt hat, wir irgendwann mal sein Geschäft unternehmen oder hier zwingend arbeiten müssen. Ich glaube, das war auch wichtig, weil wenn man da gezwungen würde dazu, dann ist man da nur halbherzig dabei und dann kann es gar nichts werden. In der Branche muss man das 100 Prozent wollen. Deswegen habe ich auch nie gesagt, nur weil ich etwas aufgebaut habe. dass die Hannah da oder der Matthias da in die Fußstapfen treten müssen. Weil wenn man in so einem Bereich arbeitet, muss man das hundertprozentig wollen und nur dann kommt auch was Gutes raus. Bei der Hannah hatte ich eigentlich immer schon so als Kind, habe ich immer gesagt, wenn jemand kommt, dann ist es die Hannah, weil die hat sehr viel gebastelt und gemalt, gut und so weiter. Also die hat schon das pünktlerische Händchen auch gehabt. Aber wie gesagt, das muss sie freiwillig machen und nicht, weil der Papa irgendwas aufgebaut hat.

Max: spielt ihr dann beide auch Geige. Echt oder? Unabgestimmt.

Peter: Genau, wäre auch meine Frage gewesen jetzt.

Hannah Lobe: Also, wir sind.

Max: Also ist es eine Voraussetzung, dass man als Geigenbauer auch das Instrument beherrscht?

Hannah Lobe: beherrscht ist das eine, wir würden jetzt nicht unbedingt öffentliche Konzerte geben, aber es sollte schon so sein, dass man sein Instrument, man gebaut hat, erstes mal ausprobieren kann, auch einschätzen kann. Dann gibt es auch viele Klang-Einstellungen, man nach dem Bau, den eigentlichen Bau am Korgus, da kann man relativ wenig verändern, aber es gibt da noch mit Seiten, mit Stegs, Stimmstock und so verschiedene Möglichkeiten, wo man den Klang einstellen kann. Und das sollte man vorher eigentlich schon können. dann eben auch machen wir das dann auch, wenn wir sagen, das Instrument ist jetzt so weit, dass wir es den Kunden übergeben können, dann machen wir das meistens vorher noch mit einem professionellen Musiker, der das auch nochmal sein tut, dazu tut und sagt, was gut oder was vielleicht noch ein bisschen verbessert werden könnte. Und wenn das dann abgeschlossen ist, dann tun wir den Kunden kontaktieren und so läuft es ab.

Peter: Du hast ja gesagt, ihr baut alte Meisterwerke nach. Da haben wir vorhin schon darüber gesprochen. Das heißt, du kannst auch selber, wenn du dann das eigene Stück mal anspielst und dann das Original anspielst, dann spürst du noch den Unterschied oder spürst du schon, ich bin da ganz nah dran. Also kannst du es selber ausfinden oder brauchst du dann nochmal einen Experten, der sagt, das ist die echte, das ist die falsche, die kriegen das raus. Also ich kann mir das gar nicht vorstellen, dass so was so geht. Aber erzähl's einfach mal, wie das ist.

Hannah Lobe: Also bei den Originalkopien, das ist ja so, dass man dann seltenst der Weise, so wie es vorhin beschrieben war, der Japanerin, die mir das Original vorbeigebracht hat, das Original zum Klangvergleich haben. Mich hat schon mal auch die Idee. Das ist ja schon sehr selten. Also wir bauen meistens so nach den berühmten, entweder Stradivari, den letzten Jahren eigentlich mehr Guarneri-Modelle, die sich sehr klanglich sehr gut auszeichnen.

Peter: Ausnahme.

Hannah Lobe: Da haben wir einfach Erfahrungen mit diesen Modellen und wenn wir dann wissen, was der Kunde will, kann man auch bisschen darauf hinarbeiten. Und ich kann es jetzt nur mal so mit der Japanerin sagen, die hatte damals, nachdem das Instrument fertig war, in Mannheim damals ein Konzert gegeben und hat dann eine Hälfte auf dem Original und eine Hälfte auf der Kopie von mir gespielt. Hat aber nicht gesagt, mit welcher ich sie zuerst spiele oder als zweites. Ich war ja mit in Publikumsessen und da war dann ganz verschiedene Herde, in der ersten Hälfte, das war die Original, nee die zweite. Und da haben wir da diskutiert, die Zuhörer, also das war nicht so, dass das eindeutig war. Und es ist eben auch so, dass wenn man in Instrumenten, jetzt ob das wir sind oder andere, die sehr hochwertige Geigen bauen nach den klassischen Methoden, dann werden die schon sehr gute Instrumente und für ein Laien ist es sowieso schwierig festzustellen. Und ein gutes, original Instrument, das ist auch nicht so, dass das von selbst spielt. Also das muss schon auch beherrscht werden. Also das ist nicht, dass man die einfach nimmt und dann spielt die von alleine und das ist ganz toll, sondern die muss man schon auch beherrschen, diese Instrumente.

Max: Ich finde es aber trotzdem wirklich eindrucksvoll, wenn man für Top-Musiker, Musikerinnen dann die Instrumente baut und die nicht zu unterscheiden sind von einer Geige, die 350 Jahre alt ist, die einen Millionenwert hat. Also was macht es mit euch, wenn ihr solche Instrumente bauen dürft?

Hannah Lobe: Es ist einfach so, das halt schon, man muss es ganz klar sagen, diese alten Instrumente, haben schon was Besonderes. Aber es sind auch nicht Instrumente, die auf jeder Seite, in jeder Lage immer gleich gut sind. Und da gibt es also auch bloß der Musiker, der das Instrument spielt, der kennt es natürlich, auch wenn er mal eine Schwachstelle ist, aber der kann das durch sein spielerisches Können überspielen und dann klingt das alles toll.

Max: Hahaha!

Hannah Lobe: Aber es ist schon beeindruckend, wenn man solche Instrumente nachbauen kann. Sie sind einfach Raritäten. man von Stradivari, da gibt es ungefähr 600 Originalinstrumente weltweit, woher näher ich ca. 200 Instrumente. Wenn man so etwas nachbaut, ist man ungefähr bis zu 200 Stunden an so einem Instrument dran. Und dann am Schluss so ein Musiker, das in die Hand nimmt, und dann solche tollen Konzerte drauf gibt, das ist schon bewegend, immer wieder bewegend muss man sagen und das ist auch ganz ergreifend, weil es ist halt nicht einfach nur, dass man jetzt am Abend die Bürotür zumacht, sondern man sieht, man hat Späne geschaffen und es schafft immer Arbeit und am Schluss kommt sowas dabei raus, das auch über Jahrhunderte, über Generationen erhalten bleibt, wenn man es pfleglich behandelt und das ist schon... immer wieder was Tolles.

Peter: Warum sind die Geigen, von den genannten Geigenbauern, warum haben die sich diesen Ruf erwerben können, die Stradivarien, die Uroneri? Was ist das Besondere? Warum ist das so?

Hannah Lobe: Der zum Beispiel die bekanntesten, denen die meisten kennen, Strativaris. Der hat früher schon sehr hochwertig, wenn man das sieht wie sauber, der mit den einfachsten Mitteln damals schon gearbeitet hat. Dann hat er damals für die Königshäuser schon die Instrumente gemacht, die auch schon gut bezahlt worden sind. Und an den Königshäusern waren die besten Musiker beschäftigt. Das heißt, sind immer sehr gut gespielt worden, sehr gepflegt worden. Und so ein Streichinstrument... Das entwickelt sich im Laufe der Jahrhunderte vom Klang. Das wird nicht schlechter, sondern es wird besser. Wenn man jetzt eine Stradivari, die jetzt vor 300 Jahren gebaut worden wäre, wenn die nur im Koffer im Schrank gelegen wäre, würde die nicht so klingen, wie sie jetzt klingt. Wenn sie immer von guten Musikern gespielt worden ist. Und das macht halt das aus, dass die schon toll klingen und eben Raritäten sind. Nicht mehr wieder zu beschaffen, wenn man... Eine Wecke.

Peter: Also ganz individuelles Thema. Da immer eine Person dahinter, der Geige, die gebaut wird. Und ich habe auch gelesen, dass jeder ja auch so seinen Zeichen dann auf die Geige macht, dass man es auch wirklich immer zuordnen kann. Das habt ihr sicher auch, oder?

Hannah Lobe: Ja, das haben wir auch. Mein Papa hat seinen Zettel, also einfach so einen Zettel, den machen wir aber auch ein bisschen auf älter, dass er jetzt nicht so nagelneu aussieht, weil das würde dann auch gar nicht zu den Instrumenten passen. Der wird dann eigentlich ganz am Ende, wenn die Geige fertig gebaut ist, er durch die F-Löcher, die in der Geigendecke sind, auf den Geigenboden geklebt.

Peter: Mhm.

Hannah Lobe: Stempel? Brandstempel? So einen Zettel, kann man natürlich auch leicht rausmachen wieder. Deswegen gibt es bei unseren Instrumenten auch Brandstempel. Das heißt, ist dann auch unser Name und der Ortverzeichner. Das heißt, es wird im Inneren in der Geige, zum Teil wo man es auch sieht, wo man reinschauen kann, ein Brandstempel versehen. Weil es gibt natürlich auch, wie wir vorhin schon gesagt haben, dass es auch schwarze Schafe gibt. Das heißt, könnte auch mal sein, dass in 100, 200 Jahren der Zettel rauskommt und dann wird das Ding als Original verkauft. Deswegen gibt es da Brandstemmel auch oben, man nicht einfach hinkommen kann, wo man das entfernen kann. Und das ist unserer Meinung nach auch wichtig, dass da nicht irgendwie was getrieben wird, was nicht sein soll.

Peter: Zählst du die Geigen durch, die du baust? Also weißt du, wie viel du schon gebaut hast?

Hannah Lobe: Nein, ehrlich gesagt nicht. Manche haben immer gefragt, welche Nummer habe ich. Aber ich finde es Instrument, das einfach durchzunummerieren, das fand ich einfach nicht gut. Bei mir ist jedes Instrument ein individuelles Instrument und es ist jeweils die Nummer 1, weil es einfach keine Serie ist. Bei Serien gibt es Seriennummern, aber bei Einzelanfertigungen gibt es keine Nummern.

Peter: Hmhm.

Hannah Lobe: Ich bin

Max: Hanna, damit wir uns auch noch einmal festhaben, du bist auch selbstständig, du bist selbstständige Geigenbauerin. Ihr arbeitet aber zusammen in einer Werkstatt, aber wir haben es ja vorher auch schon gesagt, der Name steht ja für das Instrument. war es dir persönlich dann auch wichtig, dass du ja quasi selbstständig als Geigenbauerin bist. Ihr habt ja auch eigene Websites, also tretet auch getrennt auf, auch wenn ihr natürlich unter einem Dachseite. Vielleicht kannst du das noch mal beschreiben, was die Selbständigkeit da für dich bedeutet und wie wichtig es auch ist, dass du deine Geigen unter deinem Namen auch verbreiten darfst.

Hannah Lobe: Ich habe mich dann nach der Ausbildung direkt selbst nicht gemacht, weil ich mir auch selber einfach was aufbauen wollte. Und auch mit dem Ziel aber, dass mein Papa sich in wahrscheinlich den nächsten fünf Jahren so langsam ein bisschen zumindest zurückziehen möchte. Und in der Zeit dahin übernehme ich schon einige Kunden von ihm auch. Und ja, so war das für mich einfach. leichter mir da schon mal was aufzubauen und schon mal so einen Standbein zu haben. Ja, es ist auch wichtig, was ich vorhin schon gesagt habe, die Leute, identifizieren sich mit dem Instrument und mit dem Erbauer. Und je früher sie anfangen kann, den Leuten in ihrem Namen vorzulegen, desto mehr sind die auch dann. nicht irgendwann erstatten, wenn ich dann in fünf Jahren irgendwann sage, so jetzt mache ich mal ein bisschen langsamer, ich übergebe das Eigentliche meine Tochter und jetzt auf einmal die Tochter da, wer ist das, das man nicht. Und so kann man das jetzt schon mal so langsam aufbauen. Und das ist natürlich dann einfacher für Sie und aber auch für die Leute gut verständlich.

Max: Habt ihr denn wiederkehrende Kunden? Habt ihr so einen Kundenstamm, die immer wieder zu euch kommen, entweder wegen einer neuen Geige oder die zur Wartung kommen? Gibt es sowas im Geigenbau überhaupt, dass man ein Instrument regelmäßig wartet? Günther sagt ja gerne was dazu.

Hannah Lobe: Ja, es gibt es natürlich, aber die Kunden, das ist ja schon so, also wir haben auch Kunden, mehrere Instrumente von uns kaufen, weil die einfach sagen, aber das ist wieder ganz tolles Holz oder das Klang, das Klangbild ist jetzt wieder ein bisschen anders, es ist ein bisschen heller oder dunkler oder so und dann kommen schon immer wieder Leute und wollen da noch einmal was probieren. Aber so eine Musiker, ist immer auf der Suche nach Gut. guter oder vielleicht noch ein besserer Instrument. Aber wir warten die natürlich auch. heißt normalerweise ist das nicht so wie beim Auto, man regelmäßig einen Kunddienst machen soll. Aber am Anfang, nach einem halben Jahr sagen wir immer, wird man das Instrument ganz gerne noch mal sehen und dann eben auch durchmessen. das Instrument wird auch mit Spannungen, gewisse Vorspannung, die man diesen Seitendruck entgegen stellen muss und wenn dieser Geigerseiten Druck und der Druck des Korpuses sich aufheben, dann muss man da eventuell noch mal den Stimmstoff, der innen drin in der Geige steht oder auch mit dem Steg vielleicht noch ein bisschen was machen und das macht man so nach dem Halten. Das kostet auch nichts, das ist alles Service und dann ist es so, der Kunde, wir machen ja wie gesagt Deutschlandweit und deutschlandweit unsere Instrumente sind und sagen wir immer, ist im näheren Umfeld. Aber da kommen die natürlich auch mal vorbei oder wenn die dann in Richtung Süden fahren, dann kommen sie mal in die Werkstatt, ihr ein Instrument mit, dann schauen wir uns das mal durch. Wenn vielleicht irgendwelche Lackgeschichten sind, das was abgenützt oder angeschlagen ein bisschen, ist das, redoschieren wir dann. Und wir machen natürlich auch Reparaturen. Das heißt jetzt nicht nur unsere Instrumente, sondern auch andere. Instrumente, eben zu uns zur Reparatur kommen oder Restaurationen, wenn die vom Ober- oder von irgendjemanden ein Instrument vererbt bekommen haben, das nicht mehr in einem spielbaren Zustand ist, das machen wir dann auch wieder so, dass das gut spielbar ist und kleinlich auch optimal ist.

Peter: Kommen dann die Kunden meistens zu euch oder kann es auch sein, dass die das mal zu euch schicken, was ich mir jetzt bisschen schwierig vor irgendwie vorstelle, aber geht sicher auch.

Hannah Lobe: Es kommt schon vor, dass die auch mal was her schicken, geht immer noch, weil wir dann ja die Einstellungen vornehmen können. Aber zurückschicken machen wir eigentlich nicht, weil das wirklich so empfindlich ist. Der Stimmstock, den ich jetzt schon paar Mal angesprochen habe, der ist nur zwischen Boden und Decke geklemmt. Und wenn das irgendwie bei der Post oder bei dem Kurier irgendwie unsanft mal abgestellt wird, dann kann es sein, dass der verrutscht und dann ist die ganze Einstellung umsonst. Und deswegen muss man das leider auf sich nehmen.

Peter: Du holst gerade auch Luft, so wie ich.

Max: Ja, ihr macht ja nicht nur Geigen, sondern auch noch andere Untergruppen, sage ich mal. Und vielleicht machen wir einmal einen kurzen Grundkurs. Es gibt die Geigen, Violinen, Bratsche, Cello, das sind alles Begriffe, die man so im Kopf hat, wo man aber vielleicht gar nicht genau weiß, was ist jetzt der Unterschied zwischen einer Bratsche und einer Violine. Ist Violine das Gleiche wie eine Geige? Bringt da gerne mal ein bisschen Licht ins Dunkel und erklärt uns doch mal diese Begrifflichkeiten und was genau welches Instrument ist.

Hannah Lobe: Also Geige ist auch Violine, das ist identisch. Und die Bratsche ist das nächstgrößere Instrument. Das ist so zwischen Geige und Cello. Das hat eine bisschen andere Stimmung. Ist dunkler und vom Volumen her natürlich bisschen größer. Und das Cello ist wiederum natürlich deutlich größer für eine Spielbarkeit. Geige, Violine und Bratsche werden ja unter dem Kinn gespielt. Das heißt auf der Schulter und unter dem Kinn. Und das Cello wird ja im Sitzen gespielt. das sind eigentlich so, dann gibt es natürlich auch noch Kontrabässe, die dann aber wir nicht machen, weil das ist platzmäßig und arbeitsmäßig nicht unser Fall.

Max: Okay, also bei euch bekommt man also Geigen, Bratschen und Cellos.

Hannah Lobe: Genau.

Peter: Dann lass uns mal über den Entstehungsprozess noch einmal kurz sprechen. Wie lange dauert es denn so, eines dieser Instrumente wiederzustellen? Sagen wir mal eine Geige.

Hannah Lobe: Ich fange zwar bei der Geige an, weil ich habe bisher auch nur Geigen gebaut, also Blastandsteller habe ich noch nicht gebaut. Bei der Geige ist es so, dass man ungefähr sagt, dass es so 160 bis 180 Stunden sind, was die Entstehung der dauert. Und man fängt quasi wirklich an mit einem Blockholz, mit einem rohen Stück Holz und arbeitet sich dann eben Schritt für Schritt vor. Am Anfang ist es dann noch grober, da arbeitet man dann mit zum Beispiel Stoßeisen oder mit Hobeln und ja, also mit gröberen Werkzeugen und Schritt für Schritt wird es dann eben immer feiner und irgendwann arbeitet man dann mit kleineren Hobeln und mit Zieglingen und mit so Sandpapier, nein Schleifpapier. Wenn man dann so ein Instrument fertig hat, das ist erst einmal dann die rohe Geige, dann geht es ja noch so dran an das Imitieren. Das heißt, wird dann noch einmal so jetzt, wie die Hannah gesagt hat, 160 bis 180 Stunden. Das verteilt sich ungefähr so auf drei Monate. Weil das sind Leimzeiten. Wenn man das Instrument lackiert, muss man natürlich auch Trocknungszeiten rechnen. Und dann kommt meistens, bevor man das lackiert, also wir sagen immer weißes Instrument, dann macht man eben so ein Instrument so eine Kopie. Dann auch die Abnutzungen zum Beispiel, die werden auch künstlich abgetragen. dass man den Alterungsprozess von 300 Jahren in 20, 30, 40 Stunden, je nachdem wie aufwendig das Instrument ist, was man kopiert, dann geht man an das Lackieren und da ist das dann auch muss ich sagen, ganz ein wichtiges Geschicht, weil das wird praktisch gemalt, das sind mehrere, das ungefähr 6-8 Anstriche mit einem ganz kleinen Pinsel, einem ganz feinen Pinsel und es wird praktisch wie ein Bild gemalt, damit man eben

Hannah Lobe: Da nicht irgendwie wie manche, die da halt spritzen, schaut es viel zu gleichmäßig aus. Wenn so altes Instrument anschaue, das hat Charakter durch Verletzungen, durch Retuschen und so und das versucht man dann eben auch so nachzubauen. Und da muss ich jetzt nochmal ein großes Lob an die Hanna ausrichten. Und da glaube ich, dass die Mädchen oder Frauen einen großen Vorteil haben. Weil ich sag immer, so Retuschen zum Beispiel an alten Instrumenten auch oder auch beim Lackieren, die hat ein unheimliches... Gefühle für die Farben, für die Ästhetik und das glaube ich bei den Mädchen entwickeln sich das durch den Schminken. Die fangen ja heute schon mit 10 oder 12 Jahren an und dann haben die schon mal 10 Jahre Vorsprung bevor der Mann einen Pinsel in die Hand nimmt und da glaube ich da habe ich wirklich, das war so erstaunlich wie schnell ich da das Gefühl dafür hatte und ich mache das mittlerweile besser wie ich.

Max: Ja klar, wenn man da ein gewisses Gespür für hat, dann ist das wirklich wie Kunst, ein Bild zu malen. Ich finde das spannend, wenn du sagst, da muss man selbst die Abnutzungen noch einarbeiten. Also eigentlich baust du ein neues Instrument und arbeitest dann aber ganz bewusst irgendwelche Beschädigungen oder so ein. Das ist ja wirklich Wahnsinn, wenn man sich das so vorstellt. Ihr arbeitet dann aber parallel an mehreren Geigen, die in verschiedenen Prozessen sich befinden, oder?

Hannah Lobe: Meistens fangen wir mit zwei Instrumenten an und wenn dann das eine leimt, man dann mit dem anderen weitermachen oder dann kommen auch die Reparaturen, die man ja dann auch relativ zeitnah für die Kunden machen muss, weil die wollen natürlich da auch nicht ewig warten und dann schiebt man mal da wieder was rein und manchmal hat man auch Tage, wo man reinkommt und vielleicht nicht so gut geschlafen hat und Arbeit machen muss, die sehr feinfühlig sein muss. Dann schieben wir die mal auf die Seite und warten mal ein paar Tage und dann machen wir halt was anderes. Oder zwei Instrumenten.

Peter: Welches Holz verwendet ihr da für so eine Geige normalerweise?

Hannah Lobe: Also für den Korpus, heißt die Rückseite und die Zargen, sind die Zwischenteile. Und der Hals, die Schnecke sind aus Ahrhorn, das ist Bergahorn und Bergfichte. Die Vorderseite ist aus Bergfichte, das ist Weichholz, der Ahrhorn ist Hartholz. Und die beiden Hölze, ergänzen sich eben klanglich besonders gut.

Max: Und das ist spezielles Tonholz,

Max: Woran erkennst du ein gutes Holz für eine Geige? Also wenn du jetzt einen Auftrag hast, du sollst eine Geige bauen. Ich habe gesehen, habt bei euch, ich weiß nicht, ob es der Dachboden ist oder irgendwo, habt ihr ein Holzlager, gehst du dann die verschiedenen Holze durch und klopfst schon mal dagegen und hörst die mal so an. Erklär das gerne mal. Wie wählst du das richtige Holz aus?

Hannah Lobe: Also das ist so, dass ich da schon, oder auch die Hanna, wir haben einfach sehr schöne Hölze. Ich habe ja durch das, hier früher sehr viele Geigenbauer gegeben hat, sind viele, die nicht mehr so zahlreich da sind, sind viele verstorben mittlerweile. haben wir sehr viele, oder ich sehr viele Nachlässe aufgekauft und da habe ich teilweise Hölze, die 100 Jahre alt sind. Und nachweislich 100 Jahre. Und da sind also ganz besondere Sachen dabei, die man heute so gar nicht mehr kriegt. Und wenn wir dann eben ein neues Instrument aussuchen, dann schauen wir uns natürlich in den Büchern, was reizt uns als nächstes für eine und versuchen da halt auch ein wenig so das Gespür dafür, was für Holz nehmen wir da. Und dann gehen wir halt auf den Dachboden und dann suchen wir uns da die Stapel durch. Das wird dann angeklopft. Das rohe Stück Holz, das ist also einfach wie ein Brett, das dann schon angeklopft wird. Dann hört man schon, wie er antwortet das. Dann schaut man auf den Wuchs, die Jahresringe. Und beim Ahorn ist das Besondere, das ist ein geflammter Ahorn. Das dieser Bergahorn, bosnische Bergahorn. Der hat die Besonderheit, dass so Flammen, das ist ein Wellenwuchs. Und das schaut fast dreidimensional aus. Das sind ganz tolle Eindrücke, wenn man so ein Holz sieht. Und dann mit der Fichte zusammen, wenn man das dann... kombiniert, das muss natürlich auch bisschen abgestimmt werden aufeinander, wie hart ist der Boden, was brauche ich, brauche ich eine härtere Decke oder eine weichere Decke, die dann auch sehr feinjährig gewachsen sein sollte und senkrecht und gerade gewachsen die Jahresringe sein soll. Und so stimmt man das eben darauf ab und meistens haben wir schon bei der einen Geiger, wenn die fertig ist, schon wieder die Idee für die nächste und stehen wir schon wieder ganz heiß darauf da wieder was auszusuchen.

Peter: Gibt es, wenn er zurückdenkt, Günder, wenn du zurückdenkst, gibt es irgendein Instrument, auf das du besonders stolz bist?

Hannah Lobe: Ja, da gibt es verschiedene, also gibt es immer verschiedene Instrumente. Ich habe zum Beispiel für den Sultan von Oman ein Instrument gebaut, eine Bratsche. Und das war auch etwas ganz Besonderes. Oder eben auch so diese Instrumente, ich bei den Wettbewerben, ich habe einmal mit einer Bratsche in Cremorre, die Silbermetalle, und in Mittenwald bei dem International Geigenbau, ein Bewerb mit einer Geige, in 2. Platz gemacht. Und das sind schon so besondere Sachen. Das ist schon toll.

Peter: Du hast auch so ein Instrument, auf das du stolz bist.

Hannah Lobe: Ja, bei mir ist es mein, also bis jetzt noch mein Gesellenstück, mit dem ich auch die Wettbewerbe gewonnen habe. jetzt in der Zukunft werde ich auch, also jetzt eigentlich als nächstes Instrument werde ich auch ein ganz besonderes bauen. habe ich jetzt einen ganz schönen, geflammten Ahornboden gefunden und da bin ich sehr gespannt, wie das dann mit der Lackierung aussehen wird. Das soll eben auch im Anfang April ist die Akustika Messe in Nürnberg und das ist eine Musikmesse, die wir vor ein paar Jahren, wo wir auch mitinitiert haben, entstanden ist, die auch ganz toll jetzt hat sich mittlerweile vergrößert hat und da will die Hannah eben auch das Instrument präsentieren auf der Messe.

Peter: Wie viele Geigenbauer gibt es in Deutschland ungefähr?

Hannah Lobe: Ungefähr 500.

Peter: Und auf der Welt?

Hannah Lobe: weiß ich ehrlich gesagt. Aber Bogenbau, ja zum Beispiel auch ein Lehrberuf ist, also die Geige, wir machen ja die Geige alleine ohne den Bogenspielchen, also man könnte zwar zupfen, aber der gehört ja der Bogen dazu, also den machen wir ja nicht, da gibt es den Ausbildungsgriff Bogenbau. Und der sind ungefähr in Deutschland für nur 50 Bogenbauern. Also das Verhältnis ist...

Peter: nicht bekannt. ist eine Frage.

Hannah Lobe: Ne, kannste ausgeglichen.

Max: Also auf jeden Fall ein Bereich, in dem mehr Menschen arbeiten könnten und wahrscheinlich auch müssen, denn irgendwann gibt es sonst vielleicht keine Geigenbauer mehr. Also ich es ist schon wichtig, diesen Beruf auch nochmal rauszustellen und da auch aufzuklären, dass es diesen Beruf überhaupt gibt. Und Hanna, vielleicht möchtest du einmal beschreiben, wieso dieses Handwerk für dich wirkt, weil Wenn man euch jetzt zuhört, das hört sich alles super schön an, mit gebrannten Ahorn Holz zu tun zu haben und die Lackierungen sich zu überlegen und da zu schauen, wie kann man alte Sachen reproduzieren. Weil viele Berufe, auch im Handwerk, da geht es natürlich Zeit, Tempo, möglichst viel in kurzer Zeit zu schaffen. Das ist ja im Geigenbau. bisschen anders. Hanna, wie ist es für dich?

Hannah Lobe: Also für mich ist es so mein Traumberuf, wo ich jetzt hier gefunden habe und dieser Prozess, was man eben durchläuft, eben von diesem Ruhnstückholz dann bis hin zum Instrument, ist einfach so besonders für mich und da entwickelt man auch richtig Glücksgefühle vor allem auch dann, wenn man das fertige Instrument dann dem Kunden übergeben kann und dann wiederum sieht, wie der sich über das Instrument freut und der damit dann auch wieder andere erfreut und das ist schon was ganz Besonderes. Bei uns ist auch wichtig, was du ja gesagt hast, Bax, dass das bei uns spielt, die Zeit überhaupt keine Rolle. Bei uns zählt nur das Ergebnis. Sobald ja die Zeit ins Spiel kommen würde, ist das nicht mehr das, was es sein soll, da kommt nicht das raus dabei. Wir haben auch manchmal Kunden, dann sagen, wie lange dauert das, ein halbes Jahr, aber Gott, kann man da nicht ein wenig... Ich sage, wenn es fertig ist, dann ist es fertig und dann sagen wir Bescheid. Aber so dass wir uns seitlich drücken lassen, das geht in der Branche überhaupt.

Max: ist aber auch ein sehr schöner Faktor dieses Berufs. Weil ich glaube, Thema Zeit, Druck und einfach das Wissen, ich muss jetzt nächste Woche fertig sein, ich glaube, das stresst ganz viele auch. Und das hört sich bei euch so an, als wäre das ganz entspannt in eurem Handwerk.

Hannah Lobe: Ja doch, tatsächlich so. Es hat schon auch was Beruhigendes, wenn man so an seiner Werkbank sitzt und so drauf zuarbeitet und man ja mit jedem Schritt wieder am Abend, wenn man die Spende zusammenkehrt, dass es wieder weitergegangen ist. wie die Hannah gesagt hat, Entstehungsprozess, das macht so viel Spaß und ich meine, ich mache auch gerne mal Urlaub, aber wenn man dann nach dem Urlaub nach zwei Wochen in die Werkstatt kommt, da ist man schon wieder ganz... darauf da einfach mit dem Instrument wieder weiter zu machen und das hat einfach was besonderes muss man sagen und das ist die Hannah sagt auch, dass man da eben am Schluss, wenn wir dann auch immer wieder zu den Konzerten eingeladen von Kunden, die machen mit unseren Instrumenten den anderen Leuten eine Freude und das ist das tolle daran, was man da so vermitteln kann oder auch ein Bindeglied dazwischen ist.

Peter: Echt sehr schön, wunderbar. Max, ich glaube, wir gehen auf die Zielgerade, oder? Hast du noch eine Frage? Okay. Dann erstmal vielen Dank, ihr uns hier mitgenommen habt in den Beruf. Jetzt werden wir euch beide noch bisschen besser kennenlernen. Es kommen noch ein paar persönliche Fragen. Die erste Frage ist, mit wem würdet ihr gerne mal tauschen? Fangen ruhig du, Günther, erst mal an. Gibt es jemanden, mit dem du mal einen Talk...

Max: Ja, ne, wir können auf die Ziegelerde einbiegen.

Peter: Woche einfach mal tauschen möchtest, um zu wissen, wie der seine Aufgabe macht. Ob das jetzt der Beruf ist oder ob es ein Fußballer ist oder was auch immer oder ein Astronaut, ganz egal. Gegenwohner oder ein anderer. Gibt es jemanden, mit dem du gerne mal tauschen würdest, gerne getauscht hättest? Geht auch.

Max: Ein Geigenbauer aus dem 16. Jahrhundert.

Hannah Lobe: Ich sage immer wieder, wenn ich die Möglichkeit hätte, eine Zeitreise zu machen, ich eben ganz gerne mal so in das 17. Jahrhundert zurück und da mal den Stradivari oder Quaniere über die Schulter schauen. Das wäre so, was mir gefallen würde.

Peter: Und Dana, du? Gibt für dich jemanden, mit dem du gerne tauschen würdest? Das muss nichts aus der Welt des Geigenbaus sein. Kann auch was anderes sein. wie du magst.

Hannah Lobe: Was mich immer interessiert, das gehört auch zu unserer Branche, sind eben die Profimusikern, an denen wir auch unsere Instrumente verkaufen. Und da gehe ich auch super gerne auf die klassischen Konzerte von denen, obwohl ich jetzt privat eigentlich nicht klassisch höre, sondern eher eben was anderes. Aber ab und zu finde ich das super interessant und auch super beeindruckend, wie die spielen. Ich selber habe auch Geige-Unterricht seit jetzt zweieinhalb Jahren und man denkt immer, wenn man zweieinhalb Jahre ein Instrument spielt, dann ist man schon super weit. Aber bei Geige ist das eben nicht so, wenn man das nicht hauptberuflich macht oder jetzt ein Ausnahmetalent ist, sondern man steht eigentlich trotzdem noch ziemlich am Anfang und deswegen ist es für mich so faszinierend zu sehen, wie schnell die spielen können und dass sie jeden Ton treffen.

Max: Ich glaube, gerade die Anfänge, wenn man geil gelernt, ich glaube, da muss man schon Durchhaltevermögen haben, ne?

Hannah Lobe: Ja, das stimmt, das ist hart. Das ist das schwierigste Instrument überhaupt, weil da gibt es halt keine Taste, wenn ich drauf drücke, wo das A ist, oder bei der Gitarre ist der bunt. Das ist ohne Anhaltspunkt, wenn ich also einen Zehntel oder zwei Zehntel weiter rauf oder runterrutsche, das tun und sauber. Und das ist halt das Schwierige dabei. Aber wenn man es dann kann, ist es halt auch was Besonderes.

Max: Ja, ich bin Gitarrist, deshalb bin ganz froh, dass ich die Bünde habe und genau weiß, wo ich hingreifen muss, den Ton zu kriegen. Vielleicht probiere ich mal eine Geige aus, aber ich glaube, das wird nicht mein Lieblingsinstrument werden. Ich schließe mal die nächste Frage an. Und auch das könnt ihr auf euren Beruf beziehen. Ihr könnt es aber auch ganz frei losgelöst vom Geigenbau einmal sagen. Was war für euch die beste Entscheidung, die ihr getroffen habt? Günther, magst du starten? Die beste Entscheidung.

Hannah Lobe: Ja, also die beste Entscheidung. Wahnsinn! eigentlich für mich, meine Ehe mit meinen Frauen, die daraus vor allem den Kindern.

Max: Hanna für dich die beste Entscheidung?

Hannah Lobe: Für mich war die beste Entscheidung, den Gangbau einzusteigen. Damit habe ich wirklich meinen Traum gefunden. Das fühlt sich jetzt nicht wie Arbeit an, sondern eigentlich eher wie so ein Hobby.

Max: meditatives hobby gibt es auf der anderen seite irgendwelche großen herausforderungen auch das kann jetzt mit dem beruf zu tun haben ich weiß nicht wie wieder wieder geigenbau sich so in den letzten 30 40 jahren entwickelt hat ob es da mal irgendwelche harten zeiten auch gab könnte gibt es gab es gibt es oder gab es irgendwelche herausforderungen

Hannah Lobe: Ja.

Hannah Lobe: Ja, das gab es jetzt zum Beispiel auch mit Corona, war zum Beispiel auch so die zwei schwierige Jahre, wo man nicht wusste, wie es da weitergeht. Die Leute sind dann rausgegangen, haben natürlich auch zurückgehalten mit ihren Ausgaben, weil sie nicht wussten, wie es weitergeht. Und da waren schon auch Höhen und Tiefen in den Jahren dabei. Also das hat es aber auch immer sonst schon gegeben. Also das ist so, übers Jahr gesehen ist es immer kontinuierlich eigentlich ganz gut. immer vor irgendwie auch aufwärts gegangen. Aber es gibt schon auch da Schwandlungen, dass mal der Sommer oder der Herbst vielleicht weniger gut war, aber dafür ist dann wieder der Frühling recht gut gewesen. Also das ist nicht so wie wenn man jetzt hier auf die Arbeit geht und monatlich sein Geld vom Chef irgendwie bekommt. Man muss da schon auch was tun. Das heißt auf Messen, muss Werbung machen, man muss immer parat sein. Also wenn Kunden kommen und sagen, die fahren jetzt am Sonntag in den Urlaub, die würden gerne vorher am Sonntag vorbeikommen. Dann kann ich nicht sagen, ich bin da im Wochenende, sondern dann stehe ich da und dann mache ich das. Und das muss man, wenn man Selbstständigkeit, das ist nicht nur Vorteil, aber es hat mehr Vorteile als Nachteile, ich. Aber man muss natürlich da auch immer dran bleiben. Und meine Herausforderung ist auch noch die, auch das Geschäft dann irgendwann mal zu übergeben. Und rechtzeitig zu übergeben, weil man darf das nicht zu lange. Da meine ich, man muss alles alle Fäden ziehen. Und das ist auch noch eine Herausforderung, weil ich mache es einfach gerne. liege dem Beruf, viel Herz dabei. Und das ist auch noch eine Herausforderung, die ich dann bewältigen muss.

Peter: Aber ihr habt das irgendwie schon ein bisschen besprochen, das klang vorhin so ein bisschen durch. Da war so eine Jahreszahl im Raum.

Hannah Lobe: Ja, ich mag es jetzt schon lockerer. Das heißt, früher, habe jetzt mal 60 Stunden Woche gehabt, jetzt bewege ich mich schon unterhalb von 40, weil ich weiß dann, ist Alihanna auch da und so weiter. Also ich muss nicht immer parat sein und das ist halt das Schöne, dass wenn ich einmal so weit bin, dass ich sage, ich will und ich kann, aber ich muss nicht früh um 7 da sein.

Max: Mmh.

Hannah Lobe: Also, das ist toll.

Peter: Wir jetzt noch eine Frage, die wir auch für allen stellen, die Handwerker sind, Handwerksunternehmer sind. Und Hanna, diesmal frage ich dich zuerst, was bedeutet für dich Handwerk, Hanna?

Hannah Lobe: Für mich ist Handwerk, dass ich mit einer Handvoll Werkzeugen und einem Stück Holz so ein tolles Instrument erschaffen kann und damit dann andere Menschen erfreuen kann.

Peter: Und Günther, was ist für dich Handwerk?

Hannah Lobe: Dass das nichts Theoretisches ist, dass ich nur irgendwie am Computer irgendwas schaffe, sondern ich schaffe was Reales. Das heißt, wie die Hannah gerade selbst schon gesagt hat, dass für manche ein Stück Brett Brett und Werkzeugen und mit dem Können, das man sich aneignet, was zu schaffen, für Anderen, die die Anderes brauchen können und... die Praxis und nicht nur theoretisch das ganze Ablauf.

Peter: Vielen Dank. Wir haben jetzt noch vier kurze Begriffe mit der Bitte auch ganz kurz und kompakt darauf zu antworten. Es kann immer hin und her gehen, aber ich fange einfach mal an. Was ist Heimat für euch? Hanna, was ist Heimat für dich?

Hannah Lobe: Du bist ja in der Tee gezogen extra. Ja, ich bin letztes Jahr nach Bogenheit gezogen. Wegen der Arbeit an der Tee.

Max: Wo warst du davor?

Hannah Lobe: Davor habe ich in Nürnberg gewohnt. Ja, und es war dann ein bisschen nervig, jeden Tag hin und her zu fahren. Deswegen bin ich dann hierhergezogen.

Max: okay.

Max: Also ist Bubenreuth deine neue Heimat.

Hannah Lobe: Ja.

Hannah Lobe: Wobei ich sagen muss, ich wohne ja nicht hier in Bupenreuth. bin zwar mehr in Bupenreuth, aber wohne durch eigentlich in Hetzles. Das ist hier 10 km entfernt, ein bisschen mehr in die fränkische Schweiz. Und da haben wir uns was eigenes geschaffen. Ich war auch aus Erlangen kommend und die Baupreise haben uns da rausgetrieben. Aber das ist eigentlich schon der...

Peter: Okay.

Hannah Lobe: Heimat natürlich immer, wo man sich wohlfühlt. Aber da habe ich zwei Heimaten, fühle mich auch in der Werkstatt wohl.

Peter: Hm.

Max: Das ist doch schön. Arbeit ist Hobby und gleichzeitig auch Heimat. ist auch die beste Kombination. Ich stelle euch die zweite Frage bzw. den zweiten Begriff und auch da nehmt ruhig den ersten Gedanken, euch da in Kopf kommt. Habt ihr irgendein Vorbild? Günther.

Peter: Das ist herrlich.

Hannah Lobe: Haha.

Hannah Lobe: Ehrlich gesagt, so Vorbild wüsste ich jetzt nicht. Das einzige, man sagen kann, Vorbild ist, dass man einfach aus dem Leben, dass man aufrichtig ist und früh in Spiegel schauen kann. Aber so als direkter Person richten mich natürlich viel mit den spekulönen Geigenbauern auseinander und da sind schon Vorbilder da, wo ich mal so ein Instrument bauen möchte. jetzt nicht so, wo ich sage, ich muss jetzt da... danach streben. Das ist nicht unbedingt.

Max: Und dann hast du ein Vorbild.

Hannah Lobe: Also mein persönliches Vorbild beruflich ist mein Papa, weil ich unglaublich stolz auf ihn bin, was er geschafft hat und quasi aus dem Nichts aufgezogen hat.

Max: Sehr schön.

Peter: nächste Fall geht ein bisschen auch schon so in die Richtung. Was ist Glück für euch? Der Markt zuerst.

Hannah Lobe: Glück ist für mich meine Familie und meine Freunde. Für mich Gesundheit, Familie natürlich, Gesundheit. ist eigentlich, wenn man das hat, kann man alles erreichen.

Max: Letzter Begriff und Günther, hast das gerade eben bei der vorherigen Frage auch schon so mit angeschnitten. Gibt es irgendein Motto, eine Motivation, nach der ihr lebt oder arbeitet?

Hannah Lobe: Ja schon, dass man wirklich das, was man tut, gerne macht, sonst kommt nicht das dabei raus, was man machen sollte und man immer 100 Prozent gibt für das, was man tut.

Max: Hanna?

Hannah Lobe: Ich sehe das eigentlich ähnlich. Also ich bin auch der Meinung, dass man immer 100 Prozent geben soll, was man tut.

Peter: Vielen, vielen Dank. Ich habe das Gefühl, dass ihr ja in einer solchen Leidenschaft arbeitet, dass euch das 100 Prozent geben, wenn ich wirklich so richtig dann schwerfälle, sondern dass ihr das immer gerne macht, wenn ihr euch ja schon im Urlaub, oder Günther, du dich nach dem Urlaub schon freust, wieder in die Werkstatt zu dürfen. Also auf jeden Fall vielen, vielen, vielen Dank für dieses Gespräch. haben unheimlich viel gelernt über euren Beruf, über euch. Ja, und wir freuen uns sehr. dass ihr da so engagiert dran seid und dass es euch gelingt, an die Altmeister anzuschließen, aber auch eure eigenen Spuren zu ziehen und eure eigene Marke zusammen zu haben. Viel Glück für euch, die Zukunft. Danke für das Gespräch.

Hannah Lobe: Das bedanke ich uns auch sehr und euch auch alles Gute. Vielen Dank. Tschau.

Max: Vielen lieben Dank euch!

Max: Dankeschön, bis bald!

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