#112 Andreas Perrot, wie habt ihr die weltweit größte Turmuhr der Welt gebaut?
Shownotes
Die größte Turmuhr der Welt hat einen Durchmesser von 43 Meter und ist in einer Höhe von 426 Meter angebracht. Und sie wurde in Deutschland gefertigt – genauer gesagt in Calw in Baden-Württemberg bei der Firma Perrot Turmuhren und Läuteanlagen 🕰️
Andreas Perrot leitet das Unternehmen gemeinsam mit zwei Brüdern und war bei dem Bau dieser Mega-Uhr maßgeblich beteiligt. 2006 hat Perrot den Auftrag bekommen, die Makkah Clock für das momentan zweithöchste Gebäude der Welt in Mekka in Saudi-Arabien zu bauen.
Wie dieses Projekt umgesetzt werden konnte, welche Herausforderungen es zu bewältigen gab und warum die Turmuhr eine solch wichtige Rolle für Muslime spielt, hört ihr in dieser Podcastfolge!
▬ Mehr vom Handwerker Radio ▬▬▬▬▬▬▬▬▬
Homepage und Stream Instagram Facebook TikTok LinkedIn YouTube
NEWSLETTER Alle Handwerker Radio News monatlich in unserem neuen Newsletter! Jetzt anmelden!
Transkript anzeigen
Peter: Die größte Turm der Welt hat einen Durchmesser von 43 Metern und ist in einer Höhe von 426 Metern angebracht. sie wurde in Deutschland gefertigt. Genauer gesagt in Calv in Baden-Württemberg. Und damit herzlich willkommen bei Handwerker Leben, dem Talk für Macher. Name ist Jan-Peter Kruse und mit dabei ist mein Kollege Maximilian Hermannsdorfer. Max. Und unser Gast ist heute Andreas Perrot. Er ist einer von drei Geschäftsführern bei Perott Turmuhr und Leuteanlagen. Herzlich willkommen Andreas.
Andreas Perrot: Danke.
Andreas Perrot: Hallo Peter, hallo Max.
Max Herrmannsdörfer: Grüß dich, hallo.
Peter: Andreas, lass uns gleich einsteigen. Lass uns gleich einsteigen bei der größten Turmuhr der Welt. Sie steht in Mecca, in Saudi-Arabien und wurde von eurem Unternehmen gefertigt. Und die Frage, die es uns hat gestellt, ist, wie seid ihr zu diesem Auftrag gekommen? Wie kam es dazu?
Andreas Perrot: Wir hatten 2006 zwischen 25.12. 26.12. also mit den Feiertagen von Weihnachten einen Anruf von einem Architekten aus Stuttgart, der in dieses Projekt involviert war. Und dann hat mein Vater damals das Telefon abgenommen. Der Architekt war so begeistert, dass er gesagt hat, wenn ein Unternehmer einen Weihnachten den Telefonhörer abnimmt, dann kann man ihm auch große Projekte starten. Dann hatten wir schon am 3. oder 4. Januar die erste Besprechung und uns beschnuppert. Das hat von der persönlichen Seite gleich gepasst, dass wir relativ viel gegenseitiges Vertrauen aufgebaut haben und so ist das Projekt gestartet.
Peter: Kannst du vielleicht gleich mal ein paar Fakten zu dieser Uhr nennen? Die ist ja wirklich die größte. Aber vielleicht, dass du ein paar Details nennst?
Andreas Perrot: Wir wurden angefragt, sollen eine große Turm bauen mit ca. 15 Meter Durchmesser. Dann hat sich das Ganze in 3-4 Monaten entwickelt bis auf die 43 Meter. Von 15 auf 18, dann 24 Meter, 27 Meter, 32 Meter. Dann hat mein Vater gesagt, wir steigen raus. Das ist eine Dimension, wo wir nicht mehr handeln können. Dann haben wir gesagt... Jetzt haben wir ja gesagt, gute Schwaben bricht man ein Wort nicht, also gehen wir mit. Und haben dann bis auf 43 Meter die Uhr weiterentwickelt. Vielleicht ein paar Randdaten, also Durchmesser 43 Meter, der Minutenzeiger 7,5 Tonnen, der Stundenzeiger 7,5 Tonnen, das Antriebswerk 21 Tonnen. Wenn man nur die Dimensionen sieht, dann
Andreas Perrot: Die Uhr musste, das war eine Grundanforderung des Kunden, 250 kmh Windgeschwindigkeit, nachweisen, dass sie noch in Funktion ist. Die Lebensdauer wurde auf 100 Jahre ausgerechnet.
Peter: Wie macht man das? Dass man es so ausrichtet?
Andreas Perrot: Im Maschinenbau gehen wir in der Regel davon aus, dass wir eine Lebensdauer von 30 Jahren gehen und haben dann bei Sicherheit 1,01, 1,05 oder 1,1. Dann kann man eben über den Getriebebau bzw. in der statischen dynamischen Belastung von Antriebswellen über die Sicherheit, sprich wir gehen dann eben in Richtung der Sicherheit von 2. Getriebebau sind wir dann sicher von drei und vier gewesen und dadurch bekommen wir die Lebensdauer. Wir hatten dann einen Testaufbau in Stuttgart mit den Gewichten des Zeigers als Betonklötze mit eingebauten hydraulischen Bremsen und hatten diese Bremsvorgänge jeden Tag mehrfach wiederholt um die Maximalbelastung 250 km zu simulieren und haben dann nach einem Jahr das Antriebswerk wieder komplett auseinander gebaut, alles nachgemessen und der Verschleiß war eigentlich gegen Null. Wenn man die Belastungen aber sieht die wir da angestellt haben, das Uhrwerk wurde auf einen oder auf zwei 300er IPA Träger montiert. wir maximal gebremst haben, hat sich der IPA Träger verbogen. Und das Urwerk ist trotzdem gelaufen. Hat so gut wie keinen Verschleiß gehabt nach der Zeit. da sind wir einfach auch schon in der Testphase das maximal herausgeholt. Und das zeigt, wenn wir im Maschinenbau gut auslegen, mit guten Sicherheiten rechnen. dann geht es eben nur auf die Lebenslob.
Peter: Die Bremsen sind eingebaut, weil der Zeiger Schwung nimmt.
Andreas Perrot: Die Bremsen waren nur für die Simulation. Wir haben einen Schneckengetriebe. Das Schneckengetriebe hat eine Selbsthemmung. Aufgrund dieser Selbsthemmung wird der Zeiger eine Minute vorgetrieben und bleibt dann wieder stehen. Dann wird auch der Motor ausgeschaltet. Aufgrund dieser Selbsthemmung der großen Getriebeübersetzung kann...
Peter: Nur für die Simulation.
Andreas Perrot: der Wings diesen Saigot nicht mehr anregen.
Max Herrmannsdörfer: Das ist wirklich unvorstellbar eigentlich. Diese Dimensionen und was da alles dahinter steckt.
Peter: Faszinierend!
Andreas Perrot: Man muss sich das wirklich in der Realität anschauen. Wir durften ja nicht mal auf die Baustelle gehen. Weil Mecca im Kreis ist, wo nur als Muslim ich rein darf. Wir haben dann einen Testaufbau in Dubai gemacht. wurde nur ein Viertel des Zifferplatzs aufgebaut. Das Ura und die Originalzeige aber montiert, zu simulieren, wie können wir montieren. Und wenn man da die Dimensionen gesehen hat, das war schon beeindruckend. Und ich bin dann mal nachts 3 km weg entfernt gefahren. Da haben sie das Viertelzifferblatt und die Zeige noch perfekt ablesen Bei 3 km, also das ist schon wahnsinnige Dimensionen.
Max Herrmannsdörfer: bleiben wir doch gleich bei den Herausforderungen bei dieser Montage. Also du hast gesagt, ihr habt die bei euch geplant, ihr habt es bei euch getestet, ihr habt es dann in Dubai einmal testweise zumindest aufgebaut. Wie lief dann der Aufbau in Mecca? Wie habt ihr das bewerkstelligt? Mit welchen Partnern habt ihr da zusammen gearbeitet, damit das auch wirklich alles so funktioniert, wie ihr euch das geplant habtet?
Andreas Perrot: Die Montage wurde minutieus in einzelnen Schritten aufgeteilt. Wir hatten für ein U-Werk einen Tag Zeit zu montieren. heißt, wir bekamen bestimmte Zeit, um das U-Werk nach oben zu transportieren. Man bekommt Kranseiten, weil das eine riesen Baustelle ist, von ... von einer Dreiviertelstunde oder von einer Stunde, wo dann das Uhrwerk von Null auf die 426 Metern hochgezogen werden soll. Die ist uns erstmal gegeben worden, ob die dann passt oder nicht. Bis dann alles natürlich oben ist, dann vom Uhrwerk, das hat dann länger gebraucht, aber in der Zeit durfte sonst niemand auf der Baustelle arbeiten, weil das ein offenes Getriebe war.
Max Herrmannsdörfer: in der Dreiviertelstunde.
Andreas Perrot: Das war offen, weil das Urat mit 21 Tonnen auf einen Zug vom Gewicht her nicht hochgezogen werden kann. Der Kran konnte 20 Tonnen ziehen, aber wenn dann das Seil über die Länge schon 3-4 Tonnen wiegt, dann wird es natürlich wieder vom Zuggewicht abgezogen und dann mussten wir mit zwei Teilen das ganze hochziehen. Wir hatten dann eine Montagefirma, eine türkische Montagefirma, die haben wir circa ein Viertel Saarland geprift. Dann hatten wir einen marokkanischen Ingenieur eingestellt. Und dann hatte ich noch das Architekturbüro und alle drei hatten wir dann den ganzen Tag über Webcam und Telefonkontakt, eben die Montage aus der Entfernung begleiten zu können. Man muss dazusagen, die türkische Firma, das waren wirklich Profis. Ich hatte ein unheimliches technisches Verständnis, komme aus dem Reaktorenbau und da wir auch gewohnt hochgenau zu arbeiten. Und durch das, dass wir die Montage dann in ganz kleine Schritte aufgeteilt haben, haben wir im Prinzip jeden Schritt nacheinander abgearbeitet. Das interessante war, nachdem das Uhrwerk gesetzt wurde, dann wurden danach die Antriebshälen raufgesetzt. Abends oder nachts, kurz nach 12 Uhr haben sie mir dann noch mal angerufen, steht soweit. Dann haben wir am nächsten Morgen noch einmal alles durchgemessen, ob der Mittelpunkt des Uhrwerks genau stimmt. Dann waren wir bei plus minus 1 Millimeter. Das bei 426 Meter Höhe bei einem Uhrwerk, das 21 Tonnen wiegt. Also es ist schon faszinierend, wie genau wir die Jungs dann dort vor Ort gearbeitet haben. Das war dann der erste Schritt und dann musste das U-Bahn komplett eingehaust werden. Dann wurde das Gebäude weitergebaut und dann ein Jahr später haben wir dann die Zeiger montiert.
Andreas Perrot: Das war die nächste Herausforderung. So Zeiger 7,5 Tonnen hochziehen. Dann haben sie Winde. Im Prinzip haben wir da dann drei Malayen, die das Ganze montiert haben, Fassadenkletterer. Die sind auf dem Zeiger drauf gestanden und haben sich mit dem Zeiger hochziehen lassen. Und haben dann den Zeiger noch 90 Grad verdreht. So konnten sie den Zeiger auf die Antriebswellen ziehen. Wenn man sich das über Webcam angeschaut hat, wurde es einem schwindelig. Was mich fasziniert hat an diesen Fasthatentletterer, wir haben bei der Probemontage jeden kleinen Schritt besprochen. Ich habe selten Mitarbeiter gehabt, die jeden Schritt genau mit so viel Akribie und so viel Hingabe auch umgesetzt haben. Faszinierend. Aber Sie können so ein Projekt nur machen, wenn Sie wirklich in jeder Beziehung Leute haben, die 100 % nicht vertrauen, die nicht nur bei 100 % bleiben, sondern die die 120, 130 % gehen. wo man sich auch gegenseitig voneinander verlassen kann. Und was mich da ganz besonders fasziniert hat, keiner von den Anwesenden, den ist alle das Projekt gegangen, hat sich niemand persönlich in den Vordergrund gestellt. Wir hatten zum Abschluss des Projekts eine Veranstaltung, dann sind die ganzen Jungs zu mir gekommen und haben sich bedankt. dass sie mitarbeiten durften und wir hätten einen guten Job gemacht. haben gesagt, der Job habt ihr gemacht, nicht wir, wenn ihr so perfektlich ähnlich das auf der Baustelle umgesetzt habt. Und das ist eigentlich das Schöne, wenn man dann zum Projekt einmal interkulturell, das sind Muslime teilweise, das sind nochmals andere, teilweise dabei gewesen, dann andere Nationalitäten, anderes Denken und trotzdem...
Max Herrmannsdörfer: Mmh.
Andreas Perrot: Wenn es ums Projekt geht und man gemeinsam vorantreiben möchte, dann geht es. Dann braucht man nicht nur über Integration sprechen, sondern dann respektiert man sich gegenseitig und wird auch gegenseitig aufeinander angewiesen.
Max Herrmannsdörfer: Mmh.
Peter: Die Kommunikation lief auf Englisch dann oder wie habt ihr das gemacht?
Andreas Perrot: Ja, komplett in griechisch.
Peter: Und die Projektplanung war komplett bei euch in der Leitung, dass ihr das alles gesteuert habt? Oder wie muss man sich das vorstellen?
Andreas Perrot: Da gab es das Architekturbüro SL Rasch. Dr. Rasch ist ein Architekt, der bei Frey Otto Lehrer war. Die bewegen sich grundsätzlich im Grenzbereich mit den Machbaren. Das heißt, wir hatten da vom Architekturbüro
Peter: Mhm, sagt mir was.
Andreas Perrot: Der hat auch angestellte Ingenieure, der arbeitet auch mit der Uni zusammen, hat mir schon recht guten Support. Dann hatten wir einen Schweizer Ingenieurbüro, das uns supportet hat. Und zwar haben wir eigentlich eine ganz gute Gruppe gehabt, die uns da auch unterstützt haben. Weil das sind Bereiche, die können sich selber gar nicht alles abdecken. Da muss man sich auch gegenseitig immer wieder zusammensetzen. Wo muss man noch nachzustehen? kann man... Oder hat man was vergessen? Aber die Projektleitung für die Uhr an sich ist bei uns im Haus gewesen.
Peter: Die Uhr wird mit Strom betrieben.
Andreas Perrot: Das sind ganz normale Drehstrommotoren bzw. Asynchron-Drehstrommotoren mit der Drehgeber hinten dran. Wir haben aber dann aufgrund des Wunsches vom Kunden eine PV-Anlage reingebaut. Oben ist so eine Art Kristall über dem Uhrwerk, über den Zifferblättern am Turm angebaut. wurde Content mit PV-Anlage. Die PV Anlage kam aus unserem Haus. Auch da mit speziellen Ingenieuren zusammengearbeitet. Wir können die Anlage ca. 2,5 Tage ohne Sonne betreiben. haben eine große Batterieanlage. Die Uhr wird auch komplett am Notstromnetz. Wenn in Mecca der Strom ausgeschaltet wird, die Uhr mit noch ein paar speziellen Aufzügen an Notstromnetz angedockt. Die muss einfach überlaufen.
Peter: Die muss ja auch immer funktionieren, wie ich gehört habe, ist die auch regelmäßig im Fernsehen zu sehen.
Andreas Perrot: Zu jeder Stunde ist sie im Fernseher zu sehen. Da haben wir dann die Mecca Time installiert. Die wurde mit dieser Uhr letztendlich ins Leben gerufen. Die Mecca Time ist ein Zeitinstitut, wo wir dann über die Cesiumuhren die eigene Zeit generieren und die dann der islamischen Bevölkerung zur Verfügung gestellt wird. Das ist auch der Grund, warum die Uhr zu jeder Stunde zu Beginn der Nachrichten eingeblendet.
Max Herrmannsdörfer: Wahnsinn. Was macht das mit euch, wenn ihr dieses Wissen habt, dass euer Werkstück, eure Produktion so einen riesigen Wert für eine ganze Region, für eine Religion auch hat. Das ist doch irgendwie unvorstellbar, oder?
Andreas Perrot: Ich glaube da bin ich viel zu stark Realist, weil ich weiß natürlich, obwohl die jetzt seit 14 Jahren Probleme losläuft, weiß ich natürlich schon technisch wo die Schwächen sein könnten und wo es auch Probleme sein ergeben können. Deswegen ich bin denkbar wie es gelaufen ist, aber jetzt Ich wurde des Öfteren gefragt, Andreas, bist du jetzt stolz, weil du das alles hinbekommst? Ich sage, okay, zum einen sind das unsere Mitarbeiter und die Externe, die da mitgearbeitet haben. drängt jetzt unser Name, aber letztendlich sind da viele involviert gewesen und ich bin froh und dankbar, dass ich dabei sein durfte, weil ich persönlich technisch unheimlich viel gelernt habe. Ich habe... Ich ich bin auch persönlich in dem Projekt unheimlich gewachsen. Und das ist ein Vorrecht, dass man dabei sein kann und darf. Die Firma ist in eine andere Sphäre gekommen, das muss man einfach auch sagen. Aber mir jetzt da etwas darauf einzubilden, da bin ich sehr sehr zurückhaltend. Vielleicht kommt da auch das schwäbische, pietistische Gedenken gut durch, das mich bis heute noch prägt, aber... Ich so.
Peter: Lass uns mal über Tradition sprechen, denn euren Betrieb gibt es ja schon lange. Der Betrieb wurde ja 1860 gegründet und ist seitdem in eurer Familienhand. Was bedeutet ihr diese Tradition? Was spielt das für eine Rolle?
Andreas Perrot: Tradition spielt eine große Rolle. Es ist auch nicht normal, dass immer in der Familie Söhne da waren, die den Betrieb weitergeführt haben.
Andreas Perrot: sehe das aber auch unter anderem als große Herausforderung. Für mich ist der Betrieb eigentlich nicht Eigentum, sondern ich sage, Betrieb wird mir 30, 35, 40 Jahre zur Verfügung gestellt, treuhänderisch. Dann möchte ich den Betrieb so weiter, oder wir drei Brüder den Betrieb so weiterentwickeln, dass die nächste Generation gerne weitermacht. Das eine viel größere Herausforderung. Der Betrieb gehört mir. Ich kann jetzt 5 Jahren maximale Gewinnausschüttungen machen, hole mir alles raus, ich brauche, nach mir das hinfliegt. Aus der Tradition raus. Das hat mein Vater gemacht, hat mein Oma gemacht. Wir haben immer so gearbeitet. Das ist der Grund, warum es uns heute noch in der Form gibt. Für mich oder für uns Brüder ist das eigentlich die Weitaus größere Herausforderungen, Betrieb so weiter zu entwickeln, dass die nächste Generation gerne weitermacht.
Peter: Viele Turmuhren, Handwerksbetriebe gibt es eigentlich in Deutschland.
Andreas Perrot: In der Form wie wir es machen, es eigentlich niemanden mehr. Wir haben ja bei uns im Haus Elektronikabteilung, entwickeln selber, wir machen eigenen Schaltstreckenbau, wir haben die Grafik, wir haben Lackierung, Vergoldung, eine Schlosserei, eine Schmiede, wir haben auch eine spannende Fertigung. In der Tiefe und Breite sind wir in Deutschland einzigartig. Wir haben eben ein paar Wettbewerber, die sich mehr auf die Leutianlagen spezialisiert haben, ein paar, die sich mehr auf Turburen spezialisiert haben und dann eben die anderen Sachen dazukaufen und auch nicht so viel intern selber machen, also eigener Schaltstrandbau dazu noch. Und auch die ganzen Sonderanlagen. Wir haben in Deutschland eigentlich keinen Wettbewerber, irgendwie sowas machen kann. Die Kollegen kaufen bei uns, wenn es größer wie vier Meter wird. oder wie 5 Meter, weil da einfach das Mal auffällt und die eher den Weg gehen die Fertigung auszusorgen um nicht mehr das Risiko zu geben. Wir sagen, das was uns einen Mehrwert bringt für die Firma das machen wir auch selber, das holen wir rein und deswegen im Standardbereich haben wir relativ viel Wettbewerb auf Firmen 1, 2 und Man trägt Montageformen, dann irgendwo im Ausland Produkte kaufen. Wenn es in den Sonderbereich reingeht, dann sind wir auch weltweit aber in bestimmten Größen. Der Chinese sagt, kann es, macht dann aber bei einem 20 Meter Zifferblatt Durchmesser die Zeige nur für 8 Meter Zifferblatt Durchmesser, so dass man es nicht ablesen kann, weil es dann viel einfacher zu realisieren ist. Da sieht man im Großen und schon fast allein unterwegs.
Max Herrmannsdörfer: Ganz kurz bei dir raschelt gerade irgendwas Richtung Mikrofon. Ich weiß nicht, ob deine Hände irgendwo gerade ... Ich schließe die nächste Frage an Andreas. Du hast es gerade schon gesagt, ihr macht eigentlich das Komplettpaket, den Komplettbau einer solchen Anlage. Das heißt, bei euch arbeiten verschiedenste Gewerke. Gibt es irgendeinen Ausbildungsberuf oder einen Beruf im Handwerk?
Andreas Perrot: Okay, können rasch und konditionieren. Okay.
Max Herrmannsdörfer: der sich speziell auf Turmuhrenbau spezialisiert oder setzt sich das zusammen aus vielen verschiedenen Gewerken.
Andreas Perrot: Den Turburenbauer gibt es gar nicht. Wir sind eigentlich Einlagenbauer. Ausbilden tun wir den Fine Work Mechaniker schon seit 80, 90 Jahren. Ich selber habe auch zuerst den Fine Work Mechaniker oder damals hat es noch Maschinenbau Mechaniker heißen gelernt und dann später habe ich die Weiterbildungen durchgegangen. Aber bei uns ist der Freinheit-Mechaniker, der Schlosser, der Elektriker, der Elektroniker, der Lackierer, Golder, der Kaufmann, alles gibt es bei uns als Beruf. Und das macht es eigentlich auch spannend. sind die gesamte Mannschaft an vier Standorten. In Deutschland sind wir 45 Mann. Und da so viele Berufe ... Doch in einer Anführungszeichen kleinen Einheit zusammenzubringen ist natürlich technisch und auch menschliche Herausforderung. Zumal jeder sagt, sein Beruf ist der wichtigste.
Max Herrmannsdörfer: Weil du gerade Feinwerkmechaniker speziell angesprochen hast, wollen wir hier nicht unerwähnt lassen, ihr wurdet im vergangenen Jahr von &T, &T Metallhandwerk mit dem Feinwerkmechanikpreis ausgezeichnet für ein Projekt, was nicht ganz die Größe von der Uhr in Mecca hat. Das war eine Uhr, die in der Auto-World mittlerweile hängt. korrigiere ich wenn ich es falsch sage, aber es ist eine Nachbildung einer Armbanduhr. Nur da kurz darauf einzugehen.
Andreas Perrot: Genau, die Firma IWC baut spezielle Luxusuhren und da die Uhrbit Pile-it wurde angefragt, ob wir die auch als Uhr mit 2 Meter Zifferplatzdurchmesser bauen können, wurde dann an vier Standorten von der Motorwelt aufgebaut mit laufendem Sekundenzeiger. mit original Datumseinzeige. Das heißt, egal ob das Schaltzar ist oder ob der Monat 30 oder 31 Tage hat, immer das richtige Datum angezeigt.
Max Herrmannsdörfer: da seid ihr auch viel verantwortlich, dass immer die richtige Zeit angezeigt wird. Das ist, glaube ich, gar nicht so einfach, da immer die richtige Zeit zur Verfügung zu stellen, oder?
Andreas Perrot: Richtig, man könnte jetzt sagen, wenn die Uhr falsch geht, zweimal am Tag, zeigt sie immer die richtige Zeit an. Aber das ist eine Herausforderung, das ist richtig und zwar das hängt da damit zusammen. Unsere Uhren sind ja in der Regel in der Öffentlichkeit. Und jeder in der Bevölkerung sieht die Uhren und nimmt auch die Uhren wahr. Und die Bevölkerung lebt auch nach öffentlichen Uhren. Man hat uns lange eigentlich vorausgesagt, dass die Branche irgendwann sterben wird. Es ist eigentlich eher so, dass wir mehr Turmuhren und analoge Zifferblätter verkaufen und auch wieder neu bauen, auch an Schulen mehr den See. Das hat den einen Grund, dass in den Schulen das natürlich auch ein Lerneffekt ist für die Bevölkerung, die jüngere Generation. Und zum anderen hat Bevölkerung nicht so viel Vertrauen in das Internet und in die Zeitverbreitung über Smartphone und Smartwatch wie jetzt in eine öffentliche Uhr. Da haben wir schon eine besondere Aufgabe. Deswegen ist es wichtig, dass die Uhr dann auch die genaue Zeit anzeigt. Vor 30, 40 Jahren war die Anforderung noch nicht so hoch. die Uhr eine Minute vor oder zurückgegangen ist, dann wurde das akzeptiert. Das ist vorbei. wirklich heute aufgrund der Genauigkeiten, die einfach die Minute genau entzeigen.
Peter: Könnt ihr da eingreifen? Jetzt habt ihr das zentral an euch angebunden? Oder wie macht ihr das? Oder muss immer ein Montageteam dahin und muss vor Ort aktiv werden? Ich denke zum Beispiel gerade an Mecca.
Andreas Perrot: Megabit. haben im Ausländer relativ oft eine Fernwartung. Das heißt, unsere ganzen Rechner oder Steuerungen von Calv aus zugreifen. Wir haben vor vier, fünf Jahren einen eigenen Cloud Server hier im Host installiert, sodass wir nicht auf Trittanbieter angewiesen sind, auch unter dem Thema Sicherheit. Und verkaufen dann letztendlich die Fernwartung und können dann weltweit auf die Uhren zugreifen. Ob das jetzt über Smartphone ist oder über PC ist, das ist alles möglich. Auch die Mecha-Uhr damals ist noch nicht über unseren eigenen Cloud Surfer, aber die Mecha-Uhr ist eigentlich das erste große Projekt gewesen, wo wir dann von hier auf uns draufschalten.
Max Herrmannsdörfer: Jetzt sind solche Projekte wie jetzt die Uhr in Mecca oder auch irgendwelche Sonderfertigungen. Ich denke schon auch für euch was besonderes. Gibt es euch überhaupt irgendein Alltagsgeschäft oder habt ihr nur mit so Sonderanfertigungen zu tun?
Andreas Perrot: Nein, wir haben natürlich das Alltagsgeschäft, wo wir die normale Steuerung, die Antriebe für die öffentlichen Uhren, ob das jetzt Kirchen sind, das Rathäuser sind und so weiter. Das Alltagsgeschäft mit Uhr 2 Meter, 3 Meter Durchmesser, das brauchen wir. Dann haben wir Wartungsverträge mit unseren Kunden. Verwaltungen und Reparaturen machen ca. 30 % vom Umsatz aus. Aber über die Sonderprojekte und spezielle Sachen kann man natürlich das Image der Firma steigern. Wir haben auch einen Motivationsschub bei den Mitarbeitern, weil sie dann einfach auch zu Sonderprojekten reinkommen. Die Mitarbeiter kommen auch mal ins Ausland, das ist auch ganz interessant. verdienen natürlich ein Sonderprojekt und auch das Geld, was wir für die Weiterentwicklung von neuen Produkten benötigen.
Peter: Wenn ihr so Montage im Ausland habt, wie lange gehen dann solche Montagezeiten? Wie lange sind die Mitarbeiter dann mal weg?
Andreas Perrot: Also maximal mal 2-3 Wochen. In der Regel wird es sehr gut vorbereitet. Wenn es große Projekte sind, das MEKA, es anders aus. ist richtig. Ich habe jetzt ein anderes Projekt in Dubai entstanden, auch in der relativ großen Uhr. Die hat 28 Meter Durchmesser. Da gehen wir jetzt gerade bei der Planung davon aus. Das ist auch nur ein Uhrwerk, dass wir so Zeug haben, 14 Tage Montage benötigen. Wir haben in Vietnam einige Aufträge gelaufen. Da gehe ich davon aus, dass ein Monteur mal 3-4 Wochen fort ist. Letzten Monat waren Monteure in Vietnam für eine Leuteanlage. Da waren dann 10 Tage vor Ort. Im nächsten Monat muss man nach Südafrika. Damit sind 4 Tage geplant. Das ist so der Schnitt. Wir versuchen, dass wir alles relativ gut vorbereiten. Auch hier testen, dass die Mitarbeiter dann... ...
Peter: Du hast ja gesagt, die Mitarbeiter empfinden das ja auch als eine Abwechslung in ihrer sonstigen Tätigkeit, dass sie da dann immer wieder dort sind. Ja.
Andreas Perrot: Natürlich, und das ist natürlich der Riederschlag für jeden Mitarbeiter, wenn er dann dort auf der Montage ist, ist er dann der Supervisor letztendlich. Das Interessante ist, das wird bei uns in Deutschland auch oft vergessen, unsere duale Ausbildung. wird im Ausland mit der Ingenieursausbildung auf der Baustelle gleichgesagt. Das heißt, unsere Mitarbeiter stehen auf der Baustelle mit den leitenden Ingenieuren auf einer Ebene, teilweise sogar drüber. Und das ist der Grund, warum wir auch als Firma immer ausbilden. Ich persönlich werbe auch immer für die duale Ausbildung über den Verband bzw. auch über den Bad Württembergischen Handwerkstag. Das ist unser Grund, warum wir weltweit damit punkten können.
Max Herrmannsdörfer: Ist es euch schwer, auszubilden, zu gewinnen, für euer Unternehmen jetzt speziell, weil es doch so eine spezielle Branche ist oder schlagen da die Projekte, die ihr macht, zu Buche und helfen euch da?
Andreas Perrot: Das ist ein ganz großer Vorteil. Normalerweise ist zur Zeit ein Feinmark-Mechaniker relativ schwierig zu finden, weil das eine abstrakte Ausbildung ist. kann sich viel nichts darunter vorstellen. Aber wir haben hier in Kallt eine gute Verordnung. Wir sind bekannt als solides Familienunternehmen. Auch uns als Familien kennen wir eigentlich recht gut hier in der Gesellschaft. Und dadurch bekommen wir unsere Auszubildende, also nicht nur über Social Media, sondern auch über andere Kanäle. Das ist eher das Thema, kennt uns und sagt, das ist eine solide Firma, da kann man was machen.
Peter: Wenn wir gerade über Aufträge nochmal sprechen, über zwei haben wir schon gesprochen, über Mecca und über IWC, gibt es noch irgendeinen Auftrag, der besonders im Gedächtnis geblieben ist? Außer Mecca natürlich. Und die WC.
Andreas Perrot: Wir hatten 1998 einen speziellen Auftrag nach Brasilien. TV Globo, ist ein großer Fernsehsender. 1998 hatte Brasilien das 500er-Jährige Jubiläum. Dann mussten wir innerhalb von Wochen 4 Uhr liefern, 6,5 Meter Durchmesser mit Sekundenzeiger. Mit der Maßgabe, wenn er das schafft, dann kann er nochmals 24 Stück liefern. haben wir am 23.12., Mitte November, den Auftrag bekommen, 23.12. sind dann die ersten 4 Anlagen mit der Kiste rausgegangen und einem Am 28.12. war Flugzeug in Sao Paulo durch den Sol. Dann haben wir die anderen 24 Anlagen liefern dürfen. war damals auch ein relativ großes Umsatzvolumen für uns. Aber auch da wieder, wenn die Mitarbeiter nicht mitgemacht hätten und samstags und nachts gearbeitet hätten, wir diesen Auftrag nicht geschafft. Das war damals auch eine tolle Sache. Dann haben wir in Georgien eine astronomische Uhr gebaut. Mit so einem Aufgang, so einem Untergang, mit der Monatsansage, mit Vollmond, die wir auch von Kalf aus komplett steuern und nachjustieren können. Da werden sieben Achsen angetrieben. Auch ein ganz spezielles Projekt. Dann haben wir Kunstprojekte gemacht nach USA. Art Pendelprojekte, wo ein umgedrehter Pendel über Linsarantriebe angetrieben werden, die sich dann eben frei im Wind pendeln sollen. Aber wenn der Wind dann eben
Andreas Perrot: Wenn man zu stark Kraft aufbringt, man mit dem Motor der Gegner arbeiten. Das Prinzip wie ein umgedrehter Feierpendel sich bewegt. Jetzt haben wir gerade ein schönes Projekt nach Katar mit 4 Metern und speziellen Hotel. Das sind 4 Uhren mit 6 Metern Durchmesser. Da können Sie durch die Uhren durchschauen mit VSC-Glas. Alles komplett beleuchtet. der einen Seite sind dahinter die Swede vom Emir von Katar. Also solche Sachen, sind ja schon spezielle Projekte. Die machen auch Spaß. Da haben wir auch einen guten Lieferentenpool oder Kollegenpool.
Peter: Super!
Andreas Perrot: wo wir einfach dann auch solche Themen bespielen können. Weil sie brauchen da auch ganz spezielle Lieferanten, die das einmal fachlich abdecken können, die das aber auch wollen, solche Aufträge. Und da sind wir in Baden-Württemberg, muss man schon sagen, gesegnet mit ganz speziellen Firmen.
Max Herrmannsdörfer: Mmh.
Max Herrmannsdörfer: Gibt es irgendwas, was ihr nicht machen könnt? Oder gab es schon mal irgendeinen Auftrag, wo ihr gesagt habt, da kommen wir auch an unsere Grenzen, weil jetzt eine Uhr, wo man durchschauen kann, egal welche Größe, egal welches Gewicht, Beleuchtung, dies und das, hört sich für mich so an, als wären da eigentlich keine Grenzen gesetzt und ihr versucht jeden Auftrag umzusetzen. Gibt es irgendwo Grenzen?
Andreas Perrot: relativ schnell in die Grenzen, aber unser Maximum ist die, dass wir dem Kunden eine Lösung aufzeigen. Kunde hat Vorstellungen, dann muss man klären, passt das auch. Es gibt einen Budgetrahmen, gibt natürlich irgendwo auch das technisch machbare. Und dann ist unsere Aufgabe, den Kunden so mitzunehmen, dass er seine Ideen umsetzen kann. und auch das Gefühl hat, er wird voll ernst genommen und wir müssen dann versuchen eine Lösung, die machbar ist mit gewissen Budgetrahmen so umzusetzen. Unser Thema ist eigentlich das Thema Zeit und da können wir im Prinzip alles machen, aber alles was außerhalb Thema Zeit ist, da lassen wir dann schon ganz schnell die Finger weg.
Peter: Apropos Zeit, wir sind auf der Zielgeraden. Wir haben jetzt zum Schluss noch ein paar persönliche Abschlussfragen. Die erste stellen wir allen unseren Gästen und ich bin gespannt, wie du darauf antwortest. Und zwar lautet die wie folgt, mit wem würdest du gerne mal tauschen, einen Tag oder eine Woche? Das muss nicht beruflich sein. Das kann auch was Kulturelles sein. Das kann was aus dem Sport sein, egal was, was dir einfällt. Du sagst, du würdest gerne mal einen Tag oder eben auch eine Woche mal eine Rolle von jemandem einnehmen oder du hättest dich auch gerne eingenommen. historische Figur sein, wie du magst. Also gibt es irgendjemanden, wo du sagst, das hätte mich interessiert. Oder das würde mich interessieren.
Andreas Perrot: Ich eigentlich die H****.
Max Herrmannsdörfer: muss man manchmal die Sekundelänge drüber nachdenken, aber nimm dir die Sekundel gerne.
Andreas Perrot: Ich würde es vielleicht anders formulieren. Ich habe jetzt jemanden persönlich auf dem Schirm. Ich hätte gerne die Fähigkeit sprachlich und technisch und musisch als Multiverbindung. Da gibt es ja Personen, die das gemeinsam vereinen können. sind sprachlich gut drauf, die haben technisch unheimliches Verständnis, aber haben dennoch musisch unheimlich gute Fähigkeit. Das wünsche ich mir eigentlich. Da denke ich manchmal, wenn ich mit jemanden vertretele, da ist der gut. Aber ich habe jetzt wirklich keine bestimmte Person im Blick. Sorry. Ich bin mit dem wie ich es habe und wie ich bin glücklich.
Max Herrmannsdörfer: Macht gar nichts.
Max Herrmannsdörfer: Das ist am wichtigsten. Nächste Frage. Was war für dich persönlich die beste Entscheidung, die du je getroffen hast?
Andreas Perrot: Und das es.
Andreas Perrot: Gut, erstmal, wo wir eine Frau kennenlernen, die zu heiraten. glaube, war einmal rein persönlich eine der besten Entscheidungen. Beruflich muss ich sagen, da war es bei uns damals so, hat der Vater einfach gesagt, das wird gemacht. Dann ist man in die Spur reingegangen. Und da würde ich jetzt vielleicht nicht einer riesen Entscheidung festmachen. Auf die vielen Entscheidungen, kleineren Entscheidungen, gelässt endlich dann zu einer gesamten großen Entscheidung. dass wir jetzt in der Firma wirklich auf einem gewissen Level sind, wo wir jetzt vor zwölf Jahren komplett neu gebaut haben oder wo wir dann wirklich auch entschieden haben, wir machen das MECHA Projekt. Das sind Entscheidungen, die eine unheimliche große Tragweite haben. Das ist eine Entscheidung, wo Sie auch im Voraus nicht wissen, was Sie alles dann erwartet. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich diese Entscheidungen getroffen habe. Aber zu der Zeit, die Entscheidungen getroffen habe, wusste ich natürlich nicht, wie weit reichen diese sind.
Max Herrmannsdörfer: ist eigentlich schon die perfekte Überleitung zur gegenüberliegenden Frage, was so die größte Herausforderung war. Auch aus beruflicher Sicht. euer Unternehmen hat mehr als 165 Jahre Tradition. Ihr seid jetzt in der fünften Generation. Ihr seid zu dritt, Brüder in der Geschäftsführung. Was war so die größte Herausforderung aus Unternehmenssicht?
Andreas Perrot: Aber da gibt es unheimlich viele unterschiedliche Aspekte. Das eine ist jeden Tag die Herausforderung, zu dritt ein Unternehmen zu führen. Jeder hat seinen eigenständigen Beruf, der ihn prägt. Und dann ein Unternehmen so zu führen, dass es auch zielführend ist, dass keine ... Empfindlichkeiten entstehen, ist mit Sicherheit eine ganz große Herausforderung, wo ich aber auch echt dankbar bin, dass es mit meinen Brüdern so funktioniert. ist nicht selbstverständlich. Dann Herausforderungen an sich, immer wieder neue Projekte anzugehen und sich auch dazu motivieren. Und ich denke, mich persönlich eine ganz große Herausforderung ist, so wie ich es vorher formuliert habe, die Firma wirklich auf dem Level weiterzuentwickeln, dass die nächste Generation gerne weitermacht. ist für mich zurzeit eine der größten Herausforderungen, den Nachfolgern. und Motivation zu geben und sie anzudrücken, dass sie das gerne machen, ihnen das Vertrauen entgegenzubringen. Ihr könnt das auch und wir unterstützen euch. Zum anderen aber auch die Weiterentwicklung im Unternehmen dann so weiter zu betreiben, dass es dann auch weiterhin auf dem Markt betragfähig ist.
Peter: Habt ihr eine Nachfolge vor Augen schon? Könnt ihr schon was erkennen?
Andreas Perrot: Ja, sind insgesamt vier Perot-Brüder. Drei sind Unternehmen. Da gibt es 16 Nachkommen. Aus diesen 16 Nachkommen ist jetzt einer, der hat eine Ausbildung als Industriekaufengeler gemacht, studiert zurzeit BWL, macht gerade ein Auslandsemester in den Und der hat Interesse mit einzusteigen. Sein Bruder macht gerade eine Zimmermanns-Ausbildung, möchte dann danach noch Feinwerk-Technik-Ausbildung machen und noch studieren und dann auch ins Unternehmen reinzukommen. Und dann haben wir noch einen in der Familie, der macht gerade Elektroausbildung und wird dann danach auch Elektrotechnik studieren und dann auch ins Unternehmen reinkommen. Also da sind wir glücklicherweise gerade... ganz gut unterwegs. geht vieles mal darum, dass wir die in der Strecke halten und dass wir die Weitere motivieren. Und ich glaube, dass sind solche Projekte extrem wichtig, weil das ist das, da entsteht eine Identifizierung. Da ist auch ein Ansporn, auch das Thema Alleinstellungsmerkmal, das motiviert natürlich junge Leute.
Peter: Prima. wundere ganz kurz für dich, wir sind gleich durch. Also wir haben nur noch ganz wenig Fragen. Also wir sind auf der Zielgeraden. Aber ich habe eine Frage, die muss noch los werden. Und dann kommen noch mal vier Begriffe. Also die eine Frage wäre, was bedeutet für dich Handwerk?
Andreas Perrot: An der Basis in der Wirtschaft und Innovation, Hightech, gepaart mit Tradition, Menschlichkeit, Familienanbindung, gesellschaftliches Engagement. Inzwischen so weit, ich das auch so kommuniziere, auch unseren Politikern gegenüber. Wenn ihr das Handwerk mit Füßen tretet, dann würdet ihr irgendwann mit der Gesellschaft ein ganz großes Problem haben. Also Handwerk ist im Prinzip... ein ganz wichtiger Partner, gesellschaftlich, wirtschaftlich, politisch und auch familiär für uns hier in Deutschland.
Peter: Jetzt kommen noch mal vier Begriffe. Mit der Bitte, kurz darauf zu antworten. sind einfach kompakte Betriebe. erste Begriff ist Heimat.
Andreas Perrot: in der Heimat zu Hause und weltweit unterwegs.
Max Herrmannsdörfer: Zweiter Begriff. Hast du ein Vorbild?
Andreas Perrot: Mein Vater ist ein Vogel, ja.
Peter: was ist Glück für dich?
Andreas Perrot: wenn ich abends zufrieden bin.
Max Herrmannsdörfer: letzter Begriff gibt es irgendein Motto für dich persönlich oder für die Firma Perod?
Andreas Perrot: Wir haben in der den Spruch, Horahruid, Carpe Diem, nutze den Tag, die Zeit verringt, nutze den Tag. Das ist dann unser Motoren. Das möchte ich auch persönlich nehmen.
Peter: Vielen, vielen Dank für das Gespräch. Vielen Dank, dass du euer Unternehmen uns und uns vorgestellt hast mit den vielen tollen Projekten. Es ist beeindruckend. Vielen Dank dafür und alles Gute.
Andreas Perrot: Ich auch recht herzlich. Gerne.
Max Herrmannsdörfer: Danke Andreas, mach's gut, Tschüss!
Peter: Danke, tschüss.
Andreas Perrot: Ciao!
Neuer Kommentar