#116 Olivia & Romina Haller, wie regelt ihr die Nachfolge im Familienunternehmen?

Shownotes

Im Zuge einer Veranstaltung der Ehrenamtsakademie von Handwerk BW waren wir bei der Kreishandwerkerschaft Bodenseekreis in Friedrichshafen zu Besuch. Dort haben wir eine Live-Podcast-Folge mit Romina und Olivia Haller aufgezeichnet, beide sind Nachfolgerinnen im Familienbetrieb Haller Raumausstattung aus Sattelbach.

Zwischen Familienleben und Geschäftsalltag – Romina und Olivia leben diesen Balanceakt tagtäglich. Die beiden Powerfrauen sprechen in dieser Folge mit Jan Peter Kruse und Max Herrmannsdörfer über die Höhen und Tiefen des Familienunternehmertums, Digitalisierung und Ehrenämter.

Vor allem aber geht es um das Thema Nachfolge. Die beiden Schwestern sollen den Familienbetrieb bald eigenständig führen – die dritte Schwester Felicitas soll perspektivisch ebenfalls ins Unternehmen einsteigen. Romina, die das Geschäft bereits zusammen mit ihrem Vater leitet, und Olivia berichten zum ersten Mal öffentlich über den Ablauf der Nachfolge und verraten, wie der aktuelle Stand ist.

▬ Mehr vom Handwerker Radio ▬▬▬▬▬▬▬▬▬

Homepage und Stream Instagram Facebook TikTok LinkedIn YouTube

NEWSLETTER Alle Handwerker Radio News monatlich in unserem neuen Newsletter! Jetzt anmelden!

Transkript anzeigen

Speaker 3: Der Podcast mit den spannendsten Geschichten aus dem Handwerk und darüber hinaus. Hallo und herzlich willkommen zu einer vor Ort Ausgabe von Handwerk erleben. Max Hermannsdorfer und ich sind heute in der Kreis Handwerkerschaft in Friedrichshafen am Bodensee. Im Rahmen der Ehrenamtsakademie Baden-Württemberg nehmen wir heute einen Podcast auf. Für uns ist das eine Premiere, denn wir sind zum ersten Mal mit Publikum hier unterwegs. Und darauf freuen wir uns jetzt sehr, ebenso wie auf unsere heutigen Gäste. Ja, ich darf die beiden Gäste vorstellen. Neben uns auf der Couchplatz genommen haben Romina und Olivia Haller. Beide kommen aus Sattelbach, sind Unternehmensnachfolgerinnen im Betrieb. Es ist noch eine dritte Schwester ebenfalls mit dabei. Wir kommen aber auf die Unternehmensnachfolger gleich zu sprechen. Erstmal herzlich willkommen Romina und Olivia. Hallo zusammen! Unternehmensnachfolge hat Max gerade gesagt, da kommen wir gleich nochmal drauf. Momentan ist ja fast die ganze Familie noch im Unternehmen. Das heißt, eure Mutter, euer Vater und ihr beide und eure Schwester ist, glaube ich, auf dem Weg dorthin. Also ist noch nicht ganz im Unternehmen. Euer Unternehmen heißt Halleraumgestaltung. Meine Frage ist, der Name Programm? Haller Raumgestaltung ist der Nameprogramm. Also natürlich verfolgt uns eine 34 Jahre alte Firmenhistorie und dementsprechend haben wir dank Mama, Papa und natürlich einem sehr starken Haller Team diesen Namen in der Region versucht bekannt zu machen und ich glaube es ist uns gelungen. Deshalb sind wir auf den Namen natürlich stolz, aber viel stolzer sind wir natürlich auf das ganze Team, das dahinter steht. Also wir würden sagen, dass natürlich nicht alle vom Team Haller heißen.

Speaker 3: tatsächlich.

Speaker 1: aber trotzdem heller sind. Und das ist unsere Überzeugung, die wir bei uns leben. auf das Team, auf die Mitarbeiter, wir gleich nochmal, schauen wir tatsächlich mal auf euer Angebot. Wo sind eure Schwerpunkte in eurer Tätigkeit? Wir haben alles rund die Inneneinrichtung. Also wir starten mit den Bodenbelägen. Wir haben das ganze Thema Gardin, den Sonnenschutz im Innen- und Außenbereich. Wir haben eine eigene Näherei, eine eigene Polsterei mit im Sortiment und vor allem haben wir auch das Thema Möbel und ergonomisches, gesundes Schlafen mit in unserem Portfolio. Also man merkt schon alles mit dabei und wir sind spezialisiert auf Privatkunden. Das heißt 80 Prozent Privatkunden, 20 Prozent Circaobjektkunden und dementsprechend in der Region natürlich in der Wunderbaren Ausgangslage. Olivia, also alles zum Thema Räume findet man bei euch in Sattelbach. Welche Gewerke, welche Handwerker sind denn dann bei euch aktiv? Kannst du da mal einen Überblick geben, zu welchen Gewerken gehören?

Speaker 4: Gerne, Also natürlich ein großes Handwerk stellt die Bodenbelagsarbeit dar. Das heißt, egal ob eben ein Parkett oder Linolium, ein Korkboden oder auch ein Teppich findet bei uns eben dann den Raum und dann natürlich auch das Thema im Sonnenschutz. Markisen, Glasdächer, Sonnensegel werden von uns montiert, aber auch innerliegend der Sonnenschutz. Das heißt eben innerliegende Plissees und auch Thema Gardinen. eben werden von uns angefertigt und dann auch eben im Raum installiert. Also rundum, ich habe es mir aufgeschrieben, Kettelservice, da geht es Teppiche glaube ich, Näharbeiten, Päustarbeiten, Sicht, Sonnenschutz, Schlafsysteme. Vielleicht ganz spannend, ihr seid ja direkt von einer Schulung hierher gekommen, wo es ums Thema Schlaf ging. Olivia, was hattet ihr da für eine Schulung zum Thema Schlafen? Ja, das Thema Schlafen ist eigentlich aus dem Polsterhandwerk entstanden. So kam das auch in der Ergänzung zum Thema Raumausstattung, weil früher die Polsterer letztendlich auch die Matratzen aufgepolstert haben. Und uns ist es einfach ein Herzensanliegen, weil wenn wir erholt morgens aufwachen, dann sind wir überhaupt leistungsfähig und können auch was bewirken und aktiv sein und was bewegen. Und so hatten wir jetzt heute noch mal eine Schulung zum einen intern für unser Team, aber sind eben auch deutschlandweite eben andere dazugestoßen, die eben Bettenfachhändler sind. Und wir haben uns angeschaut, was gibt es für verschiedene Schlafphasen, Schlafzyklen, die Ergonomie noch mal betrachtet und wie können wir auch den Kunden optimal beraten, dass er dann erholt morgens aufwacht.

Speaker 3: Gibt es da jetzt irgendwelche neuen Erkenntnisse zum Thema Schlaf, die ihr mit uns, mit unseren Zuhörern, Zuhörerinnen hier im Saal und dann später auch im Podcast teilen könnt? Gibt es irgendeine Erkenntnis, die euch überrascht hat? Romina? Ja, also natürlich haben wir ganz viel mit euch zu teilen, was viele nicht wissen, dass der Schlaf tatsächlich in Zyklen stattfindet. Und viele wissen gar nicht, dass je nachdem, welche Person schläft, aber immer ein Schlafzyklus circa 90 Minuten dauert. Und vielleicht hat man sich schon mal die Frage gestellt, warum man nach sechs Stunden erholter aufwacht als vielleicht nach sieben. Und das liegt genau daran, dass man vielleicht in der Tiefschlafphase mit dem Wecker aus dem Schlaf gerissen wird und dadurch natürlich nicht so erholt und fit aufwacht. Das heißt, man kann natürlich die Leistungsfähigkeit im Alltag dadurch gestalten, indem man sich überlegt, welcher Schlaftyp bin ich und wie stelle ich mir meinen Wecker anhand der Einschlafzeit. Okay, das heißt für sich selbst mal die Schlafphasen rausfinden und dann den Wecker entsprechend der Schlafphasen stellen. Das wäre so ein Tipp, den ich jetzt raushöre. Exakt. Jetzt wird es spannend. muss noch mal kurz was klären. Stimmt es, dass Vormittagnacht die Stunden am wichtigsten sind? Hat mir mal jemand erzählt. Weiß man nicht, oder? Ja, es kommt drauf an, wie immer, dass ist die beste Aussage. Prinzipiell kann man sich das vorstellen wie ein fahrender Zug und man kann tagsüber schon überlegen, wann hat man die sogenannten Mittagstiefphasen und diese Tiefphase ist gleichzusetzen mit dieser Einschlafphase. Das heißt, wenn man sich da mal im Alltag überlegt, wie sind meine Phasen, wann kommt so ein leichtes Müdigkeitsthema auf?

Speaker 1: dann weiß man auch, wann man in diesen schlafenden Zug einsteigen sollte. Und das kann natürlich sein, der erste Zug fährt um halb zehn und der nächste erst 90 Minuten später. Dementsprechend sollte man da natürlich immer überlegen, wo stehe ich gerade an der Haltestelle. Ja, super interessant. schön, dass ihr dann trotz Schulung noch zu uns hier in den Podcast gekommen seid. Es freut uns sehr, etwas über euch und auch über euer Unternehmen zu erfahren. Romina, du hast eben in der Einleitung schon gesagt, 34 Jahre Geschichte, 34 Jahre Halle. Wie ist euer Unternehmen entstanden? Kannst du bisschen was über die Anfänge erzählen, was du dahinter steckt? Sehr gerne. Also Papa ist auf dem Bauernhof groß geworden, war mit sechs Geschwistern natürlich eine Großfamilie und sie würden natürlich von Grund auf immer sehr leistungsaffin erzogen. Klar, auf dem Hof hat man immer was zu tun, dementsprechend mit vielen Kindern auch immer tüchtige Arbeitskräfte. Und er war Raumerstatter, weil er damals schon in der Garage bestimmte Polsterarbeiten übernommen hat. Und wie es so war, hat der Mama irgendwann kennengelernt und hat ihr dann vorgeschlagen, hey, ich bin Raumerstatter, machst du die Firma mit mir? Also er war selbstständig, ohne Mitarbeitenden und hat Mama dann gefragt, bist du dabei? Mamas Frage war dann, wie groß ist denn die Firma? Und er meinte, ja, ich bin allein. So und Mamas Antwort war dann, ja, das schaffen wir. Und Mama hat noch nichts erwartet, was in weiterer Zukunft in seinem Kopf rumschwirrt. Aber er hat sich dann entschieden, gemeinsam mit ihr zusammen auf einer grünen Wiese Halle zu bauen. Damals 2 Millionen DM Startkredit aufgenommen und auf diese Wiese eine große Halle gebaut und das Ganze gestartet. Heute sind wir wie gesagt 60 Mitarbeitende. Das heißt die letzten 35, 34 Jahre ging es Vollgas ab in Saddelbach.

Speaker 3: 60 Mitarbeitende. Olivia, kannst du noch ein paar mehr Fakten und Daten zu eurem Unternehmen nennen? Ihr habt ja auch mehrere Standorte, soweit ich weiß. Genau, vielleicht was spannend ist, wo liegt denn überhaupt Sattelbach? Weil eben ... Das wissen vielleicht unsere Gäste Genau, also Sattelbach liegt 15 Kilometer von Ravensburg, 15 Kilometer von Friedrichshafen. Das ist für uns ganz zentral in der Bodensee-Region und eigentlich ganz praktisch, weil die Anfahrt echt super ist. Auch immer antizyklisch zum Verkehr und Berufsverkehr, somit gut erreichbar und wir haben genug Parkplätze. Grundsätzlich haben wir 1400 Quadratmeter Ausstellungsfläche in Sattelbach. und können da eben sowohl natürlich die Produkte präsentieren, aber auch die ganzen Werkstätten abdecken mit Polsterei und Näherei, die in-house bei uns sind. Genau.

Speaker 3: Und ihr habt acht Meister aktuell bei euch angestellt. Das ist schon auch bei 60 Mitarbeitern in acht Meister eine gute Quote, würde ich sagen. Und ich habe vorhin gehört, es könnten bald zehn sein. Genau, richtig.

Speaker 1: Ja, wir hoffen, dass wir zweistellig werden. Zwei unserer Auszubildenden sind dieses Jahr noch fertig mit dem Meister und werden eventuell die Rückreise antreten. Das klingt gut. Wollen wir nochmal auf die Kundenseite schauen? Du hast schon bisschen angedeutet gehabt, Romina, wie sich die zusammensetzt mit gewerblichen Kunden und privaten Kunden. Was ist aber so die Haupt-Clientel? Kannst das vielleicht noch bisschen ausführen? Also früher war unser Hauptclientel tatsächlich so alt wie Mama und Papa. Also es war ganz logisch, so alt wie Mama und Papa waren, auch unsere Kunden. Seit wir mit in der Firma sind, hat sich das Alter komplett auseinandergezogen. Das heißt, es startet schon mit Ende 20 und geht aber hoch bis zur Oma mit 84, die sagt, meine Erben bekommen nichts, ich renoviere jetzt nochmal. Und dementsprechend haben wir wirklich alle Kunden damit dabei und das spiegelt auch so ein bisschen die Teamstruktur wieder. Also auch unsere Mitarbeitenden sind im Alter von 16. bis 74 und ich glaube, dass wir dadurch einfach ganz gut alle Kunden bedienen können. Lass uns mal auf die Aufträge schauen. Olivia, kannst du mal kurz überlegen, gibt es irgendeinen Auftrag, wo du sagst, der war total herausfordernd oder spannend oder kurios?

Speaker 4: Also grundsätzlich ist jeder Auftrag total individuell, weil unsere Kunden bringen ganz unterschiedliche Häuser und Wohnungen mit und wir haben uns ja auch darauf spezialisiert, dass wir wirklich ganz individuelle Arbeiten machen und schauen, was braucht der jeweilige Kunde und gehen da wirklich mit sehr, sehr viel Feingefühl dann in die Räume und schauen, was passt. eben dann für die Person und für den Kunden. Und deswegen gibt es nicht den einzelnen Fall, weil jedes Projekt ist so einzigartig cool. Und da würde ich sagen, ja, es ist jedes Mal wie eine spannende Reise eigentlich, die man dann gemeinsam mit dem Kunden erlebt. gehe noch auf die Kunden darauf ein, weil wenn ihr sagt, ja von ganz Jung, Jung erwachsen würde ich mal sagen, bis erfahrener, bis älteres Zielpublikum. Der Schritt zu Ikea oder zu anderen Einrichtungshäusern ist ja gerade in jungen Jahren immer relativ einfach. Wie sprecht ihr dann denn gezielt die jungen Menschen an, damit die auch bei euch im Fachbetrieb eine Leistung von euch beziehen wollen? Wie schafft ihr das? Prinzipiell ist es dass wir ganz viel auf Social Media aktiv sind. Das klingt immer so nach dem Standard, aber Social Media ist so viel mehr, als man eigentlich erwartet. Wir konnten einfach über unsere Präsenz, die wir im Digitalen aufgebaut haben, ein sehr junges Publikum ansprechen. Das Schöne daran ist, dass wir dadurch jetzt auch genau sagen können, wo kommen denn die jungen Personen her und wie werden die überhaupt auf uns aufmerksam. Das Thema datenbasierte Analyse ist natürlich mit den ganzen digitalen Medien ein Riesenmehrwert. Also es wäre ein großer Faktor. Das zweite ist, dass wir einfach versuchen präsent zu sein im Außen und im Inneren, also wirklich beides zu kombinieren, indem wir auch bei uns ein Konzept gestartet haben, das Betriebsbesichtigung heißt. Klingt erst mal langweilig, ist aber total spannend, weil wir festgestellt haben, dass viele gar nicht wissen, was hinter dem Handwerk steht, also hinter dem Handwerk des Raumarstattes oder der Raumarstatterin und was denn alles für eine Vielfalt damit...

Speaker 1: gebündelt ist. Und deshalb kommen regelmäßig Schulen zu uns, es kommen regelmäßig Firmen aus der Region zu uns, die sich wirklich einen Abend Zeit nehmen, ins Handwerk einzutauchen und damit uns gemeinsam zu erleben, was denn alles möglich ist und das natürlich auch wieder nach außen transportieren. Das klingt schon so, als hättet ihr da einen Einfluss drauf gehabt und du hast es ja auch erwähnt, seitdem ihr da am Ruder seid, hat sich die Kundenziegrube auch ein bisschen geändert. Wir schauen jetzt noch mal konkreter drauf, was ihr jetzt im Unternehmen genau macht. Also klar, Familienbetrieb seit mehr als 30 Jahren am Start. Romina, fangen wir an. Was sind jetzt deine konkreten Aufgaben bei Halleraumgestaltung? Also ich habe mittlerweile mit Papa zusammen die Geschäftsführungstätigkeiten bei mir. habe letzte Woche zu ihm gesagt, hättest du mir gesagt, dass dein Job daraus besteht, dass alle Dinge, die man nicht lösen kann, auf deinen Schreibtisch kommen. Hätte ich mir das vielleicht noch mal überlegt. Er meinte dann, habe ich dir schon immer gesagt. So wie es halt ist zwischen jung und alt. Und dementsprechend geht alles, was Strategie und die Weiterentwicklung von verschiedenen Themen mittlerweile über meinen Tisch. Ich habe früher das ganze Thema Personal, wobei Personal ist nie gesplittert von irgendwas. Ich glaube, wer in Familienunternehmen ist und sagt, er hat nichts mit Personal zu tun, der hat den falschen Job. Aber prinzipiell war das natürlich ein ganz großes Feld und auch das ganze Thema äußere Kommunikation. Wie kriegen wir gerade jetzt die handwerklichen Gedanken so transportiert, dass das funktioniert.

Speaker 4: Ja, gerne. Also bei mir liegt der Aufgabenbereich innere äußere Kommunikation aus dem Grund, dass ich eben schon sehr früh begonnen habe, die Mitarbeiter zu fotografieren. Das heißt, das wird alles inhouse abgedeckt. Wir legen da großen Wert, auch diese Menschlichkeit nach außen zu transportieren über Videos, über Fotos. Man kann alle Mitarbeiter bei uns sehen auf der Homepage. Das heißt, da liegt ein großer Bereich, aber dann halt auch alles, was eben Grafik betrifft. im Inneren aber nach außen auch die Präsenz, Print und Digital. Ich glaube, das geht Hand in Hand und da ist ein großer Bereich und dann natürlich auch in der Unterstützung Prozesse, Strukturen noch mal optimieren, digitalisieren und eben jetzt auch die Schnittstelle zu Rüminer im Bereich Personal. Da haben wir auch die letzte Zeit sehr viel dran gearbeitet, den Onboarding-Prozess und vor allem auch das Thema Wissenstransfer nach vorne zu bringen. Jetzt wollen wir noch wissen, was macht eure Mutter? Verkaufsteam. Also sie war von Anfang an nicht in der Buchhaltung. Ganz wichtig, da liegt sie großen Wert drauf. Anscheinend sind immer die Frauen der Handwerksinhaber in der Buchhaltung. Man würde alles machen außer Buchhaltung. Aber sie hat tatsächlich das Thema Kalkulation, Angebotswesen und ist natürlich eine ganz wichtige Schnittstelle, was das Thema digitale Auftragsabwicklung angeht in der Durchführung. Das ist es.

Speaker 3: Und wisst ihr auch schon, was eure Schwester machen wird, oder ist das noch an der Schwebe? Also nach aktuellem Stand, sie macht Wirtschaftsrecht, das heißt sie hat auf jeden Fall unsere Rechtsabteilung, die auch tatsächlich leider immer wichtiger wird. Das heißt sie bringt den rechtlichen Part mit rein und aber ergänzend liebt sie Vertrieb, das heißt sie wird den Vertrieb. Recht heißt dann aber zum Beispiel, wenn Reklamationen kommen oder so. Meinst du das? Das ist immer häufiger. eher das Thema Arbeitsverträge, also Arbeitsrecht grundsätzlich, das ganze Thema Datenschutz, wo wir die ganzen Auflagen haben. Jede politische Veränderung, die wir als Handwerksunternehmen umsetzen dürfen, als On-Top-Geschäft, das sind so die Sachen, wo sie irgendwann hoffentlich übernehmen wird. Ja.

Speaker 3: Und damit kommen wir zu dem Thema Nachfolge. Also wir haben es ja am Anfang angesprochen. Du bist sozusagen in dem Sinne jetzt schon in der Geschäftsführung. Olivia, bei dir ist auch die Aufgabe geregelt. Du bist auch im Betrieb. Wie ist es mit den Eltern? Ist es abgesprochen? Gibt es einen Zeitplan, wann sie sich langsam rausziehen wollen oder vielleicht abrupt oder wie habt ihr das geregelt? Ja, also es gibt einen ganz klaren Zeitplan und wir dürfen heute jetzt brandaktuell sogar den Zeitplan im ersten Teil sagen, oder? Ganz aktuell wissen noch fast keine außenstehenden Personen. Deshalb, ja, Papa wird auf 1. April das Unternehmen verlassen. Er wird drei Monate Auszeit machen und mal schauen, wie es ohne Firma für ihn wird. Dementsprechend werde ich ab 1. April auch die alleinige Geschäftsführung haben, aber er wird drei Monate komplett weg sein und mal das Leben, was er schon immer leben wollte. und verschiedene Dinge für sich tun. Mama bleibt im Unternehmen. Sie bleibt so lange, bis wir sagen, wir brauchen sie nicht mehr. Und dementsprechend wird das vermutlich mindestens bis 80 sein. Klappt es sich so aus einem Familienbetrieb rauszuziehen? Vielleicht könnt ihr da auch ein bisschen aus einem Nähkästchen plaudern aus eurer Erfahrung. Wenn wirklich die komplette Familie mit im Betrieb ist, kann man da wirklich mal abschalten. Kann man sich rausziehen, Olivia?

Speaker 4: Ja, also grundsätzlich haben wir über die vier Jahre extrem dazugelernt, wie wir das Thema Familie und Unternehmen auch kombinieren können und trotzdem irgendwie ja auch unsere Freiheiten haben, jeder für sich. Der eine Punkt ist natürlich, dass wir räumlich einfach immer zusammen sind. Das heißt, man muss dann einfach überlegen, wie können wir einfach von der Struktur her das schaffen, das auseinanderzuziehen? Das heißt, wir haben gesagt, wir Gerade am Mittagessen, ist großes Ritual von uns, dass wir da wirklich erstes Familienessen haben und auch private Themen besprechen und dann eben für kurzfristige akute Themen 10, 15 Minuten machen, wo wir dann unternehmerische Aspekte besprechen. Das war ein Step. Und dann haben wir das aber auch für Freizeitaktivitäten eingeführt, dass man das wirklich einfach kurz kommuniziert. Hey, ich habe da gerade ein Gedanke zum Unternehmen, aber eigentlich sind wir privat unterwegs. Einfach, dass man es mental ein bisschen mehr auseinandersplittert und das hat bei uns super funktioniert und wir verstehen uns einfach auch so gut, dass wir es auch lieben, unterwegs zu sein. Romina und ich sind voll viel unterwegs, auch gerade im Privaten mit Sport oder dann auch im Urlaub und das ist auch was sehr Schönes, dass man diese Zeit auch hat, diese Qualitätszeit. dann über das Geschäftliche hinaus, weil wir so viele Inspirationen ja auch im Außen auftanken und dann wieder mit reinbringen. Also wir sehen da eigentlich einen großen Mehrwert und Schlüssel, aber auch natürlich, weil wir dieses Bewusstsein mitbringen, dass es eben die zwei Systeme da zusammen gibt. Das heißt es passiert aber schon mal, dass ihr irgendwo gemeinsam im Urlaub seid, Städtetrip, Strandurlaub, Skitour etc. Und dann fällt einer von euch beiden eine Idee ein, hey, das können wir bei Social Media machen, lass uns mal versuchen. Das kommt vor.

Speaker 1: Ja, das ist eigentlich der Alltag. Also Olivia hat das schön haben beschrieben jetzt, dass wir besser würden, die Sachen zu trennen, aber es wäre gelogen, wenn nicht das Unternehmen Tag und Nacht mit uns unterwegs wäre. ja, viele Ideen und Inspirationen passieren einfach auf Autofahrten, wenn wir unterwegs sind, wenn wir im Urlaub sind. Also 40 Stunden Woche ist für euch ein Fremdwort. Ja, es bringt ja uns auch nichts, oder? Also wir lieben, was wir tun. Wenn man das nicht liebt, dann braucht man nicht ein Unternehmen führen. Also dann gibt es einfach andere Möglichkeiten und für uns sind Stunden relativ. Wenn wir überzeugt sind, dass wir das, was wir jetzt machen, mit unserer Vision so umsetzen, dann reichen 40 Stunden dafür nicht.

Speaker 3: euch nichts nennen.

Speaker 3: Gibt es denn trotzdem mal Momente, wo ihr aneckt, also entweder untereinander oder auch mal mit euren Eltern, wo mal die Diskussionen losgehen, wie man die eine oder andere Ausrichtung vollziehen möchte? Wie löst ihr solche Konflikte, solche Spannungen? Wer sagt in einem Familienunternehmen, gibt keine Konflikte oder keine Reibungspunkte, der hat einfach gelogen aus meiner Perspektive, weil es kann nicht sein, dass es alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Wir haben genauso unsere Reibungspunkte, genauso unsere Themen, die aufeinander clashing, verschiedene Meinungen. Aber die Frage ist ja, wie geht man damit Wir haben einfach gelernt, immer jeden Tag wieder drüber zu diskutieren, auch mal was ausdiskutieren, mal wirklich laut zu werden, auch mal wirklich heftige Diskussionen zu haben. Aber dann ist ja die Frage, nimmt man diesen Wirbel und kriegt den wieder sortiert und kann da wieder nach vorne eine Energie bewegen oder bleibt man auf Distanz? Und ich glaube, wir haben einfach über die Jahre auch gelernt, wie wir mit dieser Feuerenergie, sage ich immer, weil wir einfach sehr, sehr umtriebig sind, gehen können und wie wir es halt auch dann schaffen, immer wieder zu sortieren und dann umzusetzen, die ganzen Themen, die so entstanden sind. Und das ist auch was voll Schönes, dass eben jeder seine Meinung hat und seine Ansicht, weil nur dann können wir auch wieder inspiriert nach vorne gehen. Ich würde gerne anklüpfen, das noch bisschen konkreter machen. Jetzt habt ihr unterschiedliche Generationen, dazu habt ihr auch eine gewisse Frauenpower. Welche Impulse habt ihr jetzt setzen können? Wo sind die Veränderungen erkennbar, die auch unter anderem zu dem führen, was du gerade so bisschen beschrieben hast?

Speaker 1: Also ein ganz großer Punkt ist natürlich Digitalisierung. Wir haben direkt zum Start in den Bagger geholt, eigene Glasfaserleitungen verlegt an unserem ländlichen Standort und sind einmal durch. Unsere Monteure sind alle mit Tablets unterwegs, die synchronisieren abends. Es wird direkt zurück in die Disposition gespiegelt. Das heißt, wir sind da. Natürlich was das Handwerk angeht, ich glaube auf einem guten Weg und das wird auch weitergehen. Also wir haben auch für Q1 schon wieder einiges durchgesetzt. Jetzt kommt die digitale Zeiterfassung. Es wird das CAM-System kommen. Wir stellen auf die Office-Programme. Also es bleibt nicht stehen. Das heißt einen digitalen Aspekt, natürlich super wichtig ist. Und dann aber natürlich das ganze Thema, wie stark gehen wir strukturell und prozessmäßig in eine Einheit vor. Und ich glaube, durch das, Papa ja selber der Chef war, über viele Jahre hinweg und immer selber entscheiden konnte, war das für ihn vor vier Jahren schon eine Veränderung. Weil plötzlich ist er halt nicht mehr alleine und kann halt nicht mehr nur entscheiden oder bloß wegrennen und wieder zurückkommen, wann er will. Vor allem, er kann nicht Termine einfach absagen, weil Termine plötzlich ausgemacht sind. Und das war für ihn schon ein extremer Transformationsprozess. Dann bleiben wir noch ganz kurz bei dem Thema digitale Transformation. Wir schauen nachher vielleicht auch noch mal auf die Mitarbeiter und wie er mit den Teams umgeht und was er da alles macht. in der Unternehmenskultur. Da wollen wir doch noch mal kurz drauf schauen. Aber digitale Transformation ist das eine. Künstliche Intelligenz ist noch das andere jetzt. Was kommt da auf euch zu oder habt ihr schon irgendwo etwas im Einsatz? Vielleicht könnt ihr das ein bisschen ausführen, wer mag. Ja, also grundsätzlich, die KI tangiert mein Berufsfeld eigentlich extrem. Ich habe das superschnell einfach gemerkt, dass ich da einen extremen Hebel habe. Und wir haben zusätzlich gleich einen Online-Kurs gebucht zu dem Thema, wo wir jetzt über ein halbes Jahr erst begleitet würden und jetzt noch verlängert haben. Aus dem Grund, weil gerade für das Thema Marketing, für das Thema Texte, Grafik

Speaker 4: Da gibt es einfach gerade enorme Sprünge, wo wir wirklich profitieren können. ja, also in dem Arbeitsfeld definitiv. Und wir wollen das auch nach und nach noch mehr einbinden. Also wir sind da immer wieder an neuen Ideen und wollen unser eigenes Wissenstransfer, Chetchipiti, aufbauen. Einfach aus dem Grund, dass dann alles, was jetzt so im Unternehmen ist, an Wissen in diesem Tchetschy-PT drin ist und man einfach dann fragt, wie kann ich beispielsweise einen Urlaubsantrag bei Halle einreichen? Und dann gibt er mir das aus. Das heißt, das sind einfach jetzt Themen, die anfallen und wo wir wissen, das hilft extrem, weil wenn eine Person geht, die genau das weiß, also jetzt beispielsweise mit dem Urlaubsantrag ist es nicht so wichtig, aber vor allem, wie schleife ich beispielsweise den Boden und welche Ziegel darf ich auf welchem Boden machen? dann ist es halt klasse, wenn ich einfach ein Tool habe, wo das Ganze bewahrt und jeder Person im Prinzip ausgeben kann im Team. Wie habt ihr das jetzt organisiert? Gibt es jetzt eine KI-Verantwortliche bei euch oder ist es eher anders, dass ihr sagt, jeder hat seinen Verantwortungsbereich und ihr schaut, was kann man da tun im Sinne des Effizienzgewinns auf der einen Seite, auf der anderen Seite dann vielleicht irgendwie eure Geschäftsmodelle, ihr habt. Grundsätzlich es dass alle großen Veränderungsprozesse immer über uns gehen. Wir delegieren das auch nicht, wir machen da auch keine Projektverantwortlichen, so wie man es aus großen Betrieben kennt.

Speaker 1: hat ganz einfach den Hintergrund, dass wenn wir selber wissen, wie wird es umgesetzt, können wir auch alle Fragen beantworten. Und wir können auch nur so aus unserer Perspektive, auf unser Team bezogen, alle Leute mitnehmen. Und wir wollen alle Leute mitnehmen. Und zwar losgelöst vom Alter. Wir wollen, dass jeder mitkommt, egal in welcher Geschwindigkeit, aber wir wollen alle mitnehmen. Und wenn man diesen Ansatz fährt und hat, dann muss das irgendwo durch unsere Hand gehen. Also alle mitnehmen heißt, alle sollen wissen, was das ist. Richtig. Aber auch mit allen Konsequenzen, die dahinter stehen können. Vielleicht können wir es aber nochmal konkreter fassen, Oliver, zu dem, was du gesagt hast. Ich glaube, ist für viele Handwerksbetriebe könnte das wirklich ein sehr sinnvoller Einsatzbereich von KI sein, wenn man sich selbst so ein Wikipedia, ein Chat-GPT für den eigenen Betrieb aufbauen kann, mit ganz konkret definierten Antworten zu möglichen Themen. Kannst du das nochmal? spezifisch erklären, wie funktioniert sowas und vielleicht auch jeder, der damit jetzt noch keine Berührungspunkte hatte, wie kann man denn sowas aufbauen? Wir sind gerade aktuell in Phase 1. Das bedeutet, haben zum einen unser Haller A bis Z. Da haben wir einfach wichtige Themen, wichtige Fragen schon festgehalten von A bis Z. richtig. Das haben wir schon intern aufgebaut und das wird jeden Tag nochmal erweitert durch die Mitarbeitende, aber natürlich auch durch uns. Und das ist so der eine Part. Und jetzt geht es darum, noch weiter das Ganze auszubauen in Richtung Videos, kleine Kurzclips, auch Tutorials, vor allem auch spezifisch beispielsweise auf unser ERP-System, dass man einfach weiß, sind die Abläufe auch für das Thema Onboarding. Das heißt, wir haben einmal das interne, aber dann auch das ganze Fachwissen, was wir dann eben in das JetGPT einarbeiten und einpflegen wollen. Und das ist eigentlich dann ein relativ...

Speaker 4: Das ist Schritt, weil das ist dann Fleißarbeit, das zu füttern. Und dann werden wir mal sehen, wie das funktioniert. Also es ist zeitintensiv, wenn man sowas mal einarbeiten möchte, wie ist es kostenseitig für Betriebe? Kostet diese Version dann viel Geld für einen Handwerksbetrieb? Ja, also JTPT, da gibt es verschiedene Abo-Varianten und da bezahlt man dann einen Fixbetrag und dann kann jeder drauf zugreifen. Ich würde sagen, dass es für das, was es bringt, jeden Fall gerechtfertigt ist. Also ich habe so um die 100 Euro im Kopf pro Monat, wo aber dann auch alle drauf zugreifen können. Anwendung gibt es ja unendlich viele. Also unendlich vielleicht noch nicht, aber schon sehr viele im Handwerk. Aber jeden Tag kommt eine neue irgendwo auf, auch in Richtung Kunden. Die Jetboards haben wir ja, wir haben eine Lagerhaltung. Also gibt so viele Dinge. Ich glaube, es ist wichtig, sich auf sich zu konzentrieren, dass man sich nicht verliert oder dass man schaut, was macht man selbst als Erstes, wo liegen die Schwerpunkte, geht das so an? Absolut. Wir müssen Prioritäten setzen, weil natürlich hätten wir Lust, alles zeitgleich zu verändern. Und da muss man aber immer wieder auch denken, wir haben ja Kunden und wir haben ein Alltagsgeschäft.

Speaker 1: Und natürlich sind das alles tolle Tools und tolle Varianten und das macht alles irgendwie zukunftsfähig. Und trotzdem müssen wir immer wieder auch schauen, dass wir keinen Überforderungsmoment erzeugen, weil sonst verlieren vielleicht unterwegs nicht nur unsere Mitarbeitenden, sondern vielleicht auch Kunden. Und da müssen wir uns selber immer wieder auch die Geschwindigkeit anpassen. Und da ist beispielsweise Mama ein ganz wichtiger Schlüssel, weil sie einfach das Team in- auswendig kennt und auch sich selber sehr gut kennt und dann auch wieder weiß, hey, da können wir jetzt Speed geben und da müssen wir vielleicht noch einen Gang zurück. Schalten. Und jetzt sind wir beim zweiten Punkt. Genau, das ist eigentlich die perfekte Überleitung zu dem, wie ihr das Team führen wollt, wie ihr eure Mitarbeitenden, wie ihr mit eurem Mitarbeitenden zusammenarbeitet. Ich meine, viele von euren Mitarbeitenden kennen euch wahrscheinlich. Da wart ihr noch so einen knappen Meter groß. Und jetzt hat sich das ja dann ein bisschen geändert. Jetzt seid ihr dann auf einmal in der Entscheidungsposition wie Wie macht ihr das? Welche Schritte habt ihr euch da überlegt im Vorfeld, da mit den Mitarbeitenden einfach auf der richtigen Ebene kommunizieren zu können? Ich glaube, wir hatten einen riesen Vorteil, dass wir von klein auf mit allen Mitarbeitenden immer mit dabei waren. Wir waren auf allen Messen, auf allen Veranstaltungen, wir waren von klein auf im Geschäft. Das war unser großer Abenteuerspielplatz. Dementsprechend haben wir keine fremden Menschen kennengelernt, als wir dann Vollzeit im Unternehmen waren. Ein großer Vorteil und Schlüssel und auch Empfehlung an alle, überlegen, ein Unternehmen zu übernehmen, wirklich rechtzeitig mit dem Team einfach warm zu werden. Der zweite Punkt war der, dass wir einfach mit ...

Speaker 1: gewissen Leuten eine gewisse Zeit verbracht haben, dass sie auch gesehen haben, dass wir mitarbeiten und dass wir nicht da sind und jetzt von Anfang an Chefin sind, sondern wir wirklich von Grund auf die Sachen kennenlernen wollen. Und ich meine, dass Leute, die seit über 25, 30 Jahren bei uns sind, dass die Erfahrung haben, die wir zwei niemals einholen werden, ich glaube, da brauchen wir uns nicht drüber unterhalten. Und aus unserer Perspektive ist es die Haltung, die man den Personen gegenüberbringt und auch den Respekt zu sagen, Ganz ehrlich, du hast viel mehr Ahnung gerade zu diesem Thema als ich. Warum soll ich das jetzt entscheiden, wenn du es sowieso weißt? Ich trage die Verantwortung für die Entscheidung, aber die Entscheidung triffst du. Und ich glaube, dass wir mit dieser Strategie in unserem Kontext eine ganz gute Variante haben. Wir müssen aber auch fair sagen, wir könnten den Job, den wir machen, nicht tun, wenn wir unser Team nicht hätten. Also ohne Team, wir zwei, keine Chance. Wir ja beim Thema, über Unternehmenskultur, über die Teams, was ihr tut, eure Mitarbeiter zu binden, ihr diese Unternehmenskultur versucht zu pflegen, zu hegen, sehr positives Klima zu schaffen. Wie macht ihr das? Wir müssen dazu sagen, dass Mama Papa schon eine sehr starke Kultur entwickelt haben. D.h. diese Menschlichkeit, diese Wertschätzung steht eigentlich schon von Anfang an wirklich im Vordergrund. Und da können wir natürlich super anknüpfen. Das ist ein Riesen-Mehrwert, weil einfach diese Freude bei der Arbeit, dieser Spaß, der wird einfach schon tagtäglich gelebt. Das heißt, das ist einfach ein Fundament, wo wir auch weiter tragen möchten und auch weiter ausbilden möchten. Und da gehört es dazu, dass man am Mittwoch Bergfest hat und einfach kurz zusammensteht und einen Sekt trinkt und einfach kurz auch den Moment feiert, dass eben coole Kunden da waren, schöne Projekte gerade umgesetzt werden. Das heißt, diese Freude ist einfach im Fokus. Und ja, das ist uns einfach ganz wichtig, dass wir das weiter aufrechterhalten. Genau.

Speaker 3: Ihr macht auch immer wieder mal kleinere, größere Events mit eurem Team. Gibt es Mitarbeiterausflüge? Ist es auch etwas, was ihr jetzt neu mit ins Leben gerufen habt oder gab es sowas davor schon? Oder ist es genau eine Maßnahme, wie ihr nah dran sein wollt an eurem Team? Also Betriebsausflüge gab es früher schon mal, aber weit früher, also da waren wir so in der ersten Klasse. Dann hat man es irgendwann wieder gelassen, weil es halt einfach sehr, aufwendig und natürlich auch kostendintensiv ist. Und wir haben dann aber, nachdem wir zwei Jahre Weihnachtsfeiern hatten, gesagt, sorry, aber die Weihnachtsfeier, letztlich sitzt das Team zusammen. Die sehen sich sowieso den ganzen Tag. Jeder ist sein Zeug, aber irgendwie haben wir keinen Mehrwert geschaffen aus Teambuilding-Perspektive. Und deshalb haben wir statt Weihnachtsfeier mittlerweile unseren Berät Betriebsausflug als feste Instanz etabliert. Das machen wir im Januar zum Jahresauftakt. Da ist von der Auftragslage ein bisschen ruhiger bei uns und dann mieten wir uns einen Bus und fahren mit dem ganzen Hallerteam irgendwo hin. Wir waren jetzt einmal im Schloss Neuschwanstein, haben das Musical angeschaut. Dieses Jahr haben wir selber Käse hergestellt, vom Handwerk des Käses aus dem Handwerk kommend. so überlegen wir uns jedes Mal wieder was Kreatives. Große Themen im Handwerk, davon ist der Fachkräftebedarf. Ist das ein Thema für euch oder habt ihr kein Problem, Mitarbeiter zu finden? immer eine gefährliche Frage und vor allem noch eine gefährlichere Antwort. Also ich glaube, wir haben einen großen Vorteil durch das, dass wir einfach bestimmte Hausaufgaben machen und auch schon gemacht haben, dass wir durch unsere Vielfalt vom Sortiment, aber auch durch die Strukturen jungen Leuten ein Feld bieten, wo sie einfach sich wohlfühlen und wo sie auch gerne bei uns sind. Deshalb bekommen wir regelmäßig Bewerbungen für Praktikum, für Ausbildung und so weiter.

Speaker 1: Natürlich haben wir auch das Thema, die nach der Ausbildung oder bleiben sie nicht. Wir hatten es gerade schon anfangs gehört, wenn die Meister machen, wie kriegen wir es hin, dass die nach dem Meister auch wieder zu uns zurückfinden. Wir geben unser Bestes in dem Feld. Es funktioniert, es funktioniert nicht. Aber mittlerweile ist unser Ansatz tatsächlich der, dass wir auch gerne unsere Auszubildenden eine gewisse Zeit bei uns beschäftigen, die da eine Weile gehen lassen. aber positiv gehen lassen, der Option jederzeit zurückzukommen. Und wir haben inzwischen ganz viele auch Auszubildende, die wieder zurückkommen über die lange Phase. Und das ist eigentlich so das Konzept, was unser Idealfeld ist, weil dann hat man die Erfahrung im Außen gesammelt, man weiß Haller wieder zu schätzen. Und so ist das echt, glaube eine ganz gute Perspektive auch für die Zukunft. Welche Wege geht ihr da nochmal ganz konkret? Sattelbach ist ein kleiner Ort, Hallerraumgestaltung ist da eine Institution mittlerweile. Geht es da viel Mund-zu-Mund-Propaganda, Sichtbarkeit im Ort? Spielt da auch Social Media wieder eine Rolle? Was sind so die wichtigsten Kanäle da für euch? Also natürlich das Thema Mund zu Mund ist auf jeden Fall super wichtig und auch hilfreich und da haben wir einfach auch die Erfahrung gemacht, dass Papa das Talent hatte, richtigen Personen und die richtigen Talente dann auch aktiv anzusprechen. Das ist ein Weg, dieser direkte Kontakt, aber auch das Mund zu Mund. Dann spielt eine große Rolle für Thema Ausbildung eben die Bildungspartnerschaft mit unserer Schule eben im nächsten Ort, weil wir da schon merken, okay, da hat jemand richtig handwerklich handwerkliches Talent, der kommt für ein Praktikum zu uns und startet dann auch die Ausbildung. Und dann hat natürlich auch der Ruf und das Image einfach eine magnetische Wirkung. Und das wird durch Social Media, wirklich konkret durch Instagram wirklich nach außen getragen. Und das ist ganz wichtig für das Employer Branding, weil man einfach sieht, wie geht das bei uns zu, wie sind auch Mitarbeiterevents, wie ist das Team drauf. Das ist einfach ein super, super

Speaker 4: zu zeigen, wie die Kultur bei uns gelebt wird. Die Website ist wichtig, aber ich glaube, dass Instagram eine viel wichtigere Rolle spielt, noch mal lebendiger das Ganze zu präsentieren. Wir sind hier heute im Rahmen einer Veranstaltung der Ehrenamtsakademie Baden-Württemberg. Das würde mich interessieren. Ehrenamt, Thema für euch. Wir sind beide bei den Wirtschaftsunion Bodensee-Oberschwaben aktiv. Das ist Verein, der sich vor allem das Thema Bildung, politische Sachen, gesellschaftliche Themen kümmert und annimmt. Und da war natürlich auch eine ganz wichtige Schnittstelle, weil gerade ein Projekt ist beispielsweise Bewerbung in der Praxis, wo man acht, neun Klesslern hilft, sich so zu bewerben, dass es nachher auch im Betrieb funktioniert. Also nicht, dass die, wenn sie das erste Mal ihre Bewerbung gerade eine Ausbildung beispielsweise machen, nur aufgrund der Qualität ihrer Bewerbung eigentlich direkt aussortiert werden, sondern dass man denen Feedback gibt und auch mit denen schon mal ein Bewerbungsgespräch übt. Und das sind so Themen, wo wir einfach gerne auch in unserer Freizeit mitbegleiten und auch überzeugt sind, dass nur wenn wir da in der Region stark sind, aber natürlich auch landes- und bundesweit aktiv sind, dass nur so auch diese Themen vorangehen. Du bist ehrenamtlich auch in verschiedenen Bereichen engagiert, richtig?

Speaker 4: Ja, genau. Also aktuell ist gerade die meiste Tätigkeit das Thema Gewerbeverein. Es ist vielleicht schon auch eine Art Ehrenamt, man sagen, weil wir einfach schauen, wo sind in unserer kleinen Gemeinde Synergien und wo können wir auch Events, beispielsweise den verkaufsoffenen Sonntag mit besonderer Ausstellung gemeinsam organisieren und dann auch ein Magnet für eben die, ja. Kunden aus Ravensburg, aus Friedrichshafen schaffen, weil es sich dann lohnt, eben aufs Land rauszufahren. Und das ist ganz wichtig, weil wir einfach gemerkt haben, das bricht so ein bisschen ab, weil keiner so richtig sich dahinter klemmt und richtig aktiv wird und immer denkt, ja, das bringt nichts. Aber letztendlich, wenn wir nicht selber aus eigener Kraft da was bewegen, dann wird sich auch nichts bewegen. Und deswegen Gerade Papa und ich sind sehr engagiert dahinter, dass es wieder aufblüht und dass wir auch die Synergien in der Gemeinde nutzen. Das Thema Luki ist auch bei dir angesiedelt, gell? Du darfst aber gerne bisschen was erzählen. Was ist Luki genau? Genau, LUCI ist ein Verein, der sich fokussiert hat auf das Thema mentale Gesundheit bei Jugendlichen und Kindern. Und das ist, finde ich, auch ein sehr, sehr wichtiges Thema aus dem Grund, dass wir das immer ein bisschen zurückstellen und tabuisieren in der Gesellschaft. es ist leider eine traurige Geschichte, weil das wirklich der Verein hat sich gegründet, außen im Todesfall. Aber umso wichtiger ist, dass wir jetzt auf den

Speaker 4: uns auf den Weg machen und in Schulen vor Ort dann sensibilisieren. haben letztes Jahr das Glück gehabt, richtig tolles Theaterstück aufzuführen zu dem Thema, das einfach noch mehr in die Gesellschaft zu bringen und vor allem auch zu unterstützen, wie man Personen helfen kann, die in dieser Situation sind. Und das ist natürlich ein großes Herzensthema, weil einfach das immer, immer wichtiger wird, vor allem auch, wenn man die Geschichte sieht von den letzten Jahren, wo einfach viele Jugendliche einfach da Probleme hatten. Vielen Dank erst mal bis hierher. Das bekommens dann noch zum anderen Teil, zu den etwas persönlicheren Fragen. Bevor wir uns dazu kommen, würde ich gerne einmal kurz ins Publikum fragen, ob es eine Frage gibt. Dann schauen wir doch einmal. da geht der Finger einmal Ja, Werner Rottler, Handwerkspräsident der Handwerkskammer Konstanz. Und wir haben ja gerade Ehrenamt angesprochen. Das freut mich, dass man bei den Wirtschaftsjunioren engagiert ist und deshalb auch die Frage inwieweit ist das Engagement auch über den eigenen Betrieb hinaus in die eigene Branche, weil sie haben ein ganz tolles Handwerk, Raumaustatterhandwerk und sie präsentieren das wirklich ganz toll. Aber natürlich würde es uns auch freuen, wenn das Engagement auch in die Branche reingeht. Daher die Frage, wie ist das Engagement auch innerhalb der Branche? Ja.

Speaker 1: Prinzipiell ist es dass wir mit verschiedenen Raumarztatterbetrieben auch überregional im Austausch sind, uns auch gegenseitig besuchen, auch über den Verband diesen Austausch schaffen. Wir versuchen natürlich auch das Thema Handwerk auf verschiedenen Ebenen, im Rahmen von Podiumsdiskussionen, im Rahmen von Vorträgen, mitzustärken und auch transparenter zu machen. Und natürlich würden wir am liebsten alles machen. Wir lieben, was wir tun und brennen dafür. Und wir müssen uns leider immer wieder dran erinnern, dass unser Tag 24 Stunden hat. Wir haben jetzt gerade schon klären, siebeneinhalb Stunden sollten wir schlafen im Optimalfall. Und die restliche Zeit müssen wir irgendwie alles abdecken. Und deshalb, wenn unser Tag 48 hätte, wir wären in allen Vereinen aktiv. Wir wären auf allen Ebenen aktiv. Wir wären international unterwegs. Und wir versuchen einfach so ein bisschen, die Prioritäten zu setzen. Aber was jetzt nicht ist, kann ja noch werden. Und deshalb... sind wir da auch jederzeit bereit, nach Konstanz zu fahren und auch da uns mitzuengagieren. Ein bisschen weitere Frage. Vielen Dank für die Frage. Und es gibt weitere Fragen. Jetzt wird jetzt wird die Fragerunde eröffnet. Genau. Ihr werdet uns nicht so leicht los. Raphael Wohlfahrt, Leiter vom Projekt Ehrenamtsakademie bei Handwerk BW beim baden-wüttenbergischen Handwerkstag, also der Dachorganisation. der Handwerkskammern und der Landesendungs- und Fachverwende. Ich würde gerne auf das Thema Nachfolge nochmal zurückkommen. Wir haben heute auch darüber gesprochen, dass wir mit den Handwerksorganisationen großes Nachfolgeprojekt auflegen dürfen, nochmal mit Förderung vom Wirtschaftsministerium, in dem es eben tatsächlich darum geht, wie bekommen wir Betriebe übernommen. Und ich finde es auch, wie Herr Rottler gesagt hat, total begeisternd, einfach euch so zu sehen. Ihr seid wirklich

Speaker 3: Fachkräfte in dem, was ihr tut. Man merkt einfach, ihr habt so viel Plan davon, wie man ein Unternehmen führt jetzt mit eurer Erfahrung. Und da ist für mich einfach so bisschen die Frage, warum ist es attraktiv, Unternehmen zu übernehmen? Also könnt ihr dann Soundbite quasi jetzt mal abgeben, das wir dann weiter verwenden können? das finde ich halt so faszinierend. Also man trifft euch, man sieht euch und man denkt so, ja für die war das das Natürlichste auf der Welt. älterlichen Betrieb zu übernehmen. So kommt es jetzt zumindest an. Und da ist halt tatsächlich die Frage, wie kommt man dahin, dass es selbstverständlich wird? Weil das brauchen wir. Ja, also, coole Frage. Bei uns war es tatsächlich nicht selbstverständlich. Wir haben natürlich von klein auf das miterlebt mit Mama, Papa. Wir haben jedes Mittagessen, jedes Abendessen damit verbracht, Mitarbeiterthemen zu diskutieren, Strategieprozesse zu diskutieren. Und es war einfach auch teilweise eine Last aus dem Grund, dass wir auch viele Schattenzeiten miterlebt haben. Und deswegen hatten Romina und ich eigentlich uns dazu entschieden, das nicht zu machen. und unsere eigenen Wege zu gehen. Dann sind wir aber eines Tages auf dem Sofa gesessen und haben gesagt, wie geht es jetzt eigentlich weiter und wo können wir auch was wirklich bewegen auf der Welt? Schon fast. Aber auch das, was uns antreibt und was uns ausmacht, wirklich in der Gesellschaft zu platzieren und unsere Talente wirklich entfalten. Und so haben wir dann entschieden, wenn wir es nie versucht haben, dann können wir es auch nicht ausschließen und eigentlich können wir da so viel anpacken, lass uns ein halbes Jahr einen Testlauf machen. Und so sind wir dann in die Nachfolge gestartet. Und ja, es sind jetzt vier Jahre her, Testlauf. Und es war einfach wahnsinnig besonders, dass man gemerkt hat, man kann wirklich aktiv mitgestalten. Also das ist wirklich ein großer Punkt, dieses aktiv mitgestalten, aktiv was für die Gesellschaft tun, Arbeitsplätze schaffen. Das ist das, was uns auch antreibt und vor allem auch, ja,

Speaker 4: Ich sag mal, das Handwerk neu denken. das ist schon eine große Vision, dass wir auch sagen, man soll Spaß haben bei der Arbeit und wir wollen dann Mehrwert schaffen. Dass eben man morgens aufwacht und sagt, hey, heute wird ein cooler Tag und ich darf zum Haller fahren zur Arbeit und es wird einfach toll, weil ich das Team feier. Ich lieb meine handwerkliche Tätigkeit und ich lieb einfach das, was ich tu. Und ich glaube, wenn man merkt, dass man wirklich diesen Impact geben kann. dann macht auch Nachfolge Spaß. Und dann sind plötzlich diese Schattenzeiten rücken in den Hintergrund, weil man einfach das große Ganze sieht, was man tagtäglich leisten und bewegen kann. Was für ein schöner Soundbite, Ja, voller Begeisterung. natürlich gerne weiter verwenden bei euch auch in der Ehrenamtsakademie beim Handwerk BW. War noch eine Frage hier? Ja. Unser rasender Reporter Janek bringt das Mikrofon vorbei. Ja, Giovanni Di Gregorio, ich bin auch bei Handwerk BW tätig. Ihr habt schon gesagt, ihr seid seit klein auf im Betrieb, immer Seite an Seite mit euren Eltern. Deswegen auch ein bisschen die provokantere Frage. Habt ihr nicht Angst, dass die Eltern irgendwann mal nicht loslassen können? Also eine sehr gute Frage und die kommt tatsächlich oft. Ich glaube, wenn man unsere Eltern kennt, würde die Frage von selber beantwortet sein. Wir haben ein riesen, riesen Glück und das ist, dass Mama und Papa sehr zukunftsorientiert sind. Also sie kennen uns in und auswendig, wir kennen Mama Papa in und auswendig und wir wissen, dass das ein, es ist ein Geschwisterteil von uns, gleichzeitig ein Kind von Mama und Papa, aber gleichzeitig wissen wir alle, was unsere Rolle jeweils auf dieser Ebene darstellt.

Speaker 1: Und deshalb das Loslassen natürlich ist eine Herausforderung. Und gleichzeitig Loslassen, wenn man weiß, es geht weiter, ist vielleicht viel einfacher, als wenn man weiß, Loslassen und es endet. Und ich glaube, dass Mama und Papa beide mittlerweile voll überzeugt sind vom Gesamtkonzept und vor allem auch ihren ganzen Erfahrungsschatz nach wie vor mit einbringen und inzwischen eher dankbar sind, dass sie nicht mehr diese Hauptverantwortung... diese Schattenseiten von Unternehmertum und ja, leider müssen wir die auch ansprechen, weil es ist nicht jeden Tag alles Happy-Freude-Lieblingshandwerk, sondern es gibt halt leider auch die anderen Seiten, dass sie diesen Hauptverantwortungspart einfach abgeben dürfen und sich auch stärker auf die Dinge konzentrieren, die sie lieben und wo sie auch richtig stark drin sind. Und deshalb glaube ich, dass beide mittlerweile echt an dem Punkt sind, wo sie einfach tief dankbar sind. Vielen Dank für die Frage. Wir haben noch eine Frage aus dem Publikum. Es ist schön, dass das Publikum so mitmachfreudig ist. Das freut uns natürlich sehr. Ja, Verena Berten vom Institut für Betriebsführung im Handwerk. Wir haben uns ja gerade ganz viel mit dem Thema Ehrenamt befasst und im Rahmen der Ehrenamtsakademie. Deswegen würde ich darauf noch mal ganz gerne eingehen wollen. zwar eure Leidenschaft, euer Feuer, das spürt man unheimlich und euer Engagement. Ihr habt ja jetzt gesagt, naja, hätte der Tag 48 Stunden, dann würdet ihr da noch viel mehr drauf eingehen und machen. Meine Frage wäre jetzt, wie sieht es denn mit den Mitarbeitenden aus im Betrieb? Sind die ehrenamtlich engagiert und wird es bei euch ja gefördert und unterstützt, dass die sich ehrenamtlich engagieren können? Also wir wohnen ja wirklich in einer ländlichen Region und da ist es ja ganz normal, dass man in einem Verein eigentlich tätig ist. Also ganz viele bringen das Thema Musikverein mit Narrenverein. Auch das Thema Feuerwehr ist natürlich ein großer Punkt, der hier einfach gelebt wird und

Speaker 4: Das wollen wir natürlich auch unterstützen, wenn es da egal ob es Sponsoring ist oder eben dann auch Zeiten, man für den Verein nutzt. Das ist bei uns einfach tagtäglich auch drin in dem Gesamten und dass man auch gegenseitig sich berichtet. Also ich glaube, das ist einfach was Natürliches, was allein durch unseren Standort schon irgendwie mitgetragen wird. Aber es wäre natürlich auch noch schön, wenn sich das noch erweitern könnte. glaube, Potenzial liegt da auf jeden Fall noch drin. Wobei wir sagen müssen, ganz klares Einstellungskriterium, wenn jemand ehrenamtlich aktiv ist, gibt es unzufordentlich Mehrwert. Also sagen wir ganz offen, kommunizieren wir auch nach außen, wenn wir sehen, die Person ist jetzt gerade Feuerwehr beispielsweise aktiv, das macht ja was mit dem Charakter der Person. Und wir haben es vorher schon mal angesprochen, wir stellen Menschen ein. Natürlich brauchen wir Qualifikation, aber wir wollen, dass der Mensch zu uns und zur Firmenphilosophie passt. Und dieses ehrenamtlich was tun macht ganz, ganz viel mit einer Person, auch was das Thema Führungskräfteentwicklung angeht. Also wenn jemand mal so einen Trupp anleitet, wenn es spitz auf Knopf kommt, auch Ersthelfer beispielsweise, das ist natürlich ein riesen Mehrwert für alle Beteiligten. Und deshalb glaube ich, und da sind wir wieder beim Henne-Ei-Prinzip, ist es die Aufgabe des Unternehmens, ist es die Aufgabe der Einzelperson oder machen wir es gemeinschaftlich? Und es hilft natürlich, wenn die Person von selber aus schon Dinge mitbringt, was wieder dem Großen Ganzen im Gesamten einfach hilft.

Speaker 3: Superspannend. danke für die tollen Wirklich super. Ja, bin auch begeistert. Ich greife aber gerade nochmal Menschen auf. hast gerade über Menschen gesprochen. es geht den Menschen, es geht jetzt euch beide. Nämlich bei den Abschlussfragen, da geht es darum, dass wir euch noch ein bisschen besser kennenlernen. Ihr beide kennt die Abschlussfragen, wie wir sie immer stellen. Deswegen machen wir sie diesmal anders. Diesmal wird es so sein. Romina und Olivia, ihr dürft nämlich füreinander antworten. Das heißt, wir stellen die Fragen mal ein bisschen anders Also ich fange mal mit der ersten Frage an. definitiv ihre Klarheit und Power. Also, das ist ganz spannend, wenn ich immer sag, wie lösen wir das? Rumina weiß die Antwort. Also, sofort. Die hat sofort einen Fahrplan im Kopf. Keine Ahnung wie, aber mit allen Stationen, mit den konkreten Schritten, und dann geht's los. Und dann wird mit richtig Elan und richtig Energie einfach angepackt und total straight, egal was links und rechts liegt, sondern dann geht's los. Ganz klar die gleiche Frage jetzt an dich, Romina. Was zeichnet Olivia am meisten aus? Bei Olivia ist einfach der Riesenschlüssel ihre unglaublich große Empathie. Ihr Einfühlungsvermögen ist Weltklasse. Sie spürt einfach immer zum richtigen Zeitpunkt, wer was benötigt und braucht. Und dann aber ergänzend ihre extrem strukturierte, aber auch kreative Möglichkeit, Dinge zu erledigen. Also Olivia ist die Meisterin. Sie hat einen Notizblock. Alles auf und im Normalfall ist bis zum Mittagessen alles erledigt, wo ich immer denke, ich brauche zehn Wochen dafür.

Speaker 2: Schreibt ab!

Speaker 1: Aber wenn das da mal steht, dann weiß sie genau, ok, jetzt los und ein Fokus und Vollgas. Ich schließe die nächste Frage an und Romina, diesmal darfst du zuerst antworten für die Olivia. Ich glaube tatsächlich, Olivia würde ohne ihre Hafermilch wirklich Schwierigkeiten haben, weil sie liebt einfach ihre pflanzliche Ernährung und ohne ihre pflanzlichen Riegel und sonstigen Sachen. hat morgens immer ihr veganes Frühstück schon vorbereitet, systematisch im Glas abgefüllt. Ich glaube ohne das wäre es schwierig. Ich erkenne hier ein Muster mit Planer machen und Aufgaben Schritt für Schritt erfüllen, dann das vorbereitete vegane Frühstück. Schön, schön. Olivia, die gleiche Frage an dich. Welcher Gegenstand darf bei Romina nicht fehlen? Ja, Romina hat jetzt gerade eben das Thema Essen aufgegriffen. Wir müssen das jetzt aufgreifen, weil Romina ohne Pizza, es ist zwar kein Gegenstand, ... lang ... Ja, allerliebstes Essen und sie kann auch wirklich fünf Wochen am Stück jeden Tag Pizza essen. Was für mich Horror ist, aber sie liebt's.

Speaker 3: Wir lassen das auch noch so, als ich mal durchgehe.

Speaker 3: Was ist dann drauf auf der Pizza? Einfach nur Margarita. Ganz langweilig, ... Sie hat sogar ihren eigenen Pizzaofen. Da, daheim, im Betrieb. Echt? Ja, neapolitanische Pizza. Ich glaube, wir müssen nochmal nach Sattelbach fahren.

Speaker 1: Ihr müsst euch aber drei Tage vorher anmelden, weil der Teig braucht Zeit für die Vorbereitung. Das schaffen wir. Sie hat ja auch den italienischen Namen bekommen, also sei das gerechtfertigt. Wir machen die Frage noch mal bisschen anders. Olivia, wenn Romina ein Tier wäre, welches wäre sie? Definitiv der Löwe, weil sie einfach total viel Energie hat. also ein Löwe gibt ja nie auf, bevor er nicht das Ziel erreicht hat. Und das beschreibt sie einfach richtig gut. Die Frage an dich umgekehrt.

Speaker 1: Olivia wäre die Schildkröte, weil sie zum einen ihre absolute Lieblingstiere sind, aber weil die Schildkröten immer ganz weise wissen, wann sie wirklich rauskommen. Sie haben ein unglaublich starkes Vertrauensbedürfnis. Und die Schildkröte hat, wenn sie ihre Regenerationszeit braucht, zieht sie sich zurück in ihr Haus und kommt dann erst wieder raus, wenn es erledigt ist. Wir kommen zur letzten Frage, die ihr füreinander beantworten dürft. Romina, Frage an dich, beziehungsweise... Jetzt merke ich sogar, ich habe sogar hier einen Fehler in meinen Aufzeichnungen gemacht. Na ja, wir stellen die Frage trotzdem. Ihr dürft sie für euch selbst beantworten. Romina, was kannst du von deiner Schwester lernen? dass ich manchmal bisschen ruhiger bin in bestimmten Situationen, nicht immer gleich mein Temperament, italienischer Natur, loslasse und manchmal einfach sage, okay, ich bleibe im Vertrauen, es wird alles einen Weg finden und ich brauche die Lösung nicht innerhalb von einer halben Minute. Oliver, die Frage an dich, was kannst du von Romina lernen? Definitiv die Klarheit und die Fokussierung und vor allem das Trantbleiben an Projekten, bis sie wirklich vollendet sind. Und das ist einfach manchmal Wahnsinn, wie sie dann den Impuls hat und daraus echt wahnsinnig viel entsteht, wo ich niemals erwartet hätte.

Speaker 3: im Schluss noch eine allgemeine Abschlussfrage. Ich kenne euch jetzt schon ein paar Jahre. So lange auch nicht, aber es schon ein paar Jahre. Es sind auf jeden Fall zwei Jahre. Es sind immer mindestens zwei. Und jetzt eins aufgefallen. Ihr habt eine unheimliche positive Grundstimmung. Also bei euch scheint das Glas immer halb voll zu sein oder lieber ganz voll. Woher nehmt ihr diese Kraft, diese Energie, dieses Positive? Ich glaube, viel haben wir von klein auf kennengelernt. Es war einfach immer so, dass wir die Wahl haben zwischen wir stecken grundsätzlich den Kopf in Sand oder wir sehen es optimistisch, freudig, locker. Und wir haben uns natürlich von klein auf mit diesem Thema auseinandergesetzt. Wir challengen uns immer wieder gegenseitig, was das Thema Optimismus und auch sich selber kennenlernen. Also das startet mit Meditation, geht weiter mit der kalten Dusche am Morgen. Wir machen da immer gegenseitig unsere Weekly Challenge, wir zwei. und pushen uns da selber auch und überlegen dann immer wieder, was können wir noch machen, es noch besser wird und dass es noch cooler aussieht. Und wir haben natürlich den Vorteil, wir sind Sparing-Partner. Und ich glaube, das vielleicht auch noch mal zum Thema Nachfolge ergänzend. Ein Sparing-Partner in Nachfolge zu haben, ist eines der aller, aller, allergrößten Geschenke. Wenn man trägt, die lascht nie alleine, sondern man hat immer jemand, der es versteht, der auf Augenhöhe steht und der das einfach mitträgt. Und ein Geschenk, ein Joker haben wir noch, und das ist Felicitas. Wenn wir zwei im Loch sitzen und doch mal einen schlechten Moment haben, dann kommt sie mit ihrem fehlenden Staub und dann streut sie Optimismus drüber und dann geht's uns wieder gut. wünschen wir euch für die Zukunft ganz viel, ja weiterhin den Optimismus, aber auch den Feenstaub, dass er immer da ist. Alles, alles Gute für euch. Vielen, vielen Dank für das Gespräch, Romina und Olivia Halle und vielen Dank dem Publikum für die vielen Fragen und danke fürs Zuhören.

Speaker 4: Danke.

Speaker 3: Das war's mit Handwerk erleben. Dir hat diese Folge gefallen? Dann abonniere diesen Podcast, keine Folge mehr zu verpassen. Wir freuen uns auch über eine 5-Sterne-Bewertung bei deiner Podcast-Plattform. Dieser Podcast ist eine Produktion der Handwerker Radio GmbH. Weitere Informationen findest du unter www.handwerker-radio.de

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.