#121 Thorsten Hein, welche Bedeutung hat der Werkstoff Holz für dich?

Shownotes

Vor knapp drei Jahren hat Thorsten „Toto“ Hein die Hein Holzmanufaktur gegründet. Er hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Tischlerhandwerk und hat seinen Betrieb bewusst auf Massivholzbau ausgerichtet 🪵

Das fünfköpfige Team bietet u.a. Parkett- und Holzböden, Treppenbau, Fenstereinbau, Restauration und Möbelbau an. Toto setzt dabei auf nachhaltige Werkstoffe und Holz aus lokalen Wäldern.

Im Podcast Handwerk erleben spricht er mit Max Herrmannsdörfer über die Ausrichtung seines Betriebs, seinen Weg ins Handwerk und die Bedeutung des Waldes.

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Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wird unterstützt vom Holzmann Medienshop, deinem Partner in Sachen Fachmedien für Mittelstand und Handwerk.

Max Herrmannsdörfer: Hallo zusammen und herzlich willkommen zu dieser Folge Handwerk erleben. Mein Name ist Max Hermannsdörfer und wir werfen heute gemeinsam einen Blick ins Tischlerhandwerk. Und dazu begrüße ich ganz herzlich bei mir Thorsten Hain. Er ist Tischler und Gründer der Hain Holzmanufaktur GmbH in Willig in Nordrhein-Westfalen. Herzlich willkommen und guten Morgen Toto. Hallo Max, grüß dich. Vielen Dank für die Einladung. kurz nach acht, wir zeichnen heute, an dem Dienstag, morgen auf. Für mich ist es relativ früh. Was machst du normalerweise kurz nach acht? Also, die Uhrzeit bin ich in der Firma und die Jungs sind meistens schon unterwegs. Genau, ich starte in der Regel sieben Uhr, viertel vor sieben, sieben. Und ich habe zwei Kinder, schulflichtige Kinder, Grundschule. Genau, dann ist in der Regel so bis acht Uhr Kinder. versorgen bzw. Kinder zur Schule bringen angesagt. Und das mache ich in der Regel mit Ausnahme heute. Und genau, dann starte ich in der Regel so kurz vor 8, kurz nach 8 in der Werkstatt. Erzähl mal, wie ist dein Tag dann normalerweise so strukturiert? Pendelst du viel zwischen Büro und Werkstatt oder hast du irgendeinen anderen fixen Ablauf? Genau, wir sind relativ klein noch. Das heißt, wir sind jetzt aktuell fünf Leute. Ich würde sagen, die Verteilung ist so, wenn wir mal damit anfangen, 30 Prozent Werkstatt und 70 Prozent Büro. genau in der Regel ist das so, dass wir morgens keine klassische Teambesprechung, weil wir sehr digitalisiert aufgestellt sind. Ja, in der Regel ist es so, dass wir uns morgens, wenn wir uns in der Werkstatt sehen, wirklich eine herzliche Begrüßung. Also wir sind echt einen Haufen Freunde geworden und sehr häufig mit Umarmung versehen. Und man spricht noch mal kleinste oder letzte Details irgendwo durch. Und dann geht jeder so in seine Projekte rein. Und mal ist es in der Werkstatt, mal sind die draußen. Und ich bin dann meist erst mal in der Werkstatt im Büro. genau, gerade, ich sag mal so, Montag, Dienstag bin ich in der Regel mehr im Büro. Und gestern war ich zum Beispiel extrem viel unterwegs. genau, also das variiert noch so bisschen. Und ich hab das jetzt aktuell noch nicht so, dass ich ganz fixe Tage im Büro habe. Aber es ist schon so, dass ich in der Planung

Max Herrmannsdörfer: Werkstatt bzw. beim Kunden immer der Letzte bin. Also wirklich nur, wenn es nicht anders geht. Obwohl ich es sehr gerne mache. Aber das ist halt auch der Preis, man hat, wenn man Gründer ist eines Unternehmens und wenn man das aufbaut. Dann ist halt der ganze Ablauf hinter den Arbeiten ganz, ganz wichtig. Das wäre jetzt aber meine Frage gewesen. Was dir denn mehr Spaß macht oder wo du dich eher siehst in der Werkstatt oder dann tatsächlich in der Organisation? Ja, wahrscheinlich genau in der Mitte und Manchmal blutet mir schon das Herz, wenn ich die Jungs in der Werkstatt sehe. Wir haben ein sehr, sehr altes Werkstattgebäude, ungefähr dreihundert Jahre alt. Alte Maschinen dabei und wir arbeiten vorwiegend mit Massivholz. Da will man manchmal schon raus aus dem Büro und gerne mitmachen. Aber es macht natürlich auch mega Bock und man ist auch stolz darauf, man coole Projekte heranzieht. Das heißt, haben schon sehr coole Kunden und Projekte, weil wir nicht alles nehmen, was kommt. weil wir versuchen, auch so bisschen zu steuern und auch Akquise machen. Und das ist halt das, was ich kann. Ich habe mal ein paar Jahre einen Ausflug Richtung Vertrieb gemacht und habe da auch in der Industrie arbeiten dürfen. Und da habe ich sehr, sehr viel gelernt und dass man als Unternehmen vor allen Dingen sich nicht fremd steuern lassen sollte. genau deswegen, das macht halt total Bock, das Unternehmen strategisch auch nach vorne zu bringen. Und klar gibt es, wie in der Werkstatt auch mal nervige Themen. Aufgaben abarbeiten, man kommt vielleicht mit Angeboten mal nicht schnell genug hinterher. Auch ganz klar. Aber was mir wirklich, wirklich große Freude bereitet ist halt diese große Abwechslung, weil da gehören dann noch viel, viel mehr Sachen dazu. Und Aufmerksamkeit, die Verhandlungen mit den Lieferanten und all solche Themen. Und das ist das, was mir total viel Spaß macht. Jetzt haben wir verschiedene Fässer aufgemacht. Die werden wir jetzt im Laufe unseres Podcasts ein bisschen abarbeiten. Wir starten mal mit deinem persönlichen Weg ins Handwerk und vielleicht auch über deinen Ausflug in den Vertrieb, wie das zustande kam. Start doch einfach mal rein. Wie bist du damals zum Handwerk gekommen? Das hat super, super früh angefangen in der jungen Kindheit. Meine Eltern haben damals Ende der 80er Jahre, Anfang der 90er in Düsseldorf gebaut.

Max Herrmannsdörfer: Ja, so ein ganz, ganz kleines Waldstück ist hinten dran und ich war halt immer im Wald oder auf dem Bolzplatz und ich wollte relativ zügig. Ich glaube, da war ich noch keine Zehn, war für mich klar, dass ich Tichler werden will. Hatte, glaube ich, so zwei Gründe. Also einmal ist ein Nachbar meiner Eltern Tichlermeister und da war ich dann zwischendurch mal gewesen, weil mein Vater da irgendwas, weiß ich nicht, hingebracht, abgeholt hat. Und wir sind auch heute noch sehr, eng im Kontakt, der Tichler und ich, und unterstützen uns immer wieder mal und ... Genau, ich fand das total cool und hab halt auch als Kind schon mit Laubsäge im Sandkasten gehangen und hab halt immer gesagt, wenn ich groß bin, will ich Schränke bauen und hab das immer verfolgt. genau, deswegen war für mich immer klar, ich werde Tischler und davon bin ich auch nie abgekommen. Und dann hab ich mich in der Schulzeit, ich hab die Hauptschule damals besucht und ich glaube Ende neunte Klasse hab ich angefangen, mich zu bewerben. war vor über 20 Jahren noch bisschen anders. Ich habe drei Bewerbungen rausgeschickt, habe zwei Zusagen bekommen und die Absage kam von der Stadt Düsseldorf. Das war dann ganz kurz vor Prüfungsbeginn, also vier Jahre später ungefähr. Genau, dann habe ich halt vorher auch ein paar Praktikers gemacht und habe festgestellt, das ist voll mein Ding, habe ich richtig Bock drauf und genau, gerade die Materialien und das Abwechslungsreiche und das Produkt, was man hinterher sieht, das hat mich total fasziniert. Also es war wirklich Zum einen der Werkstoff Holz, der dich begeistert hat, aber generell auch das mit seinen eigenen Händen was schaffen zu können. Ganz genau, bin auch in der, also mein Vater ist auch Handwerker gewesen. Der war primär der Fliesenleger, hat aber oft in Firmen gearbeitet, wohl auch mal so bisschen andere Gewerke mit bedient hat. Ja, dann habe ich dann auch mal ein Praktikum gemacht und ich fand alles okay. Aber wenn es ans Holz ging, fand ich es immer am coolsten und mein Vater viel gewerkelt. Also am Haus, wenn da was anstand und so. immer dann, wenn Holz im Spiel war, fand ich total cool. Und dann war ich, glaube ich, 13, 14 Jahre alt. Und der Vater meiner damaligen Freundin, der hat den Dachboden ausgebaut, alles Holzarbeiten. Und da war ich total mit am Start. Und deswegen war mein erstes Praktikum dann, ich war einfach schon so weit, weil ich da schon super, super viel gemacht habe, auch mit der Handkreissäge gesägt und ...

Max Herrmannsdörfer: Decken verkleidet und ich glaube, haben sogar Sparren versetzt und so. Das war schon richtig cool. Und genau, mein Vater hat halt als Fliesenjäger für mich mit sehr kaltem Materialien gearbeitet. Und ja, ich fand's irgendwie filigraner, schöner, nicht so verletzungsanfällig. Schafe kannten meine Fliesen, echt mies. genau, deswegen hat es mir immer sehr, viel gegeben auf jeden Fall. Ich glaube, auf eurer Website steht, ihr arbeitet mit dem schönsten Werkstoff der Welt, mit dem Holz. Absolut. Was macht es denn wirklich aus? Was ist so die Begeisterung, die Faszination, die Holz für dich ausmacht? Ja, ich finde allein schon, wenn du morgens in die Tischlerei kommst, in die Holzmanufaktur, die Gerüche, ganz klar die Gerüche. Das ist halt, das riecht halt einfach total lebendig und nach Natur und ... Man merkt einfach, dass das ein Werkstoff ist, der atmen will. Und die Haptik, die Optik und die Vielfältigkeit, was wir damit alles machen können. Und irgendwie, dass dieses Produkt, was ja mal ein Baum war, was gelebt hat, dass wir das halt mit Respekt davor weiterverarbeiten und einen neuen Leben schenken quasi. Und ich sag mal Werkstoffe, also wenn wir Massivholz nehmen, dann ist es halt schon so, dass die Kunden das jetzt nicht drei, vier, fünf Jahre halten. Wie einen Spanplattenschrank zum Beispiel, wo man vielleicht mal sagt, okay, ich kann die nicht mehr sehen, ich will was anderes haben, sondern die werden oftmals weitergereicht, die Sachen. Jetzt bin ich auch relativ jung. Wir haben das jetzt noch nicht erlebt, dass das jetzt Generationswechsel miterlebt hat, aber die Wahrscheinlichkeit ist einfach extrem hoch. Und das Schöne an Massivholz ist dann auch noch, dass man das immer wieder neu behandeln kann. Wir ölen und wachsen unsere Hölzer. Wir lackieren die nicht, weil wir finden, dass das Plastik nicht versiegelt werden sollte und dass das Holz weiter atmen kann. Einer der schönsten Momente finde ich, wir machen auf Fußboden-Restauration, wenn wir den Boden geschliffen haben und dann wieder neu einölen und der das Holz einfach anfeuert. Wenn man eine richtig, richtig kräftige Farbe bekommt. Das sind Momente, die lieben wir einfach total. Solange wir das fühlen, machen wir alles richtig.

Max Herrmannsdörfer: Was zählt denn genau unter Massivholz? Für jemanden, jetzt nicht so viel Ahnung von Holz hat, was genau versteht man unter Massivholz? Ja, Massivholz ist, also das ist so ganz ganz einfach erklärt, der Baum, der gefällt wurde und der wird dann halt längst geschnitten, das sind dann die Bohlen und ich sag mal, so bekommen wir nicht immer, das muss man ganz klar sagen, aber schon relativ häufig unser Holz, das heißt, dass wir dann halt wirklich Teile eines Baumstammes haben. Genau, und daraus machen wir dann unsere Werkstoffe. Und wenn man sich jetzt zum Beispiel einen Plattenwerkstoff anguckt, wie die Spanplatte oder wie die MDF-Platte, dann ist es halt so, dass das aus Säge- bzw. Schleifspänen ist. Und das ist halt oftmals so, dass gerade die Spanplatte, das gibt halt Hexel-Anlagen, wo man seinen Plattenwerkstoffmüll reinwirft oder seinen Holzmüll. Das sind aber leider auch, in meinen Augen auch vermehrt mittlerweile, Metallstücke wie Schrauben drin. mal ein Topfband irgendwo nach. Das heißt, dass das kein reines Material mehr ist. Das Ganze muss natürlich auch irgendwie miteinander verbunden werden. Das ist mit Klebstoffen dann. Dann gibt es super tolle Möglichkeiten. Es gibt super Oberflächen mittlerweile für die Spanplatte. Aber wir haben A, die Maschinenausstattung dafür nicht. B, wollen wir das auch gar nicht. Das ist dann auch ein großer Preiskampf. Ich glaube, dass wir mit der Manufaktur einmal alle total Hobby nachgehen, nämlich die Arbeit mit dem Massivholz. Das hat einfach eine ganz andere Wertigkeit. Die Kunden haben auch die Bereitschaft zu sagen, ich gebe ein paar Euro mehr aus, habe aber natürliches Produkt. Das ist das, was uns motiviert, daran anzusetzen und auch weiterzumachen. Über eure Arbeit in der Manufaktur sprechen wir gleich. Wir bleiben noch einmal bei dir und schauen auf deine Anfänge zurück. Du hast uns erzählt, wie Du in dieses Handwerk reingekommen bist, das eigentlich schon immer klar war für dich. Du möchtest diesen Job machen, du möchtest dieses Handwerk erlernen. Das war vor ungefähr 20 Jahren, sagst du, die Zeit bis zu deiner Selbstständigkeit. Da liegt ja aber Zeit dazwischen. Wie war diese Zeit für dich? Was hast du so erlebt? Was hast du gemacht? Du hast von dem Ausflug in den Vertrieb erzählt. Ja, ich habe halt relativ spät, mit 18, habe ich meinen Abschluss gemacht, meinen Schulabschluss.

Max Herrmannsdörfer: liegt daran, ich ein Stich-Tagskind bin und ich habe sehr, sehr stark gestottert. Deswegen habe ich dann so etwas wie eine Sprachschule besucht und habe dann noch mal von vorne angefangen. Genau, und dann habe ich danach Zivildeals gemacht. Das war, ich würde sagen, die Entscheidung meines Lebens. Ich habe ein Kind betreut, was im Rollstuhl sitzt, eine Tetraschpastikate. Das war die wertvollste Zeit, die ich, glaube ich, hatte, weil ich mich noch mal ganz stark entwickeln durfte. Und die Ausbildung, die war, ich muss korrigieren, Ausbildung, war davor gewesen, also direkt nach der Schule. Genau nach der Ausbildung habe ich dann Zivildienst gemacht. Und dann war es halt so, dass ich gar nicht wusste, wo ich stehe denn überhaupt. Und habe mich deswegen ganz bewusst dafür entschieden, dass ich in eine Leiharbeitsfirma gehe. Und das war grundsätzlich auch gut. Ich habe da in einem, ich habe gesagt, ich mache das maximal ein halbes Jahr. Ich habe es auf dem Punkt genau ein halbes Jahr gemacht. Oder war es ein Jahr? Ich weiß es nicht genau. Und habe da 20, 25 Firmen kennengelernt. Das war richtig krass. Ich wurde da schon bisschen hin und her geschubst. Aber es hat halt schon auch Bock gemacht. Vor allen Dingen deshalb, weil ich festgestellt habe, so schlecht bist du gar nicht. Da waren dann so vereinzete Firmen dabei, gesagt haben, Torsten, kannst du dir vorstellen, bei uns zu arbeiten? Mit einem wurde es dann richtig konkret. Wir waren uns auch einig gewesen. Das war voll die coole Chance für mich. Ein Mann betrieb, der wollte ganz gerne ausbilden und der gesagt, pass auf. kommst du zu mir und dann machen wir das so, dass du einen Ausbilderschein machst und wir holen Azubi rein und da würde ich gern was mit dir aufbauen. Dann habe ich gesagt, cool, klingt gut, machen wir. Und dann war es aber so, dass die Firma, wo ich angestellt war, die Leihabatzfirma, die hat gesagt, ja, können wir gerne machen, aber es ist eine Ablösesumme erforderlich, weil wir haben ja einen Vertrag miteinander und wenn du den jetzt haben willst, dann musst du ihn rauskaufen. Fand auch sehr unverhältnismäßig. Ist das üblich, so was? Ja, glaube, es war damals auf jeden Fall üblich. Ich glaube, es ist auch heute noch üblich. Genau, dann war es halt so, dass die Summe so utopisch hoch war, dass er sich das nicht leisten wollte und vielleicht auch konnte. Dann war halt die Idee, ich mache mich selbstständig und arbeite für ihn als Subunternehmer und mache eigene Dinge. Und dann gehe ich nach einem Jahr zu ihm, weil dann wäre die Sperre aufgehoben.

Max Herrmannsdörfer: Ende vom Lead-Wahl an, dass ich mich selbstständig gemacht habe als Montageservice und ich habe das dann von 2008 bis 2015 tatsächlich durchgezogen. Das heißt, wir sind nicht mehr zusammengekommen. Wir haben zwar immer wieder zusammen gearbeitet, aber ich konnte das irgendwie nicht mehr vorstellen als Angestellter. Und dann kam, ich würde sagen, mal so der, zumindest beruflich, kam dann der nächste ganz, ganz große Step. Da hat ein sehr guter Freund, wir sagen untereinander eher Brüder, angerufen. Schöne Grüße gehen raus an Marc. Und wir haben uns da kennengelernt beim Fußball. Ich hab Fußball gespielt und er ist dazugekommen und hat damals gebaut und hat mich dann irgendwann kontaktiert, gefragt, ob ich ihm eine Treppe, Treppenstufen glaube ich, bauen kann oder Boden verlegen. Also es sind da so ein paar Sachen gekommen. Und das habe ich dann gemacht und dann hat er mich irgendwann angerufen. Er hat einen Bürojob gehabt im Vertrieb und sagte, pass auf Thorsten, wir suchen hier gerade, das war so Jahr nachdem wir uns kennengelernt haben, 2015, kannst du dir nicht vorstellen zu uns zu kommen? Und ich habe, glaube ich, auch vorher so bisschen erzählt, dass mich die Selbstständigkeit gerade so bisschen nervt, dass ich irgendwie nicht weiterkomme. Ja, und dann habe ich mir das angehört und dann war ich im, ja, das war mehr so ein Projektgeschäft tatsächlich. Das heißt, ihr habt ein eigenes Produkt entwickelt und da war ich dann deutschlandweit unterwegs. Da ging es in ganz andere Branche, da ging es darum, elektrostatische Aufladung von zum Beispiel Kunststoffteilen zu neutralisieren. Und das habe ich dann anderthalb Jahre gemacht. Genau, und bin ich von da aus zur großen, weiten Welt, zur Industrie gegangen. Das war nochmal ein großer Schritt für mich. Und da habe ich dann am Niederrhein ein Gebiet betreut. Schwerpunkt war die Zerspanung im Metallbereich eher, aber auch Werkstatt, Ausstattung, persönlicher Arbeitsschutz. Und das war dann nochmal strategischer. Das hat total Bock gemacht. Da habe ich große Freude bereitet. Das habe ich glaube ich drei Jahre lang gemacht und dann Dann habe ich einen Schicksalsschlag gehabt. Mein Vater ist sehr unerwartet gestorben und ich habe wirklich alles hinterfragt und habe für mich festgestellt, dass ich für das Unternehmen nicht mehr der Richtige bin. Das Unternehmen gehört einem Mutterkonzern an und die Strukturen drückten immer mehr durch. Das war nicht meins und da habe ich gesagt, das matcht einfach nicht mehr. Ich bin dann als Vertriebsleiter in ein ganz kleines Unternehmen gegangen. Dann war ich da aber nur in der Probezeit. Dann kam Corona.

Max Herrmannsdörfer: Und das war dann so das Ende nach fünf Jahren im Vertrieb. Und dann hab ich erst mal eine ganz keilende Pause gemacht und hab dann überlegt, wie geht's weiter? Und hab halt irgendwann für mich entschieden, okay, ich zieh das Ding jetzt mal richtig auf. Und bin dann, ja, den Weg nochmal gegangen in die Selbstständigkeit und hab gesagt, okay, diesmal nehm ich aber das Thema Mut vor allen Dingen erst mal mit rein. Dass ich nämlich Mitarbeiter einstelle, den Mut hatte ich damals nicht. Ich möchte ausbilden. Ich möchte die Digitalisierung und den Vertriebsgedanken mit ins Handwerk nehmen. Das war nämlich das, was ich vor allem kennengelernt hatte, als ich bei dem ersten Unternehmen angefangen hatte. Digitalisierung, eine E-Mail schreiben, war schon, ich kannte das vorher nicht. Ich konnte kein Satz geradeaus schreiben. Und auf einmal haben wir ein CIM-System. Das heißt, haben ein System, wo alle Kundendaten hinterlegt sind, wo Preise, Produkte hinterlegt sind. Genau, und das habe ich dann bei den anderen Betrieben auch kennengelernt und bin dann halt hingegangen und habe gesagt, okay, dann nehme ich das mit ins Handwerk, weil ich glaube, die Chancen sind groß, aber es wird halt total wenig genutzt und das war total wichtig, dass ich die fünf Jahre erleben durfte, weil das sonst, so wie ich es jetzt gerade mache, gar nicht möglich wäre einfach. Also super spannend. Also ich wusste das ja davor nicht, welchen Weg du so gegangen bist. Klar, im Vorhinein schaue ich immer ein bisschen, was machen meine Gesprächspartner so. Aber diese ganzen Steps, die hatte ich nicht auf dem Schirm. Dass du da auch teilweise was völlig anderes dann gemacht hast und dann dich aber trotzdem wieder zurück auf dein ursprüngliches Handwerk besinnt hast. Und dann schauen wir doch auf diesen Moment der Gründung, als du dann gesagt hast, du möchtest dich nochmal selbstständig machen mit mehr Mut, mit Mitarbeitenden. Wie war dieser Start da für dich? Das war ja mitten in Corona, als du da gestartet hast. Genau. Schön, dass du das sagst, weil da fällt mir gerade noch was ein zur Krönung. Das war ein Abschlusssatz, den sage ich gleich. Der hat mich da noch mal bisschen verunsichert. Also erst mal muss ich sagen, dieser ganze Weg, wenn ich das gerade nochmal erzähle oder wenn du das mal reflektierst, fühlt sich für mich auch noch mal krass an irgendwie. Macht was mit mir, weil ich habe halt alles andere als eine Bilderbuchkarriere hinter mir oder vor mir auch. Ich bin schon jemand, der oft fällt.

Max Herrmannsdörfer: und immer wieder aufstehen kann. Also wirklich so den Malocha-Weg irgendwo. Genau. als dann die Entscheidung stand, also das war dann schon ein reifer Prozess, der nicht von jetzt auf gleich ging, die Idee schon. Und dann habe ich aber gesagt, okay, das muss jetzt reifen und funktioniert das wirklich? Genau. Und dann habe ich mich informiert, was macht Sinn, wie macht das Sinn, wie gehe ich das Ganze an? Jetzt habe ich ja schon Erfahrungen sammeln dürfen und habe dann halt gesagt, okay, der erste Schritt ist halt Logo-Namensfindung. Da habe ich einen Freund, der das professionell macht. Dann haben wir da mit losgelegt und habe so bisschen den Plan gehabt oder den Plan aufgestellt, wie will ich das Ganze denn überhaupt gestalten. Also wie starte ich, mit wie vielen Mitarbeitern starte ich, was für eine Vision haben wir, Räumlichkeiten usw. Ich war zwischenzeitlich schon als Untermieter in einer Tischlerei angemietet. Das ist die Tischlerei, die ich jetzt habe. Das heißt, ich die Maschinen rausgekauft, bin jetzt Hauptmieter. Genau, dann bin ich halt irgendwann, nachdem ich mich mit den Rechtsformen erkundigt habe und meine Steuerüberraterin wieder angerufen hatte, dass ich Back to Business sein werde. Genau, habe ich mich entschieden, die GmbH zu gründen. ja, dann bin ich schon zum Notar gegangen und ein supernettes Gespräch, alles super. Und der Abschlusssatz von ihr war, ganz, ganz junge Frau, würde sagen, ein bisschen jünger. Sie hat eine Maske auf gehabt, wir hatten Corona, ich weiß es nicht. Und sagte immer, alles cool. Cooles Logo, cooler Name, coole Vision. Ich hoffe, das geht gut. haben ja Corona. Und da hab ich echt gedacht, ey, vielen, Dank, den Spruch hätte sie sich sparen können. ja, das hat mir dann noch mal so gezeigt, okay, ist ... Klar ist es eine Gefahr, aber es ist immer ein Risiko, wenn man gründet, ganz klar. Aber es ist halt auch eine Megachance. Und ich hatte schon das Gefühl, bevor ich auch zum Notarangang bin, dass ich mit dem Thema Digitalisierung und mit dem Thema Vertrieb ... dass ich damit auf der Überholspur sein kann. ja, das sollte mir recht geben. Also das heißt, wir sind ja durch die Corona-Zeit gegangen. Wir sind durch weitere Krisen gegangen. Das fand ich ja generell gerade so bisschen schwierig. Aber ich glaube, dass wir da ganz gut aufgestellt sind. Ihr feiert im Sommer Dreijähriges bestehen. Richtig? Ganz genau. Ja, wir haben im Juli 22 geöffnet. Genau. Wie waren dann diese drei Jahre?

Max Herrmannsdörfer: Wenn du mal zurückblickst und schaust, wo steht ihr jetzt, wie würdest du es beurteilen? Also das erste Wort, was mir anfällt, auch schmerzhaft, muss ich ganz klar sagen, Wachstumsschmerz. Das habe ich auf jeden Fall kennengelernt. Und damit meine ich nicht nur, dass das Unternehmen größer wird, sondern halt auch, dass ich halt auch wachsen muss. Das heißt, ich habe vor drei Jahren Entscheidungen getroffen, die ich heute als nicht mehr richtig betrachte. Das heißt, ich durfte auch schon ein paar Sachen korrigieren, aber auch total wichtig für die Entwicklung. Ich bin das Gesicht dieser Firma als Geschäftsführer und Gründer. Ich habe schon auf jeden Fall selber extrem wachsen dürfen. Das ist schon großes Thema. Ich auch festgestellt, dass ich mit meinen beiden Kindern die größten Lehrmeister zu Hause habe. Geben sie immer Feedback. Ja, aber ungefragt. Die spiegeln halt schon ein. Und die sind jetzt neun oder zehn Jahre alt. Ich glaube, ich, wenn ich keine ... Also, wir müssen andere beurteilen, ob ich ein guter Arbeitgeber bin. Aber ich bin mir sicher, wenn ich keine Kinder hätte, wäre ich auf jeden Fall ein deutlich schlechterer Arbeitgeber. bin ich mir ganz sicher. Genau, das ist halt eine ganz wichtige Sache. Ansonsten, wenn man sich die Entwicklung des Unternehmens anguckt ... Wir sind damals gestartet mit einer Person. Das heißt, haben zu zweit gemacht, darauf den Monat zweimal zu dritt. Dann habe ich ganz schnell gesagt, strukturell möchte ich mich anders aufbauen als klassischer Handwerker, die nämlich hingehen und sagen, wir holen Azubis rein, Gesellen rein. Dann bin ich dann 50 und denke noch mal ein bisschen daran, wie geht es weiter danach. Ich will weniger machen. Dann ist man 60 und hat das Gefühl, ohne mich eh nichts, das dauert alles viel zu lange, ich mache es selber. Und dann ist man irgendwann 70 und 80 und irgendwann stirbt man in so Betrieb irgendwo und das war das, ich nicht wollte. Und da habe ich zum Glück ein paar Live-Beispiele erleben dürfen. Nicht bis zum Tod, wo ich gesagt habe, okay, das will ich anders machen. mein, ich glaube, war der dritte oder vierte Mitarbeiter, war dann eine Bürokraft. Das heißt, habe mit Markus, habe ich einen ganz, ganz tollen Menschen im Büro, halt

Max Herrmannsdörfer: total organisiert ist und das alles total im Blick hat und sehr, sehr gut in die Hand zu den Kunden hat. der vierte Mitarbeiter war dann, das war der dritte, genau, der vierte Mitarbeiter ist dann der Benjamin gewesen als Werkstattleitung. Das heißt, dass ich in der Werkstatt bin, ich zweiter Ansprechpartner. Im Büro, wenn es jetzt nicht spezifische Sachen sind, bin ich auch zweiter Ansprechpartner. Das heißt, mich ganz, schnell temporär ersetzbar gemacht und wir haben auch aktuell ein Azubi. Wir suchen für diese Seite zweiten. Und auch da bin ich ein zweiter, respektive dritter Ansprechpartner. Und das ist total wichtig, glaube ich, dass man temporär ersetzbar ist. Und ich habe da festgestellt, dass ich Eigenschaft habe, dass ich sehr, gut abgeben kann und sehr analytisch und klar Entscheidungen treffen kann. Und das ist, ich, ganz, ganz, ganz wichtig für die Zukunft, weil ich möchte ehrlich gesagt nicht mit 80 Jahren noch arbeiten müssen. Wer weiß, ob ich Bock drauf hab. Vielleicht bin ich ja doch immer wieder mal da. Aber die Entscheidung will ich selber haben. Und ich glaube, dass man sich auch Chancen und Stärken nimmt, wenn alles über den Schreibtisch der Chefs läuft. Das halte ich für den falschen Weg. Das ist von der Struktur her aber super interessant, weil ich kenne es tatsächlich seltener, dass sich ein Gründer bewusst so rausnimmt, beziehungsweise die Freiheit. sich schafft, sich mal rausnehmen zu können. wie du sagst, viele sind da voll drin und entscheiden alles und haben überall den Hut auf. Klar, viele wollen das, aber ich finde es super interessant, dass du das ganz bewusst so entschieden hast, dass du dich aus den Nummer-1-Verantwortungspositionen da in die zweite Reihe rückst. Finde ich von der Struktur her super spannend. Was sind dann Sachen, noch über deinen Schreibtisch laufen, wo du wirklich die Entscheidung treffen musst? Oder besprichst du das alles mit deinem Team dann? Ne, nicht alles. Also ich nimm mal so ein Beispiel, wo ich zum Beispiel ja fast gar nicht involviert bin oder die Entscheidung nicht treffe, ist halt, wenn ich meinen Anruf bekomme, was echt nicht oft passiert. Und das heißt, Toto, hab, keine Ahnung, ich hab mir einen Mistbock geschossen, ist ein Fehler passiert. Dann ist es halt so, dass ich die Hilfestellung anbiete, aber in der Regel ...

Max Herrmannsdörfer: haben die Jungs schon selber die Idee, ich würde das jetzt so so lösen, sag, dann mach das so. Dann besprechen wir das in Ruhe danach. Was ist passiert, warum ist es passiert, wie kann man es vermeiden. Das heißt, dass die Jungs da auch einfach ihre Kompetenzen kennen und auch wissen, die können selber entscheiden. Und die können das Ding selber wieder gerade rücken. Dass das ein und das andere ist, was läuft über mein Schreibtisch noch, oder was entscheide ich ganz klar. aktuell noch zu viel. Mein Büron Mensch, der Markus, der ist bronchenfremd, das heißt, der war nicht in der Tischlerei. Die Kalkulation, die ist schon so bei gut 90 Prozent bei mir, die Angebote. Und das ist auch aktuell noch, würde ich sagen, schon so eine kleine Herausforderung, weil das teilweise zu lange dauert, weil ich halt dann auch noch zu viele andere Aufgaben habe. Was auch bei mir ist, das sind so 80 Prozent ungefähr, ja Aufmaßberatungen. Das mache ich in der Regel. habe schon mit dem Benjamin Mitarbeiter, der das auch ziemlich gut kann, der ist dann natürlich auch total wertvoll für die Werkstatt. Deswegen sehe ich schon, dass meine Aufgabe ist, auch eine Sache, ich nicht 100 Prozent abgeben möchte, weil ich das schon auch gerne mache. Ansonsten sind es sehr viele bürokratische Dinge, die ich jetzt hier einzeln nicht aufzähle. möchte, weil dafür haben wir die Zeit nicht. Die wahrscheinlich viele Unternehmensinhaber auch kennen. ist zum, ja, das ist anstrengend, aber das ist halt auch Teil des Unternehmerdaseins, das gehört dazu. Und genau, und ansonsten ist es halt schon so, dass jeder Fehler, dem Unternehmen passiert, ist mein Fehler. Das heißt, ich habe irgendwo überall die Hand natürlich drauf, überall die Verantwortung. Ja. Genau. Aber ich würde sagen, das sind so die grundliegenden Sachen. ich sage mal, dass das Büro dass da halt die ganzen Vorbereitungen und Nachbereitungen, die laufen durch Markus und dieser Hauptteile, Kalkulation und so was, das ist mein Part. Die ganzen Verhandlungen mit den Lieferanten, sondieren, wer sind die richtigen Lieferantenkunden für uns, die Akquise, das sind alles Themen, auf meiner Seite sind. Also die gesamte Ausrichtung auch, wo soll das Unternehmen hingehen, was ist die Vorstellung, die Vision davon und vielleicht schauen wir da mal bisschen in die Praxis rein, was ihr genau macht.

Max Herrmannsdörfer: Wir haben es zu Beginn zwar schon besprochen, ihr arbeitet mit Massivholz, ihr brandet euch als Manufaktur. Was sind jetzt Werkstücke, die ihr macht, die ihr für eure Kunden produziert? Ja, da sind wir relativ breit aufgestellt. Wir haben mit Sebastian aber auch einen Bodenleger drin. Da bin ich sehr froh, dass wir die Führung gewinnen konnten, weil Bodenthema war sonst komplett meins. Mach ich gerne, kann ich gut. Aber da sind wir wieder beim Thema, dass ich auch am Unternehmen arbeiten muss und viele, viele andere Dinge anstehen. Genau, das heißt wir machen Parkettböden, Dielenböden. Und immer wenn wir was machen, machen wir das ganz oder gar nicht. Das heißt, wir verlegen die neu, machen die Untergrundvorbereitung, gehen aber auch hin und sagen, wir haben 200 Jahre alten Boden, wir restaurieren den wieder. Das heißt, wir schleifen den wieder und spachten den neu oder reparieren den und ölen den dann wieder oder lackieren den halt auch. Das sind so Themen. Dann sind wir im Möbelbau aktiv. Das heißt, wir bauen Möbel. restaurieren diese aber auch, auch da wieder die Aufarbeitung mit drin. Aufgrund der Corona-Zeit habe ich glaube ich, so ein bisschen mit reingenommen und weil wir als Tichtlahnwerk sicherlich auch verzichtbar sind. Das heißt, wenn das Dach undicht ist, dann muss der Dachdecker kommen. bei uns ist es halt so, dass wir halt oftmals in Bereichen unterwegs sind, wo man sich was gönnt. Und deswegen habe ich das Thema Fenster und Tür mit reingenommen. Ganz spannendes Thema, weil wir auch gerade im energetischen Bauen und Sicherheit ist sicherlich Thema, aber vor allen Dingen das Thema Energie. Und da wollen Leute einsparen. Es gibt Förderungen und es gibt Auflagen vor allen Dingen bei mir. Und genau, das ist Thema, was dann auch ziemlich gut läuft. Und dazu gehört dann auch das Thema Fensterwartung. Ansonsten sind wir auch hin und wieder mal in Lokalen unterwegs. Wir sind mal im Ladenbau unterwegs und genau. Wir haben uns ja bei Zukunft Handwerk dieses Jahr zum ersten Mal getroffen, da schon so einen ersten Kurztalk aufgezeichnet. Du hast mir damals erzählt, dass das Thema Nachhaltigkeit für euch als Unternehmen eine ganz wichtige Rolle spielt. Was genau heißt Nachhaltigkeit für dich im Tischterhandwerk? Ja, kann man sehr weit ausholen. Ich glaube, Nachhaltigkeit ist halt in unserem Fall vor allem der Werkstoff. Also das heißt, wir verarbeiten Holz, Bäume.

Max Herrmannsdörfer: Wir versuchen, so viel wie möglich aus Massivholz zu machen. Wenn wir wirklich Bolin-Material haben, also Stammware haben, dann haben wir ein Sägewerk, was unweit von uns weg ist, eine knappe Stunde, ist es, ich, mit dem wir supergut klarkommen. Es ist ein ganz kleiner Betrieb und der holt die Bäume wirklich nur aus NRW. Es ist auch zertifiziert und es sind oftmals auch befallene Bäume. Das heißt, dass die Bäume auch nicht wirklich in Zukunft haben. Das ist dann schon so Thema, was wir versuchen. Ansonsten versuchen wir halt auch unsere Produkte regional zu kaufen. Uns ist total bewusst, dass die Sachen natürlich nicht regional immer hergestellt werden. das ist halt so ein Thema. Und Nachhaltigkeit bedeutet für mich aber auch, gehört mehr zum Thema Ressourcen schonend, aber wenn wir eine Lieferung haben, wir wollen umgern den LKW für ein Türelement zum Beispiel kommen lassen. Das heißt, wir versuchen so bisschen auf Sammelbestellungen zu gehen. versuchen da einfach Ressourcen zu schonen und dass wir da einfach schauen, dass wir Bestellprozesse so steuern, dass möglichst wenig Lieferungen kommen. Nachhaltigkeit bedeutet für mich aber auch, das Unternehmen nachhaltig aufzubauen. Keine Schnellschüsse zu machen, sondern wirklich zu schauen, dass wir Strukturen vernünftig planen. Du hast ja vorhin gesagt, die Ausrichtung des Unternehmens, dass das bei mir liegt, ja, federführend schon, aber da nehme ich auch mein Team mit rein, die da auch sehr kreativ sind und gute Ideen haben. Und mir geht es einfach darum, dass wir nachhaltig nicht nur gute Produkte bauen, die eine sehr, lange Lebenserwartungszeit haben, sondern halt auch, dass hier eine Holzmanufaktur in 20 und mehr Jahren auch noch auf dem Markt ist. Wie sieht es denn aktuell preistechnisch so aus, was das Holz anbelangt? Da bin ich gar nicht drin in dieser Thematik. weiß nur, dass das vor paar Jahren mal ein großes Thema war, dass die Holzpreise so stark gestiegen sind. Hat sich das wieder eingependelt oder ist das für euch immer noch ein Problem? Es ist schon alles deutlich teurer geworden, gerade die Nadelhülser. Das bedingt durch den Ukrainekrieg vor allen Dingen. Die Preise, haben sich jetzt, ich sag mal, Niveau, was sie damals hatten, haben sie nicht erreicht, werden sie auch nie wieder erreichen.

Max Herrmannsdörfer: Aber wir haben nur so ein paar Piks drin gehabt, die wirklich sehr unangenehm waren. Und das hat sich dann schon so bisschen relativiert. Es ist natürlich trotzdem deutlich, deutlich teurer als es mal war. es ist halt schon so, dass die Spanne, früher war die Spanne zwischen Nadeln und Laubhölzern, schon größer als sie heute ist. Das heißt, die Laubhölzer waren gar nicht so sehr betroffen davon. Aber es ist halt im Rahmen. Das hat sich wieder so bisschen eingependelt, also insofern, es stabiler geworden ist. Wir mussten sonst wirklich für jeden Auftrag jeden Tag neu anfragen, weil wir überhaupt gar keine Sicherheiten hatten. Wo stehen wir denn gerade? Und das hat sich auf jeden Fall geändert. Ist ja auch schwierig dann in der Kommunikation mit Kunden, oder? Total. man das so mit tagesaktuellen Preisen eigentlich zu tun hat. Aber geht ihr da oder müsst ihr da irgendwelche Preisdiskussionen mit Kunden führen, die bei euch was in Auftrag geben oder ist denen völlig klar, wenn ich hier eine Holzmanufaktur was in Auftrag gebe, da hat es einen gewissen Wert. Weil es steht natürlich auch Arbeit, qualitativ hochwertige Arbeit dahinter, dann qualitativ hochwertiges Holz. Also ich sage mal, der Preis, der rechtfertigt sich ja dann schon irgendwo. Absolut. Und Preisdiskussionen haben wir tatsächlich gar nicht. das, also wir haben natürlich auch mal einen Auftrag, den wir nicht bekommen aus Preisgründen. Aber wir haben oftmals Kunden, die uns anrufen. die uns im Internet finden. Wir führen auch Statistik, wie kommen die Kunden auf uns? Dann ist schon ganz oft so eine ganz vorsichtige Anfrage, ist bewusst, das wird bestimmt günstig. Oftmals ist es auch so, dass die Leute uns einen Range direkt mit reinschicken, also ein Budget, was sie bereit sind oder was sie sich als Ziel gesetzt haben, was sie ausgeben möchten. Ich glaube, dass eine Holzmanufaktur das Logo relativ einfach gradlinig, zeitlos. Aber dieses Manufaktur, ich glaube, dass das schon eine gewisse Wertigkeit irgendwo aufzeigt und dass die Leute wissen, dass wir jetzt keine Grammschwude sind irgendwo, mal abwertend gesagt. Und genau, dann ist halt das Thema, dass ich im Vertrieb natürlich verkaufen lernen durfte. Und ich glaube, ist halt das Ding, dass die Leute dann halt auch merken, dass wir, glaube ich, sehr, sehr stark über die Beratung auch kommen, dass unsere Angebote sehr transparent sind.

Max Herrmannsdörfer: Und wir bemustern halt auch, also das heißt, bei uns kauft man keine Katze im Sack irgendwo, Und wir laden die Kunden auch ein, dass sie gerne zu uns kommen dürfen. genau, und dann, wenn wir mal eine Preisdiskussion haben, dann ist es halt oftmals, dass wir im Wettbewerb mit einem Soloselbstständigen sind, der aus dem Auto heraus mehr oder weniger arbeitet, so wie ich es früher gemacht habe. Und da haben wir natürlich eine ganz, ganz andere Kostenstruktur, Und wir haben, ja, wir haben großen Maschinenpark, Lagerhalle, Produktionsstätte, Auto. BG-Beiträge mit Mitarbeitern und so weiter. Und dann haben wir einfach eine andere Preisstruktur, ganz klar. Und wenn man das den Kunden, wenn man sich nicht rechtfertigt, sondern denen das mal erklärt, wie kommt der Preis zustande? Weil das ist halt total wichtig, dass der Kunde sehr gerne fragen darf, warum ist das so hochpreisig? Und darauf dann auch eine ganz klare Antwort bekommen kann. Das heißt, wir wissen ganz genau, wo jeder Cent drinsteckt, wie die Kalkulation ist und ... Genau, und zum Thema Nachhaltigkeit, wir haben zum Beispiel mit der Bauchchemie, das wird alles in Belgien hergestellt. Auch da versuchen wir regional zu bleiben oder relativ regional zu bleiben. Wir verwenden Öle, die chemiefrei sind und das kostet halt alles ein bisschen mehr Geld. Das ist einfach so. Genau, und das wissen die Kunden dann auch. Und deswegen, wir haben nicht die Kunden, erwarten, dass wir einen Schrank zum Ikea-Preis aufbauen. Und deswegen, also ich glaube, das sondiert sich selber so bisschen aus. durch den Auftritt, der nach draußen wahrgenommen wird. Was war denn bisher so euer schönstes, besonderses Projekt? Toto, fällt dir irgendwas ein? Boah, da fallen mir mega, mega, mega viele Sachen ein. Ich sag mal so aktuell, das ist Restaurationsobjekt. Ich werde jetzt nicht nennen dürfen, was es ist, es so datenschutzmäßig, aber es ist ein Haus in Düsseldorf von der Architektur. Sehr, sehr, sehr, sehr, besonders. direkt am Rhein gelegen und da haben wir sehr, sehr große Fensterelemente restaurieren dürfen. Also an sich eigentlich gar nicht so spektakulär, denkt man. Aber die Fenster sind von der Geometrie super spannend und da haben glaube ich, gute, haben meine Jungs sehr gute Arbeit geleistet. dann haben wir eine sehr emotionale Sache gehabt, die ich sehr bewegend fand. Ich glaube, das war vor einem, anderthalb Jahren von einer guten Kundin.

Max Herrmannsdörfer: die immer wieder kleine Aufträge bei uns platziert hatte. Sie hat einen Zwillingsbruder, der gestorben ist und der war gerne am Wasser und war auch in einem Angelverein. Dafür haben wir eine Bank bauen dürfen aus Massivholz, aus Rubinia in dem Fall. Da haben wir wirklich einen halben Stamm als Sitzfläche gehabt. Das war ein unfassbares Projekt. Das hat großen Spaß gemacht. War auch viel Stolz drin, aber auch, ich krieg da gerade auch Gänsehaut, ich fand das schon sehr, bewegend. auch der Tag, wo wir es ausgeliefert hatten, ich weiß auch genau, wie angespannt wir waren, wie nervös wir waren, wie wird die Reaktion sein und die war zum Glück sehr gut. Genau, und das war halt wirklich von vorne bis hinten, also die Anfrage per Telefon, dann die ganze Familie bei uns in der Werkstatt, bis hin zur Fertigstellung. Ich würde schon sagen, wenn ich das drüber nachdenke, ist das, glaube ich, Auftrag gewesen bisher. Also wirklich schön, aber auch für einen total großen Zweck einfach oder mit einem großen Hintergedanken irgendwo. Das war schon ein krasses Ding. Aber das sind ja dann so die Momente, für die man es macht, oder? Absolut. Ich selbst bin ja kein Handwerker, aber ich kann mich nur reindenken und reinfühlen, wenn man sowas emotionales dann auch für eine Familie oder für eine Schwester, für eine Ehefrau, für einen Ehemann etc. erstellt, dass das für einen selbst ja einen enorm hohen Wert dann auch hat. Absolut. Schau mal, Ding ist, wenn du, ich bleib beim Thema Dachdecker, so gut gibt es die, gibt es auch viele andere Beispiele, aber ich den Dachdecker mal, ist total offensichtlich, Dachpfannen sind vom Dach geflogen, Sturm und es muss ein neues Dach rein. Sorgend. Klar, vielleicht übernimmt das die Versicherung, aber man muss es machen. Es ist irgendwie ärgerlich. Und bei uns ist es so, dass die Leute uns anrufen und sagen, ey, wir haben total Bock auf einen neuen Schreibtisch zum Beispiel. Und dann ist das eine schöne Sache. Aber wenn ein Kunde zu dir kommt, und das haben wir beim Thema Restoration, ganz oft sind Restaurationsmöbel, die wir machen, Erbstücke aus der Familie. Da habe ich größten, den allergrößten Respekt vor. Aber wenn dann jemand zu dir kommt und sagt, pass auf, mein Bruder ist gestorben und ich möchte

Max Herrmannsdörfer: einen Platz am See haben und nicht am Friedhof sein, ich an ihn denke, wenn ich bei ihm sein will, dann hat das nochmal eine ganz, ganz andere Gewichtung, ganz andere Qualität. man geht da mit einer großen Wehmut auch dran. Und ich meine, größeren Vertrauensbeweis gibt es ja nicht in unserem Unternehmen. Und klar, das macht was mit uns. Und da sind wir natürlich sehr stolz und drauf, dass wir da angefragt wurden. dass die Arbeit und die Kommunikation vorher scheinbar überzeugt hat. Und das sind genau die Momente, du gerade erwähnst, wofür man das Ganze macht. Jedes Mal, wenn wir Massivholz anfassen und bearbeiten dürfen, das ist einfach ganz, groß. Und das macht Spaß. Und wir freuen uns einfach darüber, dass die Leute da draußen einfach die Wertschätzung für diesen schönen Werkstoff haben. Und es werden auch immer jüngere Leute, die sagen, ich Ich verzichte jetzt mal vielleicht auf den Urlaub und baue mir dafür ein schönes Bett irgendwo. Das macht natürlich total viel Spaß, weil wir auch wissen, dass die Leute das nicht mal eben aus der Hüfte holen können, Geld, sondern dafür auch hart arbeiten müssen. Deswegen ist das eine schöne Sache auf jeden Fall. Das ist schön, dass du da die Eindrücke so schildern kannst und da so ehrlich auch erzählen kannst. wie es dich persönlich dann auch betrifft, dieses Handwerk und was es mit dir macht. Wir gehen jetzt dann schon ein bisschen auf die Zielgerade ein und kommen jetzt vielleicht auch ein bisschen weg vom reinen Handwerk, ein bisschen zu ein paar persönlichen Fragen. Ich bleibe aber beim Thema Holz bei der nächsten, weil ich gesehen habe, bei dir war Instagram. Du warst vor wenigen Wochen unterwegs im Wald. Ja. Du hast die Wanderung durch den Spessart gemacht. Ganz genau richtig. Ich habe eine gute Freundin von mir, die hat so etwas schon öfters gemacht. Also eigentlich zwei Freunde. Die machen das seit fünf Jahren. Wir treffen uns in unregelmäßigen Abständen. Die haben gefragt, ob ich Lust hätte, dabei zu sein. Ich habe klar, jeden Fall. Hört sich gut an, mache ich. Noch nie so etwas gemacht. Also Tageswanderung ja, aber das war dann für mich schon so, dass ich, wie gesagt, das ist, glaube ich, schon eine Extremerfahrung für mich.

Max Herrmannsdörfer: Und eine Grenzüberschreitung vielleicht auch. Und ja, es war mega cool. Es hat richtig Spaß gemacht. Und das war herausfordernd mit einem 20-Kilo-Rucksack oder 18 Kilo. Aber das war eine unfassbar coole Zeit. das war richtig schön. Hängematte oder Zelt in der Nacht? Zelt. Genau. Also da muss ich ganz ehrlich sagen, wir waren zu dritt. Und der Einheit gesagt, ne, ne, wenn ich das mache, dann schlafe ich draußen. Der hat im Biwak geschlafen. Ich bin sonst, ich mache meine Urlauber im Camper. alten Transit so low budget ausgebaut. Ja, und braucht da schon ein bisschen Komfort. Ich hatte ehrlich gesagt auch so bisschen die Befürchtung, dass einem ständig irgendwelche Tiere im Gesicht gekrabbelt haben. Aber dem war überhaupt nicht so. Genau, wir haben im Trekkingset geschlafen. Okay, aber cool, coole Erfahrung. als ich das gesehen habe, dachte ich mir, auch im Hobby oder auch in der freien Zeit die Verbindung zum Holz und zum Wald, die besteht dann doch. Ja, absolut. Ich liebe den Wald total. Ich finde, bei mir ist es so, dass der Wald auch irgendwie so ein Respektort ist. Ich hab mit meiner Frau letztes darüber gesprochen, dass ich im Wald immer das Gefühl hab, dass man nicht zu laut sein sollte. Das stimmt. Genau. ist halt ... Nee, ich mag das total gerne. Und die Gerüche und die ganze Umgebung, was das mit einem macht. Und wir sind halt 70 Kilometer gelaufen. Und irgendwann hat uns ein Fahrrad angeklingelt, Schotter weggelaufen sind. haben uns total erschrocken. Und ansonsten sind wir wirklich querfeld eingelaufen. Wir haben die ganze Zeit nur das Rascheln der Blätter gehört und Tiere. Und das war unglaublich. Das war eine Wahnsinnserfahrung einfach und nicht das letzte Mal. Und das war richtig gut. Toto, willkommen zu einer Frage, die stellen wir allen unseren Gästen in diesem Podcast. Es geht darum, mit wem würdest du gerne mal für einen Tag oder eine Woche tauschen? Mal das erleben, was jemand anderes erlebt. Kann beruflich sein, kann in der Kultur, Kunst, Musik etc. sein. Fällt dir jemand ein? Ich glaube mit einem meiner Kinder. Die Welt noch mal in Kinderaugen sehen. Ja, doch. Das ist glaube ich eine coole Antwort. Ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Aber dann mit dem Wissen, das du jetzt schon hast oder wirklich ganz unbedarft einfach noch mal 30 Jahre zurück? Ne.

Max Herrmannsdörfer: 30 Jahre zurück. war vorhin, meine Tochter ist genau 30 Jahre jünger und ich war in ihrem Alter oder in dem Alter meiner Kinder war ich nicht so weit und doch das finde ich cool. Ich habe noch nie drüber nachgedacht, jetzt, wenn du die Frage stellst, ich finde die Vorstellung unfassbar gut. Ist cool. Aber du wusstest auch vor 30 Jahren schon, dass du Tischler werden willst. Ja, das stimmt viel darum. Meine Kinder sagen es aber auch. Okay, sehr gut. Cool, sehr schöne Antwort. Nächste Frage und es kann sein, dass du mir die gleiche Antwort noch mal gibst, weil du hast es eigentlich vorher selbst schon einmal gesagt. Was war für dich die beste Entscheidung, die du je getroffen hast? Ja, ich habe es vorhin schon gesagt. Ich sage es auch gerne nochmal. Ich wurde vielleicht ein bisschen aus, das war tatsächlich die Entscheidung, Zivilien zu machen. Es sah so ein bisschen so aus, als ob die Musterung an mir vorbeiläuft. Ich bin, glaube ich, die letzte Generation gewesen. Da war es nicht so und ich hatte T1 ohne Einschränkung, das heißt beste Voraussetzungen, aber es war völlig klar, ich will da nicht hin. Und genau, dann habe ich halt einfach, in den Ferien habe ich Praktika gemacht, in Altersheim, in der Kita, dann mit dem Dominik, den ich dann kennengelernt habe, den ich letztendlich auch betreut habe und ich habe noch eine vierte Sache, ich habe eine Behindertenwerkstatt und habe für mich gesagt, das darf kein verlorenes Jahr werden, ich brauche Mehrwert daraus. Ich habe mich erst mal total darüber geärgert. Und dann habe ich Dominik kennengelernt und das hat sofort gematcht. haben beide die sehr große Leidenschaft Fußball und das ist komplett eskaliert sofort. wir sind so tief in Themen reingekommen und ich Dominik war damals 14, glaube ich. Und das war ein unfassbares Jahr. Ich habe da wirklich sehr viel durch ihn lernen dürfen, sehr viel mich selber nochmal anders kennenlernen dürfen. Und das war die größte Entscheidung meinem Leben, würde ich sagen. Anschlussfrage. Was war für dich die größte Herausforderung? Die größte Herausforderung? Puh. Also ich würde sagen, das ist dann so weit vor der Krönung, wobei ein vielleicht im Zusammenhang, ich glaube die größte Herausforderung war zu akzeptieren, dass ich meinen Meistertitel nicht erworben habe. Ich bin da, kann man anders nicht sagen, durch die Hölle gegangen. vor 2012 als Altersgewesen bin ich an Meisterschule gegangen und hab den Spagat gar nicht geschafft. Ich hab mit dem Hauptschulabschluss,

Max Herrmannsdörfer: nicht die besten Voraussetzungen gehabt. Ich habe dann aber vor allen Dingen den Spagat zwischen Selbstständigkeit und Meisterschule gar nicht hinbekommen. habe damals nur das Meisterstück, also die Praxis, geschafft und den Ausbilder. Und habe dann, als ich coronabedingt die Kündigung 2022 bekommen habe, habe ich mich entschieden, das Ganze nochmal neu aufzuräumen. Genau, bin wieder zur Meisterschule gegangen, habe den Meister, also den Kaufmann in dem Fall nachgeholt. Und das lief auch alles ganz normal und gut. Und ich hab ja vorher fünf Jahre als Kaufmann gearbeitet. Und dann hab ich die Fachtheorie gemacht und hab die erschrockenerweise, weil ich eigentlich doch ziemlich gut vorbereitet war und ziemlich gut mitkam, hab ich sie nicht geschafft. da ist für mich schon eine Welt zusammengebrochen. Und das war ein sehr, sehr schlimmer Tag für mich. Und jetzt bin ich über ein Stehaufmännchen und hab dann einen Tag später gesagt, ey, pass auf, ich zieh das trotzdem durch. den ich einstellen will, ist Meister. Und ich mache das jetzt trotzdem. Und letztendlich gab es dann so bisschen, ja, Versuche unabhängig zu sein. Ich habe sehr viel Berufserfahrung und letztendlich bin ich ja mit der Handwerkskammer zu dem Entschluss gekommen, dass man das Ganze über einen externen Sachverständigen prüfen kann, ob ich die Fähigkeiten besitze. ein Unternehmen so zu führen und meisterlich zu arbeiten. Das wurde dann gemacht und das ist dann halt sehr gut abgeschlossen gewesen. Und damit habe ich das Ganze dann auch für mich abhaken können, dass ich wirklich unabhängig bin. Weil das ist glaube ich nicht ganz so cool im eigenen Unternehmen, davon abhängig zu sein, dass das nur läuft, wenn ich eine gewisse Person dort drin habe mit Qualifikation. jemanden zu halten, nur weil er eine gewisse Qualifikation hat. Das kann dann auch sein, dass es ganz zielführend ist. Und das kann so Unternehmen auch bremsen. Und deswegen war mir das dann wichtig, dass das dann irgendwie noch geklärt wird. Aber das war schon privat so bisschen. Also was natürlich damit reinspielt. Man hat Zweifel einer selbst und dann aber vor allen Dingen auch das Thema.

Max Herrmannsdörfer: für das Unternehmen, was man gerade gestartet hat und dann auf einmal merkt, jetzt wackelt das Kartenhaus ganz gewaltig. Das war eine schwere Nummer, aber das ist jetzt seit Sommer abgeschlossen letztes Jahr und von daher bin ich da happy. Und so wie wir jetzt heute gesprochen haben und wie du über deinen Betrieb und deine Vorstellungen vom Handwerk gesprochen hast, ob Meistertitel oder nicht, ist z.B. was möchte man selbst im Handwerk bewegen und wie möchte man sein Handwerk nach vorne bringen? Und ich finde das du das hier auch bei uns im Podcast und auch generell bei allen anderen Formaten, wo ich dich bisher irgendwie erlebt habe und kennengelernt habe, dass du das einfach sauber und ordentlich präsentieren kannst und für das stehst, was du lebst und für das Handwerk einfach stehst. Vielen, Dank. Tut gut zu hören. Vielleicht dazu die Frage. Ich erinnere mich, wir haben das bei Zukunft Handwerk zwar auch besprochen, aber ich nehme es hier gerne auch nochmal auf. Was bedeutet Handwerk für dich? Ich kann mich gar nicht an die Frage erinnern, bei Zukunft Landwerk. Noch besser. Ja, Was bedeutet Landwerk für mich? Emotionen, auf jeden Fall Emotionen. Ich habe es gerade so ein paar Beispiele genannt. Die Gerüche, die Wahrnehmung des Holzs, das Anfeuern, aber halt auch Anpacken, Erschaffung irgendwo. Und mir fällt es gerade doch wieder ein. Ich greife das auch nochmal auf. Hornbach hat die Werbung überhaupt geschaltet damals, das einige Jahre her, dass Gott Himmel und Erde schuf und wir Handwerker den Rest machten. Das eine sehr gute Werbung, wie finde, die gemacht wurde. Das ist das, was für mich Handwerk ausmacht, dass man einfach, ich glaube, jeder Handwerker hat diesen kleinen Monk in sich sitzen. Wenn man irgendwo rumläuft, sei es draußen, sei es bei Freunden, sei es im eigenen Haus oder Wohnung, dass man denkt so, das könnte man anders machen oder das könnte man lösen oder man löst es halt auch ganz, schnell, indem man das wieder repariert oder optimiert, wie auch immer. Und das ist das, was ich total liebe am Handwerk, dass wir einfach, glaube ich, da spreche ich für das gesamte Handwerk, sehr lösungsorientiert sind und einfach gut anpacken können. Hey Toto, vielen lieben Dank für deine Antwort und vielen Dank bis hierher. Ich habe jetzt noch vier ganz kurze Begriffe.

Max Herrmannsdörfer: Und ich bitte dich auch ganz kurz und knapp darauf zu antworten. Erster Begriff, erste Frage. Was bedeutet Heimat für dich? Gefühl. Zweite Frage. Hast du ein Vorbild? Ja, meine Oma, meine Reiseoma, so nenne ich sie. Die ist jetzt 89 und die lebt ihr Leben. Ich finde das super. Dritter Begriff. Was ist Glück für dich? Glück ist für mich mit sich selber im rein zu sein und gesundheit abschließend hast du irgendein motto einer meiner besten kumpel der fabian hat immer gesagt ein motto müsste lauten ich akzeptiere kein nein aber ich habe in wahrheit kein wirkliches aber vielleicht ist es das wirklich also ich akzeptiere wirklich sehr selten ein nein du hast vorher gesagt du bist ein stehaufmännchen ja total und greift die sachen einfach einfach positiv positiv wieder an da stimmt ja toto ich Dank dir ganz recht herzlich, dass du hier zu Gast warst in unserem Podcast, mit mir über dein Handwerk, über deinen Weg ins Handwerk gesprochen hast, uns einen Einblick gegeben hast in die Holzmanufaktur. Ich wünsche dir und euch weiterhin ganz viel Spaß bei dem, was ihr tut. Bin mir sicher, wir sehen uns demnächst wieder bei irgendwelchen Events vor Ort. Freue mich dann, wenn wir wieder miteinander schnacken können. Dir alles Gute und vielen herzlichen Dank. Ich habe dir zu danken, Max. Vielen, vielen Dank wirklich. Es hat mir eine große Freude bereitet. Ich finde das total cool, was ihr macht. Ich möchte da auch erwähnen, dass dieser Podcastwagen, den ich dann bei der Zukunft Handwerker kennengelernt habe, ein absoluter Blickfang ist und dass das eine ganz tolle Sache ist. Ganz, ganz herzlichen Dank für die Einladung. Vielen Dank dir. Wir sehen uns spätestens am Podcastwagen beim nächsten Event. Genau. Mal gucken. To do. Danke dir. Alles Gute. Ciao. dir. Bis dann. Ciao. Das war's mit Handwerk erleben. Dir hat diese Folge gefallen? Dann abonniere diesen Podcast, keine Folge mehr zu verpassen. Wir freuen uns auch über eine 5-Sterne-Bewertung bei deiner Podcast-Plattform. Dieser Podcast ist eine Produktion der Handwerker Radio GmbH. Weitere Informationen findest du unter www.handwerker-radio.de

Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wurde unterstützt vom Holzmann Medienshop, deinem Partner in Sachen Fachmedien für Mittelstand und Handwerk.

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