#123 Sandra Mayer-Wörner, wie möchtest du für mehr Wertschätzung für das Handwerk sorgen?
Shownotes
Was haben ein Rollladen, ein Sektionaltor und ein smarter Sonnenschutz gemeinsam? Sie alle sind Teil eines Handwerks, das meist im Hintergrund wirkt – und doch für Komfort, Sicherheit und Lebensqualität sorgt.
In dieser Folge von Handwerk erleben spricht Moderator Max mit Sandra Mayer-Wörner, Meisterin im Rollladen- und Sonnenschutztechniker-Handwerk und Nachfolgerin im Familienbetrieb. Sandra zeigt, wie vielfältig ihr Beruf ist, was sich technisch in den letzten Jahren verändert hat – und warum sie nach einem Ausflug in die Logistik doch im Handwerk ihre Erfüllung gefunden hat.
Ein Gespräch über smarte Steuerungen, mutige Entscheidungen, Sinn im Alltag und die Kraft von ehrlicher Kommunikation – im Betrieb, mit Kunden und in der Gesellschaft.
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Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wird unterstützt vom Holzmann Medienshop, deinem Partner in Sachen Fachmedien für Mittelstand und Handwerk.
Max Herrmannsdörfer: Heute geht es ein Gewerk, das die Räume dunkel macht und angenehm kühl hält, auf der Terrasse für Schatten sorgt und trotzdem oftmals unter dem Radar schwebt. Und damit ganz herzlich willkommen bei Handwerk erleben, dem Talk für Macher. Mein Name ist Max Hermannsdörfer und ich darf heute ganz herzlich Sandra Meyer-Wörner begrüßen. Sie ist Meisterin im Rollladen und Sonnenschutztechnikerhandwerk und Nachfolgerin im Familienbetrieb. Meier Rollladen und Sonnenschutzteknik in Pfullingen. Herzlich willkommen und hallo Sandra. Hallo Max. Das erste was ich gedacht habe, wenn ich Sonnenschutz und Rollladen Technik höre, denke ich an die Markise auf der Terrasse, denke meine Jalousien hier vor dem Studio zum Beispiel. Aber in diesem Handwerk steckt ja noch viel mehr drin. Was umfasst euer Gewerk alles? Also es sind ja nicht nur die Markisen, es sind auch die Fensterläden. komplett der innen liegende Sonnenschutz, also die Fallstor, die Plissis, die Raffstoren und vor allem auch ein bisschen seltenes Produkt, der Schalussibare Rollladen, dann aber auch Lamellendächer, Pergolen, die mit textilem Stoff zumachen oder auch Sonnensägel, Gastro-Schirme, verschiedene Sonnenschirme, Sektionaltore, also die Tortechnik gehört auch noch bisschen dazu, weil das ja auch hoch geht, hoch rollt. wie Rolladen. Scherengitter, Scherenarmarkisen, also relativ viel. Also man sieht schon oder man hört schon, das ist ein relativ breites Portfolio und ihr seid da in ganz verschiedenen Techniken auch mit drin. Das zweite, woran ich gedacht habe, hey, jetzt ist gerade Frühling, wir gehen hier schon fast auf den Sommer zu, da habt ihr doch sicher volle Auftragsbücher, oder? Weil jeder doch einen Schatten haben möchte. Ja. Ist das so? Ja, also klar, das Frühjahr ist jetzt gerade nicht so das Bombenfrüher mit der Sonne. Die lässt jetzt noch ein bisschen auf sich warten. Aber man merkt es schon, dass die Auftragsbücher voller sind, wie jetzt im kalten Winter. Die Terrassensaison steigt. Man nutzt einfach mehr den Sonnenschutz und sieht halt mehr so auf seinen Bedarf, dass man uns dann anruft, den man ja im Winter weniger hat. Okay, also ihr seid schon ein wetterabhängiges Gewerk, kann man sagen. Wobei
Max Herrmannsdörfer: einen Sonnenschutz, brauche ich ja immer, brauche ich ja oft. Das ist ja nicht nur ein Ding für den Sommer. Ja, wir haben ja auch schöne Wintertage, dass man ja dann mal den Rollabend runter lässt oder den Raffschuh, weil wenn man zum Beispiel vor uns ja guckt und dann gebendet wird. Genauso kann ich auch mal eine Markise rauslassen im Winter, wenn dahinter mein Wohnzimmer ist, bevor ich da noch dunkel habe. Ganz klar. Und man darf ja auch eins nicht vergessen, dass wir auch einen ganz tollen winterlicher Wärmeschutz haben mit einem Rollabend, wenn wir die stehende Luft haben. Der Rollladen ist unten und die stehende Luft zwischen Glasscheibe und Rollladen isoliert ja auch. Das heißt, wir können Heizkosten sparen. Also daher sind wir dann auch im Winter wichtig. Das ist ein voll wichtiger Punkt. Also es ist eben nicht nur der Sonnenschutz, dass die Sonne nicht reinkommt, dass sich die Räume nicht erwärmen, sondern im Winter der umgekehrte Effekt, dass die Wärme im Haus bleibt. Ganz spannend, dass es da beidseitig eigentlich funktioniert. Was halt viele nicht wissen oder das unbewusst eigentlich nutzlos mehr aussagt. Man kennt es vielleicht von den älteren Leuten, die ja wirklich sobald es dunkel wird, die Rollläden runter machen. 18 Uhr und überall wird runtergekurbelt. Und die haben das aus Sichtschutzgründen gemacht, gehe ich mal stark davon aus. Und vielleicht haben die auch schon gewusst, dass man damit einfach auch die Energie spart. Gibt es denn da irgendwelche Tipps, wann man den Rollladen am besten runter lässt? Habt ihr da offizielle Empfehlungen oder kann es jeder so machen, will? Jeder hat sein eigenes Bedürfnis. Ich würde nie meine Zeiten meinen Kunden empfehlen. Das kann ja auch sein, dass mein Kunde 5 Uhr morgens aufsteht und das schon in Rollladen oben haben möchte. Oder auch jeder hat ein anderes Licht empfinden. Da wäre ich schon ganz vorsichtig. Aber das mit dem heutigen Smart Home System und mit einem guten Lichtgeber kann man das dann sehr gut austauschen. Ich habe auch am Anfang erst mal noch die ersten vier Wochen ausprobiert, wie viel Lux möchte ich drin haben, ab wann stürzt es mich, ab welcher Temperatur möchte ich meinen Raffstuhl unten haben. Das habe ich ja selber auch erst mal dazu mich rausfinden müssen. Und ich habe auch ganz andere Gewohnheiten wie meine Kunden. Also ich habe zum Beispiel natürlich meine, mein Sonntag geht abends automatisch runter, eine Stunde nach der Dämmerung quasi, wenn es schon dunkel ist, weil ich das so viel besser finde, also für mich persönlich.
Max Herrmannsdörfer: Ja, aber das ist ja auch schön. Das kann jeder nach seinem eigenen Befinden machen. Ich habe in einer Ammoderation gesagt, ihr seid oft ein bisschen unter dem Radar. dass ihr ein eigenes Handwerk seid, dass es ein eigenes Gewerk ist. Die Rollladen und Sonnenschutztechnik, das haben viele nicht so wirklich auf dem Schirm. Dabei muss man ja sagen, es gibt, glaube ich, Haus, keine Wohnung, kein Gebäude, wo nicht eure Technik, eure Produkte drin sind, mit denen ihr arbeitet. Eine Rollladen... hat doch jedes Haus oder? Im süddeutschen Raum schon, aber es gibt die nördliche. Ich komme also so Richtung holländische Grenzen, bin ich schon erschrocken, wie viele Häuser gibt die gar keine Rollarten haben. Also okay. Ja, aber hier im süddeutschen Raum Bayern, Baden-Württemberg, glaube da ist der Rollarten von sehr überlebenswichtig. Okay, ja, da bin ich vielleicht auch ein bisschen befangen hier. Ich bin ja auch aus dem Süden und bei mir ist ganz klar, aber jedes Haus hier. bestimmt schon, weil wenn man kein Rollapartyreit hat, man nimmt mal Kieser auf der Terrasse. daher oder ein Sektionator oder ein Rolltor an der Garage. Also irgendwie, wie du es gesagt hast, den Berührungspunkt habe ich schon irgendwo. Thema Sichtschutz, Einbruchschutz, Verdunklung, Abdunklung, Sonnenschutz. Seit wann bist denn du jetzt in dieser Branche? Also gefühlt ja schon mein ganzes Leben. Als kleines Kind immer in der Werkstatt gewesen und so. Aber... Offiziell angefangen habe ich in meinem 20. Lebensjahr mit der zweiten Ausbildung. Kannst du das ein bisschen beschreiben, wie hat sich dieses Handwerk, wie hat sich die Technik in diesen Jahren weiterentwickelt? Du hast vorher schon smart gesagt, Smarter Sonnenschutz ist mittlerweile ein Thema. Wie würdest du so betrachten, der Wandel in den letzten 20 Jahren? Also ich kann mich noch dran erinnern, als ich die Ausbildung angefangen habe, da war gerade das Thema Smartphone. Ich meine, da gab es einen Hersteller, der hat dann damit angefangen. Und das war dann auch mit unter einer meiner offiziellen R &Ts als dann, wo dazu gehört. Und da wurde das richtig gehypt. ja, das war krass. Man kann sich über das Handy bedienen. Ja, Neuland da war. Krass. und dann auch, ich weiß noch, mein Berufsschullehrer.
Max Herrmannsdörfer: Ja, und auch was mein Papa gesagt hat, das ist einfach nur eine Zeitschaltuhr. Ja, und ich weiß auch noch, wie mein Berufsschullehrer war. Mein Papa hat zu mir gesagt, ja, das ist schon nichts anderes als die Zeitschaltuhr ist doch auch ein smartes Zuhause. Und ich mir denke, ja, die haben nicht ganz unrecht. Es ist bloß die Weiterentwicklung. Und wenn ich überlege, damals gab es ein Hersteller, also wo ich die Ausbildung gemacht habe, was es jetzt schon gibt. Und dass wir jetzt schon diese Thema Metafähigkeit haben, dass wir vielleicht so mit offenen Systeme reden, dass wir noch mehr Dinge mit einbinden können. Also damals war es ja wirklich so ein Herrscher, der hat seine Sachen gehabt, war komplett weit weg davon, andere Produkte einzufügen, wie zum Beispiel Sonos oder Philips Hue oder auch andere Gewerke. Und alleine da in der Zeit, was ich da schon entwickelt hat. muss ich schon sagen. Und das ist mir auch nicht mehr nur einherrscht. Also dass wir zum Beispiel ein WLAN-System haben. Also je nachdem, was auch der Kunde möchte, möchte er das überhaupt auf einem externen Server haben oder möchte er das in seinem eigenen WLAN haben? Das finde ich auch zum Beispiel ganz wichtig heutzutage, dass jeder für sich selber entscheiden kann, was braucht und was benötigt er. Also gibt es auch da viele Weiterentwicklungen. Die Produkte haben sich einfach erweitert, sind vernetzter geworden. mit anderen Systemen, die ich jetzt im Haus auch über Smartphone zum Beispiel steuern kann. Also die Entwicklung ist, glaube ich, schon ganz, ganz spannend in diesem Bereich und geht ja weiter. Also das Thema Automatisierung, Vernetzung, da sind wir ja noch lange am Ende. Nee, das ist, glaube ich, auch das ist ein tolles Thema, ein interessantes Thema. Und wo man dann auch endlich mal auch Berührungspunkte hat mit anderen Gewerken oder auch mit anderen Produkten. Und wie man dann zum Beispiel tolle Szenarien machen kann mit seinen eigenen Produkten. zum Beispiel ein Rollarten auf, Szenario morgens Rollarten auf und gleichzeitig geht's Radio an zum Beispiel. Dass wenn der Rollarten morgens hoch geht, wenn ich diese Event-Dance-Situation habe, dass dann halt meine Solos anlage angeht. Oder zum Beispiel auch vielleicht das Licht angeht mit einem Zigbee oder ZQF gesteuerten Funksystem. Ja, das ist cool. Also da gibt's ganz viele Möglichkeiten.
Max Herrmannsdörfer: Manche bezeichnen es vielleicht als Spielerei, aber trotzdem kann das einen echten Mehrwert bieten. Also ich sehe es tatsächlich vielleicht in unserem Alter wirklich als Faulheit und Spielerei an. Und einfach cool. Aber man muss es ja auch mal wirklich so sehen für gehandycapte Menschen. Das ist was ganz Tolles. Also wenn ich überlege, dass man nirgends mit dem Rolli hin muss oder wenn man wirklich körperlich einschränkt, dass es einfach wirklich automatisch geht. Das sind so tolle Sachen oder auch mit der Sprachsteuerung, mit Google oder mit Alexa, dass man dann einfach auch vielleicht einen Notruf wählen kann oder denjenigen dann auch anrufen kann aus dem Bett, irgendwas passiert ist mit dem Thema Smart Home und oder man liegt in einem Bett und kann wirklich seine Rolle mit einer Sprachsteuerung starten, ohne dass ich warten muss, bis sie bis bis der Pflegedienst kommt. Und ich habe noch mal kann nach draußen schauen, obwohl ich bettlägerig bin, habe ein bisschen. Ja, auch in dieser dieser harten Situation ein bisschen mehr Lebensqualität. Ich finde, das macht sie mehr aus wie, wie sagen wir uns und unsere Spielerei. das wir hier sagen können. Siri fahr die Jalousien hoch. Das ist es ist mehr. Genau. Jetzt ist hier gerade konfiguriert. Du kannst Geräte, die Lampen, Schlösser, so. Also du hast noch kein Smart Home, merke ich. Na ja, ich habe hier kein Smart Home im Büro tatsächlich. Aber das war jetzt ein ganz guter Live-Test, weil als ich natürlich mein iPhone angesprochen habe, ging es natürlich direkt an. Ja, also es funktioniert, sehen wir. Und wenn es richtig konfiguriert ist, dann kann man da echt viel bewirken und klar auch für ältere, für gehandicapte Menschen. Super. Also da finde ich dann schon auch eine kleine Lebenserleichterung. Ja voll. Lass uns mal auf dich, auf eure Familienbetrieb gucken, weil du hast gesagt, eigentlich hast du ein ganzes Leben schon. mit diesem Handwerk, mit dieser Branche zu tun, bist im Betrieb aufgewachsen, groß geworden, hast aber dann trotzdem erstmal eine andere berufliche Laufbahn eingeschlagen, bist nicht direkt in dieses Handwerk rein. Nee, ich glaube tatsächlich, dass bei mir mehrere Herzen in der Brust schlägt. habe ich dir auch vorhin schon in einem Vorgespräch gesagt. das Thema dieser Betrieb und dieses Handwerk, war es schon immer, auch als kleines Kind muss ich anscheinend schon erzählt haben, dass ich mal den Laden übernehme.
Max Herrmannsdörfer: Ja, dann wird man irgendwie älter und dann war halt immer so, ich habe auch so eine große Leidenschaft für Haie, Delfine und Wale, also hauptsächlich auch Haie. Und ich wollte immer Meeresbiologie studieren und es hat mich einfach abgeschreckt, Latein zu lernen, also Sprache. Und wenn ich darauf was nicht Bock habe, ist es zu lernen und Latein, dann habe ich gesagt, nee, dann mache ich das irgendwie als Hobby. Dann war ich auch schon immer Zahlen affin, aber auch dieses Thema auch Dinge machen, die vielleicht nicht jeder macht. Also da habe ich ein Praktikum bei der Volksbank gemacht und bei der Kreisbar Kasse und ja, Zahlen passt, Geld passt, ja zukunftssichere Job vielleicht. Zum Glück bin ich nicht genommen worden. Ich glaube, ich war zu dumm. Keine Ahnung. Ich habe einfach nicht reingepasst, eine Absage gekriegt. Ich habe drei Bewerbungen in meinem Leben geschrieben und die dritte Bewerbung war bei einer Spedition. Kaufraufelspedition Logistikdienstleistung, ist das damals? Ich habe den Job bekommen, also die Ausbildung bekommen und dann habe ich das gemacht und ich so, wow, das ist echt cool mit den LKWs und das ist so cool. Und auch Erbkunde, ich musste alle Straßen auswendig lernen. Ich habe alle Autobahnen auswendig lernen müssen bis zur Prüfung und dann welche Binnen, Gewässer. Das ist eigentlich so richtig cool. Also wie Ware von A nach B kommt über welche möglichen Wege und so effizient wie möglich. Genau, effizient wie möglich. die die Zeiten einhalten. Und ich fand das total sinnig. ich hatte auch muss sagen, ich habe einen Sinn in diesem Job, weil ich gewusst habe, was ich ja auch transportiert habe. Ich mache die Leute satt. Das heißt, ihr erwartet, das war ein Lebensmittel? Nein, nicht nur. nicht nur, aber derjenige kriegt sein Auto. Und das ganze Kühler voll mit Himbeeren von Spanien. wenn ich die Frachtpapiere hatte, hat mich das schon irgendwo. Da war eine Sinnhaftigkeit dahinter. allem in der Ausbildung. war das ja auch so spannend in der Ausbildung. Alle sechs Monate in einer anderen Abteilung. Das heißt, mir wurde es ja nie lang, weil ich hatte ja Input ohne Ende. Und dann war irgendwann mal die Ausbildung zu Ende. Man wird übernommen. Ich habe mich ja gefreut. So weit, so gut, klar. Ja, aber meine Sinnhaftigkeit ist verloren gegangen. Aber hat sich da an deinem Arbeitsbereich viel geändert dann in dem Moment? Ich die haben mir einfach den falschen Job gegeben.
Max Herrmannsdörfer: Schade, okay. Also ich weiß nicht, ich weiß nicht. Ich habe einfach gemerkt, das kann es nicht alles gewesen sein. Und dann war halt so eine blöde Situation, dass ich neben mir so einen Taschenrechner hatte und ich habe eingetippt, wie lange ich noch arbeiten muss bis zur Rente. Und die Zahl war so groß. Ich habe gesagt, Scheiße, das hast du ja noch gar nicht gelegt. Und dann, keine Ahnung, dann war auch ein bisschen wie das halt so in einem Großraumbüro stand. Dann gab es auch so, an dem Tag ging irgendwie alles schief, hat mich auch irgendwas geärgert. Und dann habe gesagt, so, so nicht. Ich tatsächlich in dem Moment meine Kündigung geschrieben und an die Berufsschule noch gedacht. Ich dachte, geil, ich kündige ja auf Ende Juli, dann kann ich mir einen ganzen Jahresholaufnehmen. Ich klue auf den dann habe ich das so. Mir ging echt der Puls und so, ich gedacht habe, wenn das jetzt jemand sieht und so, so ein Krimi, habe ich das geschrieben und so. Das kann da reichen. War ja dann auch unerwartet eigentlich für die Kolleginnen und Kollegen. Die haben doch noch gar nichts gewusst. Ich habe das ja geschrieben auf meinem eigenen Geschäftspc. Dann habe ich mir so eine Haus-Post-Umschlag gesucht, habe das da rein und dann habe ich zum Abteilungsleiter gesagt, ich muss ganz schnell die Personalabteilung, ich muss was klären. Weil ich habe dann auch mir selber gesagt, du musst das jetzt durchziehen, sonst kommst du hier nicht mehr raus und dann endest du auch nichts in deinem Dann bleibst du dein ganzes Leben dort und machst nichts anderes mehr. Ja. Und dann bin ich da hin. Also ich habe da auch angerufen. Ich muss ganz dringend über was sprechen, das ist ganz wichtig. Und dann bin ich dahin. und habe eine Kündigung hin. Die war total geschockt und die so Ja, aber ich sei alle der der besten Mitarbeiterin aus dem Jahr und auch die Noten sind mit mir so zufrieden. Ich sag so Ja, ja, ob ich was Neues habe, ob ich mehr Geld haben will. wirklich so diese Flottigkeit. ich echt noch versucht irgendwie. aber ich habe gesagt Nee, ich will nicht mehr. Ja, ich muss was anderes machen. Ich habe gesagt, aber die Zeit war ja toll. Also es ist jetzt nicht so, dass ich gesagt. Ja, dann habe gesagt, möchte meinen Rechnungspunkt abnehmen und dann habe ich noch paar Tage gearbeitet. Ich am nächsten Tag habe ich es meinem Abteilungsleiter dann so erzählt. Das sind ja auch die unangenehmsten Gespräche, Nö, nö, nö. Nee? Nö, das fand ich jetzt nicht so schlimm. Es gibt schlimmere Gespräche im Leben. Aber sobald man älter wird. Ja, aber in der Situation, ich meine, nach der Ausbildung, die erste Kündigung? Nee, das war meine erste und letzte Kündigung im Leben. die habe ich, würde ich sagen, vorbildlich gemacht.
Max Herrmannsdörfer: Dann ist ja alles gut. Also für mich aus meiner Sicht natürlich. Ich muss immer gucken, was für dich in dem Moment das Beste ist und in dem Moment war es das ja offenbar. Das Schöne ist tatsächlich, meinen Ausfüller sehe ich ab und zu immer noch beim Neujahrsempfang. Der ist ja schon über 70. Er weiß immer noch, wer ich bin und dieses Jahr hat er auch gesagt, er hat ein bisschen Stolz auf mich in meinen Werdegang und wenn er über mich in der Zeitung liest und sonst noch was. Weil ich das ja auch immer erwähnen, wo ich gelernt habe und dass ich das gelernt habe. Ich sag ja auch, er konnte ja auch teil zu meinem Leben dazu, zu dem, was ich geworden bin in diesen zwei Jahren Ausbildung. Natürlich, klar. ist alles so Puzzlestücke, die sich dann zusammensetzen. Und die Erfahrungen, die du da gesammelt hast in der Logistik, Spedition, die helfen dir dann sicher auch in deinem jetzigen Tun. War ja auch so. Du solltest dir das vorstellen. Ich bin ja dann heim. Also ich bin erstmal nicht heim. bin mit meinem Bekörser stundenlang rumgefahren, weil ich nicht wusste, wie ich das zu Hause erklären sollte. Da hat man dann schon Respekt von den Eltern zu sagen, ich habe einfach so planlos gekündigt. irgendwann mal habe ich das, ich an dem Abend habe ich das dann so beiläufig gesagt. mein Vater so, oh mach mal das Schmarrer. Super. Okay. Du bist die ganze Zeit davon ausgegangen, okay, welche Standkaukühe hörst an, welche erzieherischen Maßnahmen. Natürlich bist du über 18, aber du wohnst noch zu Hause. da werden deine Eltern dir schon irgendwie noch ihre Meinung geigen, ob sie es gut finden oder nicht. Aber kam nicht so. Nee, kam nicht so. Jetzt machst du halt erstmal, guckst mal, was du machen willst. Ich so, ja, gucken wir mal, was ich mache. Du hast recht, gucken wir mal. Aber eigentlich, eigentlich, meine Eltern, ich wusste schon immer, was ich machen wollte. Immer, immer. Ich wollte schon immer Betriebswirtschaft studieren. Ich wollte schon immer den Namen haben. Mir hat das Handwerk immer Spaß gemacht. Also. Dann hatte ich Urlaub, keine Zeit. Ich war alleine im Freibad. Ich bin alleine zum Baggersee gefahren, weil alle in der Schule waren oder gearbeitet haben. Das wird dann nach ein, zwei Wochen auch langweilig. Das übel. Dann war es Ende von Wiedern. Ich bin mit meinen Eltern immer zum Arbeiten Weil es ja Sommer war, richtig viel zu tun. Da ich auch in meiner Ausbildung immer geholfen habe, wusste ich ja schon, was zu tun ist. Und dann irgendwie so Ende August.
Max Herrmannsdörfer: Ich sag dann meinem Vater so, ja du, heute ist mal in der Berufsschule, da hab ich angerufen, du könntest eigentlich im Glemb-2. Lehrjahr starten. Aber man muss probieren. Weil ich sag dann, wenn es nicht klappt, du hast ja eine abgeschlossene Ausbildung, irgendwas, ich finde. Aber probier es doch einfach. Ja, und aus dem Probieren sind ganz, ganz viele Jahre geworden. Also von Ausbildung, Betriebswirt, Studium, Meister-Priest. Und jetzt dann die Betriebsübernahme. Du bist mit in der Nachfolge. Genau, wir machen das jetzt gerade zusammen alles und unterstützen. Er gibt immer mehr ab und ich mache es auch anders. Vieles wie er. Und ich sage immer, kultivierte Streiten gehört auch dazu. Das ist zwar relativ wenig. Aber immer so diesen Standpunkt klar machen, finde ich auch ganz wichtig und den Respekt vor seiner Arbeit der letzten Jahrzehnte. Das darf ich ja auch nicht vergessen. Es kann doch nicht sein, dass ich einfach, guck mal, ich hier alle vor Scheiße, sie im letzten Jahr gemacht hat. Sondern auch die Anerkennung, dass das richtig ist, schon vielleicht auch, dass meine neuen Wege auch eventuell auch richtig sein könnten. hast du denn ein kukiles Beispiel für irgendwas, was du jetzt anders machen möchtest, zum Beispiel aus deinen Eltern? Ja, schon meine Wirkleifbälle, das ist mir eigentlich schon. dass ich da anders bin zum Beispiel. Da bin ich auch eine andere Generation. Vor kurzem hatte ich auch so ein tolles Gespräch mit meinem Papa. Wir haben manchmal so tolle Autofahrten-Gespräche, wenn wir mal zusammen so einen Kunde fahren. Die schätze ich auch sehr gerne. Manchmal geht da auch eine ganze Packung Haribo-Karro. Braucht man das als Kompensation dann? Wir beide mögen Haribo-Karro unheimlich. Und dann merken wir beide nicht, wie schnell die Packung mehr ist. Diese Gespräche sind unheimlich konstruktiv und so wertvoll. Wie gesagt, man war beim Schwaben manchmal nicht geschimpft und gelobt genug. Da kommt dann manchmal schon so, er hat sich das jetzt überlegt. Dann gibt es auch so Sachen, wo ich auch mal gesagt habe, man muss sich nicht für alles verkaufen, wenn ich ein schlechtes Bauchgefühl habe.
Max Herrmannsdörfer: Und da muss ich wieder mein Mann ins Spiel bringen. hat einmal zu mir gesagt, also der hat immer so Sprichworte und eigentlich hat er einen Spruch nach dem anderen raus, das auch manchmal so ganz witzig wie ich. Und bei dem kotze ich mich manchmal ja auch aus. Und dann hat er mal zu mir gesagt, weißt du, so wie es anfängt, so endet es auch. Und wenn ein Kunde schon blöd zu dir reinkommt und alles scheiße ist, was denkst wie es am Ende ändert? Und da war auch so eine Situation, wo ich mich nicht wohl gefühlt habe bei dem Kunde. sagte, du, das klappt nicht. Wir passen nicht zu dem Kunden, der Kunde passt nicht zu uns. Ich sag, sollen wir nicht einfach zu dem Kunde sagen, dass wir woanders hingehen und ihm einfach eine Empfehlung aussprechen, bevor wir uns alle da abnühen und nachher vielleicht beide Geld verlieren, weil wir dann uns nachher vor Gericht sehen und streiten? Ist es nicht manchmal auch besser, Größe zu zeigen und sagen, ich hab das Gefühl? Und dann denk ich mir so, ja, dann verdiene ich halt auch einfach mal weniger und dann sind aber alle froh und ich hab mal einen Nerv und ich hab mich nicht verkauft und ich kann mir noch im Spiegel gucken. Das sind so Sachen, wo mein Vater sagt, dass ich da viel straighter bin, er. Also er sieht es auch so wie ich, aber ich ziehe es tatsächlich mehr durch, als er. Und er sagt auch tatsächlich, dass ich vielleicht auch eine bessere Menschenkenntnis habe. Also sich die Kunden raussuchen tatsächlich. Ich würde es jetzt nicht raussuchen. Wie oft kommt das vor? einmal ein Jahr, dass wirklich, sag ich, boah. Aber trotzdem ganz bewusst dann die Entscheidung treffen, mit wem man dann auch mal nicht zusammenarbeiten möchte. Ja. Und dann kam halt mein Vater zum Beispiel, früher hat man Ablehnungsangebote gemacht oder sowas. Zwischen einer anderen Generation, die haben das ja ganz anders. Und ich gehe halt dann wirklich in die Konfrontation und das offene Gespräch mit dem Kunden, wo ich das sage, ich habe ein gutes Gefühl. Ich merke, das war bei uns nicht so. Sie sind doch mit uns auch nicht so zufrieden. Sonst würden Sie nicht so auftreten. Sonst würden Sie das nicht machen. Wie reagieren solche Kunden, auch wenn es selten ist? Wie oft war das jetzt, dass man so ehrlich ist, fünf, sechs Mal in diesen 18 Jahren, eigentlich schon, ja, sie haben eigentlich nicht ganz unrecht. Ich komme mit ihrer Art und glaube auch mit ihren Vorstellungen. einmal war es auch so, ja, ich war die ganze Zeit voll unter Dauerstrom. Ich habe sie die ganze Zeit drum an. Da hat man einfach wieder einen Cut von vorne gemacht und dann wieder von vorne. Aber ich finde eine klare Kommunikation tatsächlich.
Max Herrmannsdörfer: Da bin ich anders schon da, wie mein Vater das sagt. Ich sag auch zu einem Kunden, ich, wenn ich mich nicht gut fühle bei irgendwas, er eine Idee hat und ihm gefällt, was das ist, sag ich immer so, das sieht voll gut aus. Aber ich hab Bedenken, weil aus dem und dem und dem Grund und vielleicht auch ästhetische Gründe, jetzt nicht baulich ist, wo ich dann auch manchmal sag, sie müssen sich auch manchmal überlegen. Sie sehen das viele, viele Jahre so und wir können das nicht einfach so jetzt mal tauschen. Weil dann mal Kiesentuch, sag ich immer, gar kein Thema. Das ist jetzt kein wirtschaftlicher Schaden, nach zehn Jahren ein Tuch zu wechseln. Weil es einfach gar nicht gäbe ist. Ich sag, das kann man locker mal in pink machen. dem Mut feiere ich total, weil ich dann auch immer sage, man will immer nur graus sehen. Das Leben ist stund genug und wir müssen mehr Farbe zeigen. Aber es ist schon so, dass ich da einen anderen Weg gehe, auch einen anderen Weg mit den Mitarbeitern, dass ich auch einfach mal sage, da vielleicht auch mal von mir mehr Preis gebe, wie ich mich fühle, dass ich immer sage, ja, ich fühle mich da jetzt nicht gut. Ich habe heute schlechte Laune. Und mein Papa war halt immer dieser Chef, der gesagt hat oder auch immer noch, ich bin halt einfach der Chef und das muss funktionieren. Ich so, nee, ich bin auch ein Mensch und auch als Chefin bin ich Mensch und mir geht es einfach nicht gut oder ich habe halt schlecht geschlafen. Und dann sage ich das und dann tatsächlich kriegst du das Feedback auch dann von deinen Mitarbeitern, wenn die einfach mal sagen, du heute habe ich schlecht gelaufen. Und das ist so toll, wenn das einfach mal jemand sagt, dann nimmst du den halt einfach mal mit Abstand heute. das ist eine ganz ehrliche Transparenz in die Kommunikation. Ja, funktioniert aber auch nicht immer, kann ich dir auch sagen. Das glaube ich, dass das superschwierig ist und für viele, auch für viele Mitarbeiter, die jetzt vielleicht auch schon länger bei euch dann arbeiten, dass das für die auch eine Umstellung ist, dass dann so transparent auch kommuniziert Ja, ich meine ja so, dass ich das auch nicht immer hinkriege, Transparenz zu kommunizieren, weil das ja auch manchmal auch Kraft... Brauchen wir da reden, klar. Also es funktioniert nicht immer, aber ich versuche es wirklich immer und immer wieder zu tun. Also ich finde, dass 80 Prozent funktionieren, dann bin ich schon... Ich denke mir immer so, es bringt doch nichts, immer sich was vorzulügen, dass man heute alles... Kein Tag ist toll und kein... Und auch manchmal... Also ich bin auch ganz ehrlich, manchmal kotzt mich ja mein Job auch an und wünscht mich ja Prinzessin, hätte ein Blog da gewonnen und würde jetzt irgendwo in der Karibik am Strand sitzen. Also das braucht man nicht hängen. Ich glaube, das hat jeder. Aber das habe ich dann auch in so einem Autogespräch mit meinem Papa gehabt. Und dann habe ich gesagt, oh, ich zweifel gerade an. Und dann habe ich gesagt, dann macht es gerade keinen Spaß. dann habe ich gesagt, Sandra.
Max Herrmannsdörfer: Mir macht jeden Tag fünf Tage im Jahr den Job keinen Spaß. Da macht es jeder Spaß. Und das ist ganz vollkommich normal. Auch der Multimillionär, der nichts zu tun hat und der auf seiner Jacke ist, der macht es keinen Spaß. Der schreckt sich auch manchmal so. Und ich glaube, hat gesagt, es wäre schlimm, wenn wir das nicht hätten. Was mir persönlich hilft, wenn ich mal denke, ja, es macht mir jetzt heute keinen Spaß oder ich habe heute nicht so wahnsinnig viel Bock, denke ich mir, was kann ich bewirken? Was macht dieser Job? Warum ist das? dass ich diesen Job habe. Und ich weiß, dass ihr und speziell auch du da in deinem Gewerk, dass ihr ganz viel erlebt, dass ihr viele Kunden, natürlich habt ihr ganz viel Kundenkontakt. Kannst du mal so vielleicht ein, zwei Erlebnisse erzählen, die du bisher hattest als Handwerkerin in diesem Job? Was war so euer schönstes, besonderses Kundenerlebnis? Also es gibt unheimlich viele. Es gibt ganz arg witzige Kundenerlebnisse, die einfach, ja. mit meinem Humor klar kommen müssen, wenn sie immer nach einem Bruder, Ehemann oder keine Ahnung was fragen, dass ich dann immer einen flotten Spruch auf der Lippe habe, weil ich mir denke, ja, mit Humor kann man alles lösen. Zu einem habe ich schon mal gesagt, dass ich die Umoperation mir jetzt gerade im Moment noch nicht leisten kann, wenn es sich ein Mann wünscht. einfach irgendwie. Tatsächlich habe ich mich da über die letzten Jahre ein bisschen eine Schlagwürdigkeit antrainiert und bin da recht kreativ manchmal. Oder habe ich schon mal einen Kunden, der durch am Mann ist, gegeben, der nicht bei mir arbeitet, weil er unbedingt meinen Mann sprecht und folgt ohne Beratung. Gott. Ja, das sind so ganz witzige Geflichten. ja, und das ganz Tolle ist, man geht halt wirklich zu den Leuten nach Hause. Man ist im Schlaf, man ist auf der Terrasse, man kriegt so viele Dinge mit. Und wenn es dann auch über Generationen geht, wenn zum Beispiel der Opa von dem Kunden schon bei meinem Opa die die Rolläden gekauft haben, jetzt kommt die. und kaufen bei mir und dann sagen sie dann immer so, ja der Opa hat gesagt, das waren sie euch. wenn quasi das so schon über Generationen eine Beziehung ist und dann gibt es halt so so Herzensthemen, wo ich einfach sage, das hat bei mir Vorrang und das sind einfach Senioren im Altersheim oder auch Senioren zu Hause, die die einfach gehandicapt sind, vielleicht auch bettelägerig sind. Und da gibt es so eine Geschichte. Ich kann nicht viel Gutes tun immer im Job. Ich tue keine Leben retten. Ich bin kein Arzt.
Max Herrmannsdörfer: Ich kann aber für ein gutes Gefühl sorgen, für ein sicheres Gefühl. da hat einfach mal, ich glaube, das war auch während Corona, kann ich mich noch dran erinnern, die Tochter ganz traurig angerufen, der Gurt sei gerissen und der Rollladen ist unten und ihre Mutter liegt seit heute Morgen im Dunkeln. Und sie kann nicht mehr rausgucken, sie ist spätleglich und liegt im Sterben. Das für mich gar kein Thema, das sage ich alles ab. Wer weiß, wie lange die Frau noch den Himmel gucken kann und Das ist das einzige, was sie noch eigentlich so hat in ihrem Leben, kurz so ein Tod. Ja, dann habe ich echt alles stehen liegen lassen, das umterminiert und der Frau noch bisschen paar Tage aus ihrem Bett den Anblick des Himmels geschenkt. Und zwei Wochen später habe ich die Todesanzeige in der Zeitung gesehen. ja, das war für mich, da habe ich mal was Gutes getan. Und auch wenn es nur so eine Kleinigkeit ist, das sind so schöne Momente im Leben. Aber auch diese Kleinigkeiten bewirken ja dann für die Menschen ganz, ganz viel. Also es ist schon so, dass man im Handwerk, auch branchenübergreifend, echt mit der eigenen Arbeit ganz, ganz viel Gutes bewirken kann. ist bei euch ja auch so. Also keiner möchte, dass der Rollladen kaputt ist und dass die Räume nicht mehr hell werden, dass die Sonne nicht mehr reinkommt. Ja, genau das Gegenteil ist einfach so ein Schichtarbeiter, der einfach froh ist, dass Tagsüber dunkel machen kann und auch nicht so einen Schlaf hat. Und dann merkt man einfach, wie wichtig in einer hohlsamer Schlaf für die Psyche ist, ob das nachts ist, tagsüber oder oder alleine nur dieses Sicherheitsgefühl, was viele Menschen haben. Ja, wenn der Rollarten einfach ganz normal runtergeht, dass sie sich sicher fühlen. Und das sind so Kleinigkeiten, die wir bewirken. Wir Rollarten und Sonnenschutzmechatroniker. Oder dass wir einfach ich sage auch manchmal vielleicht schützen wir auch vor Hautkrebs, wenn man unter der Markise bleibt. Ja, klar. Und ein bisschen schiller. Je länger man unter der Markise bleibt, weniger Falten. Es ist schon mal so. Nein, es ist so. Ich glaube, das muss man sich immer in solchen Momenten, wie du schon gesagt hast, Durchlaufen. Und meistens ist es ja kurz vor dem Urlaub oder kurz vor Weihnachten, man sich wirklich, wie du es sagst, sollte ich mir das öfters auch machen. es ist und ich habe einfach gemerkt, ich brauche auch die Sinnhaftigkeit im Leben und im Job.
Max Herrmannsdörfer: Und sonst bin ich auch nicht glücklich. Und wenn ich glücklich bin oder so, dann kann ich das ja auch weitergeben. Da mache ich auch einen guten Job. Ich glaube, das ist ja auch ganz wichtig, wenn man sich für einen Handwerk oder generell für einen Beruf auswählt als junger Mensch nach der Schule, dass man dann einfach sagt, ich mache was, was mich auch wirklich erfüllt. ob das jetzt nach der Zeitung austragen, es steht morgen, ich stehe gerne 4 Uhr auf dem Traktor und ich gehe gerne, dann finde ich das okay. Und dann ist das doch gar kein schlechterer Job wie meiner und wissen auch so Sachen, die ich vielleicht auch bisschen ändern möchte auf Social Media, dass ich jeden Job wichtig finde und dieses Jobbashing aufhören sollte. Jedes Handwerk ist gut, genauso wie es ist. Die Pflege ist super und dass wir so ein ganz tolles Miteinander haben sollten. Und wenn einer studieren will, ist das auch vollkommen okay. Das ist auch kein schlechterer Mensch. Er kriegt vielleicht nicht so schöne Geschichten mit wie ich, wenn er nicht ins Handwerk geht. ja, aber das ist genau, aber dass dieser Druck endlich mal aufhört, der bei vielen Menschen auf den Schultern laschet, dass es nur heißt, du musst studieren, dann wird was aus dir. Ich glaube, es wird nur was aus einem, wenn man was mit vollem Herzen und voller Leidenschaft tut und eine Sinnhaftigkeit dahinter steht. Das Thema Wertschätzung. Gewerkeberufe übergreifend, dass man jeden Beruf wertschätzt und nichts geringer schätzt als als irgendwas anderes. Und dass dieses Mindset, das bei vielen Kunden vielleicht auch herrscht, die gar nicht wissen, was steckt eigentlich im Handwerk drin, was gehört überhaupt alles zum Handwerk. Da ist noch viel Aufklärungsarbeit zu tun. Definitiv. machst du ja auch. Das trägst du ja auch auch raus. Ich versuch es. Das gelingt mir ja nicht immer. Also ich versuch es ja ein bisschen. Ich weiß auch gar nicht, wie ich das manchmal versuche, aber. Ich habe ja dieses eine Video, wo ich das hier auch sage, dass es einfach auch man kriegt auch so viel viel Negatives gesagt, wo ich denke, warum sagt man nicht einfach mal Danke, danke, dass du einen handwerklichen Beruf gelernt hast. Danke, dass du Bäcker bist. Danke, dass du nachts aufstehst und mir meine Brötchen backst oder mein Brot. Danke dafür. Dafür hat er auch schöne Vorteile. Kann mittags und Freibag liegen. Also das kann ich nicht. Aber das meine ich. Das sind die Kleinigkeiten im Leben. Menschen.
Max Herrmannsdörfer: so akzeptieren mit ihrem Beruf Wunsch und dass man das einfach auch mal stärkt. Und ich glaube dadurch, wenn das mal als mein Traum in Erfüllung gehen würde und man sich das mal vorstellt. Ich glaube, dann hätten wir viele Berufsgruppen mehr Dewerber. glaube, viele Menschen auch den Mut nicht haben, das zu machen. was man möchte aufgrund vom Mainstream Angst vor Mopping, vor dumm Glaber und ja, hat da auch diese alte Denk oder veraltete Denkweise oft, dass jemand, eine Ausbildung jetzt im Handwerk macht, kann ja nichts Gscheiz. So abfällige Kommentare. wurde ja auch schon zu mir gesagt. mir wurde mir hat schon ein 16-Jähriger, wie der 16-Jährige zu mir sagte. Ja, ja, ich habe das gesehen. Es war eine Doku vom SWR. Ja, da warst in der Schule und hast da deinen Beruf vorgestellt. Ein Berufsinformations-Tag. Ja, und da wurden die Schüler befragt, ob sie auch mal, ob sie sich vorstellen können, ins Handwerk zu gehen. Ja, und es war kein Abitur, muss ich dazu sagen. ich weiß nicht. eine Realschule oder was war Ja, man kann eine Realschule abschließen, also so eine freie Schule. Aber es war kein Gymnastium, wo man Abitur machen kann. Und das fand ich eigentlich dann auch noch. Das hatten wir eigentlich tatsächlich sowieso die. die Gesellschaft gezeigt, was man auch von zu Hause weiter bekommt, die welche Werte. Aber das Teil, also man muss ja auch dazu sagen, es war nicht irgendwie gestellt, es war wirklich die Kamera drauf und da hat es einfach so die Kamera gesetzt und ich stand echt vorne und musste mit den Tränen kämpfen, weil vieles wurde ja nicht ausgeschrieben, was er noch gesagt hat, dass er jetzt von mir zum Beispiel auch denkt, dass ich nicht besonders klug bin, weil ich ja am Handwerk bin. Das hat er dann von so einem 16-Jährigen dann schon. Er hat gesagt, dass er überqualifiziert sei oder dass das Talent wäre oder so. genau, genau. Das wäre verschwindet, wenn er ins Handwerk ginge. Also ich empfehle jedem mal die Reportage anzuschauen, weil die war echt super, sehr wertschätzt noch gegenüber dem Pflegeberuf. Also fand ich auch interessant, also diese Konstellation, wenn man selber einen pflegebedürftigen Kind hat und selber in der Pflege arbeitet, diese diese Schnittstellen wie und.
Max Herrmannsdörfer: Auch der Metzger, der dann seine Azubis aus Indien sucht, wie kreativ man wird. Aber alle haben das Problem mit der Wertschätzung. Und das fängt halt daheim an, wie man es auch den Kindern weitergibt und wie man es vermittelt. Tatsächlich habe ich mir nicht mal an den... Natürlich habe ich mir im Auto gedacht, Junge, hoffentlich klammst du noch viel in deinem Leben und legst das irgendwann mal ab. Bei so einem 16-jährigen denken wir ja da schon noch Kopf und Malz noch nicht verloren. Aber dann habe ich mir im zweiten Gedanken, gedacht, der hat das ja nicht von ungefähr. Ja, das sind dann Werte, die ihm weitervermittelt werden. Wo ich mir dann auch gedacht habe, mit was? hatten Kinder. Also es können ja nur so minimale Aussagen zu Hause sein, was man die Eltern vielleicht miteinander gesprochen haben. Es muss ja vielleicht nicht mal was Böses gewesen sein. Und da habe ich erst mal realisiert, dass jeder Mensch im Umfeld von Kindern, sei es nur als Nachbar, eine Vorbildfunktion hat. Man sagt ja auch immer ein ganzes Dorf hat genau ein ganzes Dorf erzieten. Kinder. Ich glaube, es sind nicht nur die Eltern, sondern es ist viel. Und da habe ich auch für ich. Ich habe noch keine Kinder, aber da habe ich für mich entschieden. Ich versuche wirklich im Vorbild zu sein. Aber natürlich bin ich das nicht im Hinblick schon auch die Quatschstande. Aber es steht dann ja doch was dahinter. Diese Wertigkeit. Genau. Also ich habe auch im Bekanntenkreis eine Situation gehabt, wo ich dann auch gesagt habe, ich finde das also zu. vorpuppetierendes Mädchen, dann habe ich auch gesagt, im Bekanntenhalt, dann habe gesagt, okay, ich möchte mal kurz mit dir alleine reden, dann habe gesagt, wie hättest du dich gefühlt, wenn ich das zu dir gesagt hätte? Da ging es auch Bewufe und sie meckte mal ganz groß und wie es halt so mit 13 ist. Dann habe ich gesagt, weißt du, du lanschst jetzt irgendwas. Dann habe gesagt, ich bin kein schlechterer Mensch, nur weil ich in dem Job arbeite oder derjenige, weil der vielleicht jetzt weniger Geld verdient oder der Paketfahrer. Dann habe ich gesagt, das sind alle ganz wichtig. Ich sage aber du musst mal belegen du landest einen Job und du bist dann nachher total gut unglücklich. Das kann ein bisschen Depression führen. Das muss man sich wirklich ins Auge führen. Einfach ein Bitte und Danke tut nicht weh. Weil wir gerade bei dieser Dokumentation waren, du einmal kurz erzählen, wo kann man die noch nachgucken? Ja, die findet man tatsächlich bei der SWR ARD Mediathek Sendung betrifft.
Max Herrmannsdörfer: Thema Fachkräftemangel. Also müsste vor ein, zwei Jahren ausgestaht sein, aber die findet man tatsächlich noch und auf alle Fälle auf YouTube. okay. das als Tipp, den gehen wir einfach mal so raus an die Hörerinnen und Hörer. Da gerne mal reinschauen. Sandra, wir biegen jetzt schon auf die Ziege gerade ein, unseres Podcasts. Wir haben eine Frage bei uns, die stellen wir allen unseren Gästen. Mit wem würdest du gerne mal tauschen, wenn du die Möglichkeit hast, mal einen Tag eine Woche in irgendwas anderes reinzuschauen. klar. Das habe ich dir vorhin schon im Gespräch gesagt. Da gibt es auf den Kanaren so einen Meeresbiologe. Und der hat so ein kleines U-Boot und der forscht für den Riesen Kalmau und Potwahl, also weil die da über den Kanaren im Atlantik leben. Und keiner hat bis jetzt diesen Riesen Kalmau ja im Ganzen gesehen, immer nur tot. Und der hat so kleines U-Boot. Und dann geht er da runter und der ist schon tatsächlich hat er schon die Tinktaken aufgenommen von dem Riesenkammer und ist schon durch so eine Tintenwolke geschwommen und hat ihn aber noch nicht ganz erwischt. es war schon immer mein Traum eigentlich mit dem. Der wird mich zwar nie mitnehmen, aber dann tausche ich mal mit dem für eine Woche. Für diese Frage die perfekte Antwort. Wenn du mal tauschen könntest für eine Woche, dann wärs der Meeresbiologe auf dem Kanal. Ja, oder auch mit dem Anderen Meeresbiologen. das wird dann auch auf so ein Kahn und ins Mikroskop. Nein, das möchte ich nicht. Also ich brauche tatsächlich dann, wenn dann, dann richtig Abenteuer, richtig Abenteuer oder so ein Käklig mit weißen Haien tauchen oder so was. Ja, gut, gut, gut. Oder so ein Great Berry Amethylus oder so was mit Meeresbiologen. wenn dann. Okay, auf jeden Fall irgendwas mit Meer, mit Wasser, mit Tieren. So halte ich das mal fest. Okay, Sandra, die nächste Frage. haben jetzt in den letzten Minuten viel über das Handwerk gesprochen, über euer Handwerk. Was bedeutet für dich Handwerk? Handwerk bedeutet für mich Radition definitiv. Und Handwerk ist nicht nur auf der Baustelle. Handwerks sind auch körpernahe Berufe wie Kosmetik und Risseur oder auch der Bäcker. Aber es ist wirklich so, dass das ist Familie.
Max Herrmannsdörfer: Tradition und auch Werte und was viele auch sagen, also gerade die, auch richtig auf der Baustelle arbeiten, man sieht ja dann auch abends, was man geschaffen hat. das kann ich für jedes Handwerk sprechen, auch für meins. Und es gibt einen Sinn, ganz großen Sinn. Und ich glaube, was mir am meisten Spaß macht tatsächlich an meinem Beruf oder an dem Ganzen, was ich mache, dass ich nie weiß, was morgen kommt und dass jeder Tag ein einziges Abenteuer ist. Das ist wirklich sehr schön. Das ist auch in sämtlichen Branchen des Handwerks ist es so. Kein Tag ist. Kein Tag ist. bei Herausforderungen stellen können. Und das Schöne ist ja, wenn sich verschiedene Handwerker treffen. Also ich glaube, wir könnten alle einen tollen Roman schreiben, wo man lachen Auf jeden Fall. Und ich glaube wirklich jedes Handwerk erleben ist ein Buch. jedes Handwerk erleben. Deshalb machen wir den Podcast Handwerk erleben und erzählen diese Geschichten hier und schauen eben, dass wir. so viele Gewerke wie möglich bei uns auch mit abbilden können und da die Geschichten zu einzelnen Gewerken erzählen. Sandra, ich habe jetzt noch zum Abschluss vier kurze Fragen. Ich habe noch vier Begriffe und bitte dich da ganz kurz und knapp darauf zu antworten. Was bedeutet für dich Heimat? Auf der Schwäbischen Alp zu sein und nicht wegziehen zu können. Nie wegziehen zu können ist das tatsächlich auf der Schwäbischen Alp so. Ich glaube, ich habe schon die große Klappe, dass ich mir vorstellen könnte auszuwandern, aber hinkriegen kann ich es nicht, weil ich nach zwei Wochen Weinweh habe. Okay, also Schwäbische Alb bezeichnest du als Heimat. Nächster Begriff. Hast du irgendein Vorbild? Ich habe mehrere tatsächlich. Ja, sag mal. Viele starke Frauen von Bad Habens, aus meinem früheren Leben, so als Kind, Erwachsene, also tatsächlich mein Großtante-Großonkel aus der Familie. Und wirklich so starke Frauen, die für sich eingestandt sind und auch wirklich der Männerdomäne gestrotzt haben. Da bin ich schon ein bisschen Feministin. Nächster Begriff. bedeutet Glück für dich? Gesundheit und Liebe. Letzter Begriff. Hast du irgendein Motto? Nee, einfach lachen. Aber auch das ist auch ein Motto, ne? Nee, also egal wie du schon. Ganz ehrlich gesagt, wir vor kurzem auch gedacht.
Max Herrmannsdörfer: Wie ticke ich, egal wie düster das Leben sein kann und wie traurig alles ist, lachen kann man trotzdem. Ich wünsche dir weiter ganz viel Lachen. Danke, dass du das beibehältst und ganz viel Spaß weiterhin bei dir im Handwerk, in eurem Betrieb. Danke, dass du hier zu Gast warst bei uns. Ich danke dir ganz arg. Alles Gute und viele Grüße auf die Schwäbische Alb. Danke. Mach's gut. Ciao. Dir hat diese Folge gefallen? Dann abonniere diesen Podcast, keine Folge mehr zu verpassen. Wir freuen uns auch über eine 5-Sterne-Bewertung bei deiner Podcast-Plattform. Dieser Podcast ist eine Produktion der Handwerker Radio GmbH. Weitere Informationen findest du unter www.handwerker-radio.de
Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wurde unterstützt vom Holzmann Medienshop, deinem Partner in Sachen Fachmedien für Mittelstand und Handwerk.
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