#125 Tincon Special, Holz und Haare: Warum Handwerk sich lohnt
Shownotes
Holz und Haare: Warum Handwerk sich lohnt
Das war der Titel einer Paneldiskussion bei der Tincon 2025 in Berlin. Die Tincon ist eine Konferenz für Jugendliche und junge Erwachsenen und bietet ein wahnsinnig breites Themenspektrum mit Workshops, Diskussionsrunden und Vorträgen.
Handwerker Radio Moderator Max Herrmannsdörfer durfte die Gesprächsrunde mit Chiara Bülow, auszubildende Goldschmiedin, Isabelle Vivianne, Tischlerin und Content Creatorin und Fabian Gosselke, Friseur und Stylist, moderieren. Es ging darum, warum sich die drei für eine Ausbildung im Handwerk entschieden haben, welche High- und Low-Lights es gab und ob sie jungen Menschen ihren Berufsweg empfehlen können.
Der Paneltalk ist in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe entstanden – vielen Dank, dass wir diesen Talk nochmal ausspielen dürfen.
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Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wird unterstützt vom Holzmann Medienshop, deinem Partner in Sachen Fachmedien für Mittelstand und Handwerk. Herzlich willkommen zu dieser Folge von Handwerk erleben. Ich bin Max Hermannsdörfer und heute gibt es wieder eine Special Folge. Ich durfte Ende Mai bei der TINcon in Berlin eine Panel-Diskussion mit dem Schwerpunkt Handwerk moderieren. Die TINcon ist eine Konferenz für Jugendliche und junge Erwachsene und bietet ein wirklich wahnsinnig breites Themenspektrum speziell für junge Menschen. Der Panel-Talk Holz und Haare, warum Handwerk sich lohnt, ist in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe entstanden. Meine Gäste waren Chiara Bülow, auszubildende Goldschmiedin, Isabelle Vivian, Tischlerin und Content Creatorin und Fabian Gosejke, Friseur und Stylist. Und diesen Panel Talk bekommt ihr jetzt zum Nachhören. Viel Spaß! den Titel des Talks gelesen, sonst würde die hier glaube ich gar nicht sitzen und zwar dreht es sich Handwerk. Und ich würde sagen, ich komme aus einer handwerklich sehr begarten Familie. Also meine beiden Eltern sind Künstler und irgendwie war es normal, wir haben früh Schnitzen, Ton gelernt, haben gewisse Möbel geschaffen, haben die Elfte bei uns zu Hause glaube ich selber gebaut auch. Keine Ahnung, wollte ich ein Hochbett haben oder meine Schwester ein Regal, haben wir ab Holzschraubenfarbe gekauft und das auch selber gemacht. Und ich muss sagen, ich hatte auch immer sehr viel Spaß dran, aber irgendwie habe ich nie drüber nachgedacht. das vielleicht auch mal beruflich zu machen und irgendwie wird ja auch heutzutage so viel auf Masse produziert, dass ich jetzt auch selber gar nicht richtig wusste, okay lohnt sich das dann? Ich hab da irgendwie gar nicht drüber nachgedacht, aber unsere nächsten Penne-Gäste sind da ein bisschen informierter und auch richtig drin in der ganzen Sache und die werden euch jetzt erklären, wie sich das dann wirklich lohnt und wie das aussieht, wenn man sich eben heutzutage noch fürs Handwerk entschieden hat und deswegen bitte ich einmal auf die Bühne Fabian, Chiara, Max.
Max Herrmannsdörfer: Und die Tischlerin, ich hab noch deinen Künstlernamen aufgeschrieben, das tut mir leid. Aber ich wünsche euch ganz viel Spaß und einen großen Applaus.
Max Herrmannsdörfer: Ja, hallo zusammen. Vielen Dank für die nette Anmoderation und schön zu hören, dass du schon Berührungspunkte mit dem Handwerk hattest. Das kann ich mir vorstellen, geht vielen so, dass sie im familiären Umfeld, bei den Freunden irgendjemanden der aus dem Bereich Handwerk kommt, aber selbst nicht so genau wissen, was ist das überhaupt, was steckt alles drin. Und meine Gäste im Panel, die können es bestätigen, das Handwerk ist wahnsinnig vielfältig. Es gibt über 130 Ausbildungsberufe im Handwerk und Das geht wirklich von Holz über Haare bis hin zu Gold und damit komme ich zu meinen Panel-Gästen heute und ich darf ganz herzlich vorstellen den Fabian. Er ist ausgewilderter Friseur, mittlerweile auch Stylist und Make-up Artist. Du kannst gleich selbst ein bisschen mehr dazu erzählen. Die Chiara haben wir hier in der Mitte. Sie ist gerade in der Ausbildung zur Goldschmiedin. 20 Jahre alt, aus Regensburg. Der Fabi kommt aus Berlin und Links neben mir die Isabelle, sie ist ausgebildete Tischlerin und mittlerweile auch sehr erfolgreiche Content Creatorin in den sozialen Medien. Herzlich willkommen und Riesenapplaus für euch.
Max Herrmannsdörfer: So, und wir starten mal rein mit einer kleinen Schnellfragerunde. Fabi, wir starten mal bei dir. Was war dein schönster Moment in der Ausbildung? Okay, also wenn ich ganz ehrlich sein darf, als es vorbei war und man diesen Gesellenbrief in der Hand hat und man wusste, man darf jetzt selber entscheiden, was man machen möchte. Und es wird einem nicht mehr vordiktiert, wie du zu arbeiten hast, wann du zu arbeiten hast oder wie auch immer dein Umgang ist. Ich glaube, in der Ausbildung selber ist es der Moment, wenn es so Klick gemacht hat. Also wenn du merkst, ich habe das, was ich gelernt habe, habe ich verstanden und ich kann es jetzt auch umsetzen. Also in meinem Fall war es dann, ich habe jetzt verstanden, wie man Haare schneiden kann, okay, gut, da und da hinziehen, dann funktioniert das so und so. Oder färben funktioniert so und so, ich komme da ans Ziel, wie ich es mir vorgestellt habe. Und ohne dass mir jemand vorher genau gesagt hat, was ich tun muss. Also ich glaube, das war für mich das Interessanteste und das Wichtigste war so ab dem Moment, okay. Es hat geklickt, wir können das jetzt weitermachen, wir müssen nicht verzweifeln und dann als es vorbei war, war es noch schöner. Chiara, du bist noch mitten in der Ausbildung, du bist gerade im dritten Lehrjahr, hast noch ein paar Monate vor dir, aber bei dir sind die Eindrücke ja noch am frischesten. Was war so dein schönster Moment in der Ausbildung? Also mein schönster Moment in der Ausbildung bzw. meine Lieblingsmomente sind immer die, wenn ich die Kunden, die bei uns einkaufen oder für die ich Sachen anfertige in der Stadt sehe. und dann auch mit ihrem Schmuckstück sehe und dann denke ich mir so, cool, die tragen so Sachen von mir, die ich gemacht habe. Oder auch wenn die Kunden teilweise nach ein Wochen oder nach ein Tagen, nachdem sie was bei uns gekauft haben oder ich irgendwie eine Umarbeitung gemacht habe von einem Ring, noch mal zu uns kommen und sich dann wirklich noch mal so richtig herzlich bedanken, dass es richtig cool ist, dass jetzt den Ring endlich tragen können, weil jetzt wirklich perfekt auf sie passt. Und das glaube ich sind so meine Lieblingsmomente. Isabelle, übergebe mal an dich. Deine Ausbildung ist schon ein paar Jahre her, aber ich glaube, du kannst dich vielleicht schon auch ganz gut daran erinnern. Was war dein schönster Moment in der Ausbildung? Ja, also ich habe leider ähnliche Erfahrungen gemacht, bloß in einem ganz anderen Gewerk. Ich bin gelernte Tischlerin und hatte nicht das Glück, so eine wahnsinnig gute Ausbildung gehabt zu haben. Es war sehr patriarchisch, hierarchisch geprägt und deswegen hatte ich da auch sehr wenig Momente, die mir viel gegeben haben, wobei ich aber auch sagen möchte, dass es ganz, ganz viele tolle Tischlerbetriebe gibt.
Max Herrmannsdörfer: die auch insbesondere für Frauen ein ganz ganz toller Platz sind. Ich habe einfach nur da leider nicht so Glück gehabt. Was aber der schönste Moment war, war im Endeffekt zwei. Einmal als ich mein Gesellenstück gebaut habe. Als Tischlerin baut man ein Abschlussstück und darauf arbeitet man auch sehr lange hin. Man hat dafür eine gewisse Zeit und man muss es auch tatsächlich alleine machen. Das Gesellenstück war das erste, was ich in der Ausbildung jemals alleine machen durfte. Und es ist tatsächlich auch sehr, sehr, sehr, sehr gut geworden. Ich habe den zweiten Platz belegt. Und der zweitschönste Moment war, als ein Kunde mich gefragt hat, ob ich bei ihm zu Hause was reparieren kann. Da haben wir so ein großes Regal eingebaut und er hatte so ein kleines Schiffchen, was kaputt gegangen ist. Und ich habe ihm das repariert und er und seine Frau, die waren beide schon ein bisschen älter, waren so, so, glücklich darüber, dass ich dieses kleine Schiffchen zusammengeleimt habe. Das war so viel Wertschätzung, ich in meiner ganzen Ausbildung nicht bekommen habe. Das war auch ein sehr schöner Moment. Wir bleiben gleich bei dir und dem Tischlerhandwerk. Kannst du einmal ganz kurz erklären, was umfasst denn das Tischlerhandwerk überhaupt genau, damit das alle hier einmal verstehen und wissen, worüber sprechen wir? Das Tischlerhandwerk ist im Endeffekt so aufgebaut, dass man drei Lehrjahre hat im Prinzip. Man kann aber auch verkürzen, je nachdem, ob man sein Abitur gemacht hat oder nicht. Wer von euch hat Abi gemacht? Okay, also ihr alle könntet zum Beispiel die Tischler-Ausbildung auf zwei Jahre verkürzen. Wenn ihr mit eurem Chef sprecht und gewisse Vorkenntnisse habt und der cool drauf ist, dann geht es teilweise sogar in anderthalb Jahren. Das wissen aber ganz viele Leute nicht. Ich wusste es nicht, ich habe mich die drei Jahre durchgequält. ja, so ist es aufgebaut und im ersten Lehrjahr hat man so bestimmten Plan im zweiten Layer und im dritten Layer ist man tatsächlich nur damit beschäftigt das Gesellenstück zu bauen, wenn man jetzt die volle Ausbildung macht. Ansonsten ist es natürlich gestaffelter und kürzer. Okay, was war für dich der Grund, warum du dich für diese Ausbildung entschieden hast, auch wenn dir die Ausbildung dann ja nicht so stark getaugt hat? Ja, ich hatte das große Glück, dass meine Familie einen Handwerkshintergrund hatte. Es waren allerdings alles Maler.
Max Herrmannsdörfer: Mein Uropa war irgendwann mal ein Tischler, aber den habe ich nicht wirklich kennengelernt. tatsächlich kam aber so der Instinkt dadurch, ich zwei Wochen, also ich habe die Wahl gehabt wie jeder Studium oder Ausbildung. Und dann habe ich mich für ein Studium entschieden, das hieß Sozialökonomie. Und nach zwei Wochen in dem Studiengang habe ich halt gefragt, was kann ich damit in meinem Leben eigentlich machen? Und dann meinte die Professorin so, ja. Alles. Und dann war ich so, okay, alles ist irgendwie auch gleich bedeutend mit nichts. Und dann habe ich aber immer schon das Gefühl gehabt, so an der Ausbildung eigentlich will ich in diesem Schulsystem nicht mehr drin sein, da habe ich gar keine Lust drauf gehabt. Und ich habe es halt geliebt, mir so Möbel auszudenken oder auch als Kind schon das Playmobilhaus immer auszuräumen, neu einzuräumen. Ich habe gar nicht richtig damit gespielt, ich habe nur dieses Aus- und Einräumen gemacht. Bei Sims die Häuser gebaut, dann alle Sims gekillt, dann neue Häuser gebaut. Und so kam es dann quasi, dass ich irgendwie gedacht habe, Mensch, Tischler-Ausbildung, Familie hat was mit Handwerk zu tun, also war das schon so eine positive Stimmung und dann das Studium war scheiße. Also habe ich mich für die Tischler-Ausbildung entschieden. Was ja für junge Menschen immer ein Faktor ist, wie viel verdiene ich denn in der Ausbildung? Kannst du dazu was sagen, wie es bei dir damals war und weißt du vielleicht, wie es auch jetzt ist? Ja, also so lange ist es ja noch nicht her. Es hat sich nicht so viel verändert, aber man verdient tatsächlich unterschiedlich in den einzelnen Bundesländern. Bei mir in Hamburg war es so, dass ich im ersten Lehrjahr 550 Euro bekommen habe, dann im zweiten Lehrjahr 650 und im dritten Lehrjahr 750 Euro. Wie viel von Brutto? Tatsächlich ist gib noch was weg. Nee, da geht eigentlich... Ich meine mich zu erinnern, dass nicht viel wegging. Also die Versicherung, also die Krankenversicherung, die wird glaube ich nochmal drauf gerechnet, weil die Betriebe auch Förderungen bekommen quasi. Also es war wirklich das, was ich auch irgendwie auf meinem Konto hatte am Ende des Monats. Aber es ist natürlich trotzdem super wenig. Stokateure zum Beispiel verdienen schon im ersten Lehrjahr 1100 Euro.
Max Herrmannsdörfer: Das ist so bisschen besser bezahlt, aber mittlerweile suchen so viele Betriebe Azubis, dass man tatsächlich auch als Azubi eine relativ starke Verhandlungsposition hat, zu sagen, hey, ich finde die Ausbildung cool, aber mein Leben ist so und so und so, ist alles teurer geworden, würdest du mir auch 100 Euro mehr geben? Und sehr, sehr viele Betriebe machen das tatsächlich auch. Okay, also einfach auch mal selbstbewusst dran gehen und da mal schauen, was ist möglich. genau. Kiara, wir schauen mal zu dir. Du bist in der Ausbildung zur Goldschmiedin. Kannst du mal kurz erklären, was steckt da drin? Was steckt in der Ausbildung zur Goldschmiede? Ja, also ähnlich wie die Isabelle schon gesagt hat, wir haben auch drei Lehrjahre, also dreieinhalb und ich habe auch verkürzt, weil ich habe Abi gemacht vor zwei, drei Jahren und habe auf zweieinhalb Jahre verkürzt und habe quasi das erste Lehrjahr übersprungen und bin dann direkt ans zweite eingestiegen und natürlich dann auch mit dem Gehalt vom zweiten Lehrjahr angefangen und bei uns ist es tatsächlich nicht so, dass wir im dritten Lehrjahr schon die Gesellenstücke anfertigen. sondern wir müssen Mappen erstellen, zwei verschiedene mit zwei verschiedenen Entwürfen und die gehen dann an die Handwerkskammer, die entscheiden dann, ob es Vorschlag A oder B wird und den muss man dann in einer Prüfung machen. Also man dann Theorieprüfung und eine Woche lang die Gesellenprüfung, wo wir dann in der Schule, in der Werkstatt unser Gesellenstück bauen. Genau, ja. Da vielleicht noch mal zur Erklärung, also das Gesellenstück gehört zur Ausbildung dazu und man schließt die Ausbildung mit dem Gesellenstück auch ab. Genau. Das nur als kurze Erklärung, damit es alle auf dem Schirm haben. Jetzt hast du schon angesprochen, du bist dann direkt mit dem Gehalt des zweiten Layers eingestiegen. Wie viel ist das? Im zweiten Layer sind es 795 Euro brutto und es stockt dann 100 Euro pro Layer mehr auf. Also jetzt verdiene ich gerade im dritten Layer 895 brutto. Ähnlich wie bei dir. weiß nicht, viel ich in der Ausbildung für mich Das wäre schön gewesen. aber ich bin auch Anfang an klar, dass ich nicht so fürs Gehalt oder fürs Geldverdienen mache, sondern ich wollte das Handwerk lernen und dann dachte ich mir, okay, das ist ein Kompromiss, ich auf jeden Fall eingehen kann, weil sonst könnte ich auch einen anderen Job oder eine andere Ausbildung machen, wenn es mir ums Geldverdienen in den drei Jahren gehen würde. Wir schauen gleich, du zu deiner Ausbildung gekommen bist. Fabi, schauen einmal zu dir rüber.
Max Herrmannsdörfer: Du bist ausgebildeter Friseur, du hast mir aber vorher schon erzählt, Friseur, da denkt man eigentlich erst mal nur ans Haare schneiden. Aber da steckt ja noch mehr drin in diesem Handwerk. tendenziell, klar, grundsätzlich leere. Auch bei uns sind es drei Jahre. Ich habe auch nur zweieinhalb gelernt. Ich habe auch Abi gemacht und wollte eigentlich zwei Jahre machen. Dann kam Corona, da war es dann ein bisschen schwierig. Da fehlte sowieso eigentlich ein ganzes Jahr im Endeffekt. Und bei uns ist es auch. klassisch drei Jahre. Der Friseurberuf an sich ist das, was du erlernst. das ist grundsätzlich Haare färben, Haare schneiden, Styling und dazu kommen aber die ganzen Add-ons. Also danach musst du, wenn du bei uns im Job wirklich auf was reißen willst, du musst dir hinterher den Arsch aufreißen nach der Ausbildung, musst sehr viel Geld in die Hand nehmen und musst ein Seminar nach dem anderen machen, eine Weiterbildung nach dem anderen machen, weil du sonst tendenziell wirklich so diesen klassischen Friseurberuf beibehält und stehst halt dein Leben lang hinter dem Stuhl und dann wird das leider auch meistens nichts mehr, weil das heute einfach ein ganz ganz anderer Anspruch ist als noch vor 20 Jahren. Also du musst Eigeninitiative zeigen, in diesem Beruf weiterzukommen. Extrem, also du musst ein ästhetisches Empfinden haben, auch so ist es nichts, was du lernen kannst, wenn du kein Empfinden für Ästhetik hast. Also es ist überhaupt kein Job, klar, der funktioniert nach gewissen Grundregeln, aber die gewissen Grundregeln sind nach spätestens drei Jahren dann auch abgeschafft. Also du lernst quasi in unserem Beruf, das ist auch in jedem Seminar, ich war auch mal Trainer für ein Unternehmen und habe Farbe unterrichtet oder habe damit angefangen und es ist quasi so, du lernst den Grundsatz und dann spätestens im dritten Seminar danach sagen sie ja, vergessen sie mal, was sie im ersten gelernt haben, weil jetzt machen wir das anders, weil es gibt ja 80.000 Wege, ans Ziel zu kommen. Die Chemie steht dir halt ein bisschen im Weg, aber auch da gibt es Mittel und Wege, die zu umgehen. Das ist dann nur das, was du halt nicht in der Ausbildung lernst, sondern was du halt erst danach lernst. Okay. Jetzt hat das Friseurhandwerk, Image, da wird man sehr schlecht bezahlt. Das ist auch so. Das kannst du bestätigen. Ich kann das leider bestätigen. Also es ist besser geworden. Ich muss sagen, ich habe 2018 angefangen nach dem Abi. Ich bin, wie Saber schon gesagt hat, Bundesland unterschiedlich. Also in NRW, ich herkomme, ist es mehr. Ich bin aber hier nach Berlin gezogen, habe dann hier die Ausbildung gemacht. Ich habe angefangen 2018 mit 265 Euro netto im ersten Lehrjahr und hatte dann im dritten Lehrjahr, also im zweieinhalbten quasi,
Max Herrmannsdörfer: hatte ich irgendwie 404 Euro. Das ist jetzt ganz wenig, das ist auch mittlerweile mehr. Also mittlerweile pendelt das sich so bei 580 bis 800 irgendwas, 900 ein. Bei uns ist tatsächlich nicht so, dass unterschiedliche Betriebe krass unterschiedlich zahlen, weil eigentlich kein Frisörunternehmen dieser Welt hat wirklich viel Geld und die lassen sich da auch im Normalfall nicht drauf ein. Also entweder du brauchst ein reiches Elternhaus oder, das habe ich damals auch gemacht, du kannst dir eine Berufsbe- Beihilfe vom Staat holen. Das ist quasi wie so ein Azubi-Barfag, aber du musst es nicht zurückzahlen. Und da habe ich dann mit einem Monat irgendwie 600 Euro bekommen und konnte dann meine Wohnung hier Berlin bezahlen und mir ein gutes Leben machen in der Ausbildung. Deswegen, also das funktioniert alles. Man sollte sich davon auf jeden Fall nicht abschrecken lassen. Im Idealfall wohnt man vielleicht noch zu Hause, wenn man diese Ausbildung macht, weil das kann ich sehr empfehlen aus finanziellen Gründen. Aber wenn das nicht der Fall ist, wie bei mir damals, es gibt immer Mittel und Wege, alles zu finanzieren irgendwie. Also da sollte man sich nicht von abschrecken lassen. Ich finde es ist immer für das eigene Ego ein bisschen blöd, wenn man da 40 Stunden kloppt und also uns im Job ist es auch nicht mit der normalen Arbeitszeit getan leider. Oft am Wochenende mal. Oft am Wochenende, also Samstag sowieso Standard. Du hast oft keine zwei zusammenhängenden freien Tage. Also es ist schon nicht ohne. Aber wenn man daran Spaß hat, dann macht man das auch mit und dann ist das auch voll fein. Wo wir beim Grund sind, warum du es überhaupt gemacht hast wahrscheinlich, oder? Ja, genau. Eigentlich wollte ich auch mal studieren. Ich habe auch mein Abi gemacht und war auch sehr guter Schüler und war dann so, ich möchte studieren und wollte eigentlich Mode studieren. Da dasselbe Thema, das kann sich ja keiner leisten, der nicht ausreichend im Elternhaus kommt. Dann habe ich das angefangen und alles Mögliche und Mappen und mich überall beworben und war dann so, am Ende so, ich hätte irgendwie einen 70.000 Euro Kredit gebraucht, das Studium zu finanzieren, weil auch da Abschlussprüfungen und so, brauchst Unmassen an Material. und hab dann gesagt, nee, das ist nicht drin. Das will ich auch einfach nicht. Ich komm irgendwie anders in diesen Modezweig rein. Ja, und hab dann gesagt, was kannst du noch? Und dann war ich so, ja, Haare kannst du eigentlich ganz gut. Das liegt in der Familie, meine Oma auch und auch noch viel mehr Verwandte von mir auch. Und dann war ich so, das mach ich. Und dann hab ich aber gesagt, das mach ich hier aufm Land, weil dann endlich bei Oma in einem Haarstückchen und muss Dauerwelle drehen, was leider einfach wirklich aufm Land so ist. Bin dann nach Berlin gezogen, weil ich gesagt hab, das krieg auch hin. Ich find's ganz spannend, dass alle hier im Panel
Max Herrmannsdörfer: das Abitur gemacht haben und sich dann trotzdem auch für die handwerkliche Ausbildung entschieden haben. Manchmal über Umwege, aber letztendlich doch alle dann für die Ausbildung. Und ich glaube, das ist auch ein ganz wichtiges Zeichen an euch, die jetzt hier im Zuschauerraum sitzen. Man kann auch mit einem Abitur eine Ausbildung starten und kann auch im Handwerk eine Ausbildung starten und da viel Spaß dran haben. Ich reime ich aber, vielleicht persönliche Side Story kurz, ich reime ich damit ein in das Geringverdienen während der Ausbildung. vor zehn Jahren die Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann gemacht. Ich habe damals 350 Euro im ersten Lehrjahr bekommen. Brutto. Also das hat sich zum Glück alles geändert und es gibt mittlerweile Regelungen, eine Mindestausbildungsvergütung, dass diese ganz krassen Niedriglöhne nicht mehr an der Tagesordnung stehen und ich glaube das ist auch wichtig, die Ausbildung an sich attraktiv zu halten. Chiara Ich würde dir gerne noch ein paar Fragen stellen. Für euch die Info, falls ihr Fragen habt, dann gut abspeichern. Wir machen am Ende ein kleines Q &A. Also haut später alles raus, was euch auf der Seele brennt. Chiara, ich habe bei dir, bei Social Media ganz viele Kommentare gelesen. Ich finde gar keinen Ausbildungsplatz als Goldschmiedin. Es ist offenbar sehr schwer. in diesem Handwerk eine Ausbildungsstelle zu finden, obwohl es bei vielen glaube ich ein cooler Job wäre. Viele interessieren sich dafür, aber finden da keine Stelle. Wie hast du deinen Ausbildungsplatz damals gefunden? Also für mich war von Anfang an klar, wenn ich mich für die Ausbildung bewerbe, dann will ich auf jeden Fall wegziehen. Bereue ich vielleicht jetzt auch im Nachhinein ein bisschen, dass ich nicht mehr zu Hause wohne. Aber ich habe dann direkt in anderen Städten geguckt und wollte auf jeden Fall weg, weil auch meine ganzen Freunde, die alle angefangen zu studieren. studieren, da jeder zieht natürlich in andere Städte und dann dachte ich mir so, warum nicht auch, wenn man eine Ausbildung macht, wegziehen? Also ich kannte das gar nicht so, dass Leute für eine Ausbildung wegziehen und dann habe ich angefangen mich so für die Ausbildung zu informieren, habe da meine Bewerbungen angefertigt, so wie ich dachte, dass es für die Betriebe gut ankommen kann und habe dann tatsächlich so circa 30 Betriebe angeschrieben in den verschiedensten Städten und habe E-Mail geschrieben, habe
Max Herrmannsdörfer: hinterhertelefoniert und bin teilweise auch in die Städte gefahren und bin persönlich in die Betriebe reingegangen und habe dann letztendlich von den ganzen 30 Betrieben zwei Rückmeldungen bekommen, dass ich Probe arbeiten kann und das war dann auch in zwei verschiedenen Städten und dann habe ich da Probe gearbeitet und die waren auch super unterschiedlich, also Probearbeiten würde ich auf jeden Fall auch immer so empfehlen oder Praktikum auch. Also ich habe nur Probe gearbeitet und gar kein Praktikum gemacht, aber habe da dann auch sofort gemerkt, es wirklich was ist, was mich wirklich gefallen könnte und genau, bin dann aber letztendlich beim richtigen, für mich richtigen Betrieb gelandet und bei dem ich auch super viel lernen darf. Da hast du aber schon ordentlich Durchhaltevermögen bewiesen. Wenn du sagst 30 Bewerbungen über verschiedene Regionen hinweg. Total, Schon krass. Ist dann die Ausbildung jetzt so, wie du sie dir vorgestellt hast, was du für ein Bild hast von diesem Beruf? Also das Arbeiten ist auf jeden Fall das ganze Handwerkliche, was ich mache. Das habe ich das erste Mal beim Probearbeiten gehabt. Ich hatte das erste Mal eine Säge, eine Feile und irgendwie was gelötet. Das habe ich davor noch nie gemacht und wusste dann direkt, dass das auf jeden Fall etwas ist, was mir Spaß machen kann. Das kann ich jetzt noch bestätigen. Das ist wirklich super viel Spaß macht. Womit ich aber bisschen zu strugglen hatte, vor allem am Anfang von der Ausbildung, waren diese 40 Stunden. Und 40 Stunden Handarbeit, also wirklich so acht Stunden am Tag am Werktisch sitzen. Und das habe ich davor überhaupt gar nicht überlegt, wie anstrengend das auch sein kann. Und die ersten Wochen waren dann wirklich so zum Reinkommen ziemlich hart. Also ich hatte wirklich krasse Rückenschmerzen und Schultern und alles. Aber das hat sich dann tatsächlich auch nach einer Zeit gut eingependelt wieder. Okay. Und du hast dir daheim eine eigene kleine Werkstatt eingerichtet. Genau, ja. Aber jetzt sagst du 40 Stunden arbeiten. Ja, das merkt man irgendwann. Aber dann machst du in deiner Freizeit ja trotzdem noch weiter, oder? Ja, ich versuch's. Also manchmal brauch ich auch eine Pause. Aber ich setz mich tatsächlich oft dann danach noch hin und arbeite so in ganz kleinen Steps eine Stunde, zwei Stunden noch an einem Schmuckstück und das Schmuckstück entsteht dann innerhalb von zwei Wochen oder so. Oder am Wochenende halt oder in der Freizeit, ja, im Urlaub oder so, genau. Die Frage, die von der Community, von der U21-Community hier von der TinCorn auch kam, darfst du eigene Stücke
Max Herrmannsdörfer: behalten. denke, die, du in deiner eigenen Werkstatt machst, die darfst du auf jeden Fall behalten. Genau, das ist mein Material, das habe ich auch alles selber gezahlt. Das kommt ganz drauf an auf den Betrieb. Ich habe einen super chilligen Chef, der hat mir jetzt tatsächlich auch am Donnerstag das Anband hier geschenkt. das also es kommt wirklich drauf an und ganz am Anfang die ersten Stücke so ein, zwei durfte ich auch behalten, weil die natürlich noch nicht so perfekt waren, dass man sie jetzt ins Schaufenster legen kann und wenn man in Silber arbeitet, ist der Materialpreis eh nicht so hoch und dann war der bei mir immer so, das darfst du behalten, das kannst du auf jeden Fall mitnehmen und so. Aber kommt ganz auf den Betrieb an, tatsächlich. Fabi, auf den Betrieb kommt es wahrscheinlich auch an, wie viel man in der Ausbildung arbeiten darf. Du hast gesagt, man muss sich danach weiterbilden, selbst und muss viel Eigeninitiative zeigen. Ist es so, dass man der Ausbildung tatsächlich wenig am Kunden arbeiten darf? Das ist relativ unterschiedlich, wo du landest. Also auch wie bei allen Ausbildungsberufen, der Betrieb ist hinterher das, was es entscheidet, was wie gut deine Ausbildung ist oder nicht. Hast du einen Betrieb, der sich sehr für Auszubildende interessiert, wie da, wo ich jetzt arbeite zum Beispiel? Wir haben eine Auszubildende, wir sind 13 Leute und jeder macht diese Ausbildung. Also ich leite zum Beispiel unsere Ausbildung und mir ist es super wichtig, dass unsere Azubis nicht so lernen, wie wir es alle mussten, sondern dass die wirklich da nach drei Jahren rausgehen und sind quasi Friseure mit technischem und fachlichem Wissen. Bei mir damals war es leider nicht so. Also ich habe auch einmal den Betrieb gewechselt. sollte man auch gar keinen Schiss vorhaben. Wenn das nicht läuft in dem einen Jahr, dann suchst du dir halt einen anderen. Also es kann dir keiner, du bist so lachend frei als Azubi, wenn du sagst, du gehst, dann gehst du. Bei uns war es damals sehr, ich habe sehr elitär gelernt und so sehr in so einem Luxussegment und wir durften nicht viel machen. Also wir haben mal so bisschen Farbe aufgetragen, ich habe drei Jahre Haare gewaschen. Viele Betriebe benutzen sich halt auch so als billige Putzkraft. Das ist leider so, das ist auch besser geworden, seit es nicht mehr so viele Azubis im Friseurhandwerk gibt. ich hab damals, wir waren damals in Berlin irgendwie sechs Klassen und jetzt sind es drei. In Berlin? Ja, für ganz Berlin. Also du in Berlin ein Oberstufenzentrum, da gehst du hin und machst da dann deinen schulischen Teil. Es sind mittlerweile auch mehr Schultage als bei mir damals, was auch gut ist. Deswegen ist es sehr betriebsabhängig.
Max Herrmannsdörfer: Es kann aber schön sein. Man muss da die Augen aufhalten und sich nicht blenden lassen von großen Namen und so was. Das habe ich nämlich auch gemacht und es war nämlich nicht so gut. Das ist hinterher schön für die Vita. Aber es bringt dir für die Ausbildung überhaupt nichts. Deswegen mitarbeiten, teils teils, eigene Kunden eigentlich gar nicht. Also sei denn du bist halt wirklich in so einem Cut-and-Go-Laden und im dritten Lehrjahr, hauen die dir einen Schnitt nach dem anderen rein, weil es da nicht auf Perfektion ankommt, weil die Leute den Preis auch nicht zahlen. Aber insofern du in einem luxuriöseren Segment bist oder auch das, was mittlerweile eigentlich der Normalstandard sein sollte für Friseure, wirst du in der Ausbildung nicht viel Kunden bedienen. Was du aber machst, ist natürlich Modellarbeit und du hast ja dann auch so was wie Puppenkörpfe. Du kannst ja schon üben. Wenn du gut trainiert wirst von deinen Kollegen oder Ausbildern, dann ist das auch völlig fein. Aber auch wir arbeiten ja Gesellenstücke. Das sind dann zwar nichts, was wir vorbereiten, aber wir machen das dann den Tag. unserer Prüfung. Unsere Prüfung geht so acht, neun Stunden. Du hast mehrere Steps. Wir sind auch auf zwei Prüfungen aufgeteilt nach anderthalb Jahren und nach drei Jahren, weil einfach der Umfang zu groß ist. Wir machen eine klassische und eine moderne Prüfung. Und das arbeitest du ja auch an Menschen. Und da musst du dir halt deine Opfer suchen, deine besten Freunde und Familie, die zuverlässig sind. Und dann kriegen die das auf den Kopf, was die Prüfungskommission gerne sehen möchte. Das sind dann unsere Gesellenstücke. Wenn ihr mal gefragt werdet, hey, könnt ihr mal Modell stehen für mein Gesellenstück, dann sagt dazu. Das hilft dem Friseur Azubis wirklich sehr, sehr stark und seid da solidarisch mit euren Freunden, mit bekannten Freundinnen etc. Fabian, es ist aber ganz toll, dass du jetzt selbst die Ausbildung auch mitbegleitest bei dir im Betrieb, weil so kannst du es ja wirklich ganz anders vermitteln, als du es gelernt hast. Kannst du mal kurz knapp ein, zwei Beispiele nennen. Was setzt du denn jetzt? persönlich in der Ausbildung anders als du es gelernt hast? Also was ich anders umsetze mit meinen Auszubildenden oder meiner Auszubildenden ist quasi, die sind nicht meine Handlanger. Die sind meine Assistenz, aber die sind nicht mein, die sind nicht mein Rollen hinter mir her. So wir sind da sehr akrib, wir haben keine Hierarchien bei uns im Salon. Klar haben wir jemanden, dem die Bude gehört, aber grundsätzlich, wir haben niemanden, der vorgesetzt ist oder so. Also bei uns sind alle auf einem Level, wir haben alle ein ähnliches Alter. Das ist ganz wichtig, also es gibt
Max Herrmannsdörfer: sehr flache Hierarchien, die sind nicht nur zum Putzen da. Die dürfen uns assistieren, die dürfen völlig mitarbeiten. Natürlich machen die keine eigenen Kunden, aber die machen mit uns Extensions raus, die strenen mit uns. Natürlich aufräumen, putzen, das gehört halt dazu, weil wir sind ein Handwerk, es fällt viel Dreck an und es ist halt nicht wie in einer Werkstatt, dass es nicht schlimm ist, wenn es dreckig ist, weil es kommt kein Kunde rein, aber bei uns muss ja immer sauber sein. Da gehört dann sowas wie Kaffeekuchen und so einen Scheiß halt auch dazu. Aber das macht bei uns auch jeder selber. Also es ist nicht nur, dass du dafür abgestellt wirst. Du machst nicht nur drei Jahre Haare waschen. Und ich leg sehr viel Wert darauf, dass wenn trainiert wird und geübt wird, dass das in einem Rahmen ist, nur das gemacht wird, nichts anderes drum rum passiert und das wird auch so lange durchexerziert und erklärt, bis es sitzt. Und ich leg viel Wert darauf, dass es, also ich und meine Kollegen auch, ich erkläre, dass so lange bis verstanden ist, warum das gemacht wird und nicht wie bei uns damals, du machst das, weil man macht das so. sondern es ist wirklich, ich erkläre, warum nehme ich jetzt das, warum färbe ich so oder warum ziehe ich die Haare dahin und schneide sie da ab. So, ich möchte, dass die verstehen, wie unser Handwerk funktioniert und nicht, dass sie das haben wie ich damals oder viele andere, dass sie sich danach hinsetzen, hunderte Euro ausgeben, sich den Kopf zerbrechen stundenlang, um zu verstehen, wie unser Handwerk funktioniert, weil das ist nicht nur bisschen Haareschneiden, das ist so viel mehr und das ist so fachlich anspruchsvoll auch und das hat sich auch in den letzten 10, 20 Jahren so krass geändert. Du kannst da nicht mehr mithalten, wenn du dir nicht Mühe gibst. Also das ist glaube ich der große Unterschied. Ich lege sehr viel Wert darauf, dass die nach drei Jahren da rausgehen und die sind top Friseure. Und es ist eine sehr wertschätzende Umgangsweise, du mit deinen Azubis, so wie ich es jetzt raushöre, pflegst. Da ist nicht von oben herab, sondern wirklich auf einer Ebene. Und nur so macht die Ausbildung dann auch Spaß, gelingt die Ausbildung. Und nur so hat man auch danach die Möglichkeiten, sich weiterzubilden, weiterzumachen, sich... vielleicht irgendwann selbstständig zu machen. Wo ich zu dir komme, Isabelle, du bist Tischlerin, du hast dich selbstständig gemacht als Tischlerin, du machst gleichzeitig noch Social Media, du bist Content Creatorin. Kannst du einmal erklären, wie viel deines Tages ist Handwerk, wie viel ist Content Creation und wie viel fließt vielleicht ineinander? Also tatsächlich ist es im Moment so, dass die Selbstständigkeit so bisschen, ich will nicht sagen, pausiert ist.
Max Herrmannsdörfer: Aber dieser Prozess dauert bisschen länger. Ich habe meine Prototypen im letzten Jahr alle gebaut, die dann in meinem Onlineshop vertrieben werden sollen. Aber ich baue gerade ein Haus in Griechenland. Das mache ich mit meinem Partner zusammen, der aber kein Handwerker ist, deswegen liegt die meiste Arbeit dann bei mir. Aber da bin ich gerade super viel aktiv und begleite das auf Social Media. Das heißt, die meiste Zeit meines Tages ist tatsächlich Handwerk, aber anders als man sich das jetzt gerade vorstellt. Und dann werde ich ab Ende des Jahres quasi in die Möbelproduktion gehen, habe jetzt eine neue Werkstatt. Das war auch einer der Gründe. hatte eine, das hat dann nicht funktioniert, da musste ich nochmal umziehen, jetzt muss ich alles neu einrichten. ist halt auch nicht mal eben so, also Tischler und sich damit selbstständig zu machen, ist halt doch ein sehr intensiver Beruf, weil man nicht wie Maler mit seinem Pinsel und der Farbe losgeht oder ein Friseur mit seinen Scheren, sondern man hat halt eine Kreissäge, eine Absauganlage. Man muss halt irgendwie tausend Handmaschinen haben, man braucht einen großen Raum und es ist halt alles so sehr aufwändig, sag ich mal. also hält mich jetzt nicht davon ab, das zu machen oder so, sondern ich liebe meinen Beruf und ich will das auch unbedingt umsetzen. Genau und Social Media, das Thema kam quasi, weil ich damals keine weiblichen Vorbilder gehabt habe, die ich irgendwie auf Social Media gefunden habe im Bereich Tischlerhandwerk. und mir überhaupt die Frage gestellt habe, kann ich als Frau überhaupt eine Ausbildung im Handwerk machen? Schaffe ich das, die Tischlausbildung zu machen? Und dann musste ich halt irgendwie so bisschen auf gut Glück anfangen und hatte auch in der Ausbildung keine Frauen, die ich fragen konnte, ob manche Sachen gerechtfertigt sind. Und im Zweifelsfall habe ich dann immer gedacht, dass ich das Problem bin, weil ich bin ja die Frau und ich bin ja nicht gemacht fürs Handwerk und ich mache mich jetzt nur irgendwie dazu und deswegen ist mein Weg härter. Ich hoffe, man versteht das, weil Man kann es eigentlich nicht verstehen, weil es nicht der richtige Gedanke ist. Aber ich hatte diesen Gedanken, weil ich halt niemanden hatte, den ich fragen konnte. Und dann habe ich mir gedacht, okay, ich will irgendwie nicht, dass Frauen so lost sind, die aber eigentlich das Gefühl haben, ich hätte schon Bock da drauf. Und deswegen habe ich dann den Social Media Kanal gemacht und versuche halt, junge Frauen so bisschen an die Hand zu nehmen, aber auch junge Männer, ihnen auch zu zeigen, so, hey, du hast ein Recht darauf, vernünftig in der Ausbildung behandelt zu werden.
Max Herrmannsdörfer: und natürlich auch, einfach so Spaß zu haben zusammen. Also das Hausprojekt macht wahnsinnig viel Spaß. Das Handwerk oder das Tischlerhandwerk ist einfach auch ein Bereich, wo man unfassbar selbstständig und autark wird. Also ein Haus zu bauen ist so teuer und wenn man es selber macht, dann spart man so viel Geld. Wer kann sich das heute noch leisten, eine Wohnung oder ein Haus auszubauen? Und es ist halt so ein krasser Gamechanger für mich, dass ich das halt alles selber machen kann. Und das ist, glaube ich, auch so... einer der größten Pro-Argumente, sich fürs Handwerk zu entscheiden. Und ich gehe davon aus, du machst dann in Griechenland auch mehr als reine Tischler arbeiten, sondern bist da generell handwerklich aktiv. Kann man irgendwas wandauf stemmen, verputzen etc. Das ist dann ja alles Tagesordnung aktuell. Ja, wenn du eine Ausbildung im Handwerk gemacht hast, dann kriegst du halt so ein generelles Verständnis auch fürs Handwerk. Du hast halt gar nicht mehr so eine große Scheu davor, irgendwie einen Steinboden zu verlegen. Ich habe dann zum Beispiel meinen eigenen Steinboden verlegt. Ich habe jetzt die Decken abgehangen, verspachtelt und da die Kabel reingezogen, um irgendwie Deckenstrahler zu haben. Dann am einen Bereich so einen Kronleuchter hin, den ich dann irgendwie auf der Flohmark kaufe in der Tee. Und das habe ich halt alles so selber vorbereitet. Dann irgendwie lernst du, wie du mit Vago-Klemmen irgendwie Kabel verlängerst, um mehr Anschlüsse zu haben. Also es sind halt so kleine Sachen, wo man einfach so den Mut bekommt. selbstständig zu sein und es einfach anzugehen. Ich glaube, das ist auch der größte Faktor gewesen. Ich habe durch das Handwerk so ein krasses Selbstbewusstsein bekommen und ich hatte dieses Selbstbewusstsein vorher nicht. Und ich weiß auch, ich war letztens in der Schule, dass das heute generell so ein Thema ist, bei vielen jungen Leuten so überhaupt selbstbewusst zu sein. Man kriegt es halt nur ganz, ganz schwer beigebracht. Und wenn du aber zum ersten Mal mit deinen eigenen Händen was erschaffen hast und das warst nur du und niemand hat dir dabei geholfen, dann ist es so ein Motivations-Push, wo man sich denkt, mein Gott, das hab ich gemacht, dazu bin ich in der Lage. Eine Frage aus der Community, wie sieht es aus bei dir, Social Media und Handwerk, auch was Einkommen betrifft, verdienst du über Social Media dein Hauptgeld oder ist das immer noch Teil des Handwerks? Ja, also dadurch, dass ich im Moment keine Möbel selbst verkaufe, ist quasi Social Media meine Haupteinnahmequelle gerade.
Max Herrmannsdörfer: Aber auch da, ich baue ja Sachen, sie auf Social Media zu zeigen. Das eine würde ohne das andere nicht funktionieren. ist so Hand in Hand. Ich habe nur gerade den Luxus, dass die Sachen, die ich baue und auf Social Media zeige, für mich sind. Das ist auch ganz schön. Das wird aber auch nicht für immer funktionieren. Ich würde auch immer lieber Handwerkerin sein und als Tischlerin arbeiten, als Influencerin zu sein. sehr sehr sehr anstrengend und das macht mir lange nicht so viel Spaß wie das Handwerk. Auch hier Frage aus der Community, würdest du das Handwerk für die Content Creation aufgeben? nein, in einer Million Jahren nicht, auf keinen Fall. Aber auch dein Weg zeigt ja jetzt, was man mit dem Handwerk auch machen kann. Selbstständig sein, sich selbst auch zeigen, als Marke auch aufbauen, auch das eine Möglichkeit und dieses Selbstbewusstsein, das man durchs Handwerk bekommt, das ist wirklich ganz stark. Man profitiert davon von dem Geil Netzwerk, ich kenne das selbst von vielen Events, das ist wie ein Klassentreffen, wenn man sich bei einem Event trifft, egal aus welcher Branche man kommt. Ja, also das muss ich auch sagen, im Handwerk, es ist zwar hart und der Umgang ist auch so bisschen rough, aber das ist nicht unhöflich und ich glaube gerade Berliner verstehen das so, Berliner haben ja auch so ein bisschen so eine kotterige Art, aber es ist so. Aber es ist so wirklich, dass so viel Wertschätzung füreinander und man ist nie alleine, wenn man sich fürs Handwerk entscheidet. Man wird nie im Stich gelassen. Ich kann, ich habe so viele Handwerker, die ich kenne, die sofort am nächsten Tag mir helfen würden, irgendwie eine Elektrik zu verlegen oder mir ein Tool auszuleihen oder sonst irgendwas. Weil Handwerk einfach wirklich so, also ja, man hält wirklich krass zusammen und das, ja, das ist auch unfassbar schön. Ja, ist wirklich auch einzigartig, ich sagen. Gewerke übergreifend. Ein richtig schöner Grund auch ins Handwerk zu gehen. Kiara, du hast noch ein paar Monate Ausbildung. Weißt du schon, wie es danach weitergeht für dich? Ja, also ich weiß tatsächlich noch gar nicht, wie es für mich weitergeht. Ich habe verschiedene Richtungen, die mir so Kopf rumschwirren. Ich kann natürlich noch mein Studium dranhängen, was mit dem ganzen Goldschmiedebereich zu tun hat, also so ein Studiengang.
Max Herrmannsdörfer: Das gibt es an der Akademie der Bildenden Künste, Schmuck und Geräte heißt das. da wäre es natürlich, die Goldschmied-Ausbildung ist eine super Grundlage dafür. Ich sehe mich auch vielleicht in fünf Jahren noch den Meister machen, also auf jeden Fall nicht direkt nach meiner Gesellenprüfung. Aber jetzt, was jetzt so mein Fair-Rid in meinem Kopf ist, ist tatsächlich ins Ausland zu gehen und da dann tatsächlich für ein paar Wochen oder für ein paar Monate über eine Sommerzeit oder so zu arbeiten und das erstmal auszuprobieren. Auch das hier, ein super Grund ins Handwerk zu gehen, weil Handwerk wird auf der ganzen Welt gebraucht. Du brauchst überall Tischler, Brauchst Goldschmiede, brauchst überall Friseure und Stylisten. Also auch da, weltweit seid ihr super ausgebildet, ihr einen Job im Handwerk habt. Und auch super interessant dann halt in den verschiedenen Ländern zu sehen, wie das nochmal, also klar jeder lernt so das gleiche Grundhandwerk, aber das ist trotzdem nochmal so verschieden und auch in den Kulturen total unterschiedlich, wie dann das Ganze da entsteht auch, also super spannend. Wir kommen schon Richtung Ende und wir kommen gleich zu euren Fragen. Ich habe davor noch eine schnelle Frage an jeden von euch und bitte euch da auch kurz und knapp darauf zu antworten. Fabi, wir starten mal bei dir. Auch wenn du gesagt hast, die Ausbildung war hart, du bist ja jetzt trotzdem glücklich in dem, was du machst. Was würdest du sagen? Warum hat es für dich am meisten gelohnt, die Ausbildung im Handwerk zu machen? Ich glaube, es hat sich am meisten gelohnt, weil ich nun da angekommen bin, wo ich mal hin wollte. laufe auf den Fashion Weeks rum, ich bin bei den Shoes dabei, ich arbeite mit ganz vielen tollen Künstlern zusammen. Ich mache Red Carpet Styling, du lernst super viele Menschen kennen und du bist sehr viel unterwegs. Du musst dich noch bisschen durchbeißen. Wie gesagt, wenn du guten Betrieb hast, ist geil. Wenn nicht, dann wechseln oder Zehne zusammenbeißen. Du kannst danach so viel geilen Scheiß damit machen und du bist überhaupt nicht mehr festgelegt auf eine Sache. Wir sind super divers. kannst quasi, also habe auch Freundinnen, die haben dann aufgehört, die sind dann zu einer Agency gegangen, die machen nur noch Make-Up-Jobs, die haben aber das Handwerk grundsätzlich schon mal gelernt und das ist halt so. Also du bist super breit aufgestellt und bist nicht nur festgefahren in eine Richtung. Ja. Chiara, kurz und knapp, warum lohnt sich die Ausbildung für dich? Also ich habe durch die Ausbildung, generell durch das Handwerk, einen super vielseitigen Alltag und wie Isabelle vorhin schon gesagt hat, du, am Ende des Tages hast du was mit deinen Händen erschaffen und du siehst das Ergebnis so. Du siehst immer was, greifbar ist und was einen Wert hat.
Max Herrmannsdörfer: Und es bleibt auch einfach immer spannend, weil jeder Kunde, jedes Schmuckstück immer so neue Herausforderungen mit sich bringt und deswegen will ich auf jeden Fall sagen, es lohnt sich für mich. Ja, also einem steht als Handwerker oder Handwerkerin die ganze Welt offen. Man hat hunderte von Berufsmöglichkeiten, ob man jetzt als Tischler oder Tischlerin arbeitet oder in einen anderen Bereich geht. Man wird selbstbewusst, man wird selbstständig. und man hat auch tatsächlich sehr, sehr, sehr gute Verdienstmöglichkeiten. Handwerk hat nicht nur goldenen Boden, sondern Platinum-Boden. ja Leute, also wenn ihr irgendwie finanziell unabhängig werden wollt, dann gründet einen Handwerksbetrieb. So, und jetzt darf ich zu euch schauen. Wer hat eine Frage an die drei Gäste hier? Ja, in der Mitte. Der Würfel kommt, geflogen. Ich musste einmal in dieses schwarze Loch reden. Ja, gehört. Ich habe eine Frage an Isabelle und Chiara. Fabian, dich frage ich nicht, weil meine Tante ist Friseurin, da habe ich schon so bisschen Einblick, deswegen interessiert es mich bei euch beiden. Und zwar wollte ich fragen, ist man typischerweise selbstständig oder angestellt nach eurem Ausbildungen? Und Verdienstmöglichkeiten hast du schon angedeutet, aber was ist so realistisches Gehalt in den Szenarien? Jemals könnt ihr das irgendwie so zusammenfassen? Vielleicht kurz und knapp. Willst du anfangen? Ja, also es ist auf jeden Fall gängig, so was ich mitbekommen aus der Goldschmied-Babel, dass die meisten erst mal angestellt arbeiten und dann vielleicht auch den Meister machen, obwohl man auch keinen Meisterzwang mehr hat. Weiß nicht, ist es bei euch auch so? Habt ihr Doch, doch, wir haben einen Meister. Okay, aber bei ist es nicht mehr so. Also du kannst einen Betrieb eröffnen, du kannst ausbilden, ohne den Meister zu machen und deswegen machen das tatsächlich ganz viele nicht mehr und arbeiten erst mal noch so ein, zwei Jahre angestellt und dann fangen die langsam an, so in die Selbstständigkeit zu gehen und kommt dann natürlich vom Gehalt auch ganz drauf an. Die ganzen Einflussfaktoren dann halt. Die Selbstständigkeit ist schwierig, das Gehalt, sagen wir mal, zu definieren. Ist schwer, ja, aber ist ganz unterschiedlich. Also bei uns ist es so, dass es auch gängig ist, erst mal als Geselle oder Gesellen zu arbeiten und man hat dann die Option, eben noch einen Meister oder Meisterin zu machen.
Max Herrmannsdörfer: Da ist es eben so, dass man mit dem Meister sich alleine selbstständig machen kann. Du kannst aber auch einen Betrieb in einem Zusammenschluss gründen, wo du zum Beispiel, es gibt im Moment Tausende von Betrieben, die Nachfolger suchen. Du kannst quasi einen Betrieb übernehmen, wo ein Meister schon angestellt ist und dann musst du auch selbst keinen Meister haben. Das ist so ein Weg, wie man das umgehen kann. Und mal so eine grobe Einschätzung, also ein Betrieb mit ungefähr 60 Leuten macht im Jahr 40 Millionen Umsatz. im Tischlerbereich. Also es ist eine Hausnummer. Es kommt natürlich was weg und so. Man hat keine 40 Mille auf dem Konto, aber trotzdem, Verdienstmöglichkeiten sind da. Gibt es eine weitere Frage? Ja, bitte. Also erstmal vielen lieben Dank. Ihr habt alle Abitur gemacht und ich frage mich, ob ihr und die Ausbildung bei euch allen, dieses auf einmal 40 Stunden arbeiten, nicht sich fair behandelt fühlen, irgendwie das Gefühl haben, ich wasche nur Haare. Gab es aber ein Gefühl von, boah hätte ich doch studiert, weil die Leute hängen alle voll rum und sind feiern, haben irgendwie so einen anderen Lifestyle? Kam dieser Gedanke auch mal bei euch? Tatsächlich bei mir nie. Obwohl die Ausbildung schlimm war, ich mir niemals gedacht, oh mein Gott, ich hätte doch lieber studieren sollen. Ich habe mir nur gedacht, ich hätte vielleicht eine andere Handwerksausbildung machen sollen, weil die Stokateure halt 1100 Euro verdient haben. Aber ich habe die Studenten gesehen und war immer so, ich will nicht mit euch tauschen. Ihr seid so lost einfach. Und ich wusste die ganze Zeit mit jedem einzelnen Monat, den ich gemacht habe, immer mehr, wer ich bin, was ich sein will und wo ich hin will. Und das hat mir alles gegeben. Ich glaube, da bin ich genau das Gegenteil gewesen. Ganz spannend. Ich wollte immer studieren und dann war das ja finanziell nicht drin und dann bist du in dieser Ausbildung. ich muss sagen, glaube, diese 40 Stunden Arbeiten haben mich überhaupt nicht gestört. Das war so fein. Ich habe aber auch vorher als Teenie und so immer gearbeitet. Also ich hatte immer einen Job und habe auch da in den Ferien dann 40 Stunden die Woche da gestanden und das war voll okay. Das war nicht so krass. Gut, Rückenschmerzen hat man am Anfang und die Füße tun einem weh.
Max Herrmannsdörfer: Aber ich glaube doch, den Gedanken hatte ich schon öfter, weil ich bin damals mit 1, 2 durchs Abi und dann hattest du deine Lehrer da und die waren so, ja was machst du? Und ich so, ja ich mache eine Lehre. Und die waren halt so, wie bitte? Also du hattest schon öfter mal das Gefühl, das kommt nicht so gut an oder das so bisschen das Verständnis fehlt dafür, dass du eine gebildete Person sein kannst und trotzdem ein Handwerk machst. Weil Handwerk immer ein bisschen konnotiert, das machen nur Leute, die nicht gut genug fürs Studieren waren, was aber völlig falsch ist. Also ich habe es bei uns in der Schule gesehen, alle. die leider nicht so gut in der Schule waren. Die sind auch bei uns in der Friseurschule, also in der Berufsschule, völlig abgeschmiert. Die konnten kein Englisch, die konnten nicht rechnen und dann war es mit Chemie sowieso vorbei. Man kann auch als Azubi ein gutes Leben führen. Also ich bin nach Berlin gezogen und ich glaube, ich hatte dasselbe Leben wie die Studenten und glaube teilweise noch besser, weil ich einfach mehr Geld hatte. Wir sind auch Party machen gegangen bis morgens 16 und sind danach in den Salon gegangen. Das hat alles funktioniert. Also Ausbildung kann auch lustig sein. Kiara, dich Ausbildung auch Spaß machen? Ich bin da voll zwischendrin auch. sehe beides. Ich wüsste gar kein Studium, was mir mehr Spaß machen könnte, als die Goldschmied-Ausbildung. Aber natürlich, wenn man mit dem Studenten nur Studentenfreunde hat, die unterwegs sind, die können am nächsten Tag bis 11 Uhr ausschlafen. Und du musst halt aufstehen. Und auch immer der Spruch, wer feiern gehen kann, kann auch arbeiten. Das ist dann immer so im Kopf hinten. Und dann denke mir, es stimmt, ich habe mich dafür entschieden und ich bin auch voll fein damit. Falls ihr noch mehr Fragen habt, dann schnappt euch die drei Panelgäste hier vorne. Ich bedanke mich ganz herzlich bei euch, dass ihr hier zu Gast wart. Vielen Dank an euch fürs Zuhören, fürs Fragen stellen. Und dann bleibt nur zu sagen, geht ins Handwerk, macht eine Ausbildung, sucht euch einen der 130 Berufe aus und macht was. Danke euch.
Max Herrmannsdörfer: So und jetzt melde ich mich aus dem Studio nochmal ganz herzlichen Dank an meine Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen und Dankeschön an die TINCON und die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, dass ich diesen Panel Talk hier auch im Podcast nochmal ausspielen durfte. Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Hören. Schreibt mir doch gerne mal in die Kommentare, wie eure Ausbildung so war und lasst 5 Sterne da, falls euch dieser Podcast gefällt. Wir hören uns dann nächste Woche wieder. Bis dahin wünsche ich euch alles Gute und bis bald. Ciao!
Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wurde unterstützt vom Holzmann Medienshop, deinem Partner in Sachen Fachmedien für Mittelstand und Handwerk.
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