#128 Tobias Beuler, wie gelingt die Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Handwerkern?
Shownotes
Wer ein Haus bauen möchte, steht vor zahlreichen Herausforderungen: Welche Baufirma ist die richtige? Wie sieht ein fairer Vertrag aus? Und wie kann man sicherstellen, dass am Ende alles nach Plan läuft?
In dieser Episode sprechen Jan Peter Kruse und Max Herrmannsdörfer mit Tobias Beuler, Bausachverständiger, Bestsellerautor und Gründer mehrerer Online-Plattformen wie z.B. Hausbauexperte und Fertighausexperte. Mit seinem provokanten Buchtitel "Bau keinen Scheiß" klärt Beuler Bauherren über Fallstricke auf und gibt wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Handwerkern.
Als Bausachverständigem geht es ihm nicht darum, Handwerkern das Leben schwer zu machen. Im Gegenteil: Er möchte dafür sorgen, dass Bauherren und Handwerker besser miteinander kommunizieren. So hat Tobi beispielsweise praktische Tools entwickelt, die sowohl Bauherren als auch Handwerkern helfen, präzisere Kalkulationen zu erstellen - etwa zur Berechnung des Aushubs bei einem Kellerbau. Statt ungefährer Schätzungen können Handwerker so exakte Angebote abgeben und spätere Kostendiskussionen vermeiden.
Die wichtigsten Themen: • Kooperation statt Konfrontation • Erwartungsmanagement verbessern • Praktische Tools und Kalkulationshilfen • Digitale Präsenz als Wettbewerbsvorteil • Fertighaus vs. Massivhaus
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Transkript anzeigen
Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wird unterstützt vom Holzmann Medienshop, deinem Partner in Sachen Fachmedien für Mittelstand und Handwerk. Bau keinen Scheiß, so lautet der Titel der Buchreihe unseres heutigen Gastes. Und unter anderem darüber wollen wir heute sprechen und damit herzlich willkommen bei Handwerk erleben, dem Talk für Macher. Name ist Jan-Peter Kruse und mit dabei ist mein Kollege Max Hermannsdorfer. Servus, Max. Hallo, Peter. Unser Gast ist heute Tobias Beuler. ist Bausachverständiger, Bestsellerautor und Gründer von Online Plattformen wie zum Beispiel Hausbauexperte und Fertighasexperte. Herzlich willkommen, Tobias. Hallo Peter, Hallo Max, herzlichen Dank für die Einladung. Wenn dich jetzt mal jemand fragt, was machst du eigentlich, welchen Beruf hast du eigentlich? Ich habe jetzt ein paar schon genannt. Was anbaust du dann? Das ist sehr facettenreich, es mal so zu sagen. Ich habe eine klassische handwerkliche Ausbildung gemacht zum Rollladen- Schalusim-Bauer. Hab danach dann für ein Fertighaus-Unternehmen gearbeitet, habe europaweit Häuser montiert und die Häuser mit auf- und ausgebaut. Hab auch im Werk eines Fertighaus-Unternehmens gearbeitet, auch zu sehen, wie funktioniert die Konstruktion. Anschließend nochmal Industriekaufmangel gelernt. Auch wieder bei einem Hausbauunternehmen und bin dann in jede relevante Abteilung reingekommen, also von Vertragswesen, Kalkulation, Ausstattung, Bemusterung, Baubegleitung, Bauleitung, Einkauf, Verkauf, Marketing und habe mir so ein 360 Grad Hausbauview praktisch angeeignet und habe dann in 2015 noch mal in St. Gallen Management studiert und mit dem Wissen dann angefangen zu gründen und habe inzwischen zwei Bausachverstattungen Büros, eine Architektenplattform und betreibe mehrere Plattformen und Portale im Internet. Einfach die Leute zu informieren, wie man richtig bauen sollte. Tobi, dann hast du sowohl den fachlichen, den handwerklichen Hintergrund als auch den wirtschaftlichen. Wir haben ja gerade ein ganz aktuelles Thema. Unsere neue Bauministerin Verena Hubertz möchte ja, glaube ich, die Baukosten dramatisch senken und auch die Zeit, wie schnell man ein Haus baut. Das heißt, das sind auch alles deine Themen, oder? Absolut. Und ich finde es auch erst mal positiv, dass da endlich Bewegung reinkommen soll, wobei ich noch nicht ganz dran glaube. Es wurde ja schon mal versprochen, dass wesentlich mehr Wohnungen fertiggestellt werden.
Max Herrmannsdörfer: Und mit dem, was jetzt als Bauturbo vorgestellt wurde, ist das schon mal ein guter Start. Aber die Idee am Anfang war ja bisschen größer gespannt. Also man hat zum Beispiel auch darüber gesprochen, Häuser aus dem 3D Druck zu fördern, serielles Bauen, dann die Baugenehmigungsphasen zu verkürzen. Also es gab ganz viele Ideen. Jetzt am Ende hat sich noch nicht ganz so viel durchgesetzt. Und manche Sachen sehe ich auch ein bisschen kritischer. Also ich finde es klasse, dass man sagt, man möchte die Häuser aus dem 3D Druck zum Beispiel fördern. Aber da ist auch die Wahrheit aktuell funktioniert es erst mal so, dass da ein großer Drucker kommt und der kann auch nur Betonbahnen übereinander legen. Der kann aber noch keine Fenster setzen und keine Rollläden. Der kann keinen Dachstuhl aufstellen. Also die Zimmerleute und alle, die man sonst noch braucht, die werden auch weiterhin benötigt. Trotzdem ist es eine gute Idee, das zu fördern. Also vielleicht ist man ja mal in fünf oder zehn Jahren so weit. Also warum nicht? Aber es wird jetzt nicht die Wohnungstot lösen, worum es ja eigentlich geht. Ja, es gibt da noch ein paar andere Punkte. Entbürokratisierung ist zum Beispiel auch noch ein Thema, was ja nicht ganz unwichtig ist bei uns im Land. Genau. Und da hätte ich auch einen super Vorschlag, wie man es eigentlich richtig machen könnte. Also Wenn ich zum Beispiel einkaufen fahren möchte, dann muss ich ja keinen Antrag bei der Gemeinde ausfüllen und muss sagen, das ist die Route, ich fahre, die Sachen kaufe ich ein und so lager ich das in den Kofferraum und fahre dann wieder zurück und muss alles genehmigen lassen, sondern ich kann ja einfach mit gesundem Menschverstand losstarten, einkaufen, wie ich das möchte. Warum macht man das beim Bauen nicht auch so? Also es gibt ja einen Bebauungsplan, der ist gültig. Dann lasst die Leute doch bauen und für den Fall, dass die sich nicht an die Regeln halten, prüft man halt hinterher und guckt entweder wird wieder abgerissen bei kapitalen Fehlern. Und wenn es eine Kleinigkeit ist, man vielleicht auch mal ein Bußgeld verhängen. Das würde unglaublich viel Stress sparen und man könnte wesentlich schneller bauen und könnte so vielleicht doch bisschen der Wohnungsnot entgegenwirken. Das wäre so eine Idee, aber schwierig durchzusetzen wahrscheinlich. Warum? Warum machen wir das nicht? Das ist eine gute Frage. irgendwann hat sich das mal verselbstständigt. Also die Beamten haben irgendwelche Aufgaben. Dann hat man das. Das ist einfach so gewachsen wie eine Kultur. Und das ist natürlich unglaublich schwierig, die zu einer Kultur zu wandeln oder zu ändern. Aber eigentlich wäre das so in Ordnung. Vielleicht ist es so bisschen die Angst, dass die dann sagen, okay, jetzt kommen wieder besonders reiche Leute dahin, denen ist das egal, die zahlen dann ein Bußgeld, dann können die machen, was sie wollen, dann ist das sozial unausgewogen. Könnte eventuell sein, aber ich sag mal, wenn man so einen Bußgeldkatalog aufstellen würde, wie bei einem Straßenverkehr auch, könnte das vielleicht ja funktionieren. Man kann ja immer sagen, wenn du übertreibst, dann wird abgerissen. Und das wollen auch reiche Leute nicht. Also keiner baut für eine halbe Million oder für eine Million irgendwo ein Haus und reißt das wieder ab, wenn man zum Beispiel dann einen Meter höher baut, als es erlaubt wäre oder man weiß nicht, über die Grundstücksgrenze drüber baut.
Max Herrmannsdörfer: Aber irgendeinen Mittelweg müssen wir künftig finden, dass die Bürokratie abgebaut wird, aber trotzdem nicht komplett freien Lauf gelassen wird, dass jeder machen darf, was er will. Hast du eine Idee, wie so ein Mittelweg aussehen könnte, was ganz konkret geändert werden könnte? Also einmal, ich für eine Deutschland-Bau-Benehmigung. Bauen ist ja eigentlich erstmal Ländersache. Das heißt, jedes Bundesland hat eine eigene Bauordnung. Man könnte das aber covern und ein System noch drübersetzen und können zum Beispiel sagen, man entwickelt einfach mal 100 Haustypen, können Mehrfamilienhäuser, ein Bungalow für alte Leute, die barrierefrei bauen wollen, klassische Einfamilienhäuser für Familien oder auch kleine Mehrfamilienhäuser, vielleicht für den Arzt oder den Anwalt oder den Handwerker, der schon länger im Business ist und will sich später die Rente aufbessern. Man sagt, diese Häuser sind grundsätzlich überall in Deutschland erlaubt, so zu bauen. Also die sind freigegeben. Man kann einfach losstarten. Und natürlich gibt es dann immer Ausnahmen von der Regel. Das könnte man zum Beispiel sagen, jetzt in Nürnberg in der Altstadt. Da müssen halt rote Dächer drauf und man braucht ein spitzes Dach. Das ist ja in Ordnung, aber man bekommt wahrscheinlich 90 Prozent in Deutschland damit abgedeckt und kann halt sagen, okay, in Norddeutschland muss die Fassade aus Klinker sein, im Süden darf sie putz sein. man könnte so Grundregeln festlegen und das covert die 16 Landes Bauordnung, die es gibt. Und dann wäre da schon mal sehr viel getan. Und der nächste Punkt ist der Gebäudetyp E. Den hat das Bauministerium auch aufgezählt im Online-Auftritt. Da kam jetzt noch nicht so viel rüber. Da hoffe ich natürlich auf drauf, dass man gewisse Dinge grundsätzlich vereinfacht. Also auch da wieder. Jetzt hat man altes Perschen. blockiert eine Wohnung in der Stadt, z.B. in Berlin, wo wir große Wohnungsnot haben. würden sich jetzt gerne noch mal selbst verwirklichen, wollen im Alter aufs Land ziehen und wollen sich ein Bungalow bauen. Das Raumprogramm kippt sich auch nicht her, dass da noch drei Kinder einziehen und dass da irgendwie ein Krach entsteht. Also warum muss man da den Schallschutz bis aufs Letzte ausreizen? Wenn die das nicht stört, dann lass die doch halt paar dünnere Wände bauen oder einfache Türen. Wäre doch in Ordnung. mal den Leuten auch mal bisschen zutrauen, dass die auch wissen, was sie wollen, dass das in Ordnung ist und es schadet ja niemand. Und genau, also Gebäudetyp E wäre ich größer Fan, wenn der gefördert würde und wenn da endlich was zu Pote kommt. Das heißt weniger Individualisierung in dem Sinne, also mehr Standardisierung. ist man schon so ein bisschen bei einem einem industriellen Bauen, auch beim Fertigbau dann, wo du ja auch Spezialist drin bist. Aber gibt es denn viele Menschen, die das Individuelle unbedingt haben wollen? Ich habe mal zum Beispiel von jemandem gehört, in Keller braucht man nicht, den hat man. Also ist da was dran?
Max Herrmannsdörfer: Da ist was dran. Es ist aber natürlich auch so, wenn man sich mal die Städte und Gemeinden anschaut, da gibt es ja manchmal Bebauungspläne von Straßenzug zu Straßenzug. Was wieder bedeutet, das ist so willkürlich alles und dass man sowieso individuell bauen muss. Also selbst Fertighausunternehmen, die 100, 200 oder 300 Häuser im Jahr bauen, sagen gerne, wir haben noch nicht ein Haus zweimal gebaut, weil jedes Haus individuell ist. Trotzdem macht es natürlich Sinn, gewisse Prozesse zu standardisieren. Dass man vielleicht sagt, okay, Häuser werden vorgefertigt, man drückt nur noch auf den Knopf und die Maschine weiß schon, dann produziere ich das Dach jetzt mit 35 Grad Dachneigung anstatt mit 30 Grad Dachneigung. Und die Individualität kann man sich ja innen auch durch die Ausstattung holen. Das heißt, wenn man sagt, man produziert seriell vor, gibt es natürlich schöne Effekte, aber es ist immer noch genug Luft da, dass man sich trotzdem ein individuelles Haus als Bauherr planen kann. In anderen Ländern gibt es sowas ja schon, oder? In anderen Ländern ist es wesentlich einfacher. Also da, wenn man jetzt mal schaut, da jetzt kann man natürlich argumentieren, da halten die Häuser auch nicht so lange. Bestes Beispiel ist, wenn in den USA ein Hurricane mal durchfegt. Das sind natürlich diese sogenannten Pachschak. Pappschachteln, wie sie genannt werden. so einen Standard will hier natürlich auch keiner runter. Gerade auch, weil man so Themen hat wie jetzt zum Beispiel klimaresilentes Bauen, wo es auch darum geht, den Klimawandel vorbereitet zu sein. Da gibt es ja auch paar Punkte, die man unbedingt beachten sollte. Und genau, also es ist wie immer, sage ich mal, die goldene Mitte. Man muss da einen Weg finden, dass er dann für alle passt, dass man einmalseits die Kosten senkt, damit wieder gebaut werden kann und aber auch so, dass jetzt die Qualität nicht zu schlecht oder zu billig ist. Aber egal, ob es individuell ist oder ob es jetzt seriell ist, es gibt genug zu tun für den Bauherrn. du hast dich des Themas angenommen. hast ja, hast vorhin gesagt, zwei Bücher geschrieben mit dem Titel Bau keinen Scheiß. Das musst du gleich noch bisschen erklären. Der zweite Teil oder der zweite Teil jetzt von diesen beiden von der Serie ist jetzt erst vor wenigen Tagen rausgekommen und der trägt noch den Untertitel Jetzt kommen die Handwerker. Vielleicht kannst du kurz skizzieren, worum geht es in den Büchern? Also im ersten Buch, Bau kein Scheiß, hat natürlich einen provokanten Titel und ich weiß auch, hätte ich das Buch vor 20 Jahren geschrieben, hätte ich es nicht veröffentlichen dürfen. Inzwischen ist die Gesellschaft ein bisschen lockerer geworden, auch Vorstellungen tragen keine Krawatten mehr, also von daher passt das inzwischen. Danach geht es aber in dem Buch super seriös weiter und das war sozusagen ein Allrounder für Bauherren, die ein Haus bauen möchten oder wenn man vielleicht einzelne Gewerke einkaufen möchte, wie man sich entsprechend gut vorbereiten kann und wie man das so macht, dass man als Bauherr wirklich zum Erfolg kommt.
Max Herrmannsdörfer: Also nicht gegeneinander arbeiten, sondern miteinander arbeiten. mit den Handwerkern vor Ort. Und ja, dann hat das Buch letztes Jahr so eingeschlagen, ist dann eingestiegen, Spiegelbestseller Platz drei. Also war gigantisch, hat keiner mit gerechnet. Und da habe ich gedacht, ähnlich wie bei Ice Age gab es dann ja auch irgendwie eine zweite Folge, jetzt schmilzt es, so hieß das. Und dachte ich, okay, dann machen wir das jetzt so. Das erste Buch hat sich schwerpunktmäßig mit der Vorbereitung beschäftigt. Also wie verhandelt man Verträge? Wie kann ich Baubeschreibungen vergleichen? Das ist ja ganz wichtig, damit man als Bauherr weiß, was erhalte ich eigentlich? Und das zweite Buch geht jetzt los ab dem Grüne Wiesengespräch. Also wenn zum ersten Mal die Leute auf die Baustelle kommen, dann kommt ja in der Regel der Bauleiter des Hausbauunternehmens, der Bauleiter der Kellerbaufirma oder der Bodenplattenfirma, eventuell jemand von der Gemeinde wegen den Anschlüssen und natürlich der Tiefbauer. Und darum geht es dann auch in dem zweiten Buch. Dann geht es dann los. Da wird ein Protokoll erstellt mit 30 oder 40 Punkten. Und immer wenn Bauherr ein Protokoll unterschreiben muss, geht es um das Thema Geld oder um das Thema Haftung. Und da kläre ich dann drüber auf, damit die Bauern vorbereitet sind, was da passiert. damit man eben nicht später teuer nachfinanzieren muss. Würdest du immer empfehlen, da jemand dabei ist, der noch Experte ist? Weil Bauherren können ja nicht alles wissen. Also brauchen die mal jemanden an ihrer Seite, der sie dabei berät oder kommen die auch alleine durch? Also mit dem Buch kommt man zumindest teilweise alleine durch und wir bieten den Baustein, also ich habe ein deutschlandweites Netzwerk an Bausachverständigen, ein Teil ist angestellt, ein Teil fällt auf Rechnung raus und wir bieten diesen Baustein proaktiv an. Also wir sagen den Bauern, wenn du das möchtest, kommen wir gerne dazu. Das kostet, glaube ich, 833 Euro. Wir begleiten das Grüne Wiesengespräch und stellen auch die richtigen Fragen, die man vorher nicht am Plan hatte. Ein Beispiel mal, wir haben jetzt relativ kompaktes Grundstück, sondern jetzt muss irgendwo der Kran stehen. Und wo der Kran steht, das muss ja auch verdichtet werden. Das hat wieder was mit Kosten zu tun. Das ist im Hauspreis erstmal nicht dabei. Und da muss ja auch das Material irgendwo gelagert werden. Das sind alles Dinge, die man im besten Fall schon mal vorher bespricht. Und da klären wir die Leute eben beim Grün Wiesengespräch auf und unterstützen sie, da die richtigen Fragen zu stellen, damit sie später dann nicht überraschende Mehrkosten treffen. Die Kosten kommen natürlich. Man kann die nicht verhindern, aber es ist natürlich viel besser für den Bauern, er vorher weiß, dass es die gibt. Also ich kann mit meinem Team nicht dafür sorgen, dass der Bau günstiger wird. Ich kann aber dafür sorgen, dass man alle Kosten vor auf den Tisch bekommt. Tobi, du schreibst auf deiner Website 42 Prozent der Baubranche werden diese Bücher hassen. Warum diese provokante Aussage?
Max Herrmannsdörfer: Genau, die ist sehr provokant, aber irgendwo stimmt sie auch ein bisschen. Warum? Wir klären die Bauherren da draußen unglaublich stark auf. Also ich habe ja ein großes Follower-Netzwerk aufgebaut. Ich habe auch die größte Bauherrengruppe bei Facebook mit über 44.000 Mitgliedern. Und da teilen wir natürlich viel Know-how. Einerseits wollen wir das natürlich als Bausaftfest in dem Büro gerne verkaufen. Mache ich keinen Hilt draus. Aber es gibt auch unglaublich viele Bauherren und gerade die, die am meisten Hilfe brauchen, denen fehlt leider oft das Geld, sich eine professionelle Unterstützung zu holen. Und die geraten meistens eben auch an die Firmen, die ja, sag ich mal dir, die vielleicht nicht ganz so sauber da unterwegs sind, wo dann schnell nach der Unterschrift geguckt wird. Also es ist so ein Klassiker, wenn man in so ein Musterhauspark reingeht, da stehen dann so zwischen 20 und 50 Musterhäuser, dann ist da meistens ein Handelsvertreter, der da steht und dann macht man die Tür auf und sagt, ich möchte mich ein bisschen umgucken. Dann sagt er, heute ist Ihr Glückstag. In drei Wochen haben wir eine Preiserhöhung. Wenn Sie jetzt heute unterschreiben, dann sparen Sie 20.000 Euro und alles gar kein Problem. Und dann kauft man ein Haus und hat vielleicht noch nicht mal ein Grundstück oder eine Baugenehmigung. und muss das dann hinterher alles besorgen. das ist natürlich, wenn man mal weiß, wie das Geschäft läuft, eine hochgradige Frechheit von Firmen, die so eigentlich vorgehen. Weil die Firmen müssen sich ja auch schützen. Die können dann zum Beispiel einen Festpreis für ein Haus geben. Dann sagen die, das Haus kostet, was du jetzt unterschrieben hast, 400.000 Euro. Jetzt hat man das unterschrieben als Bauherr. So, und jetzt findet man auf einmal ein Grundstück. Jetzt passt das Haus aber nicht ins Baufenster. Dann sagt die Firma, ja, du hast ja ein Haus gekauft. Da steht schon ein Standard fest. Jetzt müssen wir umplanen. Kostet eine Planungspauschale. Und dann hat die Firma, weil sie dann sagt, sich selbst zu schützen, kriegst einen Festpreis für dein Haus, den können wir dir ein Jahr garantieren. Aber weil natürlich die Löhne steigen, das Material teurer wird, neue Bauvorschriften kommen, wird das Haus wahrscheinlich nächstes Jahr dann 430.000 Euro kosten. Das heißt, diese Festpreisgarantie, da rutscht der Bauherk garantiert raus, weil ja die ganzen Dinge, die eigentlich zuerst erledigt werden müssten, noch nicht erledigt sind. Allein die Baugenehmigen wissen ja, dauert mal mindestens drei Monate, bis man die hat. Das Haus muss bewusstert werden, produziert werden, aufgestellt werden. Das heißt da... Denkt der Bauherr, ein Schnäppchen und unterschreibt schnell für uns, will 20.000 Euro sparen und zahlt hinterher 30.000 Euro mehr. Das ist super ärgerlich. Und da klären wir drüber auf. so Kernelemente oder so Dinge, essentiell sind, die stellen wir kostenlos ins Netz. Und wer dann aber noch die Stufe dahinter abgesichert haben möchte, der kann dann gerne mein Team und mich oder auch andere Bausaufverständige gerne buchen. Aber immer mit einem Grundsatz, die sollen uns nicht buchen als Geldeintreiber, weil das ist das Schlimmste, was es gibt. Also wir wollen nicht, dass ...
Max Herrmannsdörfer: tun wir auch proaktiv im Netz streuen und auch erzählen. sagen den Leuten, bucht uns nicht, wenn wir kommen sollen, der Hausbaufirma noch was abzuziehen. Weil wenn die Hausbaufirma einen ordentlichen Job gemacht hat, soll die auch bezahlt werden. Es gibt ja auch so Modelle da draußen, wo Bausachverständige dann sich zehn Prozent abdrücken lassen von der Ersparnis oder so. Das sind wir aber nicht. Sondern wir wollen, dass der Bauherr pünktlich in sein Haus einzieht. Ich kann ein Beispiel dazu geben. Wenn jetzt zum Beispiel ein Mangel vorliegt beim Gewerkelektro und da würde jetzt ein Baustopp provoziert, obwohl das nur eine Kleinigkeit ist. Dann ist es ja nicht so, dass der Elektriker einfach eine Woche später kommt, sondern der hat ja auch genug zu tun. Der ist ja ausgebucht für die nächsten Wochen in der Regel. Das heißt, die Baustelle steht dann drei Monate still. Und das bedeutet, der Bauherr muss drei Monate länger Miete zahlen, er noch nicht Vorstellung im Eigentum gewohnt hat. Er muss drei Monate länger Bereitstellungszinsen zahlen auf die nicht abgerufenen Beträge bei der Bank. Und er ist vielleicht nicht wie ursprünglich besprochen Weihnachten im Haus oder halt nicht rechtzeitig, die Kinder im neuen Kindergarten anzumelden. Und das gilt es halt zu verhindern. Der Schaden ist zehnmal größer als wenn jetzt irgendwo eine Steckdose mal schief sitzt. Und deswegen habe ich ganz am Anfang des Gesprächs gesagt, lieber zusammen mit der Hausbaufirma arbeiten und Lösungen erarbeiten, anstatt jetzt nur zu zeigen, jetzt zeige ich mal der Hausbaufirma, wie man richtig baut. Das ist der falsche Weg. Es geht immer darum, den Handwerkern zusammen im Boot zu sitzen und das beste Ergebnis für die Bauherren zu erzielen. Jetzt adressierst du mit deinen Büchern ja speziell die Bauherren. Was können denn Handwerksbetriebe, Fachhandwerker aus deinen Büchern lernen? Die können die auch lernen. In letzter Zeit ist das alles bisschen anspruchsvoller geworden für die Handwerker da draußen. Also ich habe zum Beispiel ein Tool entwickelt, gibt es praktisch, den Link gibt es dann mit dem Buch mit, wie man seinen Aushub berechnen kann. Und da ist es jetzt so, wenn Bauern zum Beispiel losgehen und sagen, okay, ich möchte jetzt ein Angebot haben, einen Aushub für meinen Keller zu bekommen, dann können die nicht mehr sagen, also ich habe hier ein Haus und ein Keller, was wird das kosten? So und jetzt gibt es vielleicht noch kein Bodengutachten. Dann kann ja derjenige, der den Aushub macht, der Tiefbau ja auch nur grob kalkulieren. Mit meinem Tool haben wir das so gemacht, dass man praktisch alles berücksichtigt, was den Ausflug betrifft. man hat nicht nur die Kellergröße, die man berechnen muss, also Länge mal Höhe mal Breite, es kommt ja noch Dämmung drauf, auch unten drunter. Das heißt, man hat insgesamt eine größere Baugrube. Dann hat man noch einen Meter Arbeitsraum. Man muss ja noch Lichtschächte anbringen. Und man braucht ja einen Böschungswinkel von 60 Grad, weil sonst die Baugrube ja einstürzen würde. Und das kann man praktisch über eine Formel eingeben. Dann kriegt man den genauen Wert ausgespuckt. Und dann kann man eben zum Tiefbauer sagen.
Max Herrmannsdörfer: Ich habe 1000 Kubik, 500 Kubik, 2000 Kubik, wie viel auch immer. Mach mir mal bitte ein Angebot. Und dann kann man wirklich sauber vergleichen und sieht, der oder der ist der Beste oder der macht es für das beste Preis-Leistungsverhältnis. Und da freut sich der Handwerker ja auch. Also wenn der sonst nur ins Vage rein jongliert und sagt, ja, das wird bei Ihnen wahrscheinlich 30.000 Euro kosten und er stellt dann hinterher fest, jetzt werden es aber 40. Und die Bauern haben ja schon ein halbes Jahr vor die Finanzierung für das Haus unterschrieben. Da weiß er ja auch, das gibt nur Diskussion. Und dann bringt der Tiefbauer, immer der, der die schlechte Nachricht überbringt, weil vielleicht auch vorher im Vertrieb von der Hausbaufirma nicht ganz transparent darüber gesprochen wurde. Und das muss jetzt schon lachen, aber eigentlich ist es gar nicht zum Lachen. Das passiert so häufig. Die Bauherren sind halt wirklich Leinen und da gibt es wirklich Vertriebsprofis da draußen. Dann kriegen die zwei Angebote von der Firma A und von der Firma B. Der eine Hausbauer sagt, dein Haus kostet 400.000 Euro und du hast 20.000 Euro Baunebenkosten. Der andere sagt, auch mein Haus kostet 400.000 Euro, du hast 50.000 Euro Baunebenkosten, weil er sich wenigstens mal das Grundstück angeschaut hat. Dann entscheiden sich Bauern tatsächlich für den, der die niedrigeren Angaben macht, obwohl schon offensichtlich ist, dass der gar nicht alle Kosten berücksichtigt hat oder haben kann. Also die 50.000 Euro kommen auf die zu, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr. Glauben aber der andere wäre besser, weil er günstiger ist. da wollen wir halt aufklären. Und das sorgt halt dafür, dass am Ende alles geschmeidiger läuft, sowohl für die Handwerker und die Hausbauerfirma als auch für uns. Was meinst du denn, wo liegen die größten Schmerzpunkte aktuell in der Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien? Sind es dann solche? nicht wissen in der Planung, was auch niemals vorzuwerfen ist, es das Ausnutzen in Anführungszeichen von Handwerksbetrieben oder wie würdest du es beschreiben? Wo liegt der größte Schmerzpunkt? Der größte Schmerzpunkt liegt eigentlich darin, dass am Anfang der Vertrieb von Marketing und Vertriebsprofis übernommen wird. Was bedeutet? Die Bauern denken natürlich, also sie kriegen hier das aller, allerbeste Haus der Welt gebaut und da gibt es dann Sprüche von Wir sind der Goldstandard und sie können mit der Strumpfhose ihrer Frau können sie das Holz nachstreichen. So lauter so ein Quatsch. Dann geht später die Baustelle los und wenn dann Mängel sind, beruft sich die Hausbaufib oder der Handwerker auf gewisse Toleranzen. Was ja auch vollkommen in Ordnung ist. Die muss es beim Bau geben, die Toleranzen. Die Leute haben aber vorher erklärt bekommen, du kriegst einen Ferrari und da darf nicht der kleinste Kratzer drin sein. Das heißt, ist ein falsches Erwartungsmanagement am Anfang betrieben worden vom Vertrieb. Wenn die das aber nicht machen, dann kann es halt sein, dass die Bauern woanders unterschreiben. Deswegen versprechen die immer ein bisschen mehr und dann ist oft der Handwerker, der Glackmaier, muss das dann ausbaden.
Max Herrmannsdörfer: Okay, wie kommen wir dahin, dass beide Parteien glücklich und zufrieden sind am Bau? Ideal wäre natürlich, beide Parteien würden das Buch lesen. Ansonsten ist halt wichtig, weiß ich nicht, dass ich würde zum Beispiel, wenn ich eine Hausbaufirma wäre, ich würde versuchen, die Handwerker möglichst früh mit einbeziehen in den Prozess. Dass man also vorher schon mal weiß, was passiert da eigentlich später. Also dass die Handwerker früh einbezogen sind und man vielleicht auch den Bauherren vielleicht schon mal vormit einbezieht. Also ich würde zum Beispiel nicht in Hausbau. Dann will ich, bevor ich irgendwo unterschreibe, schon mal den Bauleiter kennen. Ich will ja wissen, was ist denn das für ein Typ? Arbeitet der für mich und leitet er den Bau oder ist er ausschließlich der Geld-Eintreiber für die Hausbaufirma? Weil logischerweise die Bauern immer den nächsten Zahlungsschritt zeichnen müssen, wenn es einen Baufortschritt auf der Baustelle gegeben hat. Und deswegen hatte ich ganz am Anfang gesagt, wichtig ist, dass man miteinander arbeitet und nicht gegeneinander. Das ist das Allerwichtigste. Und natürlich, dass man sich gut informiert als Bauherr. Ich meine, das ist in dem neuesten Buch auch ganz am Anfang die Szene gibt mit einem Bauleiter. der durch die Nebel stapft. Ist es das, was du gesagt hast, dass man möglichst früh weiß, mit wem man zu tun hat, wer Ansprechpartner ist, dass es eben nicht nur Name oder Telefonnummer ist, sondern wirklich eine Person, mit der man sprechen kann? Genau, das ist wichtig. Und man muss natürlich auch den Fachkräftemangel auf dem Schirm haben. Also so die meisten Bauleiter haben früher, also sag jetzt mal früher so vor 10, 15 Jahren, da hat ein Bauleiter 10 bis 20 Häuser pro Jahr betreut. Inzwischen betreut er 30 bis 40 Häuser pro Jahr. Und wenn man jetzt mal guckt, wir haben circa 200 Arbeitstage. Wenn man den Urlaub noch abgezogen hat, wenn der heute 30 Häuser betreut, dann haben wir 30 grüne Wiesengespräche, wo der Bauleiter da sein muss. Wir haben mindestens 30 Robo-Kontrollen, er machen muss, wenn die alle funktionieren, und 30 Hausübergaben. Da muss der Bauleiter einfach da sein. Jetzt haben wir dann 90 Tage, die sind schon mal weg. Jetzt haben wir noch 110 Tage, um 30 Häuser zu steuern. Kann ja schon nicht funktionieren. Das heißt, er fährt nur noch dahin, wo wird am lautesten geschrien. Und gleichzeitig hat er seinen Chef im Nacken. sagt, jetzt guckt man, dass die Unterschrift kommt, damit das Geld in die Firma reinkommt. Und er wird noch gemessen mit seinen anderen Kollegen, die auch noch unterwegs sind und die dann vielleicht, weiß ich nicht, dann weniger Mängel haben oder weniger Budget brauchen, irgendwie auch mal Mangel finanziell auszugleichen, damit er so bleiben kann, wie es ist, wenn die Bauern das damit machen. Also Bauleiter ist im Moment ein undankbarer Job, das mal so zu sagen. Also die haben es nicht leicht. Deswegen freuen die sich sogar, wenn die merken, da ist jetzt ein Bausachverständiger, der will mich jetzt nicht in die Pfanne hauen, sondern der bietet vielleicht gleich eine Lösung mit an und sagt,
Max Herrmannsdörfer: macht es doch am besten so, dann geht das relativ zügig voran. Es gibt zwischen Hausbauerfirmen, die empfehlen, meine Kollegen und mich sogar proaktiv und sagen, wenn ihr einen Bausachversteckchen habt, dann geht bitte zu dem. Einfach weil die wissen, wir suchen den Kompromiss und wir versuchen das so zu managen, dass es für alle passt. Das heißt, der Bauherr wird so bisschen schon zum Bauleiter. Also wenn man bei dir das so nachliest, sagst du auch oft oder beschreibst die Kontrolle, also dass man ziemlich nah dran ist an dem ganzen Geschehen. Wenn 500 Steckdosen versprochen sind, dann sollen es eben auch 500 sein und nicht 499, sprich muss ich nachzählen. Also muss man schauen, ob es auch an der richtigen Stelle sind. Also ich muss kontrollieren als Bauherr. muss ja richtig Zeit einplanen dafür. Richtig, genau. Und auch da ist es wieder ganz wichtig, als Bauherr am Anfang auch wieder gut zu verhandeln. Es gibt zum Beispiel Hausbaufirmen, da steht dann im Kleingedruckten drin, dass man keinen Baustellenschlüssel bekommt. Das heißt, ich kann meine Baustelle überhaupt nicht betreten und kann auch nicht kontrollieren, sondern bin immer abhängig auf den Gutwill vom Bauleiter und von der Hausbaufirma. der wo wir eben gelernt haben noch maximal drei oder vier mal auf der Baustelle sein kann. Ansonsten lässt er die Gewerke einfach laufen. Und dann hat man halt das Problem, dass vielleicht Kleinigkeiten am Anfang, dass die nicht in Ordnung sind oder die, die noch in der Toleranz sind oder in Ordnung sind, sich später zu einem großen Problem auswirken. Ich mache das mal in einem Beispiel. Wir prüfen zum Beispiel im Proba immer alle Wände, auch wenn es heißt, ja, darf man erst machen, wenn der Putz drauf ist, wenn es jetzt ein Massivhaus ist als Beispiel. Wir prüfen das trotzdem. Warum? Es könnte ja sein, eine Wand steht besonders schief. Dann können wir wenigstens die Bauherren darauf hinweisen, in einem Protokoll und können sagen, Lieber Bauherr, bitte ich breche mit deinem Bauleiter oben die Bad, Wand, wo die Dusche angeschlossen ist. Die steht relativ schief, ist relativ schief gemauert. Hab ein Auge da drauf, wenn der Putzer kommt, damit er das ausgleicht, weil sonst hast du später einen schiefen Fliesenspiegel. Also wenn mal der Putzer da war und der hat einfach überall einen Zentimeter Putz aufgebracht, dann kriegt man es nicht mehr geändert und ist das vorbei. Wenn er das aber vorher weiß, der Handwerker, dann kann er sich ja nochmal drum kümmern. Weil gibt ja Bauende, sind dann super pingelig und dann haben die da eine halbe Million bezahlt und gucken jedes Mal auf schiefe Fugen hin. Das wird mich auch verrückt machen. Und das kriegt man eben verhindert, wenn man früh genug prüft und kontrolliert. Und dafür braucht man aber einen Baustellenschluss. Und dann noch eine Sache dazu. Übertreiben darf man natürlich auch nicht. Also bin ja selber Handwerker. Ich habe auch keine Lust, wenn da mir einer 24-7 über die Schulter guckt und jede Schraube in Frage stellt, die man da reindreht. Das macht die Leute auch verrückt. Also auch das sollte man, sollte man mit den Kontrollen nicht übertreiben.
Max Herrmannsdörfer: In dem Buch schreibe ich, man sollte sich eher wie so eine Baustellenlinie verhalten. Also immer nur dann da sein, wenn es auch wirklich nötig ist. Und die Punkte habe ich halt in dem Buch dann benannt, wann das besonders wichtig ist und habe auch geschrieben, wann man sich vielleicht einen Profi zur Seite holt. Also zum Beispiel immer wenn besonders einschneidende Ereignisse sind, wie der Rohbau ist fertig oder die Hausübergabe steht an, dass man sich dann noch einen Experten hinzu holt. Weil man muss ja auch immer gucken, bausachverständige Kosten auch Geld und es soll ja auch wirtschaftlich bleiben für den Bauherrn. Also es macht ja keinen Sinn, dass da ein Profi jeden Tag ist, sondern wir haben für uns identifiziert, welche Termine besonders wichtig sind. Das sind vier Stück. Und dann unterstützen wir die Bauern an der Stelle. Während aber trotzdem natürlich stehen wir zur Verfügung, wenn sonst auch nochmal was wäre. Aber in der Regel kann man es dann auch mal bauen, laufen lassen und den Handwerkern auch mal vertrauen, dass die einen ordentlichen Job machen. Was hältst denn davon, wenn der Bauherr ein bisschen mithilft? Oh, ganz schrecklich. Das kennt man ja von den Schildern, wenn man irgendwo ein Werk besucht. Da gibt es dann einen Preis, ist dann, nicht, die Arbeitsstunde kostet 100 Euro. Wenn der Bauherr zuguckt 150 und wenn er mithilft 200 Euro. Da ist ein bisschen was dran. Also immer wenn Bauherr ein bisschen was selber machen möchten, dann ist das immer ein großes Problem. geht ja auch das Thema Gewährleistung. Wenn jetzt ein Bauherr sagt, bringt jetzt den Estrich mit rein und dann soll danach dann der Fliesenleger kommen, dann kann das oft schwierig sein, weil der Fliesenleger nimmt ja auch das Gewerk ab in dem Moment, wo er weiterbaut. Und dass ein Bauherr, der kein Profi ist, der einen Job auch nicht gelernt hat, das ist klar, dass das nie so gut werden kann, wie einer, der das halt tagtäglich macht. Das ist ganz klar. Ich habe da ein Beispiel zu. Es gibt zum Beispiel viele Bauherren, denken dann immer, Wenn ich jetzt die Malerarbeit und Putzarbeit, wenn ich das selber mache, dann kriege ich von der Hausbaufirma eine Gutschrift von 20.000 Euro. Das lohnt sich ja richtig. Verkennen aber, was da eigentlich passiert. Also die Hausbaufirma schickt für zwei Wochen mindestens vier bis fünf Leute auf die Baustelle, die das professionell alles putzen, malen, spachteln, schleifen und was dazugehört. Und der Bauherr glaubt aber, er verdient mal ganz schnell 20.000 Euro und am Wochenende macht er sich ein Papierhütchen und Klecks mit seiner Verlobten auf die Nase und sagt, ach, wie schön, wie romantisch. Jetzt machen wir hier mal was. Aber die Zeiten sind halt verbreitet, dass man man da also man hat ja auch Wer heute noch baut, müssen der Regel beide arbeiten. Das heißt, wenn ich nur die Wochenenden zur Verfügung habe, dann brauche ich als Leih, der nicht so schnell ist wie die Profis, zwei Wochen brauchen, dann verliere ich ja schon wieder drei, vier Monate. Und dann zahle ich auch wieder drei, vier Monate länger Miete und muss wieder drei, vier Monate länger Bereitstellungszins auf die nicht abgerufenen Beträge zahlen. Deswegen meine große Empfehlung für alle Bauhändler draußen ist, baut möglichst schlüsselfertig und lasst möglichst die Profis das machen. Jedes Mal, wenn man versucht, selbst was zu wird das eher schwierig, außer man hat gelernt.
Max Herrmannsdörfer: Keine Frage, dann gerne, aber nur wenn man auch wirklich Profi ist. Du sprichst manchmal auch von Horror-Szenarien. Fällt dir gerade eins ein? Also der krasseste Fall, das werde ich sehr oft gefragt, ist, was bei mir mal passiert ist, ist, wir haben mal ein Fertighaus komplett wieder abbauen lassen. Da war eine Hausbaufirma gewesen und die hat die Montagetruppe, das sind keine Angestellten gewesen, sondern die machen halt eine Ausschreibung und weil die natürlich ihren Profit maximieren wollen, müssen wir wirtschaftlich denken, die Hausbaufirmen. nehmen die natürlich dann gerne immer den, am günstigsten ist. da haben die angeblich, die dieser Firma oder diesem Subunternehmer schon drei Jahre zuvor gekündigt, irgendwie hätte er sich wieder reingeschlingelt. Und dann hat er da ein Haus aufgebaut und das war dann, da war ein Kollege von mir gewesen und ein neuer Kollege, der seinen ersten Arbeitstag an dem Tag hatte. Und das war noch ein Freitag gewesen. Und dann klingelt abends 19 Uhr bei mir das Telefon und die sagen, Tobi, wir wissen nicht mehr, was wir machen sollen. Hier ist jede Wand, keine Wand steht im Lot und wir haben nicht 91 Grad. Ich glaube, dachte, ja, dann nehmt das genauso ins Protokoll auf. Und die Konsequenz war, die Hausbaufirma hat das Haus später wieder abgebaut und dann nochmal neu aufgebaut mit einem neuen Aufbautruf. Und das war typische Horror Story. Ich denke, auch in dieser Facebook Gruppe im Bauherren Forum, auch da werden solche Geschichten geteilt. Kannst du auch da noch eine Geschichte rausziehen? Die Gruppe hat, ich glaube, 45.000 Mitglieder. Da kommt noch was rum bei dieser Menge. Das ist so, wobei die Leute inzwischen ein bisschen vorsichtiger geworden sind. Also als das Internet noch so neu war und jeder noch gedacht hat, okay, ich habe jetzt dazu beizutragen, da war es dann so gewesen, dass früher noch sehr viel geteilt wird. Inzwischen halten sich die Bauherren zurück, weil sie wollen auch kein schlechtes oben auf ihr Haus bringen oder wollen auch nicht zeigen. ich habe einen schlechten Vertrag unterschrieben oder ich habe auf der Baustelle nicht richtig auf aufgepasst. Das heißt. In den Foren geht es sogar eher darum, dass die Leute dann sagen, okay, wir können uns gegenseitig helfen bei der Thema Planung zum Beispiel. Und inzwischen ist es häufig auch so, dass viele, auch wenn dann wirklich zu viel schief läuft, erstmal der Bausaufverständige ruft. Und wenn es damit nicht mehr reicht, dann ist danach der Anwalt dran. Deswegen findet man im Moment, auch wenn der Bauherrengruppe bei uns zum Beispiel viel los ist, geht es aber immer das Thema Planung und weniger das Thema Mängel. Also es geht Unterstützung, damit solche Mängel erst gar nicht auftreten.
Max Herrmannsdörfer: Genau, ist ja der Trick, also dafür zu sorgen, wie ich das eben das Beispiel mit der schiefen Wand im Badezimmer gemacht habe. Die Kunst muss immer sein, die Mängel möglichst früh zu erkennen, beziehungsweise sind es ja dann erst mal nur Beanstandung und dann gucken, dass das behoben wird, möglichst schnell und auf kurzem Weg. Das selbe zählt ja auch für ein Fertighaus. Dann schraubt man halt die Wände wieder los und dann richtet man die Wand nochmal neu aus, schraubt die wieder fest und dann steht ja gerade und dann passt das ja auch. Und dann kann die Baustelle auch ganz normal weiterlaufen. Also wichtig ist immer früh drauf gehen. Tobi, ich überlege mir gerade, wo die Reise da generell hingehen wird beim Bauen. Du hast ja auch so einen Baustellenablaufplan in deinem Buch drin, einmal vom Massivhaus und dann von einem Fertighaus. Wenn ich es richtig gesehen habe, ist der vom Fertighaus kürzer. Und allein das ist ja schon ein Zeichen dafür, scheint da weniger zumindest Aufwand dahinter zu sein, auf den ersten Blick. Genau, auf den ersten Blick ist das so, was man an den Baustellenablaufplan nicht sieht, ist dann praktisch die Vorbereitung. Das heißt, bei einem Fertighaus hat der Bau vorher ein bisschen den Stress. Er muss sich also besser vorbereiten. muss auch schon vorher festlegen. Wo kommen zum Beispiel die Steckdosen hin? Das kann er bei nicht bei allen Firmen, es gibt ein paar Ausnahmen, aber er kann nicht bei allen Firmen hinterher auf der Baustelle sagen, ich habe es mir nur überlegt, ich hätte da gerne noch mal drei Steckdosen mehr. Da ist es dann ein bisschen aufwändiger, wenn man dann was ändern möchte. Andererseits ist es aber so, dass die Fertighäuser dann den großen Vorteil haben, wenn die Maschine mal losläuft. Die werden halt in einer trockenen Halle gefertigt. Dadurch werden teilweise von Robotern gefertigt die Wandelemente. Das heißt, die haben eine sehr hohe Passgenauigkeit. Bei Fertighäusern ist so, dass weniger Mängel auftreten, wo eine Wand komplett schief steht. Gibt es da auch, aber nicht ganz so oft. Bei der Massivhausbranche ist das bisschen mehr so. Und es ist auch so, dass die Fertighausbranche manchmal bisschen scherzt und sagt, Massivhausbau ist wie Bastel. Da kommt erst mal die Mauer gezogen, dann werden wieder Schlitze geklopft, Kabel reingemacht, wird wieder zugespachtelt. Das ist natürlich ein Riesenaufwand, da haben die schon recht. Da ist es in der Fertighausbranche ein bisschen leichter. Was aber die wichtigste Botschaft ist, man kann in beiden Bauweisen gut als auch schlecht bauen. Es hängt immer von der Qualität und vom Anbieter ab. Also es gibt kein besser oder schlechter, sondern in der jeweiligen Kategorie muss man gucken, dass man da die richtigen Firmen für sich identifiziert. Aber wo geht die Reise hin? Die Reise geht Richtung Fertighaus. Also das ist klar zu sagen. Früher war es ja auch so, dass in jedem Dorf oder in jeder Stadt gab es zwei oder drei Maurermeister, die dann selbstständig waren, haben Häuser gebaut. Aufgrund des Fachkräftemangels sterben die langsam aus.
Max Herrmannsdörfer: Und die kommen natürlich auch nicht hinterher mit gesetzlichen Vorgaben oder mit den Vorschriften, es gibt, wo die Fertighausbranche sich bisschen leichter tut. Also wenn ich jetzt ein Maurermeister bin, der baut fünf Häuser im Jahr in seiner Stadt oder in seiner Gemeinde, dann kann das schon mal Problem sein, weil ich ja gar nicht ein Produkt mal richtig zu Ende entwickeln kann. Dann kommen dann die Wärmepumpen, dann probiere ich das mal aus und muss gucken, was passt da wie am besten. Das haben die großen Konzerne schon drei oder vier Mal durchgespielt und wissen auch, was am besten und am effizientesten Sie da ein bisschen besser vorbereitet dran gehen. Und weil wir den Fachkräftemangel haben, es natürlich so, dass es wesentlich leichter ist, später ein Fertighaus aufzubauen. kommt ein Kran, der zieht die Wände und ein Fertighaus steht dann innerhalb von zwei, drei Tagen und ist regendicht, wenn es eine normale Größe hat. Und danach, wenn alles gut läuft, wenn es keinen Baustopp gibt, dauert es noch mal drei Monate und dann können die Bauern in der Regel Schlüssel fertig einziehen. Es ging auch noch schneller, aber man muss ja auch gewisse Dinge beachten wie die Trocknungszeiten vom Estrich. Und bei Massivhausen ist es wieder so, wenn man über Winter baut, steht die Baustelle oft still, außer die Baustelle wird komplett eingepackt und nochmal beheizt. Das hat aber dann wieder was mit Kosten für die Bauern zu tun. Deswegen wird es wahrscheinlich eher serielle Fertigung ist ja nicht nur im Mehrgeschossbau gerade das große Thema, sondern im Hausbau wird das auch so sein, dass die Fertighäuser eher die Nase vorn haben. Und auch da aber noch mal der Hinweis an alle Zuhörer, auf jeden Fall mit einem guten hochwertigen Anbieter bauen. Was gibt es da für Tipps, worauf achten sollte man als Bauherr, als Häuslebesitzer oder Häuslebauer achten, wenn man an die Firma rangeht? Ja, also ich würde einmal gucken, gerade in der heutigen Zeit, wie solvent ist die Firma. Auch wieder das Beispiel, wenn man jetzt eine Firma erwischt, die nur fünf Häuser baut und jetzt hat Wilma ein anderer Bauherr von diesem Bauherr. Also ich habe da unterschrieben und ein anderer Bauherr will jetzt mal nicht zahlen. Warum auch immer oder er kann nicht mehr zahlen. Dann fehlen dem Unternehmen 20 Prozent vom Umsatz. Dann kann es auch sein, dass vielleicht dann die eigene Baustelle stillsteht. Das kann ein Problem sein. Deswegen würde ich da dann gucken, dann lieber mit einer Firma bauen, die so in der goldene Mitte liegt. Ich würde auch nicht mit Fertighausfirmen bauen, zum Beispiel mehr als 1000 Häuser bauen. Weil die können nicht individuell auf einen eingehen. Also wenn man 1000 Häuser baut, kann man nicht 1000 Mal einen Vertrag verhandeln. Da wird man ja verrückt als Firma. Da muss man ja gewisse Standards setzen. dann ist es aber nachteilig für den Bauherrn. Das heißt, wenn der Bauherr dann sagt, ich will über einen Baustellenschlüssel oder ich will die Zahlungsschritte neu verhandeln, was man in der heutigen Zeit machen sollte, dann sagt die Firma nein, können wir nicht, kriegen wir nicht gehändelt.
Max Herrmannsdörfer: Deswegen hier mein Tipp. würde mit Firmen aus der Goldene Mitte bauen, die so zwischen 50 und 300 Häuser im Jahr bauen. Dann würde ich mit Firmen bauen, würde ich gucken, ob die solvent sind. Kann man ja, gibt ja verschiedene Auskunftteilen, wo man prüfen kann, stehen die solvent da, ja oder nein. Weil wenn die Firma pleite geht, steht mein Bau auch wieder still. Und ich würde natürlich auch die Verträge prüfen und gucken, was steht da im Kleingedruckten drin. Zwei Beispiele dazu. Einen habe ich eben gebracht mit dem Baustellenschlüssel. Es gibt Firmen, die schließen das kategorisch aus. Da gibt es keinen Baustellenschlüssel und es gibt auch Schlitzohrfirmen. Die haben zum Beispiel im Kleingedruckten vom Vertrag drin stehen. Wenn im Winter kein Außenputz angebracht werden kann, weil man fünf Grad braucht, damit das ordentlich bindet, und das muss ja nachts fünf Grad sein, sonst fällt der Putz irgendwann ab, dann haben Bauherrn das Recht, 2.000 Euro einzubehalten. Und für 2.000 Euro kriegt man heutzutage noch nicht mal mehr das Gerüst. Das heißt, die Hausbauerfirma hat gar kein Interesse mehr, noch dahin zu fahren. Und deswegen hatte ich ja auch schon erwähnt, wie wichtig es ist, unbedingt den Vertrag zu verhandeln. Das heißt, wenn man sagt, ich will trotzdem mit der Firma bauen, weil mir vielleicht die Marke besonders gut gefällt oder weil der Verkäufer so nett war. Dann muss man eben hinge, muss sagen, alles klar, ich unterschreib den Vertrag. Aber nur wenn wir da reinschreiben, der Einbehalt für den Außenputz sind 10.000 Euro. Sonst unterschreibe ich beim Wettbewerber. Und dann bewegen die sich in der Regel, wenn die nicht zu groß sind. Dann geht das. Okay. Vielleicht kommen wir da zu einem letzten Themenblock. Thema Kommunikation, Thema Sichtbarkeit. Auch wenn es nicht nur um Fertig-Baufirmen geht, sondern auch um kleinere Handwerksbetriebe. Die Website ist, denke ich... immer schon mal ein erster Indikator. Was ist das für ein Handwerksbetrieb? Wie bekommt man als als Kunde ein Gefühl dafür, Handwerksbetrieb auszuwählen? Welchen wählt man am besten aus? Welche Rolle spielt die Sichtbarkeit und die Präsenz eines Betriebs im Internet? Das wird immer wichtiger. Also jeder weiß, wenn er irgendwas sucht, erste, was er macht, ist sein Handy rausholen und gucken, finde ich das, was ich brauche. Und da sollten sich Handwerksbetriebe darauf einstellen. Auch wenn man glaubt, Ich bin ja nur ein 5- oder 10-Mann-Betrieb oder mache nur eine Million Euro Umsatz. Das spielt alles keine Rolle. Man muss eigentlich online präsent sein. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man soll natürlich einmal grundsätzlich eine ordentliche Homepage haben. Man soll auch auf jeder Seite der Homepage, sollte man auch ein Kontaktformular haben, das man leicht zu erreichen ist. Man könnte Suchmaschinenoptimierung machen. Das mache ich zum Beispiel mit meiner Agentur, dass wenn bestimmte Begriffe im Netz eingegeben werden, dass ich dann bei Google auf Platz 1 stehe, außer es schaltet noch jemand Anzeigen drauf.
Max Herrmannsdörfer: Und man sollte natürlich gucken, dass man auch seine Internetseite mit Google vernetzt und auch ordentlich pflegt. Also Google belohnt das, wenn die sehen, die haben jetzt eingetragen, an Ostern haben die zu. Natürlich hat man an Ostern zu und arbeitet nicht als Handwerksbetrieb in der Regel. Wenn man das aber Google mitteilt, alleine über die Öffnungszeiten und die anderen beiden Wettbewerber, die auch im selben Dorf oder in der selben Stadt sitzen, machen das nicht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man bei Google auf Platz einzieht, steht höher. Und je höher man bei Google steht, desto mehr fragen die Leute in der Regel an. Das ist eigentlich ein ganz leichtes Spiel. Und was natürlich auch hilft, ist als Handwerksbetrieb, auch wenn man meint, man wäre zu klein und das ist alles Quatsch, Social Media, reingehen, mal die Produktion zeigen, mal die Produkte zeigen, die man anbietet, die auch mal erklären mit Vor- Nachteil, dass man die Leute auch mal abholt und dann auch mal sieht, guck mal hier, so machen wir das. Und das ist das Besondere bei uns. Und dann springen die Leute in der Regel darauf an, weil die sich dann abgeholt fühlen. Bei anderen gibt es vielleicht nur ein technisches Merkblatt. Ja, kannst du kaufen? Ja, nein. Aber hier erfährst du auf einmal, wo ist denn der große Nutzen davon? ist natürlich ein kleines Zeitinvest, das ist auch so, aber man sollte das machen und wird wahrscheinlich überproportional damit belohnt als Handwerksunternehmen. Tobi, vielen Dank, dass du hier her Wir kommen jetzt noch mal zum ganz besonderen Abschlussfragenblock. Gibt es irgendeine Rolle von irgendjemanden, in die du gerne mal schlüpfen würdest, mal einen Tag oder eine Woche? Gibt es da irgendwas? Okay, es gibt sogar zwei Rollen, ich gerne nicht reinspringen würde. Einmal würde ich selbst gerne mal der Gründer eines Hausbauunternehmens sein und würde gerne mal ein Haus anbieten mit dem ganzen Hau, was ich habe. was genauso aufgebaut ist, wo praktisch der beste Vertrag der Branche abgebildet ist, wo die beste Ausstattung drin abgebildet ist. Das würde ich gerne mal machen. Da muss ich aber noch bisschen versparen, weil das ist ein hohes Invest-Zonenhaus dann auch zu bauen, was logischerweise, weil es dann so viel Leistung drin hat, bisschen mehr kosten wird als andere Dinge. Und was ich auch superklasse finde, was ich auch selbst mache, aber halt trotzdem nicht darf, ist natürlich Häuserplan. Also ich liebe das und ich würde es toll finden, Architekt zu sein. Und es gibt nichts Schöneres, wenn man ein Grundstück betritt und kann dann gucken, wie kann ich das maximal Beste für die Bauern herausholen. Also es geht ja los mit den Himmelsrichtungen, dann gibt es so Einflussfaktoren wie die Nachbarbebauung, die Erschließung, Lichtachsen, Sichtachsen. Es gibt ja tausend Gründe, warum man sich in manchen Häusern wohlfühlt, die man betritt und manche Häuser eben nicht. diese Power hat der Architekt und da was zu schaffen und diesen Wert zu planen und dass das dann später auch umgesetzt wird, finde ich sensationell. Aber ich habe leider jetzt keine sieben Jahre Zeit, das auch noch zu studieren. Deswegen wird das ein Traumfleisch. Aber die Geschichte mit dem Vertrag, die könnte doch ein richtiger Wettbewerbsvorteil für jemanden sein.
Max Herrmannsdörfer: der so einen Vertrag macht und kriegt da noch einen Siegel drauf, der wirklich rechtlich safeste Vertrag oder der beste Vertrag gewählt von Tausenden von Nutzern. Also sowas ist doch interessant. Absolut. Also es wäre der absolute USP. Aber auch da wieder, jetzt schließt sich wieder der Punkt zu Max von eben. Da muss man das machen und muss auch den Leuten das erzählen, weil es kommt ja kein Bauherr und sagt, haben Sie den besten Vertrag, damit ich mit Ihnen bauen kann? Die Botschaft muss man rausbringen. Das funktioniert halt über Google, Social Media und über Werbung. Aber ich schließe auch nochmal an. Was wäre denn so das perfekte Haus für dich, wenn du sagst, du würdest mal gerne ein Hausbauunternehmen eröffnen? Was wäre in diesem Haus drin? Also es wäre erstmal vom Stil her. Ich würde mich so ein bisschen wieder auf die 30er Jahre besinnen. Also die fand ich sehr schön, die 20er und die 30er Jahre haben diese Altstadt-Villen, die man kennt, finde ich wunderschön. Die auch noch die Klappläden haben, natürlich mit moderner Technik, dass man die automatisch auf und zu machen kann. dass ich nicht im Winter selbst das Fenster aufmachen muss, sondern das muss natürlich automatisiert sein. Ich finde, die hatten schöne hohe Decken. Also wenn man heute in die Neubaugebiete reinschaut, die haben dann immer nur 2,50 Meter hohe Decken, Lichtraumhöhe, manchmal vielleicht noch 2,60 oder so. Und alles ist immer schon reduziert, reduziert, reduziert. Die Leute kriegen es dann auch verkauft als nordisches Design, weil die ja sehr zurückhaltend sind. Ja, das macht man deshalb, weil einfach nicht mehr Geld mehr da ist, sondern ich würde aber gerne mal ein Haus haben mit drei oder drei Meter 50 hohen Decken, mit großen Scheiben, dass da viel Licht drin ist und einfach, dass man auch mal wieder ein bisschen Komfort hat und vielleicht auch mal ohne jetzt zu übertreiben, weil man auch immer nachhaltig bauen soll, aber dass man vielleicht auch mal die Chance hat, mal ein bisschen Platz mal leicht zu verschwenden und nicht gucken muss, dass man alles bis ins letzte Detail wirklich maximal ausnutzen muss. Okay, danke. Dann wissen wir schon mal, wie dein Traumhaus aussehen könnte, wenn du es einfach so bauen könntest. Tobi, ich stelle dir eine weitere Frage aus unserem Schlussblock. Was war für dich persönlich die beste Entscheidung, die du je getroffen hast? meine Frau zu heiraten und unsere Tochter zu bekommen. Wobei ich da nicht viel Einfluss drauf hatte, aber zumindest gewillt war die Entscheidung mitzugehen, dass wir das wollen. Anschlussfrage, was war für dich die größte Herausforderung? größte Herausforderung war natürlich am Anfang die Gründung erst mal von meinem ersten Unternehmen- und Sachverständigenbüro an alle Handwerker da draußen, die auch gegründet haben. Die kennen das wahrscheinlich. Man läuft erst mal los. Das läuft alles ganz gut. man denkt mir, hey, wow, das ist ja leichter als gedacht.
Max Herrmannsdörfer: Und wenn man dann mal zwei oder drei Jahre am Markt ist, dann kommt dann das Finanzamt und sagt, hey, du hast ja ganz gut gewirtschaftet, jetzt kriegen wir erst mal eine Nachzahlung. Und weil wir glauben, du machst das zukünftig noch besser, kriegen wir jetzt auch noch eine Vorauszahlung. Also das war eine kleine Challenge gewesen, sich da richtig aufzustellen, weil es leider nicht so eine Gründerberatung gibt, wo man lernt, dass man genau darauf achten sollte. Also ich hab's am Ende dann trotzdem gewuppt bekommen, aber war trotzdem eine Herausforderung gewesen. Und jetzt läuft die Maschine einmal, dann ist das auch alles in Ordnung. Aber das ist Tipp an alle Handwerker, die später selbst gründen möchten. Legt euch die Hälfte von dem, was ihr glaubt, was übrig ist, auf Seite. Das Finanzamt wird sich das holen. Und noch ein wichtiger Tipp. Das Finanzamt ist immer schlauer. Also ich würde auch da nie probieren, dann irgendwie zu sagen, man versucht da irgendwie andere Wege oder mit Schwarzgeld arbeiten. Macht alles keinen Sinn. Die haben dort eine Million mal geprüft oder schon geübt. Also man braucht nicht glauben, man wäre da cleverer oder könnte irgendwas neu erfinden. Einfach sich die Hälfte auf Seite legen und das dann zahlen. Und das Schöne ist, wenn man Steuern zahlt, weiß man auch, es läuft ja auch. Also von da ist das dann alles dann in Ordnung. Wir bleiben beim Handwerk. Was bedeutet das Handwerk für dich? Das Handwerk ist im Grunde wie eine Kunst, finde ich. Also in der Regel werden Dinge erschaffen. Und das heißt, wenn wir jetzt beim Klassiker bleiben, beim Hausbau, wo so alles mit abgedeckt ist, also Heizung, Sanitär, Elektro, Estrich, Türensetzen, Küchenbau, Gartenplanung, also es wird universell was geschaffen. Und ich es klasse, dass es auch Spezialisten gibt, die halt Fokus auf einzelne Gewerke gelegt haben und halt da auch Höchstleistungen erbringen und ganz tolle Dinge schaffen. Tobi, wir kommen jetzt nochmal zum Schluss zu vier Begriffen. Das sind einfache Worte mit der Bitte, dass du ganz kurz darauf antwortest, was du damit assoziierst. Das erste, was ist Heimat für dich? Heimat ist für mich das Zuhause. Das heißt, man kann überall wohnen, aber man sollte sich in seinem Haus wohlfühlen. Hast du irgendein Vorbild? das ist eine... Da muss ich jetzt lange überlegen. Hatte ich früher immer gehabt und hatte mir auch immer Mentoren rausgepickt, an denen ich mich orientiert habe. Dadurch, dass ich mich aber so reingearbeitet habe die letzte Zeit, hat sich das, sag ich mal, ein bisschen orientiert. Aber ich suche den nächsten auf jeden Fall. Sonst lernt man nicht dazu und bleibt stehen. Was ist Glück für dich? Glück ist für mich, es, sag ich mal, allen mich herum, vor allem der Familie, wenn alle gesund sind, wenn es denen gut geht und genau, und mehr brauchen wir eigentlich nicht. Dann kommt der Rest von selbst und natürlich immer eine gute Laune haben, damit man auch motiviert an neue Dinge reingehen kann. Da sind wir schon beim letzten Punkt und vielleicht schließt du da auch an. Hast du irgendeinen?
Max Herrmannsdörfer: Motto für dich persönlich? Puh. Ehrlich gesagt nicht. Wenn ich mir eins raussuchen müsste, ein Motto, dann wäre es glaube ich das Thema freundliche Kommunikation. Ich habe ja das mehrmals jetzt in dem Podcast erzählt, dass es immer wichtig ist, dass man sich austauscht, auf Augenhöhe auch und dass wirklich dann alle davon profitieren. Also ich glaube, die Richtung würde es gehen. Danke Tobi, danke für das Gespräch. Super, dann herzlichen Dank und bis zum nächsten Mal. Bis dann, danke. Tschüss. Danke Tobi, mach's gut. Ciao.
Max Herrmannsdörfer: dir hat diese Folge gefallen? Dann abonniere diesen Podcast, keine Folge mehr zu verpassen. Wir freuen uns auch über eine 5-Sterne-Bewertung bei deiner Podcast-Plattform. Dieser Podcast ist eine Produktion der Handwerker Radio GmbH. Weitere Informationen findest du unter www.handwerker-radio.de
Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wurde unterstützt vom Holzmann Medienshop, deinem Partner in Sachen Fachmedien für Mittelstand und Handwerk.
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