#130 Ulf Gottsberg, wie sieht ein moderner Metallbau-Betrieb von innen aus?

Shownotes

Vom kleinen Stadtschlosser zum Hightech-Unternehmen: Ulf Gottsberg zeigt eindrucksvoll, was Handwerk heute leisten kann 🚀

In dieser Folge von „Handwerk erleben“ spricht Max Herrmannsdörfer mit dem Geschäftsführer der Hans Gottsberg GmbH über die Entwicklung eines Familienbetriebs über drei Generationen – und wie daraus ein international agierender Spezialist für Leckageortung in Pipelines wurde.

Was macht der Hamburger Metallbaubetrieb für die Polizei? Wie hilft KI bei der Digitalisierung von Handwerksprozessen? Und wie schafft man es, Tradition und Innovation unter einem Dach zu vereinen? Ulf gibt spannende Einblicke in seinen Berufsalltag, seine unternehmerische Vision und die Herausforderungen, die das moderne Handwerk mit sich bringt.

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Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wird unterstützt vom Holzmann Medienshop, deinem Partner in Sachen Fachmedien für Mittelstand und Handwerk.

Max Herrmannsdörfer: Von der kleinen Stadtschlosserei zum Allrounder im Metallhandwerk. Das beschreibt den Weg der Hans-Gotsberg-GmbH kurz und knapp. Und damit herzlich willkommen bei Handwerk erleben, dem Talk für Macher. Mein Name ist Max Hermannsdörfer und ich darf jetzt ganz herzlich Ulf Gottsberg begrüßen, den Geschäftsführer des Metallbaubetriebs. Hallo Ulf. Ja, hi. Ulf, erstmal Grüße in den hohen Norden. Ihr sitzt in der Nähe von Hamburg, richtig? Ja. in der Nähe von der wunderschönen Stadt Hamburg. Ich komme hier aus dem Süden. wir sprechen jetzt hier über komplett Deutschland. Einmal hinweg rund 800 Kilometer trennen uns. Aber sehr schön, dass du dir heute die Zeit nimmst, um mit mir hier ein bisschen zu quatschen und neuen Podcast für Handwerkerleben aufzunehmen. Danke an der Stelle schon mal. Gerne. Ulf, seit 80 Jahren gibt es euren Betrieb. Du bist jetzt in der dritten Generation, richtig? Genau, ich bin die dritte Generation. Ich bin in die Fußstapfen von meinem Vater und Großvater gestoßen. So bin ich jetzt die dritte Generation. Mal gucken, wer weiß. Ich habe zwei Jungs, vielleicht machen die in die Richtung auch weiter. Bahnt sich da schon irgendwas an, dass es auch in Richtung Metallbau von den Interessen her gehen könnte? Beim Großen hat er Interesse dran, beim Kleinen weiß ich noch nicht. kann sein, dass der eine vielleicht mehr handwerklich unterwegs ist und der andere vielleicht den Betriebswirt nachher macht, den Zahlenprofi. Müssen wir mal schauen. Aber es ist natürlich ganz klar, wenn Schulpraktikers gemacht werden, ist eins immer ein Pflichtprogramm im eigenen Unternehmen, aber dann eben halt eher in den Ferien. Also das kriegt Schulpraktikers woanders und dann eben halt nochmal in den Ferien ein Praktikum bei uns. So dass sie auf alle Fälle Begeisterung dafür bekommen können, dass man das eben halt vermittelt. Der Große hat also schon drei Schulpraktikas gemacht, unter anderem als Programmierer, zweimal im Handwerk und dann noch bei uns in den Ferien. hat er gesagt, ja, das bringt auch Spaß.

Max Herrmannsdörfer: gefächerte Produktpalette haben, waren eigentlich alle drei Praktikers, die er gemacht hat, irgendwo was das Firma Gottsberg auch macht. Ja cool, es gibt ja verschiedenste Wege, wie man ins Handwerk kommen kann, wie man bei euch auch im Betrieb was machen kann, nur dass wir einmal noch die Einschätzung haben. Wie alt sind deine beiden Jungs? Der Kleine ist 12 und der Große 16. Okay, also da wird es dann natürlich schon langsam konkreter auch mit Berufsfindung, wenn man... ins junge Erwachsenenalter geht. ja, die Wege stehen einem offen im Handwerk und wir werden darüber jetzt im Laufe der Folge auch sprechen, was ihr für Wege bei Gottsberg anbietet und wie ihr euch aufgestellt habt. Ich habe ganz am Anfang gesagt, ihr habt gestartet als kleine Stadtschlosserei 1945. Kannst du mal was zu den Anfängen sagen, wie dein Dein Opa die Firma damals gegründet hat? Ja, es ist eigentlich so gekommen, dass er einen Großonkel hatte, der eben Schlosser war. Und dann hat er dann eben nach dem Krieg die kleine Firma, die dann auch schon keine Mitarbeiter mehr hatte, die hat er dann eben aus Schutt und Asche ausgegraben und die Maschinen, noch übergeblieben waren, weil wir waren wirklich im Zentrum von Hamburg. Dann sind wir eben immer mehr nach außen gedrängt worden an die Randbezirke von Hamburg. Und dann sind wir noch aus Steinbeck geraten. Steinbeck ist ein Vorort von Hamburg, wo meine Familie dann eben auch noch damals hingezogen ist und dann wurde hier das Gewerbegebiet erweitert. Und damals war das also, ja, war hier noch Aufbruchsstimmung. im Speckgürtel von Hamburg. Das gehörte ja auch noch zum Zonenrandgebiet. Wir hatten ja damals auch noch die innerdeutsche Grenze. Da gab es hier Zonenrandförderung. Das war halt ein anderes Bundesland. war nicht Hamburg. Hamburg hatte damals sehr viel Probleme gehabt zum Thema Baugenehmigung und auch auf Steuerpolitik. so wurden eigentlich damals die

Max Herrmannsdörfer: die Handwerksunternehmen vertrieben aus der Stadt. Das war 1990, wo wir nach Steinbeek gezogen sind. Und der springende Punkt war, dass wir eben einen Müllcontainer im Vorgarten stellen wollten. Und das war in Hamburg-Wandsbeek. Und wir hatten nur ein Parkplatz. Und dann mussten wir diesen ein Parkplatz dann noch zur Grünfläche herrichten, sodass wir eben dann so eine Waschbetonbox für Müll boxen. für Müllcontainer hinstellen konnten. So und das war dann der springende Punkt und dann sind wir nach Ost-Steinweg ebenheit und hier haben wir innerhalb von vier Wochen für eine große Halle mit Büro eine Baugenehmigung bekommen und dann ebenheit sind wir damals noch in den Genuss von dieser Zonenrandförderung. war völlig bequatsch, ich das Quatsch. Und so sind wir dann ebenheit jetzt in Schleswig-Holstein. Hamburg ist unsere Leidenschaft nach wie vor. Hamburg ist auch unser wichtigster Wirkungsort. Also bestimmt 99 Prozent der Aufträge machen in Hamburg. Ich sage auch, ich bin Hamburger, obwohl ich nie in Hamburg gewohnt habe, sondern dann nur geboren bin. Hat das denn für euch jetzt aktuell weitere Vorteile, nicht so direkt im Zentrum, in der Stadt zu arbeiten aus logistischen Gesichtspunkten? Du hast gesagt, es war damals einfacher, eine Baugenehmigung zu bekommen. Viel schneller möglich. Hat es weitere Vorteile? Mittlerweile hat es sich geändert. In Nordsteinburg ist es bestimmt genauso schlimm, wie es damals in Hamburg war. Da haben wir eigentlich keinen großen Vorteil. Wachstum ist hier nicht mehr möglich. Das war auch in Hamburg immer das Problem. Dafür sind wir zu nah am Ortzentrum dran. Aus Steinbeck ist toll gelegen. Autobahnkreuz A1, A24. Das heißt also, wir sind hier... Wir können sehr gut unsere Kunden erreichen. wir haben hier zwar eine Produktionshalle, wir produzieren hier auch, aber eben halt sehr viel spielt sich bei uns beim Kunden ab. So gesehen ist eben halt das Autobahnkreuz Ost ganz toll. Da können wir eben schnell überall hin, außer in den Norden von Hamburg. Da müssen wir einfach durch Hamburg durch. Das ist doof. Okay, ja gut. Irgendwas muss man immer in Kauf nehmen.

Max Herrmannsdörfer: Und wenn es dann nur ist, dass man den Norden schlechter erreicht, dann ist es so. Aber lasst uns doch einmal bei den Kunden bleiben. Und würde mich jetzt interessieren, wie hat sich euer Portfolio in den letzten Jahren weiterentwickelt? Was sind eure Kernleistungen? Was bietet ihr genau an? Ja, also es ist unsere große Stärke, dass wir eben halt tatsächlich noch das ganze Berufsbild des Metallbauers abbilden. Eine große Stärke ist natürlich auch eine ganz große Herausforderung, weil man muss natürlich für die ganzen Bereiche eben auch die entsprechenden Spezialisten haben. Früher war es ja der Schlosser, der Schlosser, der hat Schlösser gebaut und die waren aus Metall. Und weil die aus Metall waren, hat er dann auch noch andere Sachen gemacht, die der Huf Schmied nicht gemacht hat. Und so hat sich das dann immer mehr weiterentwickelt. Und so ist dann auch im Laufe der Jahre eben halt die Elektronik dazu gekommen. Also ich unterscheide eben halt in verschiedenen Produktbereichen. Der eine ist bei uns Bauschlosserei. Das ist eigentlich alles aus Stahl oder verzinkten Stahl, wo eben halt keine Menschenleben davon abhängen. das kann vielleicht, ja, das kann eine Zaunanlage sein oder das Stadtmobiljar. Also irgendwelche Parkbüge, Polar oder eben halt so ja, Fenstergitter vielleicht, obwohl ich das Fenstergitter bei uns mit in den Bereich mechanische Sicherungstechnik eingruppieren würde. Dann haben wir eben halt, sind wir eben halt Schweißfachbetrieb, das sind eben halt alle Konstruktionen, wo Menschenleben von abhängen und das ist auch so ganz normales Geländer. Da muss man heute als Betrieb, also bei den meisten Konstruktionen zertifiziert sein. Man muss aber zumindest ein geprüfter Schweißer sein, sowas herstellen zu dürfen. Das sind dann eben halt Stahlkonstruktionen wie Bühnen, Fluchttreppenanlagen, die so neben Bürogebäuden stehen oder Krananlagen teilweise auch. Da machen wir halt eben alles aus Edelstahl. Dann haben wir neben...

Max Herrmannsdörfer: Nach den beiden Bereichen haben wir noch den Metallbau. Metallbau definiere ich bei uns Türen, Fenster, Fassaden. Das können Schaufensteranlagen sein, können Fassaden von Bürogebäuden sein. Das ist aber nicht so, dass wir so ein Bürogebäude mit 30 Stockwerken die Fassade machen. Da sind wir eben halt mit unseren 45 Mitarbeitern insgesamt zu klein. Wir machen also die speziellen Geschichten, Brandschutz, Rauchschutz, Beschusstehmende oder explosionsgeschützte Türen, Fenster, Passagen. da haben wir halt Kunden aus der Industrie, also Petrochemie zum Beispiel oder eben halt öffentliche Hand und Beschusstehme ist ganz klar, die Polizei ist ein sehr, sehr wichtiger Kunde von uns und bei den Türen, Fenster, Fassaden, ist unsere große Stärke, dass wir auch die ganze Elektronik mitmachen. das ist bei uns die elektronische Sicherungstechnik oder auch Tür- Tourautomation. Das heißt also, die Türen gehen automatisch auf, die Zuwägung ist barrierefrei, es können Drehfliege Türen sein oder Schiebetüren und diese Türen schließen auch im Brandfalle, wenn Gefahr ist. Oder eben, wenn niemand flüchten möchte, müssen die immer begehbar sein. Das ist also elektrisch. Und dann hat man auch Zutrittskontrollsysteme, Motorschlösser, alles an Krams, alles in der Tür verbaut. Das ist oftmals so, dass kann man dann auch gar nicht mehr koordinieren, wenn das Gewerke übergreifend ist. Deswegen machen wir da eben das alles aus eigener Hand. habe ich ja eben schon kurz angeschnitten, mechanische Sicherungstechnik. Also kann Fenstergitter sein oder eben halt eine Schließanlage, so Schlechenschlüsse, mechanische Schlüsse oder eben halt auch Flutschutzsysteme. Also alles, was das Gebäude eben halt mechanisch vor Angriffen, ob mit Natur oder Mensch, von außen halt schützt. Dann haben wir ja den Apparatum Gerätebau. Da machen wir also

Max Herrmannsdörfer: und möglichen Sachen, da wissen wir teilweise gar nicht, was das ist. Da waren wir immer Zeichnungsfertiger, da haben wir nach der Zeichnung gefertigt. Das war für die Lebensmittelindustrie eine Wand, wo Schokolade drin schwimmt oder Krananlagen für den Schiffbau oder eben auch so ganz feine Sachen, so Messgeräte, die irgendwie durch Pipelines schwimmen. ja, da ist dann tatsächlich bei uns eine neue Firma daraus entstanden. Lekssuchmörchen Deutsch. Lekssuchmörchen. Versteh man erstmal gar nichts drunter. Englisch heißt das Pick wie Schwein. Manche sagen, das kommt, weil es so eine Schweinarbeit ist, durch so eine Pipeline zu fahren. eben halt, ja, manch einer leitet es eben halt ab von Pipeline-Inspection-Gauges. Das sind halt Messgeräte, die durch Pipeline schwimmen und eben halt die Rohrwarnung kontrollieren. Wir suchen nach Lex. Es gibt auch welche, die eben halt Wandstärken messen. Ja, und so sind wir eben als reiner Mechaniker, die auch ab und zu mal Elektronik gemacht haben und sich auch immer ein Berufsbild weiterentwickelt haben, so sind wir dann irgendwann zum Hersteller von eigener Elektronik gekommen und so stellen wir jetzt seit 2007 nicht nur die Edelstahl-Komponenten her, sondern fertigen es auch selber Platinen, schreiben Software, ja, völlig crazy. Das eben in dieser kleinen Truppe, die wir sind, aber ist natürlich auch total bereichernd, weil du hast eben halt Informatiker, Elektroingenieure, Maschinenbauingenieure oder auch welche, die kommen aus dem Fahrzeugbau. Dann hast du eben den ursprünglichen Metallbauers im Team. Wir beschäftigen auch auch Tischler und super Mix, geile Kombination. Ja, und dann ist es große Stärke, dass wir in Hamburg unsere Kunden eben halt mit mit Wartung und Service bedienen. heißt also, alles was wir verkaufen, das pflegen wir dann auch nachher rein und eben halt, wir reparieren sie auch. Das heißt also, ist einerseits auch sehr schnelllebiges Geschäft. Das heißt also, müssen anrufen, wir kommen anrufen und müssen dann sofort los, weil eben halt ein Tor zu ist, einen Supermarkt kann nicht aufmachen oder eben halt, dass die Polizei ein Problem hat, dass eben halt vielleicht gerade eine Demonstration ist und das

Max Herrmannsdörfer: Das Gebäude muss noch zusätzlich abgesichert werden. ist schon ein Grenzbereich, in dem man unterwegs ist. Das interessiert mich persönlich. Ich weiß nicht, du das verraten darfst, aber was macht ihr für die Polizei als Metallbaubetrieb? Es ist so, dass wir eben halt, ich hatte ja gesagt, also Beschussshalm-Defensertüren zum Beispiel und eben halt auch Zutrittskontrolle, Schleusentechnik, dass eben halt wenn einer verhaftet wurde, nicht eben halt... ohne weiteres fliehen kann. Oder man jetzt von der Polizei weggeht, vielleicht Richtung Strafjustiz, das können eben halt Gefängnisse sein, Vergitterungen. Also da ist schon grenzenlos, was man da alles machen kann. Und wenn es in diesen Ausnüchterungszellen, also die Halterungen sind, wo denn die Pritsche ist, wo sie dann drauf schlafen können. Oder eben die Tür von der Ausnüchterungszelle. oder die genug, das Essen durchgereicht wird. Auch so was kommt dann von euch zum Beispiel. so was kommt dann von uns. Wir kaufen es zu und montieren es dann. Ja, cool. Okay, aber gut. Ich mache einen kleinen Sprung. Du bist ja mit diesem Handwerk groß geworden. Also du hattest seit Beginn deines Lebens ja mit diesem Betrieb mit den Berufsfeld mit den Tätigkeiten zu tun. War es für dich schon immer klar, dass du auch in diesen Bereich rein willst und reingehen wirst? Ja, ist eine gute Frage. Es kommt auch jetzt immer mehr, wo die Kinder größer werden. Da stellt man sich auch so die Frage, wie es bei einem früher selber war. Ja, ich war nie abgeneigt. Ich habe nie gesagt, das finde ich toll, das muss ich unbedingt machen. Aber das war die Begeisterung dafür da, was meine Familie gemacht hat. Da ich gewisser Stolz. Aber es ist nicht so, dass ich gesagt habe, das möchte ich auch machen. Und dann habe ich mein Taschengeld damals verdient in der Produktion. Da war ich jeden Samstag.

Max Herrmannsdörfer: Ich hier und hab fleißig gesägt zuerst, dann gebohrt. Irgendwann durfte ich auch selber Sachen schweißen. das eben halt, vielleicht war ich da vielleicht 15, kam noch ein Freund dazu, haben wir es zu zweit gemacht, haben richtig gut Geld verdient. Konnte man sich auch irgendwann schön was von gönnen. Jetzt muss ich aufpassen, was ich sage. Man ist ja auch mal feiern gegangen und konnte es dann krachen lassen. Man hat sich dann eben etwas angespart. So bin ich eben da reingewachsen und dann habe ich Praktikum gemacht. Ein Praktikum gemacht in einer Fremdenmetallbaufirma. Das hat mir sehr gut gefallen. ist ganz wichtig, dass man eben auch nicht nur den eigenen Betrieb kennenlernt. Dann habe ich noch Praktikum in den Ferien gemacht. im Büro fand ich auch nicht schlecht. Das war dann allerdings einen großen Außenhandel. das war nicht schlecht, aber war nicht so so der Hit. Wenn man im Handwerk arbeitet und was schafft, ist natürlich was anderes als wenn du deinen Stapel Papier kopiert hast oder wegsortiert. so habe ich alles klar, okay, das gefällt dir. Und so bin ich dann in die Richtung gekommen. Hast du da auch die handwerkliche Ausbildung gemacht? Genau, ich habe in einem befreundeten Unternehmen E-Mail gelernt. Das ja dann auch das Problem, wenn man sich mit dem Namen Gottsberg in Hamburg irgendwo bewirbt. da weiß man in der Szene, in dem Handwerk, weiß man eben halt, wer das ist. Wird man dann da eher genommen oder hat man es eher schwerer? Man wird nicht genommen. Gut, in dem Falle wurde ich genommen, weil man hat ja auch eigene Kinder und will ja auch mal, dass ihr eigenen Kinder vielleicht irgendwo lernen kann. So habe ich damals eine Ausbildung gemacht in einem befreundeten Betrieb und habe den Metallbauer dann von pick-off an gelernt und hatte dann, ich musste dann zur Bundeswehr, bin aber Kriegsdienstverweigerer.

Max Herrmannsdörfer: sogenannter Zivi geworden und hatte dann das Glück, dass ich eben in der Betriebsschlosserei im Marienkrankenhaus eben halt mein absolvieren durfte. Und das wurde mir dann auch als Gesellenjahre angerechnet, weil da war ich komplett in Instandsetzung, alles mit Metall und was dazugehört. Ja und dann habe ich noch zwei, drei Praktikers gemacht in verschiedenen Betrieben. Das eine war ein Fensterbauer, Tür- und Fensterfassade, die nur Die hochspezialisiert sind nur wirklich Tür und Fenster, Fassaden bauen. das andere war ein Betrieb in Warstein. Den gibt es leider nicht mehr. Warstein, und zwar das war ein Zulieferer für die Warstein-Brauerei. das war das eine Standband, das andere Standband war so Schmiedekunst. Da habe ich dann auch so geschmiedet und allmöglichen Krams gemacht aus Stahl. Und das andere war dann eben so Richtung Ladenbau in Ausstattung von von Gaststätten, habe ich ja, so aus Messing und habe ich Messing verarbeitet, also total interessant und eben hat auch so Zapfanlagen hergestellt, also richtig, richtig toll und ja, und dann bin ich dann eben halt zur Meister- und Technikerschule gegangen und habe den staatlich geprüften Techniker eben halt gemacht und parallel dazu den Meister und dann noch den Schweißfachmann und hat Sahnehäubchen oben drauf eben halt den Betriebswehr des Handwerks. Weil ich hatte überlegt eigentlich zu studieren, aber ich habe mich dann wirklich für die ganz klassische handwerkliche Ausbildung entschieden. Weil eben der Studienplatz, der wäre irgendwo ganz weit weg von zu Hause. da ich immer sehr regional gebunden war, konnte ich mir das auch nicht vorstellen. das war damals auch nicht so unbedingt für mich das Interessanteste. Muss ja auch nicht. Und es zeigt ganz schön, was man im Handwerk alles erreichen kann. welche verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten es dann auch im Handwerk gibt. Dass es eben nicht das Studium sein muss und die Karriere aber auch nicht endet, wenn man die Ausbildung abgeschlossen hat, sondern dass es weitergehen kann. Das ist auch ganz, ganz wichtig und das sehe ich eben auch bei den Menschen, mit denen ich jeden Tag zusammenarbeite, was sie eben für einen Lebenslauf haben. Eigentlich ist diese Ausbildung, die man macht, egal was man macht,

Max Herrmannsdörfer: eigentlich nur der Grunstein. Und das Leben führt dann irgendwo hin, wo man gar nicht mit rechnet und man muss sich immer weiterentwickeln. Auch selbst wenn man in seinem Beruf bleibt, verändert sich der Beruf und da muss man sich erst recht weiterentwickeln. Ich bin also jetzt Anfang 50 und ich muss ganz ehrlich sagen, auch wenn ich hier der Architekte der ganzen Digitalisierung bin, bringt mich das wirklich schon teilweise in Grenzsituationen. Da sag ich so, boah, das ist ja Wahnsinn, wie sich die Welt verändert. Wir haben ja auch eigene Softwareentwicklung, hatte ich ja gesagt. das ist ja die eine Sache, sowas selbst zu entwickeln oder Kunden zu verkaufen. Die andere Sache ist auch selber eben diese über Jahre gewachsenen Prozesse an die digitale Welt an. Das glaubt man gar nicht, wie schwer das ist. Wenn man sich das so durchspielt, klingt das alles machbar, aber technisch machbar. Aber das ist immer der Faktor Mensch, der eine ganz große Rolle spielt, weil sich auch die Aufgaben jeder einzelnen Person ändern. Aufgaben, einem liebgewonnen waren, die man gerne gemacht hat, die macht man nicht mehr, die macht dann vielleicht jemand anders oder die sind nicht mehr erforderlich. Ja, und da ist das dann eben halt so, man muss immer offen sein und sich immer weiterentwickeln und im schlimmsten Falle gibt es den Beruf nicht mehr, den man mal gelernt hat. Also der Wandel der Zeit schreitet so voran. Und das ist dann auch deine Aufgabe als Unternehmer, der hier für 45 Mitarbeiter, der dann auch verantwortlich ist. Da immer zu schauen, dass man am Puls der Zeit bleibt und sich weiterentwickelt und nicht stehen bleibt. Gerade was Digitalisierung anbelangt, was Software anbelangt. Wie würdest du das für dich einschätzen? Wie groß ist die Herausforderung da als Unternehmer nicht, Anschluss zu verlieren, sondern immer zu schauen, was kann ich für mein Unternehmen Gutes tun? Was ich auch unseren Azubis immer sage, dass man offen mit offenen Augen

Max Herrmannsdörfer: durch die Welt geht und eben nicht sagt, okay, interessiert mich jetzt nicht, sondern eben immer mit offenen Augen durch die Welt geht und dann auch überlegt, inwiefern das meine Tätigkeiten beeinflusst, betrifft, das eigene Leben betrifft, das ist ja nicht nur geschäftlich, das ist ja auch privat. Und dann eben, dass man da dann auch guckt, wie man das einsetzen kann. Also es ist nicht nur damit getan, irgendwelche Fachzeitschriften zu lesen, sondern dass man eben halt ein breites Fundament an Wissen hat und auch eine Offenheit und nicht immer gleich so so, nee, nee, kann ich nicht oder will ich nicht, ne? Neugierig sein, genau, neugierig sein, das ist das Richtige. ja, dass das Ding ist, man nachher, selbst wenn man eine tolle Sache hat, gefunden hat, die man vielleicht bei sich einführen möchte, dann muss man eben halt auch den Nutzen und das Risiko bewerten. Man muss doch schon auch bei manchen Sachen sagen, halt stopp, der Cage muss jetzt hier vorbei gehen. Wir müssen jetzt nicht alles mitmachen. Wo ist das also auch so, dass viele immer sagen, ja, wir sind schon lange digital und unsere Monteure laufen mit Tablets rum. Wir schreiben alles nur da rein. Das ist keine Digitalisierung. Wir haben zum Beispiel mit unserem ERP-Einbieter haben wir zum Beispiel neue Komponente, neues Modul für das Softwareprogramm entwickelt, dass eben der Monteur vor Ort seinen Zettel nicht mehr auf dem Papier schreibt, sondern in den Tablet rein, aber eben dass die Daten dann automatisch weiterverarbeitet werden. Also der Projektleiter bekommt diesen digitalen Leistungsnachweis, bekommt auch seinen Bildschirm und liest den ein und bei dem Einlesen hat er dann gleich gesagt, alles klar, was der Kollege da geschrieben hat, das stimmt. Er hat dann auch die Zeiten noch einmal kontrolliert, einmal noch das Material, geguckt, ob das alles schlüssig ist. Wenn er speichert, dann ist die Rechnung schon fast geschrieben. Das ist eben halt das. Und er muss auch keine Preise mehr raussuchen. Die verschiedenen Stundensätze für die verschiedenen Kunden oder verschiedene Mitarbeiter, die verschiedenen Tätigkeiten.

Max Herrmannsdörfer: und auch immer das Material. Das heißt, alles was eingekauft wurde, wird ja auch irgendwann hoffentlich mal wieder verkauft. Das heißt, ich habe für alles einen Preis und ich muss den Preis nicht mehr raushuchen. Das hat sich zum Beispiel, wir haben niemanden mehr, der die Rechnung schreibt. Das hat mein Senior ewig gemacht. Alle Aufträge sind über seinen Tisch gelaufen. hat er die Rechnung geschrieben und das war also eine Schweresarbeit. Ich weiß gar nicht, wie viel wir unseren Kunden verschenkt haben, einfach nur die Rechnung zu schreiben. Heutzutage ist das eben so, es macht der Geselle und der Projektleiter eigentlich schon, wenn sie ihren Auftrag abschließen, dann ist das Ding abgeschlossen. Das ist zum Beispiel eine Erfindung von mir. Da muss man halt überlegen, wie bilde ich den Prozess ab. dann ist das dann auch wieder so gewesen. dass unser Softwarepartner das nicht umsetzen konnte, hat noch eine zweite Firma dazu geholt und die haben eben halt so ein Forschungsprojekt, KINCHI heißt das, wollten sie starten und da haben sie dann unseren ERP-Einbieter, wollten sie damit zuholen und die haben dann eben halt gesagt, machen wir nur mit, wenn der Gottsberg mitmacht, Und das ist halt so Projekt, wir entwickeln KI fürs Handwerk. So sind wir da eben auch noch kleiner Softwarepartner geworden. Und ja, jetzt entwickeln wir das. Das ist schon eine ganz, ganz tolle Nummer. sind zwölf Partner und entwickeln da eben halt KI fürs Handwerk. ja, kann ich da ja nochmal mehr von berichten. Also die Entwicklung dauert noch bis Ende des Jahres und dann gucken wir mal, was daraus geworden ist. Das geht eben halt so, dass immer mehr Prozesse eben halt automatisch ablaufen, weil... Bei vielen Arbeiten, auch wenn das nicht jeder hören möchte, sind viele Arbeiten nicht mehr zeitgemäß. Wir haben überall Personalzunahme. Deswegen müssen sich die Menschen auch verändern, sodass wir diese vielen Aufgaben, die wir haben, als Menschheit schaffen können. Dann wir nicht unnötigen Krams machen. Da kann uns die KI unterstützen. Das ist natürlich eine riesige Gefahr. Wenn man in so einer KI mitentwickelt, dann kann man vielleicht bisschen

Max Herrmannsdörfer: Einfluss darauf nehmen, dass es nicht ganz in die verkehrte Richtung läuft. Das ist ein super spannendes Thema und da können wir sehr, sehr gerne nachgelagert nochmal einen Podcast machen, wenn ihr da bisschen weiter seid und wenn ihr konkrete Anwendungsfälle für eure Software habt. Ich finde es super, dass da ein Handwerksbetrieb mit involviert ist in der Erstellung und da einfach konkret sagt, ja, diese Prozesse lassen sich einfach verbessern, die können wir auslagern an der KI und vielleicht auch gewerkeübergreifend. Jeder Betrieb schreibt Angebote, muss Rechnungen schreiben, muss dokumentieren. Wenn man da einen einheitlichen Standard irgendwo schaffen könnte, der von einem Handwerksbetrieb mitentwickelt wird, ich glaube, dass das wirklich einen großen Mehrwert tatsächlich bietet. und andererseits wollen wir einen Standard schaffen und andererseits ist das eben auch so, dass man so viele Paare, so viele Softwareprodukte hat, die eben nicht miteinander zu matchen sind. Und da wollen wir eben, dass das alles zusammenarbeitet und diese Schnittstelle, die wollen wir mit KI abbilden, so dass die Zusammenarbeit funktioniert. Wir haben ja viele Akteure, große ... große Firmen, hatten ihren eigenen Standard durchdrücken wollen. Das heißt, es sind verschiedene Leger, gegeneinander arbeiten. Größere Firmen, größere Konzerne. Das beste Beispiel war damals die, gut das weiß ich gar nicht, du das noch kennst? Ja, erzähl nur. Die VHS-Kassette. Ja, kenn ich noch. Super VHS, das war die Weiterentwicklung. Nebenbei war ja noch Video 8. und Highacht. Das hat sich ja nicht ganz so durchgesetzt. Und dann gab es noch was anderes, Video 2000 oder so. Das war ja auch so ein Kampf. Wer setzt da seinen Standard durch? Und so ist es im Softwarebereich auch. Ein schöner Vergleich. Mal schauen, wie lang es dauert, bis wir da zu einer Lösung kommen. Aber ein superspannendes Feld. Ich habe vorher noch ein Thema aufgemacht und das möchte ich jetzt kurz vor Ende auch noch einmal ansprechen.

Max Herrmannsdörfer: Weg von KI, vielleicht hilft euch die KI damit auch, die Gottsberg League Detection. Wir haben das vorher einmal kurz angerissen, du hast gesagt, ihr seid damit international unterwegs, habt euch da eine Marke aufgebaut. Was macht ihr auf der internationalen Bühne mit diesem Unternehmen? Ich hole das mal. Okay, dann. Das beschreiben wir gleich für alle Podcastgäste, was wir hier sehen. Und Ulf, jetzt musst du beschreiben. Auch beschreiben für alle, die nur hören. Der Schlimmste durch Pipelines Das Gerät hat keinen eigenen Antrieb, sondern wird durch das verpumpte Medium, durch die Pipeline geführt. angewiesen auf den Druck der Pipeline. Es sind also Hochdruckpipelines. Wir bewegen uns da zwischen 5 bis 150 Bar, wo wir unterwegs sind. Und das Gerät ist wie ein U-Boot. Ein U-Boot auf Lauschfahrt, immer ein Senior-Entwickler gesagt. Und wir haben also ein Hydrofon. Es ist also ein Mikrofon. für unter Wasser und lauschen eben nach Lex. Wenn du eine Colaflasche zum Beispiel hast und die schraubst sie auf, dann machst du so dieses Zischen. Dieses Zischen, das entsteht, wenn du 4-5 Bar Druckdifferenz hast, also sprich, wenn die Pipeline einen gewissen Druck hat und das aus diesem Loch rauszischen kann. Das Besondere ist, dass wir eben halt Lex finden von 2,5 Liter war das kleinste was wir gefunden haben. 3 Liter die Stunde. sind also wirklich nur feinste Tröpfchen, die da rauskommen. Also muss man sich vorstellen, drei Cola-Flaschen in einer Stunde kommen aus der Pipeline raus. Und solche Lex finden wir. Und unsere Geräte die fahren dann tausend von Kilometern in so einer Ölpipeline.

Max Herrmannsdörfer: merken sich dann eben, wo sie einen Lack gefunden haben. Früher war das eben so, dass wir nur nach Lacks gesucht haben. Jetzt suchen wir nach allen Geräuschen in der Pipeline. Das heißt also, wir erkennen das Lackgeräusch. Wir erkennen aber auch die Autobahn, die A24. Oder wir erkennen also auch ein Kraftwerk, was da immer steht. Oder wir erkennen Strommasten, die Windgeräusche ins Erdreich übertragen. Und weil wir die ganzen Störgeräusche alle kennen, durch eine Multispektralanalyse, die wir eben fahren. Ja, können wir ganz genau sagen, alles klar, das Kraftwerk ist bei Kilometer 400, die Autobahn ist bei Kilometer 450. Und so weiß das Gerät immer, wo es ist in der Part ein. Und das Tolle dabei ist eben halt, ich hol's hier nochmal raus, leider die Zuhörer sehen es nicht. Also wir haben hier zwei Messräder, die eben halt den Weg messen. Aber die funktionieren eben nicht zuverlässig, wenn wir in hohen Pipelines unterwegs sind. Da drehen diese Räder teilweise ein paar Meter durch. Aber mit diesen bekannten Störgeräuschen sind wir da eben auf zwei bis vier Meter genau, egal wie lang die Pipeline ist. Das heißt, für eine Backerschaufel reicht das. Und wir setzen nicht nur die bekannten Geräusche ein, sondern wir haben auch noch Birosensoren verbaut, die eben auch jede Bewegung detektieren. kennt man ja vom Handy oder auch teilweise von Dashcams oder so. Und da zählen wir die Schweißnähte in der Rohrleitung. wissen dann eben ganz genau, wir sind bei Schweißnähten. Dann wissen wir eben halt alles klar. Dann müssen wir jetzt hier in diesen Rohrabschnitt rein. So und das Tolle bei dem Gerät ist, dass wir dann eine Zulassung für Artix Zone 0 haben. Das ist eben halt die höchste Eckschutzklasse, die elektrische Geräte eben erreichen können. Also besser geht nicht. Der einzige Molch weltweit.

Max Herrmannsdörfer: der eine Zulassung für Zone 0 hat, der einzige elektrische. Es gibt auch Reinigungsmolche, aber der einzige Inspektionsmolche. Weil die meisten Geräte, die fangen erst bei Zone 2 an. Das heißt also, das Gerät, wenn die Batterie, da ist ja eine Batterie da drin, ein Akku eben halt sich entzündet, dann darf eben halt dieser Zündfunk nicht in die Flüssigkeit der Pipeline kommen. Oder ins Gas der Pipeline. Das wäre gut, wenn das nicht passiert. Ja, da sind wir weltweit unterwegs. Das Kerngebiet ist eben Europa. Die meisten europäischen Ölpipelines zum Beispiel werden mit unserem Gerät inspiziert. Das heißt, wie unsere Marketing-Jungs sagen, 90 % des in Europa verpumpten Rohöls, da ist die Verpumpung mit unseren Geräten sichergestellt. Das heißt, die Pipeline haben eine Betriebserlaubnis aufgrund unseres Gerätes. Also wir decken den Bereich Kleinstleckagen ab und ansonsten dürften die ihre Pipeline nicht betreiben. Das total interessant. Also in Europa ist das bei uns Umweltschutz immer gewesen. Jetzt ist Diebstahl immer mehr ein Thema. Wir haben sehr viele Anbogen in Europa. Unglaublich, aber wahr. Und da wird dann Öl abgezapft oder so zum Beispiel? Ja, es geht dann meistens Diesel, Diesel, Benzin. Also es ist schon... Wahnsinn. Danke, dass du uns da einen Einblick gegeben hast in die Lecage Ortung und wie das mit euren Produkten dann abläuft. Das nochmal ein ganz anderer Aspekt des Handwerks, was ihr dann letztendlich auch macht. Von daher super spannend, dass ihr da aktiv seid. Made in Germany, made in Oststeinweg. Auf dem hohen Norden, würdest du sagen. Ja, ganz genau, ganz genau. Ulf, wir kommen zum Abschluss unseres Podcasts. Ich habe einen kleinen Schlussblock mit Fragen, die wir allen unseren Gästen stellen. Ach, was kommt denn jetzt? Ja, ganz entspannt. Die erste Frage. Gibt es irgendwen, mit dem du gerne mal einen Tag tauschen würdest? Mal einen anderen Beruf, ein anderes Leben reinschauen, einfach nur mal zu sehen, was macht der oder diejenige?

Max Herrmannsdörfer: Politik habe ich mir gedacht, boah, das kann doch alles nicht angehen da, was die da treiben. Und hab dann auch, wie viele Menschen jetzt vielleicht aktuell in unserem Lande, da hab ich gedacht, das geht nicht mit rechten Dingen zu, na. Nee, und ich bin jetzt in die Kommunalpolitik vor Jahren mal gegangen, bin allerdings nicht mehr so aktiv. Aber das hat eben halt gezeigt, was das für ganz, ganz schweres Business ist und auf was man vielleicht, wenn man so Ministerpräsident ist oder... oder vielleicht auch Bundeskanzler, was das eigentlich für ein bescheuertes Job ist, schlecht bezahlt und alle sagen, oh Gott, der da oben macht doch nur Mist und schopft sich die Taschen voll. Das würde mich interessieren, wie schrecklich das wirklich ist, obwohl ich das immer mehr verstehen kann. ansonsten würde mich viele Berufe interessieren. Ich wäre vielleicht auch gerne bei einer Operation dabei als Arzt. Nicht als derjenige, auf dem Tisch liegt, sondern als der, der das über sieht. Das würde mich zum Beispiel auch total interessieren. Ein Freund von mir, der ist Chefarzt in einer Klinik, das ist auch der, dem ich... Der hat das Handwerkliche, was er jetzt anwendet. hat er bei uns in der Werkstatt gelernt. Der ist allerdings nicht Metallbauer geworden, sondern Arzt. Ja, den würde ich mir ganz gerne ein, zwei Tage begleiten. Cool. Aber das sind noch tolle Antworten. Zweite Frage Ulf aus unserem Schlussblock. Was bedeutet für dich persönlich Handwerk? Geht nicht, gibt es nicht. Das trifft es eigentlich immer ganz gut, Im Handwerk. Obwohl es immer schwieriger wird, weil man halt immer mehr Regularien einhalten muss. Was früher immer selbstverständlich war, aber heutzutage hat man unendliche Zertifizierung, die man einhalten muss, Gesetzgebung und und und. Unsere Unternehmensgruppe hat zum Beispiel fünf verschiedene Zertifizierungen, die sie immer absolvieren muss. Neben dem ganzen anderen Quatsch, wo man kein Zertifikat bekommt. ja, was man auch noch machen muss. Also neben dem reinen Handwerk gibt es einfach noch viele Zusätze, die man erledigen muss, die nichts mit dem Handwerk zu tun haben. Früher konnte man sich noch mehr ausleben, weil man musste ja nicht irgendwelche Maschinenrichtlinien einhalten oder oder irgendwelche DIN...

Max Herrmannsdörfer: Vorschriften. Aber trotzdem, geht nicht, gibt es nicht, kann man eigentlich noch sagen. Okay, ich habe noch vier Begriffe an dich, Ulf. Mit der Bitte, ganz kurz und knapp darauf zu antworten, auf diese Begriffe. Erster Begriff, was ist Heimat für dich? Heimat Hamburg. Hast du irgendein Vorbild? Also mein Vater. Ich würde es bei manchen Sachen anders machen, aber im Großen und Ganzen ist das mal wirklich mein Vorbild. Hat mich also garantiert. fürs Leben gezeichnet. Wir haben den gleichen Beruf, wir sind bei vielen Dingen gleich. der Denke her, die Umsetzung ist teilweise anders, das liegt natürlich am Alter. Altersunterschied ist so. Das ist sicherlich einer meiner größten Vorbilder. Dritter Begriff, was ist Glück für dich? Glück ist für mich, wenn ich morgens aufstehe, dass meine Familie mich anlächelt, dass alle gut drauf sind. Und eben, ich komm zur Arbeit und hier sind auch alle gut drauf. Das ist für mich Glück. Dann bin ich auch glücklich. Letzter Begriff. du irgendein Motto für dich persönlich? Arbeite und Strebe, aber Lebe. Das ist eigentlich mein Motto. Das hab ich von meiner Oma. ja, da muss man wirklich, ist natürlich ganz, ganz wichtig, dass man eben nicht nur das Geschäftliche sieht, den Beruf, die beruflichen Erfolge, sondern ganz, ganz wichtig, dass das eben halt im Einklang mit der Familie ist. Also, dass man eben auch seine privaten Erfolge hat. Dann eben auch nicht nur Familie, sondern dass man auch für sich Zeit nimmt. Zeit für Familie, für sich selbst und eben auch für die Firma, dass man das in Einklang bringt. Also, arbeite und strebe, aber lebe. Ey, das ist ein richtig schöner Abschlusssatz für diesen Podcast. Ulf, ich danke dir ganz dass du dir die Zeit genommen hast. Jetzt haben wir doch ein bisschen länger gequatscht, wir eigentlich am Anfang dachten. Aber es hat mir mega viel Spaß gemacht, dir über deinen Betrieb, über euren Familienbetrieb zu sprechen, über deine Handwerk und über das, was ihr so besonders macht bei Gottsberg. Danke dir ganz herzlich und alles Gute. Danke dir auch. Mach's gut, Ulf. Ciao. Ciao, tschüss. Das war's mit Handwerkerleben.

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