#134 Hubert Romer, welchen Einfluss haben die World- und EuroSkills auf die berufliche Bildung?

Shownotes

🎯 „Das Bungee-Jumping fürs Handwerk“ – so beschreibt Hubert Romer die WorldSkills und EuroSkills. In dieser Folge von „Handwerk erleben“ spricht Max mit dem Geschäftsführer von WorldSkills Germany über die Bedeutung von beruflicher Bildung, die Leidenschaft für den Wettbewerb und die Kraft internationaler Zusammenarbeit.

Hubert nimmt uns mit hinter die Kulissen der EuroSkills 2025 in Dänemark und erklärt, wie aus jungen Talenten echte Champions werden. Dabei geht es nicht nur um Medaillen, sondern um Persönlichkeitsentwicklung, Innovation und das Zusammenspiel von Handwerk, Industrie und digitalen Zukunftsberufen.

Hubert erzählt von bewegenden Momenten auf internationalem Parkett, dem Weg zur EuroSkills 2027 in Düsseldorf und seiner ganz persönlichen Mission, berufliche Bildung sichtbarer zu machen.

💡Ob als Unternehmer, Ausbilder oder Azubi – diese Folge zeigt eindrucksvoll, was das Handwerk leisten kann, wenn es Bühne, Wertschätzung und Förderung bekommt.

🔧 Themen dieser Folge: • Die Plattform für berufliche Spitzenleistungen: Vom Regionalwettbewerb zur Weltbühne • Nachwuchs gewinnen durch Wettbewerbe – so profitieren Betriebe konkret • Erfolgsgeschichten, Gänsehautmomente und internationale Freundschaften • Warum es mehr Aufmerksamkeit für berufliche Exzellenz braucht

📌 Jetzt reinhören und mitfiebern – auf dem Weg zu den EuroSkills in Herning und darüber hinaus!

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Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wird unterstützt vom Holzmann Medienshop, deinem Partner in Sachen Fachmedien für Mittelstand und Handwerk.

Max Herrmannsdörfer: Heute geht es bei uns um die Bedeutung von beruflicher Bildung, die Förderung junger Fachkräfte und um internationale Wettbewerbe. Und damit herzlich willkommen bei Handwerkerleben, Podcast des Handwerkerradios. Mein Name ist Max Hermannsdörfer und ich darf jetzt Hubert Rohmer bei mir begrüßen. Er ist offizieller Delegierter und Geschäftsführer von World Skills Germany. Herzlich willkommen Hubert. Ja, hallo Max, grüß dich. Hubert, schön, dass du dir die Zeit nimmst. Wir haben noch ein paar Wochen. bis zu den Euroskills, das nächste große Event im September in Dänemark. Jetzt sagen wir mal, wie groß ist bei dir persönlich die Anspannung und die Vorfreude? Ganz ehrlich Max, ich mache das jetzt schon fast 20 Jahre und jedes Mal ist es so, dass die Nervosität sich ins Unermessliche steigert. Also nur noch wenig Male schlafen und dann sind wir schon dort und dann ist man nur noch aufgeregt. Also da bibbert man mit. Das geht auch dir als Nicht-Teilnehmer so tatsächlich. Komplett. es lässt niemand kalt, egal wer da mitkommt. Das lässt niemanden kalt, wenn man dort mittendrin steckt. da vielleicht als Tipp. Ich hatte in der letzten Woche Anna Hüllner bei mir im Podcast, die für die Maler, für den Malerskill antritt. Also wer da noch nicht reingehört hat, gleich mal nach unserem Podcast in die Folge mit der Anna reinhören. Sie hat auf jeden Fall gesagt, ja, Aufregung ist natürlich da. Es ist ja was Besonderes. ist das erste Mal Euroskills natürlich für Sie. Von daher ist es völlig in Ordnung und ich glaube auch sinnvoll, wenn eine gewisse Grundanspannung, die Grundnervosität auch mit dabei ist. glaube ohne geht es auch nicht. Ja, das ist das Bungee Jumping fürs Handwerk. Das ist ganz schön. Sag doch mal, wo bist denn du dann bei den Euroskills oder auch bei den Worldskills, wettbewerbsübergreifend? Wo bist du? Bist du immer nah am Team? Bist du bei den verschiedenen Skills vor Ort? Schaust du dir das an? Was ist da deine, ja deine Position? Also so eine Veranstaltung, sei es jetzt WorldSkills oder Euroskills, ist immer ein Mix von allem. Also du musst dann als Official Delegate natürlich an den großen offiziellen Empfängen dabei sein. Du musst Handshake machen, wichtiges Gesicht machen. Du musst auch strategische Gespräche führen. Also solche Veranstaltungen sind ja auch schon wieder die Plattformen für die Zukunft. Es wird sehr, viel über die Zukunft gesprochen und auch an Optimierungen gearbeitet.

Max Herrmannsdörfer: Das ist so der eine Bereich und dann bist du natürlich am Stand, ganz viele gesprächliche Gäste, die du begrüßt und mit denen du auch Themen besprechen musst. Aber ich lasse mir das nie nehmen, dass ich immer wieder Zeit finde, durchzulaufen. Also ich gucke, dass ich wirklich jeden Tag am möglichst vielen Skills vorbeikomme und Wettbewerbstätten dabei vorbeikomme, zu sehen, wie es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern geht. Das heißt, du bist da auch regelmäßig dann in Gesprächen mit den Nationalteams und mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Ort. motivierst dann auch ein bisschen? Ja, natürlich, wenn es geht. Also während der Wettbewerbe darfst ja auf keinen Fall mit ihnen reden und wir versuchen auch im Gegenteil, Family and Friends, also manche haben ja wirklich Dutzende von Freunden, Bekannte bei sich und Familie, die versuchen wir auch wegzuführen, dass sie nicht zu nahe am Wettkampf stehen, weil sonst werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer viel zu aufgeregt. Aber vor dem Wettbewerben in der Pause oder abends, da darf man miteinander reden und das tun wir natürlich dann auch. Wir werden gleich noch bisschen genauer auf die jetzt anstehenden Euro Skills eingehen. Wir machen aber mal ein paar Schritte zurück. Du hast nämlich gerade gesagt, du machst es ja jetzt schon seit 20 Jahren, bist da schon in dem Business drin. Du bist aber erst seit 2014 Geschäftsführer von World Skills Germany. Warst du davor auch schon dabei in der Organisation? Ja, also ich habe ja auch die World Skills in Leipzig damals, die Weltmeisterschaften von der ersten Idee her begleitet. über die Bewerbung und im Wettkampf gegen andere Länder bis rüber zur Projektvorbereitung. Da war ich ja dann auch schon ab 2012 Geschäftsführer in Leipzig gewesen. Und 2014 habe ich dann WorldSkills Germany übernommen. Und wir haben das ja dann ausgeweitet von einer kleinen Organisation zu einer großen, sodass wir jetzt auch eine Service GmbH angedockt haben zu unserem gemeinnützigen Verein. Und im Moment haben wir auch noch die Euroskills 2027 GmbH gegründet. Also mittlerweile ist das schon ein Nettes Konglomerat geworden. Und ich glaube, das müssen wir jetzt mal ein bisschen erklären. Und für alle, jetzt mit WorldSkillsGermany vielleicht als Begriff nicht viel anfangen können. Was steckt denn jetzt genau dahinter? Was ist die Idee hinter WorldSkillsGermany? Die Idee dahinter ist, dass es so ähnlich gemacht wird. Also ich nehme jetzt mal einen Begriff wie so ähnlich die Olympischen Spiele nur für die Berufe. Das heißt, wir möchten schon seit über 70 Jahren, 75 Jahren

Max Herrmannsdörfer: junge Menschen weltweit und europaweit zusammenbringen, dass die dann auf dieser Plattform, dieser Wettbewerbe sich treffen, miteinander messen. Das sind die Besten der Besten. Dadurch können wir schon gemeinsam internationales Benchmark betreiben, also sprich Vergleiche machen. Wie machen die das? Wie machen wir das? Können wir Impulse zurückholen für unsere Ausbildung und berufliche Bildung? Bis rüber können wir auch unseren Berufsalltag damit verändern. Das passiert sehr oft, dass man sich da gegenseitig was abguckt. Und so soll das auch sein. Natürlich sollen auch unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer damit selber in der Persönlichkeit gestärkt werden. Sie sollen besser werden in ihrem Beruf und sollen aber auch international Freunde machen. Das ist so ein Stück weit unsere Aufgabe. Nebenbei versuchen wir natürlich auch internationale Standards zu entwickeln, sodass die Qualität der Ausbildung, der beruflichen Bildung über Deutschland hinaus international ungefähr angepasst werden kann. Okay, wir als Medien oder dann auch in der Öffentlichkeit generell, wir hören natürlich immer im Herbst von den WorldSkills, von den Euroskills, aber was so unterm Jahr passiert, das kriegen wir ja größenteils gar nicht mit. Was steckt noch hinter WorldSkills Germany? Was macht ihr unter dem Jahr, wenn die Vorbereitungen auf die Wettkämpfe laufen? also du kannst tatsächlich WorldSkills wie eine Pyramide. von der Struktur her wie ich so eine Paramide bezeichnen oder betrachten. Das heißt ganz oben drin in der Spitze, da hast du diese Europameisterschaften wie die Euroskills oder die Worldskills, die Weltmeisterschaften. Dann aber geht es ja schon runter auf die deutsche Meisterschaft, auf die nationale Ebene. Dann im Handwerk geht es ja dann über verschiedene Landesmeisterschaften bis runter auf die lokale Ebene. Die Industrie macht das auch. Wir betreuen aber auch Projekte in der beruflichen Bildung, also ausbildungsbegleitende Maßnahmen machen wir, bis ganz runter in die Berufsorientierung. Das heißt, wir wollen jungen Menschen Orientierung geben und fangen sehr früh an. Also wir sind tatsächlich eine Organisation im Bereich der beruflichen Bildung und sind damit auch eine Plattform dafür. Warum ist dir persönlich das denn ein großes Anliegen, die berufliche Bildung zu stärken? Wenn du jetzt seit vielen, Jahren

Max Herrmannsdörfer: da an Bord bist und dir das als Thema gesetzt hast. Warum? Kann ich dir eine nette Anekdote erzählen? Die erklärt sehr vieles. Also ich wurde mal in Leipzig vor sehr, sehr großem Publikum vom Moderator gefragt. Ja, und Herr Rohmer, was bereuen Sie am meisten in Ihrem Leben? Und dann ist es mir einfach nur rausgeplatzt, dass ich gesagt habe, dass ich nichts gescheites gelernt habe. Das ganze Publikum hat natürlich gelacht und dann habe ich das auch erklärt. Ich bin tatsächlich nach der Schule direkt an die Uni gegangen. Größter Fehler meines Lebens. Und ich komme aus einem Handwerkerumfeld. Also mütterlichensseits die Verwandtschaft waren Handwerker, väterlicherseits Seißschreiner, Bäcker, Kfz-Mechatroniker etc. Und viele meiner Freunde sind Handwerker und Handwerkerinnen. das Umwelt ist da und dadurch habe ich schmerzvoll erkennen müssen, dass mir wirklich in meinem Leben was fehlt und ich habe die zutiefste Überzeugung. dass eine berufliche Bildung, also übers Handwerk hinaus berufliche Bildung ein Sprungbrett in die Karriere sein kann, sei es eigenen Gewerk zu bleiben oder später eine Aufstiegsqualifizierung zu machen. Und deshalb stehe ich so dahinter und weil WorldSkills eine Organisation ist, die wird sie es nicht geben, einfach erfunden werden müsste. Warum war das für dich damals kein Thema, ins Handwerk zu gehen? Oder war es ein Thema, nur dann hast du dich aus verschiedenen Gründen für Studium entschieden? Ganz klar, ich war auch ein Opfer des damaligen Mainstreams, dass es hieß, du musst direkt was Gscheites lernen im Sinne von also damals Gscheit, ein Gscheit. Was Richtiges lernen, indem du sofort an die Hochschule gehst und studierst und dann kannst du was machen im Leben. Und heutzutage ist ja wirklich doch diese Durchlässigkeit der Bildungsketten, doch die Anerkennung der beruflichen Bildung und auch diese Steigerung in der Qualität der Ausbildung. So vieles passiert. dass einfach diese Überlappung da ist und man so viele Möglichkeiten hat. Das gab es noch gar nie in der Welt da draußen. Und das ist das Besondere. Und jetzt hast du dich der beruflichen Bildung quasi auf, ich sag's jetzt mal, auf dem zweiten Weg gewidmet und versucht, da zu unterstützen. Und wie du gesagt hast, ganz niederschwälig auch Werbung tatsächlich zu machen. Jetzt ist Handwerk ein großer Teil bei den World Skills. Ihr habt aber auch noch

Max Herrmannsdörfer: andere Bereiche. Kannst du einmal kurz erklären, wie setzt sich zusammen, welche Berufe, welche Arbeitsbereiche habt ihr unter eurem Dach vereint? Das Handwerk ist tatsächlich ein sehr wichtiger, sehr großer Bereich und, Klammer auf, auch sehr medaillienträchtiger Bereich, also immer sehr erfolgreich, Klammer zu. Das macht ungefähr so 30, 40 Prozent aus dieses Segment Handwerk. Dann haben wir Industrieberufe dabei. Und dort geht es vom klassischen Industriebereich bis ganz hoch in die Robotics. Also da ist alles dabei. Dann haben wir auch den Servicebereich dabei. Da gehört zum Beispiel Friseur, Friseurin hinzu oder Social Healthcare. Also die Pflegeberufe sind da dabei, Kosmetik. Und es geht aber auch weiter dann zu den sogenannten Future Skills. Und dort ist wirklich alles, was Computer IT, Cloud Computing Hacker, Themen zu tun hat, ist da auch drin. Und das macht WorldSkills so interessant, dass teilweise Handwerksberufe neben Hightech-Industrieberufen stehen und sie sich auch gegenseitig befruchten können. Das wäre jetzt meine Frage. Was kann denn das einige Werk vom anderen lernen? Also gerade wenn es so in die technische Richtung geht oder ich kann mir vorstellen, mittlerweile läuft auch viel mit künstlicher Intelligenz ab in dem Bereich. Wo gibt es da die größten, größten Schnittmengen zwischen den Skills? Also es fängt einmal an der Umgang miteinander. Viele sagen, die Generation zählt mit der, wir nicht mehr klar oder zu Recht, verstehe ich selber nicht, aber das hört man immer wieder mal. Und einfach diese Austausch auf ausbildenden Ebene, dass man sich mal austauscht und informiert, wie macht ihr das, wie geht ihr mit euren Azubis das ist schon mal sehr viel wert und sehr richtig und gut. Und das andere ist auch da ein nettes Beispiel. Vor vielen Jahren haben wir mal die Gruppen vermischt. Also die mussten Arbeitsgruppen bilden, die Bundestrainerinnen und Bundestrainer. Und dann sagte die Bundestrainerin der Konjunkturinnen zu ihrem Nachbarn, mit den Robotern kann ich bei mir in meiner kleinen Stube nichts machen. Also das ist alles noch Manufaktur und Handarbeit. Da guckt er sich an und sagt, weißt du was? Wir machen jetzt mal ein Projekt zusammen. schildere dir das mal. Weil unsere Roboter, die können auch ganz kleine Sachen auch, brauchen nicht die Serienproduktion.

Max Herrmannsdörfer: Und die zwei haben sich zusammengetan und in der Schweiz haben wir dann auch ein Projekt gefahren, sodass es diese einarmigen Roboter, die sogenannten Kobots, jetzt in Konditoreien mitarbeiten und zwar aber auch wirklich Einzelarbeiten leisten können und helfen da. Und das ist ein riesen Gewinn für alle. Das ist wirklich ein beispielhaftes Projekt, wie so eine Zusammenarbeit dann laufen kann, auch zwischen den Gewerken. Und schön, wenn dann auch so ein Praxisbeispiel dann daraus entsteht, als zwei Menschen, die sich treffen und eigentlich aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen, dann trotzdem eine Lösung füreinander finden. Ja, auch das ist bezeichnet dann für das, was ihr macht und was ihr auch für einen Wert bringen wollt in die verschiedenen Branchen rein. Das ist jetzt eine nette Geschichte. Hast du denn aus deiner Zeit als Geschäftsführer oder auch davor, ist dir mal irgendein besonderes Erlebnis im Kopf geblieben, was du mit den WorldSkills oder mit Euroskills? verbindet. Was war so ein Highlight für dich? Also ein Highlight, da könnte ich dir wirklich jetzt Dutzende und Tausende Sachen erzählen, weil jedes Mal mit jeder Nationalmannschaft ist das wieder neu und ist das wieder besonders und das berührt einfach auch. Ein besonderes Highlight war beispielsweise, wir hatten mal ein Team, da waren wir in Südamerika bei einer Weltmeisterschaft. Der Kollege im Team ist wirklich schwer krank geworden. Wir mussten den auch ins Krankenhaus bringen. Und der andere Kollege musste dann alleine weiter kämpfen. Aber er wollte das tun und er hat das für seinen Kollegen getan. Und dann hast du plötzlich gemerkt, wie diese gesamte Welt zusammen kam und ihn auch ein Stück weit unterstützt hat, soweit sie das durften, weil sie einfach das gesehen haben. Und plötzlich war jeder Wettbewerbsgedanke weg. Und das hat einen so berührt zu sehen, wie man plötzlich über alle Grenzen hinweg sich hilft. Oder die eine Geschichte, die darf ich noch kurz erzählen, weil die auch so berührend war, da mussten die Teams dann ihre Flakken aufhängen und dann kam plötzlich eine israelische Flagge und eine iranische zusammen und die hatten nicht genügend Klammern zu befestigen. Dann haben die sich gegenseitig geholfen und dann hingen dann wirklich die israelische und die iranische an einer Klammer so richtig schön fest da dran und die haben sich die ganzen Tage hinweg geholfen, wo ich gemerkt habe, WorldSkills und Euroskills ist so völkerverständigend, dass ich schon mehrfach gesagt habe, warum ist diese Organisation nicht schon längst

Max Herrmannsdörfer: für den Friedensnobelpreis nominiert worden. Das meine ich jetzt nicht als Spaß, sondern ernsthaft. Wichtiger denn je, dieser friedensfördernde Gedanke. Ich meine gelesen zu haben, das war auch mal die Ursprungsidee von den WorldSkills. Damals in den 50er Jahren war die erste Ausgabe. Richtig, Ende der 40er Jahre ging das los. Franco auf der iberischen Halbinsel, er hat sich nicht die jungen Menschen gekümmert, hat sich nicht die berufliche Bildung gekümmert, hat gesagt, das geht nicht nichts an. Dann haben zwei Herren damals, Albert Vidal und sein Kollege, sich zusammengetan, haben tatsächlich diese Motivation, diese beruflichen Wettbewerbe aufgenommen. Da spielt auch Deutschland eine Rolle. Der deutsche Botschafter damals vor Ort hat auch unterstützt mit deutscher Know-how. Und dann haben die gemerkt, was für Impulse das bringt, haben dann die Portugiesen eingeladen, die haben da mitgemacht. Und schwuppdiwupp ist das ein internationales Projekt geworden. Und sie haben sich gesagt, wenn junge Menschen in ihrer Profession besser werden. Wenn sie international sich begegnen und Wetteifern, dann werden sie einfach besser. Sie schließen Freundschaften und dann werden sie auch keinen Krieg mehr miteinander führen. Und die Geschichte ist wunderbar nachzulesen. Ja, super, super schöner und wertvoller Gedanke, den man sich auch jetzt immer wieder, glaube ich, vor Augen halten darf und muss. auch da die Bedeutung der WorldSkills und der Euroskills einfach. hochhalten kann. Jetzt habe ich persönlich aber das Gefühl, jemand der jetzt mit dem Handwerk nichts zu tun hat, der hat von WorldSkills, Euroskills keine Ahnung. Wenn ich das bei mir erzähle in der Familie oder im Freundeskreis, da tauchen oft nur Fragezeichen auf, ja was ist das? Obwohl es diese Organisation jetzt schon so lange gibt und diese Wettbewerbe es so lange gibt, habt ihr ein Problem damit das nach außen zu tragen und dann wirklich in die Fläche zu vermarkten? Also es ist so, wir sind das bestgehütete Geheimnis und wir tun alles, damit es das bleibt. Das ist jetzt ein Spaß, Das ist wirklich ein Spaß, aber es ist tatsächlich so. Aber weißt du, Max, ich frag dann ganz gerne dich im Beispiel, Gegenzug, wo haben wir jetzt gerade dreimal Gold gewonnen bei einer Weltmeisterschaft? Jetzt bist du stumm, ne? Da muss ich überlegen. Und das gab es noch gar nie, dass ein Schwimmer, ein Freihwasserschwimmer, der Weltrock dreimal Gold gewinnt.

Max Herrmannsdörfer: Und das ist eine Disziplin, über den Fernsehen kam und die über den Medien kam. Was ich denn jetzt sagen möchte ist, WorldSkills Germany erleidet das gleiche Schicksal wie fast alle Sportdisziplinen, die hinter dem Fußball kommen. Vielleicht noch bisschen Handball. Das bricht dann anschließend weg und die haben es hundertfache von Budget im Vergleich zu uns. Das ist mal kurz die Geschichte. Nächste nette Anekdote, letztes Jahr haben wir 720 Millionen sogenannter Medienkontakte gehabt. Das heißt, Jede Deutsche und jeder Deutsche inklusive der kleinen Babys hätte mindestens neun bis zehnmal von WorldSkills erfahren dürfen und können. das haben wir aber nicht. Also das heißt, wir sind leider immer noch unter diesem Radar, aber merken, dass die Medien immer mehr auf uns aufmerksam werden. Also wir haben das auch nachgewiesen. Die Kurve ist exponentiell, aber noch weit unter diesem Wahrnehmungsradar, die Bevölkerung sonst in dieser ganzen Flut und Welle von den Themen. Aber du meinst damit konkret zum Beispiel, dass die Tagesschau auch mal darüber berichtet. meine, letztes Jahr aus Lyon, hat es ein kleiner Videoschnipsel auch mal reingeschafft. Viermal waren wir tatsächlich in der Tagesschau letztes Jahr in Lyon. In 2013 waren wir tatsächlich dauerhaft in den großen Broadcast-Sachen, wie es sich so schön nennt. Und wir sind regelmäßig in Sendungen wie Frühstücksfernsehen oder Kai Pflaume lädt immer wieder mal ein. Und auch die AD-Sender auf ihren regionalen Ebenen machen immer wieder Veranstaltungen mit unseren Champions. Also das gibt es und das hat sich die letzten 15 Jahre, 12 Jahre schon stark gesteigert. Aber dank deiner Hilfe und aller anderen wird sich das noch deutlich verbessern. Da bin ich überzeugt. Also wir versuchen alles, um World Skills, Euroskills in die Fläche zu tragen. Wir adressieren jetzt ja speziell auch Handwerksunternehmer. oder auch Meistergesellenazubis im Handwerk. Jetzt ist die Frage, was bringt es denn für ein Unternehmen zum Beispiel, wenn meine Gesellen zu den Euro oder World Skills fahren kann, wenn da tatsächlich jemand so gut ist, dass er im Nationalteam ist. Was hat das für einen Effekt auf einem Betrieb? Warum sollte ich das unterstützen? Du sitzt ja gerade im Allgäu jetzt, richtig? Richtig. So, an der A96.

Max Herrmannsdörfer: Hing mal vor ein paar Jahren ein riesen Banner an einem Haus direkt an der Autobahn und da wurde gesagt, hier bedient sie der Weltmeister. Das war der Weltmeister der Fliesenleger und wir haben tatsächlich diesen Unternehmer interviewt und auch parallel dazu mal den Unternehmer, der den Weltmeister im Bereich SHK, also Sanitär, Heizung und Klimatechnik beschäftigt hatte. Beide haben erzählt, wir haben sehr viel investiert. Wir haben natürlich auch unsere Teilnehmer oder Mitarbeiter vermissen müssen im Vorbereitungsbereich. Aber ich kriege im Moment so viel mehr Aufträge ins Haus mit dem Hinweis, wir wollen, dass der Natanael zum Beispiel, einen Namen zu nennen, uns betreut. Und das ist schon mal ein Riesengewinn, auch fürs Unternehmen. Aber man muss auch so sehen, der Mitarbeiter und die Mitarbeiterin. die machen einen Persönlichkeitssprung. Also man hat es nachgewiesen an einer Universität in der Schweiz und dort wurde nachgewiesen, dass da ein Kompetenzsprung von bis zu zwei Jahren, eineinhalb bis zu zwei Jahren zu kriegen ist. Heißt, ich kriege eine Mitarbeiterin, einen Mitarbeiter zurück, der dann deutlich stressresistenter ist. Das ist das Thema, deutlich strukturierter ist und auch es deutlich besser schafft. in der Welt da draußen dann zu bestehen, aber auch deutlich qualitativ besser zu arbeiten. Und das sind jetzt Nummer zwei, drei Themen. Und wenn dann die Musikkapelle den Goldmedaillengewinner an der Ortsgrenze abholt und da wird in der Kutsche zum Rathaus gefahren oder sie, dann ist auch der Unternehmer dabei und ist auch stolz wie Harry Hirsch. Da als Anekdote, das war beim Jonas Lauhof, dem Zimmerer. Da weiß ich, da stand das Dorfjagd. als er nach Hause kam und er wurde da ja wirklich vom kompletten Dorf empfangen. In Danzig hat er den Europameisterschaftstitel geholt. Also das ist wirklich auch eine richtig tolle Geschichte. Ja. kriege gerade eben Gänsehautschuhe, da werden wir töber reden. Ja, das sind auch so Bilder, die haben sich auch bei mir eingebrannt. Jonas, jetzt nur als Beispiel, Jonas mit der Deutschlandflagge und wirklich, du siehst ihm die Freude im Gesicht einfach an und

Max Herrmannsdörfer: Das sind so Sachen, die bleiben im Kopf und die stehen sinnbildlich dann für das, was ihr leistet und was ihr dann auch für eine Plattform bieten könnt tatsächlich. Aber ja, cool, wenn das natürlich auch wissenschaftlich dann noch belegt werden kann, dass Mitarbeitende mit einem Vorsprung einfach wieder ins Unternehmen zurückkommen. Da spielt sicher dann das Training bei euch eine große Rolle oder auch generell Internationalmannschaft, auch der internationale Austausch. kann ich mir vorstellen, dass auch das echt wertvoll ist. Gerade dieses Internationale und dann zu schauen, wie machen es denn Kollegen und Kolleginnen aus anderen Ländern. Auch das hat doch einen riesen Wert, oder? Absolut. Und Max, vielleicht darf ich da eine Sache sagen, weil sonst setze ich mir zu viele Lorbeeren auf den Kopf. Es ist wirklich wahr, also dieses Training, diese Zusammenarbeit und das macht auch WorldSkills so besonders. Wir sind im Prinzip die Plattform. Wir versuchen, den Nährboden zu geben für die Fachverbände auch. Gerade die Fachverbände im Bereich Zimmerer, Holz und so weiter, auch die Tischler und und und Fliesenleger. Das sind so tolle Verbände und die arbeiten so klasse mit uns zusammen und da gibt es keine Ressentiments, nichts, wo jeder Angst hat, dass man was wegnimmt. Wir haben ein Ziel, wir arbeiten ganz klasse zusammen. Und es wurde ja uns mal auch vor vielen Jahren, das ist schon lange vorbei, vorgeworfen, wir würden ja nur Eliten trainieren und wir würden die bis zum geht nicht mehr trainieren. Und dann müssten Sie mit Ihren anderen 500.000 Auszubildenden Ihre eigene Sache machen. Das ist auch nachgewiesen, dass jemand wie jetzt gerade unser Zimmerer, von dem du sprachst, die in ihren Betrieben und im Umfeld in der Ausbildungsklasse die anderen Leute wie so ein Atom, was andere beginnt auch zu mitschwingen anzuregen, die haben so einen Impuls während dieser Vorbereitungszeit, dass andere tatsächlich auch mitgerissen werden. Sie sind Vorbilder für andere und sie sind auch Vorbilder für junge Menschen in Schulen. Da gehen sie auch hin. Und dadurch haben wir noch mehr Impulse und viele Betriebe sagen, wir haben dadurch auch keine Sorge mehr Nachwuchs, wenn wir einen Teilnehmer auch von unserem Haus haben.

Max Herrmannsdörfer: Und das sind ganz viele Aspekte. Und ein Punkt noch ganz wichtig, die Trainerinnen, also unsere Bundestrainerinnen und Bundestrainer sagen selber, es geht gar nicht mehr allein unsere Competitors, also die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es geht auch mich. Ich lerne so viel durch die WorldSkills und EuroSkills, die Plattform mit diesen Menschen, dass das für mich jedes Mal eine Fortbildung ist. Und das wird oft vergessen. Also dass wir auch die Erwachsenen oder die Großen langlebig schon im Betrieb arbeiten, dann total in diese Weiterbildung bringen. Ja, auch das spannend, weil ihr habt ja auch jedes Jahr oder zumindest regelmäßig mit neuen Teilnehmern und Teilnehmerinnen zu tun. Es gibt ja eine Altersgrenze bei den Word und bei den Euroskills. Also da ist ja ein ständiger Wandel auch bei euch und klar, auch neue Impulse von jüngeren Menschen, die wo sich die Ausbildung vielleicht ein bisschen geändert hat, wo es neue Erkenntnisse gibt, neue Techniken und das dann weiter transportiert wird. ja, ich glaube, dass das kein Stillstand ist, einfach ein stetiger Wandel, stetiges Lernen bei euch, auch intern. Und anwachsen. Also einige dieser ehemaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind jetzt bei uns Bundestrainer, Bundestrainerinnen, Funktionäre. Die Gemeinschaft wächst. Es haben sich Paare gefunden. Es gibt WorldSkills und Euroskills, Kinder auch. Also sprich dadurch, dass eine Beziehung gekommen ist und das Netzwerk wächst. Also und wir pflegen das auch. Also wir wollen wirklich diesen Lions Club der Weltmeisterschaft, der Europameisterschaft, der Berufe in Handwerk, Industrie und anderen Berufen machen, die Menschen zusammenzuhalten. mal schauen, was jetzt dann aus den kommenden Euroskes hervorkommt, welche Beziehungen und welche Kinder da irgendwann raus entstehen. Lass uns da mal drauf gucken. Wir stehen jetzt rund vier Wochen vor den Wettkämpfen. Vom 9. 13. September wird in Dänemark um die Wette montiert und gehandwerkt und was in allen anderen Branchen auch noch abläuft. Ja, mit welchen Erwartungen fährst du da als Geschäftsführer und als offizieller Delegierter hin?

Max Herrmannsdörfer: Das ist schwer zu sagen, ob ich das jetzt offiziell sagen darf. Also ich habe hohe Erwartungen, weil wir haben ein fantastisches Team wieder zusammenbekommen. Wir haben vor einigen Wochen auch ein Vorbereitungstreffen gehabt. Da sind sie alle zusammengekommen. Du musst wissen, wir haben auch Mentaltrainer. Die haben wir bei der Olympiamannschaft ausgeliehen. Wir kriegen auch Profisportler, die uns besuchen und auch Tipps und Tricks geben. Und die Leute sind gut. Und unsere Partner, die ich vorhin erwähnt habe, jetzt von den Fachverbänden etc. Die trainieren es ja schon verdammt gut. Und Deutschland hat einen Anspruch. Also in Europa gehören wir immer zu den besten Vieren. Manchen Listen, also wo unterschiedliche Rankings gemacht werden, das sind wir sogar weit oben. Und da haben wir natürlich einen hohen Anspruch. Und als zukünftiges Ausrichterland, was denn nach Herning in 2027 die Europameisterschaften macht, wollen wir natürlich bestmöglich abschneiden. Also ich habe große Erwartungen, aber ich will den Druck gar nicht so groß aufbauen, weil Es ist wichtig, dass es dem Team gut geht und dass das Team sich wohlfühlt. Es sind insgesamt 32 Teilnehmende, richtig? In 28 Skills. Ja, also die Zahl hast du jetzt wahrscheinlich besser im Kopf als ich, weil immer ein Wechsel kommt, aber in die Richtung geht das, Wie läuft so eine Vorbereitung ab? Du hast schon gesagt, vor ein paar Wochen habt ihr euch alle getroffen zu einem Vorbereitungstermin. Ansonsten die Skills alle für sich in den Wochen davor? Wie läuft das ab? Also wir sind tatsächlich sehr vielfältig. Beruf könnte ich dir jetzt immer eine andere Geschichte erzählen. Ich erzähle das mal, die idealtypische Geschichte. Also die ersten drei einer deutschen Meisterschaft werden berufen in das sogenannte Nationalteam. In diesem Nationalteam haben wir zwei bis drei der ehemaligen Teilnehmenden dabei, also ein erfahrenes Team. Die bilden ein Nationalteam, eine Gruppe. gehen auf Handwerkemessen nach München beispielsweise oder auf die Stukateurs messen und so weiter und machen dort Show Trainings oder gehen zum Tag der offenen Tür der Bundesregierung, Öffentlichkeit herzustellen und im öffentlichen fachlich zu trainieren. Dann bekommen sie die alten Wettbewerbsaufgaben von früher und die müssen sie wirklich Tag und Nacht durch exerzieren. Teilweise bis zu 700 Arbeitsstunden und mehr.

Max Herrmannsdörfer: wird da durchtrainiert, dass sie wirklich alles können und auch lernen. Und wir machen zwischendrin immer wieder mit ihnen Mental Training, auch Medientraining, damit sie lernen, der Kamera oder vom Mikrofon sich richtig zu verhalten und sich zu trauen, was zu sagen und so weiter. Und dann gibt es bei uns die Teambuilding-Maßnahmen, wo denn die Nationalmannschaft zusammenkommt. Der ganze Prozess, über den ich rede, dauert idealerweise ein Jahr. Meistens ist es zwischen einem Jahr und ein Dreivierteljahr. Manche Berufe, die kleiner sind und nicht die Ressourcen haben, die sind ein bisschen kürzer, je nachdem. Und wenn ich jetzt die asiatischen Länder nehme, da wird auch bis zu zwei Jahre lang denn trainiert. das hat man bei den WorldSkills letztes Jahr in Lyon auch gemerkt im Medaillenspiegel. waren die asiatischen Länder, speziell China, waren da natürlich ganz vorne mit dabei. Aber dann sind das da einfach andere, andere Bedingungen. Oder wie würdest du das im überkontinentalen Vergleich? sehen, wird das einfach da noch stärker fokussiert, da bist du näher dran als ich, da weißt du mehr. Also es gibt Länder, da ist WorldSkills ganz weit oben, da sind wir auch direkt angesiedelt an die obersten Ministerien oder an die obersten Stellen in den Regierungen und eine Goldmedaille in einem dieser WorldSkills Disziplinen bedeutet sehr viel für die Menschen. Also ich kriege sehr viel Geld, ich werde vom Militärdienst befreit und so weiter. Also es gibt sehr, sehr viele Vorteile dadurch. Also es hat einen hohen Stand. Es ist fast so wertvoll wie eine Olympische Medaille. Das muss man einfach wissen. das andere ist, in Asien habe ich halt unterschiedliche Ansätze. Da habe ich sehr stark diesen College-Gedanken. Da wird im College ausgebildet und nicht wie bei uns, direkt an der Arbeitsebene. Und das heißt, in den Colleges kann ich halt auch mal ein Talent rausnehmen und sagen, gut, du wirst jetzt aus der Ausbildungsgruppe rausgenommen und wir trainieren dich separat. Das heißt, da haben die einfach grundsätzlich mal einen anderen Ansatz. Und dann werden sie schon gemäß dem asiatischen Prinzip echt schon auch hart durchtrainiert. Aber ich kriege mit die Skills oder die Wettbewerbe, die bei uns auch erfolgreich sind, die Berufe, die sagen, wir nehmen das als Chance und Herausforderung an. Also wir lernen sehr viel von den Asiaten, wir machen sehr viel ähnlich. Und das heißt nicht, wir machen diesen Drill, von dem oft geredet wird, sondern

Max Herrmannsdörfer: Wir nutzen einfach diesen Ansatz, asiatischen. Und wenn ich so clever bin in Deutschland und mich nicht auf meiner Jahrhunderte alten Tradition ausruhen möchte, sondern auch weitergehen will, du merkst, ich habe eine stille Kritik in meinem Hinterkopf gerade, dann muss ich auch offen sein für andere Systeme und ich muss auch offen sein zu sagen, gut, vielleicht ist da auch was dran, was wir für uns lernen können. Ja, wo wir wieder beim Lernen, beim Wachsen sind, bei der Weiterentwicklung, nicht stehen bleiben, neue Impulse. Ja. Nehmen wir mal so mit. Wenn wir jetzt auf die EUROSCASE in Dänemark gucken, da gibt es keine asiatischen Teilnehmer und Teilnehmerinnen, sondern die europäischen. Wie wird es vor Ort ablaufen? Am ersten Tag ist Eröffnungszeremonie und dann sind Wettkampftage. Kannst du beschreiben, wie wird es vor Ort ablaufen? Bei den Europameisterschaften reißt die Nationalmannschaft an, bei den Weltmeisterschaften reisen wir alle zusammen an und haben ein sogenanntes Spree Camp, dass wir mit den Zeitunterschieden und alles zusammenkommen. In Herning wird das so sein, wir treffen uns dann, haben erst das Meeting alle zusammen und die Mentaldrehende und Teamleaders sind da und sind mit dem Team zusammen. Dann gibt es sogenannte Familitarisation Days, also das heißt, da gehe ich auf meine Wettbewerbsfläche und darf zum ersten Mal sehen, Wie sieht das bei mir aus? Das ist zwei Tage und einen Tag vorher, je nachdem. Und einen Tag bevor der Wettbewerb beginnt, ist die große Eröffnungszeremonie. Und das kann man sich wirklich vorstellen wie bei den Olympischen Spielen. Groß und schön, bunt und farbig und die eine oder andere Rede gibt es auch. Und das ist sehr schön. Am nächsten Morgen geht dann der Wettkampf los. Da geht dann über drei Tage. Und die einen haben tatsächlich ein komplettes Projekt von 0 bis 100 fertig zu machen. bis zum dritten Tag und die anderen haben sogenannte Module zu fertigstellen und die werden dann regelmäßig von einer internationalen Jury bewertet, sehr kompliziert, sehr komplex, da ist auch eine Software dahinter, sodass dann kreative Elemente bewertet werden, es wird gemessen, also richtig measurement gemacht und dann wird das sogenannte auch subjektive Kriterien, ist der Industriestand erfüllt oder Standard ja, nein.

Max Herrmannsdörfer: Und daraus ergibt sich dann ein Punktersystem und dann wird der oder die Weltmeisterschritte oder hier Europameister gekürt. Die Wettkampftage, die sind aber schon intensiv. Also ich kriege es ja von Julian, von meinem Videokollegen oft mit, der jetzt die letzten zwei bzw. drei Jahre auch mit dabei war. Da wird richtig Power gemacht in den drei Tagen. Also es ist wirklich total. Klasse, dass du das ansprichst, weil ich frage immer andere, guck mal, nach 9,25 Sekunden kriege ich eine Goldmedaille, weil ich 100 Meter gerannt bin. Oder im Fußball jammern sie schon, wenn sie über die 90 Minuten rausspielen müssen. Diese Menschen hier müssen drei Tage durcharbeiten und durchkämpfen. Und nachts schläft man nicht, weil der Kopf arbeitet immer weiter. Ich bin ja immer in Gedanken an diesem Projekt. Morgen stehe ich auf, gehe in die Dusche, gehe zum Frühstücken. Immer überlege ich mir, wie mache ich das? Das heißt, ich habe dreimal 24 Stunden Full Power und die meisten sagen, wir haben auch danach ein paar Kilo abgenommen. Ja, glaube ich, weil großartig zum Essen wird man auch nicht kommen in der Zeit und man verbrennt ja dadurch dann auch wahnsinnig viel. Zeitstress und teilweise sind es ja auch körperliche Tätigkeiten. Also ja, das kostet das eine oder andere Kilo vielleicht. Wenn man dann mit einem Medaille mit nach Hause nimmt, dann Kompensiert ist das Ganze wahrscheinlich. Unbedingt oder am letzten Abend. Also wir haben dann immer einen Tag später oder am dritten Tag abends den Deutschen Abend. Ich hoffe, bist du dann auch da, der Julian und die Kollegen und dort feiert man die Nationalmannschaft und da merkst du, wie der ganze Druck abfällt und wie man ausgelassen werden darf. Und das ist schon echt schön zu sehen. Ja, Hubert, bevor wir zum nächsten Themenblock kommen, hast du irgendeine Message an dein deutsches Team, an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Skills? Was möchtest du? deinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Team Deutschland sagen. Ganz klar, gebt alles, lasst nicht nach und habt fun und fühlt euch wirklich wohl bei den ganzen Wettkämpfen. Jetzt möchte ich mit dir gerne noch über ein Thema sprechen. Du hast es vorher selbst angesprochen. 2027, da findet so ein Event auch bei uns statt. In Düsseldorf finden die Euroskills 2027 statt. Du hast mir vorher schon verraten, ihr seid ja schon mitten in den Vorbereitungen.

Max Herrmannsdörfer: Ja, schon seit fünf Jahren. Das hört sich jetzt verrückt an. Also 2019 hat es begonnen, 2020 sind wir in die erste Hauptphase eingestiegen und seitdem organisieren wir wirklich die Euroskills. 2027. Das glaubt man gar nicht. Und gerade heute hatten wir den ganzen Tag nichts anderes getan als Projektmanagement da dazu. Und das ist wirklich bis ins Detail. Du musst ja Zehntausende von Einzelprodukten zusammenführen, Sponsoren, Partner, alles. Das ist ein Riesenprojekt und das, glaube ich, erkennen viele Menschen gar nicht, wie lange so was geht. Das glaube ich. Also was da alles mit zusammenhängt und dann kommen da ja im besten Fall hunderttausende Besucher. es ja nicht so, als wären da dann nur Teilnehmer und Familie und Freunde, in Anführungszeichen, sondern da ist ja wirklich was los. Es ist ein riesiges Event. Bambule. Ja, wir erwarten tatsächlich in Düsseldorf 150 bis vielleicht 200.000 Gäste. Wahnsinn. Und wir erwarten so zwischen 50 und 70.000 Schülerinnen und Schüler internationale Gäste. Die Europäische Kommission hat sich schon angekündigt. Wir werden großes Konferenzprogramm haben. Sponsoren, also wir kommen nicht mal hinterher mit den Sponsorengesprächen. Und man muss wissen, wir wollen das ja auch zusammen mit Luxemburg machen. Das gab es in der ganzen Geschichte von WorldSkills noch nie, dass zwei Länder das zusammen machen. Also da ist viel zu tun und auch viel Protokollarisches, dass alle sich berücksichtigt fühlen. Aber unsere Hörerinnen und Hörer können sich schon mal auf die Euroskills 2027 dann freuen. Weil auch für das deutsche Handwerk ist es doch eine geile Sache, wenn so ein Wettbewerb hier in Deutschland stattfindet und man kann da dabei sein, man kann vielleicht sogar seine Talente dann auch dort sehen. für das komplette Handwerk, für die Organisation an sich ist es doch eine wahnsinnig tolle Geschichte. Unbedingt, weil ich auch viel Neues weil ich auch neue Materialien im Einsatz sehe, neue Techniken sehe, aber auch viel erleben darf. es ist so, wir sagen allen packt eure gesamte Belegschaft ein, Familie, Freunde, die Belegschaft macht einen Betriebsausflug nach Düsseldorf. Das ist eine Stadt, die ist so besonders und die ist so schön und wer sie nicht kennt und viele denken ja Düsseldorf gehört zum Ruhrgebiet und es ist immer noch alles dunkelgrau. Das ist so viel Natur, ist so viel Genuss und Schönheit da.

Max Herrmannsdörfer: Und wir werden sehr viele Rahmenprogramme auch durchführen, auch die Fachverbände. Das heißt, wer kommt, kriegt auch mal einen Ausflug zu irgendwelchen Partnerbetrieben etc. Das wird sehr vielfältig werden. Also ein schönes Highlight. Hast du den konkreten Termin direkt vor Augen, welches Datum es ist? Ja, und zwar finden sie statt vom 23. bis 25. September 2027. Das heißt für uns ist das im Prinzip schon morgen oder übermorgen von der Projektarbeit her. Wenn man da seit sechs Jahren mit da dran sitzt und seit so vielen Jahren in der Planung schon ist, dann seid ihr jetzt quasi im Endspurt. Die Gerade haben wir gerade begonnen einzulaufen, richtig. ja. das läuft parallel quasi zu allem, was ihr ja sonst macht. zu den Wettkämpfen. Jetzt in Dänemark, nächstes Jahr geht's nach China, nach Shanghai. Also das sind ja noch dicke Bretter zu bohren, aber trotzdem dann die Orga dieses Events. glaube, können wir alle gespannt sein, können uns darauf freuen, was da dann 2027 passieren wird. Unbedingt. Ich hoffe auch, dass du und die Medienkolleginnen und Kollegen da sind, dass wir auch mehrfach in der Tagesschau auftauchen. Also das muss schon dringend dabei sein. Ja, also diesen Termin gerne jetzt schon mal im Kalender vermerken für alle, gerade eShows Handy gezückt haben. Direkt eintragen 2027 und am besten für die ganze Belegschaft dann einmal einen Kurztrip einplanen. Das kann man ja als schönes Mitarbeiterevent des Jahres machen. Statt einem großen Sommer Event macht man noch mal ein paar Tage Düsseldorf. Warum nicht? Die Planungszeit gibt es ja jetzt. Und wir helfen auch tatsächlich bei allen Planungen. jeglich, wenn jemand sagt, ich möchte gerne mit meinem Landesverband kommen, mit meiner Firma abbekommen, mit dem Betrieb. ja, das ist ja cool. Wir unterstützen alle. Und Max, erlaubst du mir noch kurz eine tolle Geschichte zu sagen? Ein Logo. Ganz schnell und zackig. Und zwar, es gibt einen sogenannten Skills-Tipp. Ein Skills-Tipp, das heißt, wir machen

Max Herrmannsdörfer: so eine Art Tippgemeinschaft. kannst du machen, das kann ich machen. Wir können im Prinzip jetzt schon einen herrlichen Anfang mit einer schönen App. Wir können dann richtig tippen auf die Länder, auf den Wettbewerb, auf die Disziplin. Was glaubst du, wer gewinnt Gold, Silber, Bronze etc.? Sind ein paar wunderschöne Wissensfragen mit dabei. wir wollen da einfach möglichst viele Menschen auch spielerisch dazu bringen, sich mit WorldSkills auseinanderzusetzen und was zu gewinnen. Also das gehört dann auch dazu zu Euroskill 27, aber auch schon in Herning. Mega. Also das kann ich mir vorstellen, dass das gut zieht. Die Tipprunde zur Fußball-EM und WM, die ist obligatorisch. Dann macht man noch mal so eine Tipprunde auch zu den Euro oder zu den WorldSkills. Ist doch cool. Finde ich gut. Hubert, wir gehen auch auf die Ziege gerade. Ich habe noch einen kleinen Abschlussblock mit Fragen, die wir allen unseren Gästen stellen. Die erste Frage für dich, es sind ganz einfache, du beantworten, bin ich mir sicher. Die erste Frage, wenn du mal die Möglichkeit hättest, jemandem zu tauschen, mal einen Tag, eine Woche, das zu erleben, was jemand anderes erlebt, mit wem würdest du gerne tauschen? Das ist ja eine schwierige Frage. Mit wem würde ich denn gerne tauschen? Na, also da hätte ich schon Lust, mal mit unserem Herrn Bundeskanzler zu tauschen. Das glaube ich. Die Antwort kriegen wir tatsächlich ab und zu. Was interessiert dich dabei konkret? Hast du irgendwas, wo du sagst, da möchtest du immer wissen, wie solche Entscheidungen zustande kommen oder da würde ich mal dieses Gesetz anpacken? Gibt es irgendwas Konkretes? Nein, tatsächlich nicht, dass ich sagen würde, ich mache alles besser als die Frau Bundeskanzlerin oder der Herr Bundeskanzler, sondern einfach, auch mal mit ihm noch mal so einen Alltag oder in seinen Augen diesen Alltag zu erleben und nach außen zu gucken. Perspektive zu wechseln, auch Verständnis zu bekommen, was diese Spitzenpolitiker alles am Tag leisten müssen. okay. Nehmen wir mit auf die Liste der Wunschkandidaten, die wir so abarbeiten. Mal schauen, ob es denn klappt mit dem Herrn Merz. Ich melde mich, wenn wir einen Termin haben, Hubert. Sehr gut. Können wir mal tauschen. Zweite Frage. Du hast ganz am Anfang erzählt, du hast leider kein Handwerk erlernt.

Max Herrmannsdörfer: Obwohl du das jetzt in Nachhinein gerne gemacht hättest und familiär und freundesbedingt schon mit dem Handwerk zu tun hattest. Was für ein Handwerk hättest du denn gerne erlernt, wenn du jetzt die Möglichkeit nochmal hättest? Das kann ich dir sofort sagen. Alles mit Holz. Also wirklich alles, was mit Holz zu tun hat, sofort. Und Landschaftsgärtner. Das sind so meine Traumberufe. Okay, ja. Schöne, schöne Jobs. Zimmerer, Dachdecker. Na, toll. Ja. Die nächste Frage stelle ich dir trotzdem, obwohl du kein Handwerker bist, aber du hast mit sämtlichen Branchen zu tun und über die Jahrzehnte viele Erfahrungen gesammelt im Bereich Handwerk. Was bedeutet für dich persönlich das Handwerk? Das Handwerk ist etwas schaffen, was Bestand hat, was man später sehen kann als Ergebnis und stolz darauf sein darf. Und das dann auch bei solchen Wettbewerben zu zeigen und zu präsentieren. Richtig, genau. Uwe, ich habe zum Schluss noch vier Begriffe. Bitte bitte ganz kurz und knapp darauf zu antworten. Der erste Begriff, die erste Frage. Was ist Heimat für dich? Dort, wo ich mich wohlfühle. Zweiter Begriff. Hast du ein Vorbild? Ja, mein Vater. Magst du ausführen warum? Weil er einfach ein toller Mensch war und weil er mir die Wertschätzung anderer Menschen gegenüber beigebracht hat, ganz egal von ihrer sozialen unabhängig von ihrer sozialen Stellung. Ich komme zur dritten Frage. ist für dich Glück? Glück ist, wenn man einfach zufrieden ist und sich wohlfühlt. Letzter Punkt. Hast du irgendein Motto? Sie wusste nicht, dass es unmöglich war, deshalb taten sie es. Mark Twain. Das ist sehr schön. Das kann man auch als Motto sehen für die Euroskills, die jetzt kommen. Vertrauen in sich haben und das Unmögliche probieren und schauen, was dabei rauskommt. In diesem Sinne danke ich dir ganz herzlich Hubert, dass du zu Gast warst hier bei Handwerk erleben. Ich drücke dir symbolisch für eure komplette Organisation, für Worldskills Germany und dem Team Germany.

Max Herrmannsdörfer: Alle Daumen für Herning, für die Wettkämpfe, für die Euro Skills und ja, freue mich dann auf alles, was kommt in den nächsten Jahren. Danke dir, dass du zu Gast warst. Ja, ganz lieben Dank, Max Ferri. Die tolle Moderation für das tolle Gespräch. Dankeschön. Mach's gut, Hubert. Tschüss. Ciao. Das war's mit Handwerk erleben. Dir hat diese Folge gefallen? Dann abonniere diesen Podcast, keine Folge mehr zu verpassen. Wir freuen uns auch über eine 5-Sterne-Bewertung bei deiner Podcast-Plattform. Dieser Podcast ist eine Produktion der Handwerker Radio GmbH. Weitere Informationen findest du unter www.handwerker-radio.de

Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wurde unterstützt vom Holzmann Medienshop, deinem Partner in Sachen Fachmedien für Mittelstand und Handwerk.

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