#140 Gitta Connemann, welche Antworten hat die Bundesregierung auf die größten Sorgen des Handwerks?

Shownotes

Was tut die Bundesregierung für das Handwerk?

In dieser Folge von Handwerk erleben sprechen Moderator Jan Peter Kruse, der Chefredakteur der DHZ Steffen Range und DHZ-Hauptstadt-Korrespondentin Karin Birk mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium und Mittelstandsbeauftragten, Gitta Connemann.

Im Gespräch geht es um die großen Herausforderungen für das Handwerk: von hohen Energiekosten über den Fachkräftemangel bis zum Bürokratieabbau. Außerdem berichtet Gitta Connemann, welche Entlastungen bereits beschlossen sind, wo noch nachgebessert werden muss und wie die Politik Betriebe stärken will.

Zudem wird angesprochen, warum das Bürgergeld zur Gerechtigkeitsfrage geworden ist, wie Bildungsstätten besser finanziert werden können und welche Rolle neue Gesetze – vom Vergabebeschleunigungsgesetz bis zur Entwaldungsverordnung – für Handwerkerinnen und Handwerker spielen.

▬ Mehr vom Handwerker Radio ▬▬▬▬▬▬▬▬▬

Homepage und Stream Instagram Facebook TikTok LinkedIn YouTube

NEWSLETTER Alle Handwerker Radio News wöchentlich in unserem neuen Newsletter! Jetzt anmelden!

Transkript anzeigen

00:00:00: Diese Folge wird unterstützt vom Holzmann-Medien-Shop.

00:00:03: Deinem Partner in Sachen Fachmedien für Mittelstand und Handwerk.

00:00:16: Heute geht es darum, was die Regierung für das Handwerk tut.

00:00:19: Diskutiert wird viel.

00:00:21: Handwerkspräsident Jörg Dietrich spricht in seiner einhundert Tage Bilanz der schwarz-roten Koalition, allerdings von Ernüchterung.

00:00:28: Statt Aufbruchsstimmung.

00:00:29: Der Mittelstand hat auf mehr gehofft.

00:00:32: Wir sprechen darüber, wo wir stehen und was dringend passieren muss.

00:00:36: Herzlich willkommen beim Podcast Handwerk Erleben.

00:00:39: Heute gemeinsam mit Steffen Range, Chefredakteur der Deutschen Handwerkszeitung und Karin Berg, Berlin-Korrespondentin der Deutschen Handwerkszeitung.

00:00:46: Hallo Steffen.

00:00:47: Hallo Karin.

00:00:48: Hallo.

00:00:48: Unsere heutige Gesprächsbanner ist Gitta Konnemann.

00:00:51: Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium und Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung.

00:00:56: Sie weiß am besten, was kleine Betriebe und damit auch das Handwerk am meisten belastet.

00:01:02: Gleich mehr dazu.

00:01:03: Hallo, Frau Konnemann.

00:01:04: Moin.

00:01:05: Jetzt

00:01:05: schauen Sie.

00:01:06: Ja, genau.

00:01:06: Aber ich bin Ostfriesin.

00:01:08: Ich habe mich überhaupt nicht versehen in der Tageszeit.

00:01:11: Aber wir in Ostfriesland sagen immer Moin.

00:01:14: Aus Lea, aus der Ecke kommen Sie, ne?

00:01:16: Ja, aus der Nähe von Lea, so richtig vom Land.

00:01:20: Woher genau?

00:01:21: Ich komme eigentlich aus Holtland.

00:01:23: Jetzt werden alle sagen, dieses Dorf kennen wir, wahrscheinlich nicht.

00:01:27: Das ist im Landkreis Lea.

00:01:29: Bin dort aufgewachsen auf einem Hof, also ein Bauernkind.

00:01:33: Und lebe jetzt genau fünf Kilometer entfernt.

00:01:36: Ich habe es ganz weit in die Welt geschafft.

00:01:38: mit meinem Mann, der Förster, ist in einem Forsthaus.

00:01:41: Heute hier in Berlin, bei Ihnen hier im Ministerium.

00:01:45: Frau Kudemann, wir steigen mal tief ein.

00:01:46: jetzt in die Themen.

00:01:48: Der Mittelstand und seine Verbände werfen der Bundesregierung schwere Versäumnisse und Strategielosigkeit vor.

00:01:54: Fühlen Sie sich da als Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung irgendwie auf den Schlips getreten?

00:01:59: In keiner Weise, denn ich habe ja enorm viel Kontakt nicht nur mit den Verbänden, sondern den Mittelständlern vor Ort.

00:02:07: und werde übrigens nicht müde darauf hinzuweisen, dass neunundneunzig Prozent der Betriebe in Deutschland kleine und mittler sind.

00:02:15: Ich kann es immer nur wiederholen, weil der Eindruck ja entsteht in mancher politischen Rede, aber auch in den Medien.

00:02:23: Dass es anders sei, dass Deutschland das Land der Konzerne, der großen Verbünder auch ist, ist es aber nicht.

00:02:30: Wir sind Mittelstandsland.

00:02:32: und dieses Mittelstandsland erwartet wahrgenommen zu werden.

00:02:36: Jetzt gab es in den letzten vier Monaten natürlich Themen, die den Mittelstand zwar betreffen, aber wo der Mittelstand nicht sofort öffentlich auch wahrgenommen wurde, ich nenne nur das Thema der Zölle von US-Präsident Trump.

00:02:51: Das betrifft jeden Exportbetrieb, darunter sind viele Mittelständler, wie gesagt, Und die Erwartungshaltung war extrem groß, gerade weil wir wissen, dass Friedrich Merz jemand aus der Wirtschaft ist, dem es ja auch wichtig war, Fachleute in die Regierung zu holen, wie meine eigene Ministerin, die Katharina Reiche.

00:03:14: Und wenn man hohe Erwartungshaltung hat, dann ist man auch schneller enttäuscht, was ich nachvollziehen kann.

00:03:23: Das ist ja in der Liebe so, bei den Freunden so.

00:03:27: Und ich kann immer nur dafür werben, wir sind jetzt gerade vier Monate in der Regierung.

00:03:33: Keine Jahr, keine vier Jahre, keine sieben Jahre, sondern vier Monate.

00:03:38: Und da haben wir eine Menge schon auf den Weg gebracht.

00:03:40: Aber darüber können wir vielleicht auch sprechen.

00:03:43: Frau Konnemann, eine große Erwartungshaltung gab es auch bei der Stromsteuer.

00:03:47: Die kam nicht für alle.

00:03:49: Wann könnte so weit sein, dass die Stromsteuer für alle gesinkt wird, also auch für kleine Handwerksbetriebe?

00:03:55: Klare Aussage, die Stromsteuersenkung für alle muss kommen, gar keine Frage.

00:04:01: Das ist eine Frage der Gerechtigkeit und wir haben natürlich in Deutschland eine Besteuerung, die gehört zu den höchsten auch in Europa.

00:04:08: Das ist eine Belastung für alle.

00:04:11: Aber da an diesem Beispiel kann man auch mal sehen, wie eine Kommunikation so richtig in die Hose gehen kann.

00:04:18: Denn dabei ist vergessen worden zu sehen bzw.

00:04:23: es ist uns nicht gelungen, deutlich zu machen, dass wir ja schon seventy-fünf Prozent der Entlastung, die wir im Koalitionsvertrag versprochen haben, auf den Weg bringen.

00:04:33: Anderes Ruhesysteme, Fachkräftemangel.

00:04:35: Handwerk klagt natürlich über einen dramatischen Fachkräftemangel.

00:04:38: Wie wollen Sie dagegen starten?

00:04:40: Ich würde heute sogar schon von einem Mitarbeitermangel sprechen.

00:04:43: Es fehlt uns ja nicht nur an Fachkräften, sondern es fehlt uns an Helfern, es fehlt uns auch an Mitarbeitern für Jobs, für die ich jetzt keine Riesenqualifikation brauche.

00:04:55: Und wir haben zwei Möglichkeiten, dort etwas zu tun.

00:04:58: Das eine ist, erst einmal die inländischen Potenziale zu heben.

00:05:03: Wir haben nach wie vor Berufsgruppen, die unterproportional im Erwerbsleben stehen.

00:05:09: Ich nenne Frauen, ich nenne auch Menschen mit Behinderung.

00:05:12: Wir haben tolle Menschen mit Behinderung, mit tollen Qualifikationen, die keine Chance bekommen.

00:05:20: Aber wir haben am Ende auch ein Problem durch das Bürgergeld.

00:05:25: Heute ist das Bürgergeld der größte Konkurrent am Arbeitsmarkt.

00:05:30: Wenn sich ein Mitarbeiter ausrechnen kann und überlegen muss, ob es sich lohnt, für zweihundert, fünfzig, drehundert Euro brutto mehr vierzig Stunden zu arbeiten, dann verstehe ich den Betroffenen selbst.

00:05:44: Aber es ist verheerend für unsere Marktwirtschaft.

00:05:48: Es ist auch verheerend für das Gerechtigkeitsgefühl derjenigen, die arbeiten.

00:05:53: Ich kenne niemanden in Deutschland, weder Arbeitnehmer noch Betriebe, die sagen würden, wir wollen Bedürftigen nicht helfen.

00:06:01: Ich glaube, das ist auch der allgemeine Konsens.

00:06:04: Jemand, der Hilfe braucht, muss Hilfe erhalten.

00:06:08: Aber jemand, der arbeiten kann und es nicht tut, der kann nicht auf Solidarität pochen.

00:06:13: Und das ist gerade das Gefühl bei den Betrieben und bei ihren Mitarbeitern, dass sie den Karren ziehen.

00:06:21: Und auf dem Karren sitzen Leute, die mitziehen könnten und das nicht tun.

00:06:24: Und deswegen müssen wir zwingend ans Bürgergeld ran.

00:06:28: Wenn wir das nicht tun, dann haben wir nicht nur ein finanzielles Problem, sondern eine Gerechtigkeitsfrage, die uns um die Ohren fliegt.

00:06:37: Jetzt hat ja Bundeskanzler Merz angekündigt, dass er dieses Jahr noch eine Reform beim Bürgergeld vorwärtsbringen möchte.

00:06:44: Haben Sie die Befürchtung, dass durch das schlechte Abschneidende SPD bei der Wahl in Nordrhein-Westfalen, dass es weichgespülte Veränderungen schlussendlich dann nur sein werden bei der Reform?

00:06:56: Nein.

00:06:57: Wir wissen, dass wir in Sachen Bürgergeld liefern müssen.

00:07:01: Das weiß auch die SPD.

00:07:03: Und gerade Wahlergebnisse wie in Nordrhein-Westfalen zeigen doch deutlich, dass Leistungsträger, die früher mal die SPD gewählt haben, das sind die normalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die jeden Tag zur Arbeit gehen, die Steuern zahlen, dass die vornehmlich der SPD, aber auch uns den Rücken kehren und sagen, Leute, das ist ungerecht.

00:07:25: Und die wählen extreme Parteien.

00:07:28: Auf der einen, wir auf der anderen Seite.

00:07:29: Und das ist doch ein Wegruf für uns alle.

00:07:32: Und von daher, die SPD hat ein eigenes Interesse daran, dieses Thema zu ihrem Thema zu machen.

00:07:42: Übrigens bei SPD-Ortsverein ist das Thema.

00:07:46: Also die fragen doch auch, wann kommt mehr Gerechtigkeit ins System?

00:07:50: Es gibt die Gerechtigkeitsdiskussion.

00:07:53: Zurzeit werden alle ungerecht behandelt.

00:07:57: Vorne weg diejenigen, die wirklich Hilfe brauchen, denn inzwischen ist Bürgergeldempfänger fast eine Art Schimpfwort.

00:08:04: Alle werden über ein Kamm geschert.

00:08:06: Das ist ungerecht gegenüber denjenigen, die Hilfe brauchen.

00:08:11: Wenn wir das System nicht reformieren, ist es aber auch ungerecht gegenüber Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern.

00:08:19: Und von daher, wir werden es lösen müssen.

00:08:21: Ich würde

00:08:21: nochmal kurz zurückgeben zum Thema Fachkräfte.

00:08:24: Das Thema ist natürlich, um Fachkräfte zu haben, müssen die ausgebildet werden.

00:08:27: Wir brauchen Bildungsstätten.

00:08:28: Und diese handwerklichen Bildungsstätten müssen entsprechend finanziert sein.

00:08:32: Jetzt ist es so, dass sie ... sich, glaube ich, wenn man jetzt das Handwerk selbst befragt, sich eher als unterfinanziert einschätzen und entsprechend ja auch Haushaltsanträge da waren.

00:08:42: Was kann man tun, dass dort mehr Geld zur Verfügung gestellt wird?

00:08:45: Denn das wird er wirklich dafür benötigt, um diese Probleme zu lösen.

00:08:49: Wir wissen um das Problem der Zentren, die einen enormen Sanierungsstau inzwischen haben.

00:08:55: Ich habe selbst in meinem eigenen Wahlkreis in Ostfriesland und im Emsland auch diese Bildungsstätten des Handwerks, die extrem wichtig sind, weil übrigens dort auch diejenigen an die Ausbildung herangeführt werden, die wir vielleicht sonst verlieren würden.

00:09:13: Und das mit einer großen Hingabe.

00:09:15: Ich bin regelmäßig in meiner eigenen Stätte in Papenburg zu Gast und sehe, wie dort Menschen, die keinen Schulabschluss haben, die die Sprache nicht mächtig sind, die vielleicht auch in ihrem alten Beruf nicht mehr weiterkommen, dort an die Hand genommen werden und nach vorne gebracht werden.

00:09:36: Das ist segensreiche Arbeit.

00:09:39: Jetzt können wir uns die Haushalte angucken, um zu sehen, was ist noch an Luft da, um am Ende dafür zu sorgen, dass wir schneller den Sanierungsstau.

00:09:52: abbauen, das ist ein Riesenthema für uns, weil wir wissen, wie wichtig genau diese Einrichtungen auch sind.

00:09:59: Das heißt, da ist Hoffnung auf mehr Geld jetzt?

00:10:01: Ich verspreche nie jemand mehr Geld.

00:10:03: War noch nicht die Intention, aber da ist Hoffnung drauf.

00:10:06: Ich will nicht sagen, dass Hoffnung da ist, denn wir bewegen uns in einem sehr klammen Haushalt, aber wir schauen genau hin, um möglich zu machen, was geht.

00:10:15: Als Erfolg wertet das Handwerk das Vergabebeschleunigungsgesetz, das öffentliche Aufträge vereinfachen soll.

00:10:23: Welchen Anteil haben Sie am Zustandekommen dieses Gesetzes?

00:10:27: Über die eigene Rolle zu sprechen ist ja immer schwierig.

00:10:31: Ich könnte jetzt empfehlen, mal den Zentralverband des Handwerks zu fragen oder den Zentralverband des Baugewerbes.

00:10:41: Das ist ja Mittelstand durch und durch.

00:10:43: Ich gehe mal davon aus, dass die Vertreter aus Handwerk und Baugewerbe sagen würden, ohne Frau Konnemann würde es dieses Gesetz in dieser Form nicht geben.

00:10:53: Ich habe als Mittelstandsbeauftragte massiv dafür gekämpft, dass die Mittelstandsklausel auch noch eine Mittelstandsklausel bleibt.

00:11:03: Nicht nur im eigenen Haus, sondern auch in der Bundesregierung.

00:11:07: Das ist die Aufgabe einer Mittelstandsbeauftragten, dafür Sorge zu tragen, dass der Mittelstand nicht hinten runterfällt.

00:11:15: Aus meiner Sicht haben wir jetzt mit der Mittelstandsklausel einen sehr guten Kompromiss gefunden.

00:11:22: Es geht ja um die

00:11:23: Mittel auch

00:11:24: aus den Sondervermögen für den Bereich Infrastruktur.

00:11:28: Durch die Formulierung, die wir gefunden haben, ist sichergestellt, dass beschleunigt werden kann.

00:11:33: Daran haben wir alle ein Interesse.

00:11:36: Und auf der anderen Seite aber, dass gerade mittelständische Baugewerbe, die Mittelständler auch im Bereich Planung, ich nenne auch die Architekten beispielsweise, die Statika

00:11:47: etc.,

00:11:48: dass die nicht übergangen werden können.

00:11:51: Und das ist wichtig.

00:11:52: Wir können nicht nur in Sonntagsreden über das Handwerk und den Mittelstand sprechen und sie dann im Alltagshandeln vergessen.

00:11:59: Deswegen bin ich froh, dass die Mittelstandsklausel im Gesetzentwurf der Bundesregierung ist.

00:12:06: Und jetzt werde ich dafür kämpfen, dass sie genauso bleibt im parlamentarischen Prozess.

00:12:10: Frau

00:12:10: Konnemann, ein anderes Problem fürs Handwerk für den Mittelstand sind ja immer die Lonebenkosten.

00:12:16: Das ist ja großer Druck im Kessel, was die Krankenversicherungsbeiträge, was die Pflegeversicherungsbeiträge betrifft.

00:12:24: Warten Sie da genau so massiv dafür kämpfen, dass wir im Januar, Februar keine Beitragsleigerung haben?

00:12:30: Ich werde persönlich alles daran setzen, dass die Spirale nicht weiter nach oben geht.

00:12:36: Wir haben über viele Jahre hinweg hatten wir einen Deckel bei vierzig Prozent.

00:12:41: Wir sind jetzt bei zweiundvierzig Komma fünf Prozent.

00:12:45: Und jeder zusätzliche Prozentpunkt oder auch nur Zehntel schwächt unsere eigene Wettbewerbsfähigkeit, macht Arbeit teuer.

00:12:57: Und ist am Ende ein Motor für Schwarzarbeit.

00:13:00: Das können wir nicht dulden, denn irgendwann überlegen sich natürlich Betriebe oder auch Mitarbeiter, lohnt es sich noch legal zu arbeiten, Steuern zu zahlen.

00:13:13: Die Verrechnungssätze aber so hoch sind, dass wir nicht mehr konkurrenzfähig sind.

00:13:17: Und deswegen müssen wir gemeinsam alles daran setzen, die Lohnnebenkosten nach unten zu bekommen.

00:13:23: Der größte Druck ist dabei tatsächlich bei der Krankenversicherung und der Pflegeversicherung.

00:13:28: Wir müssen uns da ehrlich machen.

00:13:30: Zurzeit haben wir x-versicherungsfremde Leistungen im Bereich der Kranken- und der Pflegeversicherung, die aus Solidarmitteln finanziert werden, obwohl sie eigentlich eine Aufgabe der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler sind.

00:13:46: Ich bin sehr froh, dass seit dem ersten September wir eine Kommission haben, die über die steuerfinanzierten Leistungen spricht und die dafür sorgen wird, dass Transparenz hergestellt wird.

00:14:04: Um welche Leistung geht es eigentlich?

00:14:06: Welche Leistung muss aus dem Steuersäcke finanziert werden?

00:14:11: Und dann müssen wir uns fragen, wollen wir uns und können wir uns das leisten?

00:14:16: Denn zu glauben, dass es dann weiter geht wie bisher.

00:14:20: Leistungsausweitung, Leistungsausweitung, Leistungsausweitung.

00:14:24: Das wird nicht funktionieren.

00:14:25: Und dazu gehört Ehrlichkeit im System.

00:14:28: Ein anderes Thema.

00:14:30: Bei dem Handwerker enttäuscht war, ist es Tariftreue-Gesetz und das kann man jetzt nicht so von der EU.

00:14:36: Warum macht die Union bei so einem Gesetz mit?

00:14:38: Also das ist ja auch ein großes Bürokratie-Monster.

00:14:42: Ich glaube, dass jeder Handwerker Verträge eingeht, die nicht zu hundert Prozent seinen Vorstellungen entsprechen.

00:14:51: Also er macht ein Angebot.

00:14:53: Oder ich mach's mal bei einem Häuslebauer.

00:14:54: Der Häuslebauer sagt, baue mir ein Haus für die und die Summe.

00:14:58: Der Handwerker sagt, ich kann's aber nur für die und die Summe.

00:15:02: Der Häuslebauer sagt, das ist mir zu teuer.

00:15:05: Der Handwerker sagt, ich muss aber mehr haben.

00:15:07: Und dann kommt man auf eine goldene Mitte.

00:15:10: Das nennt man Kompromiss.

00:15:13: Jeder Koalitionsvertrag ist ein Kompromiss.

00:15:16: Mit der Union hätte es kein Bundestariftreuegesetz gegeben.

00:15:21: Aber es war ein Kompromiss.

00:15:23: Dafür haben wir an anderer Stelle wirtschaftsfreundliche Verhandlungspunkte erzielen können, zum Beispiel keine Steuererhöhungen.

00:15:32: Ein Ärgernis haben wir noch, und zwar die Entwaldungsverordnung.

00:15:36: Wie positioniert sich hier Ihr Ministerium?

00:15:40: Die Entwaldungsverordnung ist ein Ärgernis.

00:15:45: Das sage ich jetzt mal zurückhaltend.

00:15:47: Ich könnte es auf Plattdeutsch sagen, aber das tue ich jetzt nicht.

00:15:52: Ich will freundlich bleiben, ich will höflich bleiben.

00:15:55: Das ist nicht nur ein Bürokratiemonster pur, sondern es greift tief in die Rechte des Eigentums und auch der Betriebe ein.

00:16:04: Und deshalb ist es richtig, dass wir diesen Monster die Zähne ziehen.

00:16:10: Jetzt geht es um die Frage, wie machen wir es?

00:16:13: Besondererweise betroffen sind natürlich auch unsere Forstbetriebe, die Walteigentümer, die durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat eine Linie ausgebracht haben.

00:16:27: Es kann am Ende nicht sein, dass jemand, der Holz verbaut in einen Dachstuhl, das dem über diese Verordnung weitere Dokumentationspflichten aufgelegt werden, die er nicht erfüllen kann.

00:16:40: Das geht nicht.

00:16:42: Wir haben uns in der Bundesregierung bis dato auf eine Null-Risiko-Strategie verständigt, denn es gibt durchaus unterschiedliche Herangehensweise der unionsgeführten Häuser und der SPD-geführten Häuser.

00:16:57: Aus meiner persönlichen Sicht reicht dies nicht, denn der Mittelstand in Gänze ist betroffen.

00:17:04: Das ist im Wesentlichen auch das Handwerk, das mit Holz arbeitet bis hin zum Papierhersteller, der Holz verarbeitet.

00:17:13: Und wir müssen dahin kommen, dass hier nicht ein weiteres an, auch Dokumentationen, an Pflichten und am Ende auch Bestrafungen aufgebaut wird.

00:17:24: Das heißt, es muss entzahnt werden, dieses Monster.

00:17:33: Im Oktober kannst du eine spannende Kabinettssitzung geben.

00:17:36: Bundeskanzler Merz hat sich dazu geäußert, dass sie sich vorstellen könnte, dass es in der Sitzung nicht um neue Gesetze geht, sondern um die Abschaffung bestehender Gesetze.

00:17:47: Was könnte das sein?

00:17:48: Ich bin dankbar, dass Sie auch einmal ansprechen, was wir Positives tun.

00:17:53: Es liegt in der Natur der Sache, dass man erst mal schaut, was gefällt mir nicht so gut.

00:17:59: Aber wir haben einiges auf den Weg gebracht, unter anderem auch eine Erhöhung der Pendlerpauschale, von denen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch in Handwerksbetrieben unmittelbar profitieren werden.

00:18:10: Es ist nur so ein Beispiel, aber ein Beispiel, das wichtig ist ebenso wie der Bauturbo, auch für unseren Baumittelstand extrem wichtig für das Bauhandwerk.

00:18:21: Jetzt aber zu einem Thema, das alle Betriebe umtreibt.

00:18:25: Thema Bürokratie und Regulierung.

00:18:28: Das ist inzwischen nicht mehr nur ein Problem aus finanzieller Sicht.

00:18:33: Bürokratie kostet Zeit, Geld und Kraft.

00:18:37: Inzwischen ist es aber auch etwas, was die Betriebe umtreibt, weil es sie ermüdet, erschöpft, wütend macht, zurecht.

00:18:47: Bürokratie-Regulierung sind immer auch Ausdruck von Misstrauen.

00:18:52: Wenn wir den Betrieben vertrauen, müssen wir Bürokratie zurückbauen.

00:18:57: Unser Kanzler spricht immer von Bürokratie Rückbau statt Abbau, weil er sagt, Abbau bringt nix.

00:19:04: Abbau heißt, wir nehmen eine Regel weg und dann kommt sie an der anderen Ecke wieder rum.

00:19:09: Wir müssen Rückbauen, das heißt, wir müssen dafür sorgen, dass wir spürbar weniger an Bürokratie haben.

00:19:17: Und dazu zählt Auch das Prinzip, wer zukünftig eingesetzt machen will, muss eines abschaffen.

00:19:24: Zukünftig dürfen europäische Vorgaben und Richtlinien nur noch eins zu eins umgesetzt werden.

00:19:32: Wir dürfen nicht vergolden zum Nachteil des deutschen Standorts.

00:19:36: Wir werden weitere strukturelle Ansätze haben durch ein neues Ministerium.

00:19:42: Jetzt werden alle sagen, sie wollten doch Personal abbauen.

00:19:45: Haben wir auch getan.

00:19:46: Wir hatten Bei Regierungsübernahme neununddreißig beauftragte, es sind jetzt noch vierzehn.

00:19:53: Wir haben in dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie vorgefunden sieben Staatssekretäre.

00:19:59: Wir sind noch vier.

00:20:01: Wir haben die Maßgabe, acht Prozent an Personal einzusparen.

00:20:05: Wir setzen es aktuell um.

00:20:07: Wir sparen wirklich.

00:20:09: Aber wir haben Jetzt das Geld in die Hand genommen, ein neues Ministerium zu machen.

00:20:15: Das ist das Ministerium für Digitalisierung und Modernisierung.

00:20:20: Denn ehrlicherweise, ohne Digitalisierung werden wir nicht an statistische und dokumentationsschlichten herankommen.

00:20:28: Wir brauchen die Digitalisierung auch für die Endbürokratisierung.

00:20:33: Wir könnten mit einer vollständigen Digitalisierung bis zu achtzig Prozent aller Berichtspflichten sofort abschaffen, weil dann wir an einem Knopf nur drücken müssen.

00:20:46: Zurzeit belaufen sich diese Bürokratiekosten auf sechzig Milliarden Euro.

00:20:51: Wir wollen im ersten Schritt fünfzehn Milliarden Euro einsparen, aber damit ist es allein nicht getan.

00:21:00: Deswegen wird jetzt die Kabinettsklausurtagung Ende September Unter der großen Überschrift des Bürokratie-Rückbaus und der Deregulierung stehen, wir brauchen einen Befreiungsschlag für unsere Betriebe, nicht nur damit sie Geld sparen, nicht nur damit sie ihr Personal besser einsetzen können, sondern damit auch ihr Arbeiten wieder Spaß macht.

00:21:25: Es tobt ja gerade eine Debatte auch zur Abschaffsteuer, jeden Tag mehr.

00:21:29: Das wäre ja wieder etwas, was im normalen, mittelständischen Betrieb sehr verärgern würde, wenn das Thema wieder starker aufguckt.

00:21:36: Ich sage Ihnen ganz ehrlich, es gibt Debatten, die würde ich mir gerne ersparen, weil sie nicht nur so überflüssig sind wie ein Kropf, sondern am Ende die Menschen zutiefst verunsichern.

00:21:47: Wir warten tatsächlich auf einen Urteil des Bundesverfassungsgerichts.

00:21:52: Das können wir nicht ändern.

00:21:53: Es gibt eine Klage in Sachen Erbschaftsteuern.

00:21:56: Das können wir nicht ändern.

00:21:58: Es könnte sein, dass das Bundesverfassungsgericht sagt, Betriebsvermögen müssen anders bewertet werden.

00:22:04: Das können wir nicht ändern.

00:22:06: Was wir ändern können, ist eine überflüssige Diskussion.

00:22:10: Denn die Linie der Bundesregierung steht fest.

00:22:14: Sie ist festgelegt durch den Koalitionsvertrag.

00:22:18: Der Koalitionsvertrag schließt Steuererhöhungen jeder Art aus.

00:22:23: Das gilt auch für die Erbschaftsteuer.

00:22:26: Ich kann als Mittelstandsbeauftragte, auch für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, aber auch für meine eigene Fraktion sagen, eine Erhöhung der Erbschaftssteuer wird es mit uns nicht geben.

00:22:39: Es gibt ein Deckel, das ist der bisherige Deckel, wie wir am Ende dafür sorgen, dass es nicht zu einer Erhöhung kommt.

00:22:48: ist uns im Falle eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts überlassen, aber es darf keine weitere Belastung der Betriebe geben.

00:22:57: Und ich erinnere sehr gerne daran, jemand, der etwas vererbt, hat dieses Geld, diese Werte schon mehrfach versteuert.

00:23:07: Die Erbschaftsteuer ist immer ein On-top.

00:23:09: Wenn wir den Leistungsgedanken in Deutschland halten wollen, dann dürfen wir eines nicht tun, bei der Erbschaftsteuer zu einer Erhöhung zu kommen.

00:23:19: Deshalb klare Aussage.

00:23:22: Die Erbschaftsteuererhöhung wird vielleicht debattiert, aber sie steht nicht zur Debatte.

00:23:28: Der Koalitionsvertrag ist eindeutig.

00:23:31: Es wird keine Steuererhöhung mit uns geben, auch nicht bei der Erbschaftsteuer.

00:23:35: Wir haben so ein bisschen die politisch kontroversen Themen gehabt, aber bevor wir den Schnitt richtig machen, würde ich mit Ihnen gerne einfach nur meinen Gedanken, würde ich mit Ihnen gerne mal an irgendein Stammtisch gehen.

00:23:48: Wir stellen es einfach mal vor, wir gehen es an einen Stammtisch.

00:23:50: Und an diesem Stammtisch wird gerade diskutiert.

00:23:53: Und da würde er diskutieren und dann sagt er einen zu anderen, warum passiert da nichts?

00:23:57: Warum geht das nicht schneller?

00:23:58: Die haben doch gesagt, sie machen das.

00:24:00: Und was rufen sie diejenigen zu?

00:24:02: Die sagen, die sollen sich mal einigen.

00:24:05: Die sollen mal schneller ihre Entscheidungen treffen und die sollen endlich machen.

00:24:08: Wir Handwerker sind Macher.

00:24:10: Warum sind das nicht auch Macher?

00:24:12: Oder sind es Macher und wir sehen es nicht?

00:24:13: Wir sind Macher und es wird nicht gesehen.

00:24:16: Wir haben beispielsweise schon vor der Sommerpause Gesetze abgeschlossen, die unmittelbar zugunsten auch des Handwerks wirken.

00:24:24: Ich nenne als Beispiel nur den Investitionsbooster.

00:24:27: Ab dem neunzehnten Juli diesen Jahres konnten Betriebe jetzt schon von Abschreibungsmöglichkeiten Gebrauch machen.

00:24:36: Dreimal dreißig Prozent dekressiv für die kommenden eben drei Jahre seit dem neunzehnten Juli.

00:24:44: Dieser Die Investitionsbooster wirkt unmittelbar und ist beschlossen.

00:24:51: Beschlossen sind bereits die Entlastung im Bereich Energie, Gaspreisumlage, Netzentgelte, die Verstetigung der Stromsteuerbefreiung für energieintensive Betriebe.

00:25:05: Alles das ist bereits beschlossen und wirkt zum Teil schon.

00:25:10: Es gibt Maßnahmen, die sind beschlossen.

00:25:12: Zum ersten, ersten, zwei-tausend, sechsundzwanzig, ich nenne zum Beispiel die Pendlerpauschale.

00:25:17: Wir haben vieles auf den Weg gebracht, was leider nicht gesehen wird.

00:25:22: Das bedaure ich, fasse mir auch selbst an die Nase.

00:25:25: Offenbar gelingt es uns nicht, das ausreichend zu kommunizieren.

00:25:30: Wir haben Erfolge, über die müssen wir sprechen und auch besser sprechen.

00:25:34: Dann haben wir die Themen da, Es scheint tatsächlich der Streit zu überwiegen.

00:25:40: Ich nenne die Diskussion um eine Verfassungsrichterin.

00:25:43: Das war kein gutes Sommerloch-Thema.

00:25:46: Da verstehe ich, jeden, der sagt, Samarabde, keine anderen Probleme.

00:25:50: Übrigens auch, habt ihr keine anderen Probleme als Regenbogenflaggen am Deutschen Bundestag?

00:25:56: Ich kann Ihnen ganz ehrlich sagen, ich habe dieses Problem nicht.

00:25:59: Eine Regenbogenflagge gehört nicht auf den Deutschen Bundestag, sondern lediglich an einem Tag pro Jahr.

00:26:05: Das ist der Tag der Homophobie.

00:26:07: Da hängen wir diese Flagge.

00:26:09: Und im Übrigen haben wir in Deutschland mal gerade andere Probleme, als über Gender zu reden, wie auch immer.

00:26:16: Und ich weiß, dass das die Leute total nervt.

00:26:19: Das kann ich verstehen.

00:26:21: Dann gibt es Themen, die dauern tatsächlich länger.

00:26:25: Es gibt nämlich einen Unterschied zwischen einem Betrieb und einer Demokratie.

00:26:30: In einem Betrieb entscheidet am Ende der Chef.

00:26:34: Er diskutiert vielleicht mit seiner Frau oder die Frau ist die Chefin, dann diskutiert sie mit ihrem Mann, vielleicht diskutieren sie noch mit dem Polier, vielleicht diskutieren sie noch mit ihrer Bank, aber dann entscheidet der Chef die Chefin allein.

00:26:50: In einer Demokratie gibt es dreiundachtzig Millionen Chefin und Chefin.

00:26:54: Das ist am Ende das deutsche Volk.

00:26:58: Und die haben Vertreter, das sind Abgeordnete.

00:27:01: Und es gibt Länder und bestimmte Dinge muss man miteinander besprechen.

00:27:06: Das heißt, Demokratie dauert manchmal etwas länger.

00:27:10: Aber dafür, dass wir jetzt vier Monate regieren, ich betone vier Monate, nicht vier Jahre, nicht ein Jahr, haben wir wirklich eine Menge auf den Weg gebracht.

00:27:21: Und ich glaube, es würde uns gut tun in Gänze, wenn wir jetzt nicht immer alles kaputtreden würden, sondern einfach mal sagen, das läuft doch gerade schon ganz gut.

00:27:32: Und jetzt packen wir uns unter die Arme und gehen mal voran.

00:27:36: Schlechtreden kann jeder.

00:27:38: Gut machen können am Ende nur die Handwerker und ein Teil der Politik.

00:27:43: Jetzt kommen ein paar Fragen, die wir in dem Podcast immer allen unseren Interview-Gästen stellen.

00:27:47: Die sind durchaus ein bisschen persönlicher.

00:27:49: Und die Antworten werden schön, wenn die so ein bisschen im Telegramm stehlen, wenn sie die leben können.

00:27:54: Wobei die erste Frage, ja, brauchen wir vielleicht doch noch einen Satz länger.

00:27:57: Mit wem würden Sie gerne mal tauschen, einen Tag oder eine Woche, wenn Sie mit demjenigen die Rolle tauschen könnten?

00:28:02: Wenn Sie einfach mal seinen Tag erleben möchten oder Ihren Tag erleben möchten.

00:28:05: Das kann auch eine Figur aus der Vergangenheit sein.

00:28:08: Also was Sie mögen.

00:28:10: Ich würde mit Bob dem Baumeister.

00:28:12: Tauschen.

00:28:14: Denn Bob, der Baumeister, kann überall alles bauen, was er will.

00:28:18: Und ich würde mir wünschen, dass in Deutschland vieles im Bereich Bau schneller geht, effizienter ist.

00:28:26: Und ich weiß, dass wir gerade daran arbeiten und deswegen sind wir hoffentlich bald alle, Bobs, der Baumeister oder die Baumeisterinnen, zwar nicht wilde Bauten überall.

00:28:39: im Rahmen von Regeln, aber von vernünftigen Regeln und zwar schnell.

00:28:45: Denn die nächste Frage, was war die bisher beste Entscheidung, die Sie in deinem Leben getroffen haben?

00:28:49: Meine beste Entscheidung war, meinen Mann zu heiraten.

00:28:54: Ich liebe ihn.

00:28:55: Er ist wunderbar.

00:28:56: Er ist übrigens Förster und versteht mich, trägt mich und ehrlicherweise, ich bin wahrscheinlich häufig nur schwer zu ertragen.

00:29:06: Ich komme zu dem Gegenteil.

00:29:07: Was war die schwierigste Entscheidung?

00:29:09: Die schwierigste Entscheidung in meinem Leben war die Wahl der richtigen Ausbildung und des richtigen Berufs.

00:29:19: Nach der Schule stand ich vollkommen hilflos vor einem Riesenberg an Möglichkeiten.

00:29:27: Und das klingt immer wunderbar, so viele Möglichkeiten zu haben.

00:29:32: Aber wenn die Auswahl faktisch unmöglich ist, weil du nicht alle Berufe kennst, weil du nicht alle Studiengänge kennst, dann führt das zu Überforderungen.

00:29:42: Die schwierigste Wahl war dann für mich zu entscheiden, was tue ich?

00:29:48: und dann habe ich eine sehr gute Wahl getroffen.

00:29:50: Ich habe nach der Schule eine Lehre als Schuhverkäuferin gemacht.

00:29:54: Und ich habe in diesem Jahr sehr viel gelernt, was mir bis heute hilft, auf Menschen zu zu gehen, viel über auch die Fachlichkeit von Produkten zu lernen,

00:30:05: auch

00:30:06: zu verkaufen.

00:30:08: und einen riesen Respekt zu erhalten für diejenigen, die sich Tag für Tag für uns quälen in Berufen, die häufig keine große Wertschätzung erfahren.

00:30:19: Und danach wusste ich übrigens, was ich wollte, beziehungsweise, dass ich dankbar sein darf, auch für die Möglichkeit, andere Berufe ergreifen zu können.

00:30:30: Und was ich gerne allen mitgeben würde, die Entscheidung für einen Beruf ist extrem wichtig.

00:30:37: Aber man kann sich nach einem Beruf wieder neu entscheiden.

00:30:41: Und so ist es bei einer dualen Ausbildung.

00:30:44: Eine Ausbildung zu machen, wie ich es getan habe, war Gold wert.

00:30:49: Du kannst danach deinen Meister machen.

00:30:51: Du kannst danach einen anderen Schulabschluss machen.

00:30:54: Du kannst dich selbstständig machen.

00:30:57: Du kannst so vieles machen.

00:30:59: Deshalb meine schwierigste Entscheidung war die Entscheidung für einen Beruf.

00:31:05: Aber ich habe dadurch gelernt, wie wertvoll eine duale Ausbildung ist.

00:31:10: Dann kommen wir zur Handwerk.

00:31:11: Was bedeutet für Sie Handwerk?

00:31:13: Für mich bedeutet Handwerk leben können.

00:31:18: Denn wenn ich morgens aufstehe, dann finde ich, Brot, das von einem Bäcker gemacht worden ist.

00:31:25: Ich ist an einem Tisch, der von einem Tischler produziert worden ist.

00:31:30: Ich kann in den Spiegel schauen, weil meine Friseuren dafür gesorgt hat, dass ich gut aussehe.

00:31:36: Handwerk ist für mich überleben können.

00:31:39: Wenn Sie nicht Ihren Erstberuf gewählt hätten, sondern Sie hätten sich für ein Handwerksberuf entschieden.

00:31:44: Welcher wär's gewesen?

00:31:46: Ich wäre leidenschaftlich gerne Konditorin geworden.

00:31:49: Ich durfte die Botschafterin des Deutschen Brotes sein.

00:31:52: Ein Jahr.

00:31:53: In der Krise.

00:31:54: Und ich bin glücklich gewesen über dieses Ehrenamt.

00:31:57: Es hat mir den Zugang zu vielen Bäckereien in ganz Deutschland ermöglicht.

00:32:03: Noch heute mache ich ein großes Herzzeichen, wenn ich unsere Innenungsbäckerinnen und Bäckertreffen in Gebürt meine ganze Leidenschaft.

00:32:13: Aber als Kind und auch bis heute würde ich nicht nur gerne backen können, sondern richtig wunderbare Torten machen können.

00:32:23: Das heißt, mein Leidenschaftsberuf ist nach wie vor Konditorin.

00:32:27: Jetzt zum Schluss noch vier Begriffe, mit der bitte ganz kurz in Kontakt aufzuantworten.

00:32:30: Die erste Frage, was ist Heimat für Sie?

00:32:34: Meine Familie.

00:32:35: Haben Sie ein Vorbild?

00:32:36: Meine Eltern.

00:32:38: Was bedeutet Glück für Sie?

00:32:40: Meine Heimat und Vertrautheit.

00:32:43: Und die allerletzte Frage, haben Sie irgendein Motto, ein Lebensmotor, das Sie begleitet?

00:32:47: Ich habe zwei Motos.

00:32:49: Nur wer das Unmögliche versucht, kann das Mögliche erreichen.

00:32:54: Du darfst nie aufhören zu kämpfen, bevor der Kampf nicht beendet ist.

00:32:59: Man kann tatsächlich in den letzten Sekunden immer noch Erfolge erzielen.

00:33:04: Als politisches Motto habe ich, sie kümmert sich.

00:33:08: Das ist das Versprechen die Zusage, die ich meinen Wählerinnen und Wähler gebe.

00:33:14: Und ich empfehle Politikerinnen und Politikern in Gänze, sich an Zusagen zu halten.

00:33:20: Sie kümmert sich, steht auf Ihrer Website.

00:33:22: Stimmt.

00:33:23: Auf mich gesehen.

00:33:24: Vielen Dank für das Gespräch.

00:33:25: Vielen Dank an Sie alle.

00:33:27: Alles Gute.

00:33:28: Dankeschön.

00:33:28: Danke.

00:33:30: Das

00:33:30: war's mit Handwerk

00:33:31: Erleben.

00:33:32: Der hat diese Folge

00:33:33: gefallen.

00:33:34: Dann abonniere diesen

00:33:35: Podcast, um keine Folge mehr zu verpassen.

00:33:38: Wir freuen uns auch über eine fünf-Sterne-Bewertung bei deiner Podcast-Plattform.

00:33:43: Dieser Podcast

00:33:44: ist eine

00:33:44: Produktion der Handwerker Radio GmbH.

00:33:48: Weitere Informationen findest du unter handwerker-radio.de.

00:33:56: Diese Folge wurde unterstützt vom Holzmann Medien Shop.

00:34:00: Deinem Partner in Sachen Fachmedien für Mittelstand und Handwerk.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.