#143 Moritz Wagner, was braucht es, um Europas bester Möbelschreiner zu werden?
Shownotes
Gänsehaut, Präzisionsarbeit und pure Emotionen: Moritz Wagner hat bei den EuroSkills 2025 in Dänemark Geschichte geschrieben. Der junge Möbelschreiner holte für Deutschland die Goldmedaille im Skill „Cabinetmaking“ – und berichtet im Gespräch mit Max Herrmannsdörfer, wie sich dieser Moment anfühlte, was hinter Monaten harter Vorbereitung steckt und warum Durchhaltevermögen und mentale Stärke genauso wichtig sind wie handwerkliches Können.
In dieser Folge tauchen wir tief ein in die Welt des Leistungshandwerks: Wie bereitet man sich auf einen europäischen Wettbewerb vor, der alles abverlangt? Was macht den Teamspirit der EuroSkills so besonders? Und wie geht es für Moritz nach dem Triumph weiter – von der Werkbank direkt in die Meisterschule in Garmisch-Partenkirchen.
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Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wird unterstützt vom Holzmann Medienshop, deinem Partner in Sachen Fachmedien für Mittelstand und Handwerk.
Max Herrmannsdörfer: Heute geht es exzellentes Handwerk, einen internationalen Wettbewerb und das Schreinerhandwerk. Und damit herzlich willkommen bei Handwerk erleben. Ich bin Max Hermannsdörfer und heute zu Gast ist Moritz Wagner. Er ist Möbelschreiner und hat bei den Euroskills in Dänemark im September die Goldmedaille gewonnen. An der Stelle herzlichen Glückwunsch und herzlich willkommen im Podcast. Hallo Moritz. Ja, hi. Schön, dass ich da sein darf. Moritz, kannst du dich noch? an diesen Moment bei der Siegerehrung erinnern? Ja, ein Riesenmoment, eine Riesenerleichterung, Wahnsinnsstimmung da, ein Fußballstadion voller jubelnder Menschen aus allen europäischen Ländern. Wahnsinn, das war irre. Damit unsere Zuhörer und Zuhörerinnen wissen, worüber wir jetzt sprechen. habe einen kleinen Audioschnipsel mal mitgebracht und da hören wir mal rein. Die Gewinner des Skill 24-Kabinettmachens
Max Herrmannsdörfer: Silvameru France!
Max Herrmannsdörfer: für Deutschland!
Max Herrmannsdörfer: Das sind schon geile Momente, wenn da auf einmal kommt Goldmedal für Germany. Ja, definitiv. Das vergisst man nie. Man ist angespannt bis zum Schluss, will es dann nicht recht glauben. Und dann ist es einfach wahr. Irre. Das wurde ja wirklich alles zelebriert. Jede einzelne Medalie. Deutschland hat ja richtig abgeräumt bei den Euroskills und da hat sich jeder für jeden und für jede gefreut. Also wirklich auch im Nachhinein ganz schön zu sehen, die ganzen Bilder und Videos. Definitiv, Also tatsächlich der Moment, ich mich am meisten gefreut habe, als ich hinter der Bühne stand mit meiner Medaille in der Hand und mein Bauschrainerkollege, es sind ja zwei Schleiner-Skills, antreten, Möbelschrainer und Bauschrainer. Und da kommt mein Bauschrainerkollege ums Eck, mit dem ich ja auch zusammen trainiert habe, zweitweise, und hat auch die Goldmedaille umhängen. Das war einfach wow. Das ist der Lutz König, der ebenfalls gewonnen hat. Richtig. Und ihr habt dann hinter der Bühne zusammen feiern können. Ja, erstmal eine ganz fette Umarmung, später dann noch mit Experten und Trainern und es ist könne immer mehr dazu. Wie war das Gefühl für dich, diese Goldmedaille für deinen Skill zu gewinnen? Das sind ja doch Monate des Trainings, der Vorbereitung, die dann letztendlich in diesem einen Moment dann enden und die lange Reise dann quasi erfolgreich zu Ende geht. Kann man das so sagen? Definitiv, Also so zwischendrin fragt man sich schon eigentlich mal so, warum mache ich das hier, aber in dem Moment wusste ich es wieder ganz genau, warum und wofür. Allein schon das dabei sein und die Erfahrung ist es wert. Zu 100 Prozent. Aber dann noch so erfolgreich, das krümmt das Ganze natürlich absolut. Ich habe gelesen, als du wieder daheim warst, gab es eine Überraschungsparty. Ja, das ist richtig. Mein Chef, ist sehr genial, der hat auf der Heimfahrt aus dem Auto raus meine Kollegen, das Team aus der Schreinerei von daheim aktiviert und die haben dann da eine Party aufgebaut. Mit einen Haufen Gäste, Ehrengäste waren da, Abendparty und für mich war das eine Überraschung. Ich war mit meiner Familie, ich bin heimgeflogen am Sonntag, meine Familie ist mit dem Auto heimgefahren, dann waren wir am Abend Pizza essen, alle fix und fertig.
Max Herrmannsdörfer: Dann sagt mein Vater noch, jetzt komm lass uns noch bei dir in die Firma fahren und kurz die Trainingsstücke noch anschauen, die du da so gebaut hast. Die hatten wir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht alle gesehen gehabt. Ich habe erst begriffen, dass da eine Party stattfindet, als wir da vor der Tür waren und das Licht drinnen gebrannt hat und die ganzen Autos am Hof gestanden sind. Bis dahin war mir nicht klar, dass es noch eine Überraschungsparty gibt. Umso größer waren natürlich dann die Freunde, dass da alle da waren. Das war dann am Sonntagabend tatsächlich? Es war am Sonntagabend, ja, weil am Montag ging es ja dann auch schon wieder gleich weiter. Das heißt Montag kein Urlaub, sondern die Arbeit? Am Montag bin ich nach Gavritspartn-Kirchen gezogen und am Dienstag ist die Schule wieder losgegangen. Sprechen wir vielleicht später nochmal darüber, aber straffes Programm. So viel schon mal dazu. Das ist schon mal ein guter Teaser. Wir werden gleich darüber sprechen, wie du das aktuell machst und was du überhaupt gerade machst. Wir bleiben aber noch Moment bei den Euroskills und schauen mal auf diesen Wettbewerb zurück. Es waren ja insgesamt dann drei Tage Wettkampf, aber ganz viel noch vorher. Ich habe gesagt, monatelang bereitet man sich auf diese Wettbewerbe vor. Kannst uns da mal mitnehmen? Wie war diese Vorbereitung für dich und was hast du in der Vorbereitung alles gemacht und erlebt? Ab dem Moment, als ich erfahren habe, dass ich jetzt tatsächlich teilnehmen darf, bis hin zum Wettbewerb. waren Monate, ein Dreivierteljahr circa. Da waren fünf oder sechs Wochen in Vollzeit beim Nationaltrainer in der Werkstatt in Dinkelscherben, Florian Langenmaier. Eine Woche in Hannover auf der Holzmesse Ligna sind wir zum Trainieren gewesen. Und Wochenende in Fürstenfeldbruck waren wir. Ganz viele Trainingszeiten, aber halt dann auch einfach Feierabends. Nach dem Arbeiten, 17 Uhr, noch mal zwei Stunden nicht. hatte einen Trainingsplatz bei meinem Chef in der Werkstatt. Ganz, ganz viel samstags auch. Da ist eigentlich keine Freizeit übrig geblieben, kein Wochenende verschont gewesen. Das sind einige hundert Stunden sicher. Plus die Organisation des Werkzeug, die Vorbereitung. Es ist ja nicht nur Training am Werkstück, sondern auch Vorrichtung, irgendwelche Arbeitsabläufe überlegen. Das Ganze drumherum gehört ja auch dazu. Das ist schon Wahnsinn. Also die Zeit,
Max Herrmannsdörfer: die ihr, die alle Teilnehmer da rein investieren, noch zusätzlich zur Arbeit. Das ist, glaube ich, das, viele gar nicht so sehen, dass es dann wirklich im Feierabend und an dem Wochenende einfach weitergeht. Schon enorm. Definitiv. Und dann auch so was wie Mentaltraining, das gesamte deutsche Team. sind ja nicht nur die Schreiner, das sind ja die 30 Handwerker mit Vorbereitungswochenende und dann abends noch per Zoom-Meeting, Mentaltraining und so. Das gehört auch dazu, auch ein wichtiger Punkt. Ihr hattet da auch einen schon hochkarätigen Mentaltrainer an eurer Seite. Ich glaube, war, ich weiß den Namen nicht genau, aber war der Trainer, auch die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft betreut hat. Also zwei Mentaltrainer und einer davon, der Tom, macht auch das Training mit der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft. Was nimmt man davon mit? Da geht es Stressbewältigung oder fokussieren im richtigen Moment, abschalten aber dann abends nach dem Wettbewerb, da geht es so eine richtige Zeit eigentlich, das richtige Energieniveau zu haben. Das ist so ein ganz wichtiger Punkt, ich da mitgenommen habe. Mit verschiedenen Hilfsmitteln, verschiedenen Techniken, die man dann da, ja, je nachdem was einem am besten liegt, einfach gut anwenden kann. Was ist, wenn mal was nicht so klappt? wie analysiere ich einen Fehler möglichst schnell ohne mich darüber zu ärgern und dann gleich zack weiter fokussiert im Wettbewerb bleiben. Konntest du das dann tatsächlich bei den Euroskills auch anwenden, was du gelernt hast? Ja, tatsächlich ja. Der Wettbewerb lief, muss ich sagen, wie am Schnürchen. Also lief richtig gut so allgemein. Auch diese Bewältigung von Stress und dieses dann wieder fokussieren, Vollgas weiter, das Energieniveau halten lief eigentlich gut, sehr gut. Die Anspannung bei so einem Wettbewerb ist dann natürlich groß und das ist dann was, was man nicht in den Trainings so simulieren kann. Kann ich mir zumindest vorstellen. Es ging ja dann los am Dienstag mit einer richtig großen, fetten Eröffnungsteremonie mit allen teilnehmenden Ländern, mit dem kompletten Team, mit dem Einzug.
Max Herrmannsdörfer: Also auch da, ja, allein beim Zuschauen schon irgendwo Gänsehautmomente und dann ab Mittwoch drei Tage Vollgas auf der Fläche. Wie schaust du da im Nachhinein drauf? Das ist Wahnsinn, eigentlich irre, was da an Energie auf einmal freigesetzt wird. Klar, diese Gänsehautmomente im Stadion zur Eröffnung, in dem Moment realisiert man es vielleicht noch gar nicht so oder wie groß das Ding eigentlich wirklich ist. Da ist man dann eher so auf der Busfahrt morgens zum Wettbewerb hin oder so. Das sind dann so so energiesaugende Zeiten abends nach dem Wettbewerb wieder runterkommen. Aber insgesamt diese Wettbewerbsphase, das ist wie so ein Tunnel bisschen. Da ist man einfach fokussiert. ist man drin. Da muss man ja auch, sonst funktioniert es ja nicht. Ja, das fliegt alles so bisschen. Jetzt in meiner Erinnerung jedenfalls alles so ein. weiß gar nicht, wie ich beschreiben soll. Ja, ist Fokus und Tunnel trifft es, glaube ich, ganz gut. Wirklich an drei Tagen an einem Projekt arbeiten und zu wissen, hey, darf eigentlich jetzt wenig falsch laufen, da muss man sich einfach voll konzentrieren und voll fokussieren. Erzähl uns doch mal, was hast du vor Ort in deinem Skill genau machen müssen? Ja, gebaut worden ist ein kleines Sideboard. Die Arbeitsschritte oder die Arbeitsgruppen sind immer ähnlich. Da ein Fußgestell dran, Massivholzkonstruktion, klassische Verbindungen, traditionelles Handwerk an dem Punkt. Da ist ein Schubkasten mit dran, Massivholzschubkasten gezinkt, klassisch geführt. Auch ein sehr traditionelles Bauteil, so wie man es Gesellenstück in der Ausbildung lernt. Da ist ein Korpus mit dran gewesen. auf Gärung verleimt und furniert, der Korpus eigentlich modern gefertigt. So gesehen, da sind drei Schiebetüren dran gewesen, eine mit Linoleum oder mit Leder beschichtet. Gab es soweit, ich weiß noch nie in den Wettbewerben, war eine kleine Überraschung. Überhaupt Schiebetüren habe ich im Training an keinem der Trainingsmögliche gehabt. Es war so ein kleiner, was kommt denn da im Moment? Die anderen beiden mit Furnierarbeit, klassische Inthalsienarbeit ist eigentlich auch an jedem dieser Wettbewerbstücke.
Max Herrmannsdörfer: so ein Training mit dran gewesen und alles in allem dann eben so ein kleines Sideboard. Ein bisschen retro würde ich sagen, diese Furniergeschichte mit dem blauen Leder, aber trotzdem so einen modernen Touch. Ich finde es eigentlich hübsch, mir gefällt es gut. Ein richtig cooles Möbel, sehr gut durchdacht auch der Wettbewerb und zum allerersten Mal ein Möbel, der es absolut geheim war, bis zum Wettbewerbsstart. Und zusammen die Experten zu jedem Wettbewerbsteil, gehört ja ein Experte dazu. das vorher schon mal gewusst wurde, zumindest ein Teil der Experten. Dieses Mal gab es ein komplett unabhängiges Team für den Designprozess. Ja, ist dann doch was Besonderes, wenn man zwar ungefähr weiß, was auf einen zukommt, aber dann die letztendliche Planung dann doch geheim bleibt, macht es natürlich für euch als Teilnehmer bisschen anspruchsvoller, aber vielleicht auch spannender dann für den einen oder anderen. Spannender und dadurch sehr fair insgesamt. Für alle gleich, das ist super. Weil es einfach keiner was kommt. Also ich fand es gut. Wo ist denn dieses Sideboard jetzt? Durftet ihr eure Stücke mit nach Hause nehmen? Ja, das ist mit meinem Werkzeugtransport, mit der Toolbox mit heim transportiert worden per Spedition. Steht aktuell im Ausstellungsraum der Schreinerei Alt, meinem Ausbildungsbetrieb, wo ich gearbeitet habe bis zur Meisterschule. Da kann man es im Moment noch bewundern und dann kriegt es natürlich den Ehrenplatz in meinem Wohnzimmer irgendwann. toll, das ist doch schön, wenn das auch dann so gewürdigt wird. Klar, ein goldprämiertes Stück, das stellt man sich doch auch als Ausbildungsbetrieb gerne ins Schaufenster, sage ich mal. Klar, gebührt ja auch ein Stückchen weit die Ehre in meinem Ausbildungsbetrieb. Die haben mich ja voll unterstützt, also komplett. Das ist schon auch was, was ich immer wieder höre von Teilnehmern, egal ob es jetzt auch deutsche Meisterschaften sind oder dann Euroskills, Wordskills, dass vom Ausbildungsbetrieb oder dem Betrieb selbst so viel Rückhalt immer da ist. Und das ist wirklich auch was, wo man sagen muss, ja, Respekt an die Betriebe, die euch Teilnehmer da so unterstützen. Letztendlich profitieren alle irgendwo davon. Auch dein Betrieb profitiert ja jetzt davon, dass du
Max Herrmannsdörfer: Als ehemaliger Auszubildender jetzt die Goldmedaille in dem Skill-Holen-Contest. Also für beide Seiten ist das doch ein brutaler Win. Definitiv. Also das geht los mit einer Top-Ausbildung, muss man gerade mal so sagen. Da fängt es an, da wird der Grundstein gelegt. Und wenn ein Betrieb dann nicht dahinter steht, dann geht es einfach nicht. Das funktioniert sonst nicht. Das ist nicht stemmbar für einen Teilnehmer allein. braucht es einen Rückhalt in der Familie, die muss das mittragen, mittragen können auch. Der Betrieb muss das tragen können und wollen. Der Chef muss da dahinter stehen. Die Kollegen müssen da auch irgendwo Feuer und Flamme sein dafür, weil man muss sich da auch wohlfühlen und da dann auch gerne Zeit einstecken. Dann braucht man den Platz, die Maschinen, das Material zum Üben und dann nicht zuletzt natürlich das Trainerteam, die Nationalmannschaft, Experte, ganze Organisation drumrum. Das muss einfach alle stimmen und wenn ein Faktor nicht passt, dann wird es einfach sehr schwierig, wirklich weit vorne mit dabei zu sein. Du hast gesagt, es lief bei dir eigentlich wie am Schnürchen dieser Wettkampf. Gab es trotzdem mal irgendwelche größeren Herausforderungen, irgendwelche Probleme oder irgendwas, wo du mal eine Minute länger überlegen musstest? Ja sicher doch. Ohne geht es nicht. Das ist zweieinhalb Tage Extremspart letztendlich. kann nicht alles 1000 %ig perfekt laufen. Da sind schon kleine Fehler passiert, ja klar. Sollen wir sehr technisch werden? Du darfst gerne. Es ist ja immer noch Handwerkerradio hier. Genau, auch wenn ich kein Handwerker bin, hören ja viele Handwerker und Handwerkerinnen. Denne darfst gerne mal erzählen, was aus deiner technischen Sicht herausfordernd war oder wo du mit kämpfen musstest. Da passieren so schnelle Fehler, so zu ... Dumme Fehler passieren eigentlich immer mit dem Bleistift beim Anzeichnen. Da habe ich die Schiebetüren, da werden Anleimer drum herum, Massivholz-Anleimer die Platte drum herum gelämmt und dann danach kommt das Furnier drauf. Und ich habe halt den Anleimer nur auf einer Seite abgezogen und aber auf beiden Seiten einen drangeleimt. Jetzt war die Tür zu groß. Jetzt habe ich die halt noch mal kleiner schneiden müssen nachträglich. Klar gibt es Punkt Abzug, aber nicht so gravierend oder...
Max Herrmannsdörfer: ein paar Domino-Verbinder haben mir beim Verleimen gefehlt und das habe ich erst gemerkt wo der Leim dran war. Dann habe ich weiter verleimt. Gibt vielleicht auch einen kleinen Punktabzug, in dem Moment einfach das Stresslevel darf da nicht durch die Decke gehen, da muss es einfach weiter gehen, es hilft ja nicht. Solche Punkte, das passiert schnell, das sind so Fehler, das läuft dann trotzdem weiter. Blöd ist es natürlich, wenn ein ganzes Bauteil oder vielleicht eine ganze Gruppe an Bauteilen irgendwo, was nicht passt, das ganze Fußgestell nicht passt. Und das waren die Punkte, die sind bei mir gut gelaufen. Die andere Seite ist natürlich im Zeitplan bleiben. Es ist ja ein super straffer Zeitplan. Da war ich an den ersten Tagen, am Tag 1 und am Tag 2 relativ strukturiert, aber hätte ich noch einen Ticken mehr machen können. Dafür am letzten Tag aber zeitweise mal 25 Minuten voraus. 25 Minuten hört sich nicht nach viel an, aber einen Tag, nur vier Stunden hat oder viereinhalb, das sind 25 Minuten, eine ganze Menge Zeit, die ich da irgendwo reingeholt habe und die ich nachher dann beim Fertig machen. Der letzte Tag ist immer super stressig. Das Finale ist immer brutal. Und die Zeit hat richtig gut getan, das Stück wirklich sauer fertig zu machen, alles zu schleifen, die ganzen Maße, dass alles passt, sauer verbinden. Und trotzdem war es bis zur letzten Minute noch voll Gas komplett. Auch da gibt es richtig schöne Videoaufnahmen. Nicht nur von deinem Skill, sondern auch von anderen deutschen Skills. Das ist ja wirklich wie ein Schlusspfiff beim Fußball, bei irgendeinem anderen Sport. Da stehen die Teilnehmer, die bereits fertig sind mit ihrem Skill, stehen dran und am Zaun und bejubeln noch die letzten Sekunden der noch aktiven Teilnehmer. Und ja, wenn ich so sehe, das ist alles sehr hektisch und alles noch sehr, sehr schnell den letzten Schliff, tatsächlich noch den Feinschliff machen und dann aber das Schlusssignal und durchgehender Jubel von den Fans, von den anderen Teilnehmern, von Familie, Freunde. Ich glaube, das ist schon mal so ein Moment, wo die erste große Anspannung da mal abfällt nach diesen drei Tagen, oder?
Max Herrmannsdörfer: Das ist der Moment, dem die allergrößte Anspannung abfällt. Man muss sich das vorstellen, das ist eine Messehalle. Nein, nicht eine, es sind zehn. Und in jeder Messehalle irgendwie drei, vier, fünf Skills-Berufe, die da teilnehmen. Und dieser Abtiefel ist nicht bei allen gleichzeitig. Und dann ist da Wahnsinnspublikum und die Stimmung in so einer Halle, so die letzte halbe, dreiviertel Stunde, da ist dann schon viel Jubel da, ist viel Publikum da. Ein Stückchen weit merkt man das, ein Stückchen weit muss man es einfach auch ausblenden. Aber in dem Moment, wo dann wirklich Schluss ist, Werkzeug weglegen, aus der Wettbewerbsfläche raus, Ende, da fällt dann so das Energieniveau, da fällt dann die Anspannung ab. Da ist es dann geschafft. dem Moment ist es einfach nur wichtig, dass es geschafft ist. Dann Trainerfamilie umarmen, Tränen, Freuden, Tränen vergießen. Was hast du geschätzt? Konntest du es überhaupt einschätzen, wie gut deine Arbeit war in diesen drei Tagen? Oder hat man da gar keine Einschätzungsmöglichkeiten? Doch, meine eigene Arbeit kann ich schon einschätzen. Ich weiß, dass es sehr gut gepasst hat. wusste ich. Klar, die Bewertung ist super komplex. Das ist so ein 800-Punkte-Schema mit super vielen Einzelpunkten. Da hat man eher nur so ein Bauchgefühl dafür, was ich natürlich nicht einschätzen kann wie die anderen. sind. Ich sehe ja mein Stück, ich sehe schon was die anderen machen, nicht im Detail. Ich sehe ja auch nicht wie die Maße bei den anderen passen. Das sieht auch mein Experte nicht, das weiß niemand. Außer dieser einen Bewertungsgruppe, die dieses eine Maß am linken Fuß vorne übernimmt und das weiß nur diese eine Gruppe, wie dieses eine Maß bei allen passt und das die anderen Maße oder die anderen Bewertungskriterien werden dann ja wieder von einer anderen Bewertungsgruppe erfasst. bis zum Schluss weiß niemand, wie es ausfällt, weil jeder nur das eigene Stück oder die Maße oder die Bewertungspunkte aus der eigenen Bewertungsgruppe erkennt. Also bleibt es bis zur Siegerehrung, bis der Name bei der mit allen Verleihungen fällt, absolut spannend. Ja, bei dir waren die Bewertungsgruppen offenbar sehr zufrieden und haben offenbar gesagt, ja, das hat der Moritz besser gemacht als die anderen Teilnehmenden.
Max Herrmannsdörfer: Wobei auch da auch die anderen Länder haben ja auch super abgeschnitten und ich also vom vom Gefühl her gönnt man auch anderen Ländern den positiven Erfolg bei diesen Euroskills und das ist ja nicht ausschließlich ja hauptsache mein Land hier gewinnt, sondern so ist ja auch der Grundgedanke dieser Euroskills, dass es ein ein verbindendes Event wird, wo sich verschiedene Nationen treffen, austauschen können im Rahmen der Zeit und der Möglichkeiten. Aber dass es eben ein gemeinsames Event ist und kein Wir kämpfen hier gegeneinander. Wie würdest du es als Teilnehmer einschätzen? Ja, muss ich definitiv so unterstreichen. Ist ein gemeinsames Event, ist ein Riesenevent und super viele Menschen und super viele Gleichgesinnte einfach auch. Also zu den anderen aus meinem Skill habe ich Kontakte noch. Beispielsweise der Belgier ist zufällig in der gleichen Meisterschulflasse wie ich. Am ersten Wettbewerbstag morgens rausgefunden, hey du, was machst denn du? Ja, ich fange jetzt dann nächste Woche hier auf der Meisterschule an und dann sagt er, ja ich auch. Wo denn? Ja, hier in Garmisch-Partenkirchen. sag, ach, was witzig, dann sind wir in der gleichen Klasse. Wir hatten davor im Klassenchat schon Kontakt miteinander, aber halt, keiner reichschrieben, ich mache jetzt nächste Woche hier in Dänemark mit. Wusst keiner, das war eine Überraschung. Der Österreicher wohnt nicht weit weg mit dem, wollte ich jetzt den Winter mal Skifahren gehen. Aber auch mit allen anderen haben wir uns super verstanden. Auch beim Frühstück in der Sporthalle, wo alle am gleichen Ort gewohnt in dem Feriendorf, da saßen alle die Experten, alle Teilnehmer zusammen beim Frühstück. Da hat man sich ausgetauscht. Und auf der Busfahrt dahin sind ja jeden Tag eine dreiviertel Stunde Bus zum Wettbewerbsgelände hin und zurück jeweils gefahren. Da hat man natürlich mit den anderen gesprochen, auch mit den anderen Berufen. Es sind ja super spannende Menschen dabei, super spannende Berufe auch. Der Austausch ist ganz wertvoll. Und natürlich auch auf der Party danach und so den Rahmenveranstaltungen drumrum. Das gehört dazu und das ist super fair und super familiär. Auf den Euroskills vielleicht, ich weiß nicht, ob ich das so sagen darf, aber vielleicht ein Ticken kleiner, Ticken familiärer, ein Ticken gleicher als auf den Worldskills.
Max Herrmannsdörfer: weil man in Europa doch dieses europäische Miteinander, da ist so ein Wirrgefühl da. Also es kämpft schon jeder für sich, aber eigentlich doch miteinander ein gemeinsamer Wettbewerb. So habe ich das mitgenommen und gefühlt und das war sehr, sehr positiv jetzt wirklich. Ja, das klingt wie eine Werbebotschaft für dieses Event und für die Euroskills an sich. Jetzt sind gerade zu der Zeit ganz viele Landesausscheide in den einzelnen Wir waren in letzten Woche zum Beispiel in Augsburg bei den SAK-Anlagenmechanikern, bei den Spenglern, bei der bayerischen Meisterschaft. Jetzt im November ist die deutsche Meisterschaft vom Zentralverband des deutschen Baugewerbes. Also jetzt kommt wieder diese Phase der Wettbewerbe und natürlich auch da sind künftige Teilnehmer, Teilnehmerinnen der Euro und der WorldSkills dabei. Was ist deine Message an diese Leute, an die jungen Handwerkerinnen und Handwerker, die vielleicht auch auf dieses Ziel hintrainieren, mal in die Nationalmannschaft rein, bei einer Europameisterschaft, bei einer Weltmeisterschaft der Berufe mit dabei zu sein? Die bayerischen Meisterschaften, die waren ja bei uns in der Schule, Donnerstag, Freitag, letzte Woche, durfte ich begleiten. Ich war Teil der Tile der Jury bei den bayerischen Meisterschaften im Schreinerhandwerk, durfte noch mal mitbauen, einfach so für Spaß. habe ich tatsächlich das Stückchen noch mal mitgebaut, dass da so bisschen Schwung reinkommt und einfach für den Erfahrungsaustausch, dass die Jungen, die jetzt dann dran sind, so den Staffelstab an Wissen und an Werkzeug-Know-How-Tricks weitergegeben bekommen, ich damit dabei. Und meine Message ist, mitmachen, das lohnt sich, ist eine Riesenveranstaltung, eine einmalige Chance. Das kann nur gut werden und wenn es nur mittel gut ist, ist es immer noch riesig und wahnsinnig cool dabei zu sein. Ich habe es keinen Tag bereut. Es ist eine wahnsinnige Chance und ich kenne ja die zwei, die jetzt dann auf die deutsche Meisterschaft fahren, habe ich kennenlernen dürfen. Da ist Potenzial da, meinst Es ist Potenzial da und es ist, ja, klingt wie eine Werbebotschaft, aber ich meine es ernst, es ist eine richtig coole Sache.
Max Herrmannsdörfer: Wenn man das irgendwie Bock drauf hat, man muss da schon Bock drauf haben und man muss da viel Zeit reinhängen und richtig motiviert sein, ist ganz klar. Aber wenn man da die Motivation hat, dann kann das richtig, richtig gut werden. Ja. Ich würde sagen, damit schließen wir den Blog Euroskills jetzt so ein bisschen ab und schauen auf das, was du aktuell machst. Es ist schon öfter gefallen, du machst gerade die Meisterschule in Garmisch-Partenkirchen. hast du tatsächlich ja fast direkt nach den Euroskills angefangen? Ja, definitiv habe ich. Würde ich nicht wieder tun, war super stressig. Während der Trainingszeit die Wohnung zu organisieren, den Umzug zu organisieren, alles irgendwie so nebenher. Gott sei Dank habe ich meine Freundin, die mir da ganz viel abgenommen hat, sonst wäre es, glaube ich, gar nicht gegangen. Jetzt langsam so nach den ersten drei, vier Wochen bin ich so. bisschen angekommen, bisschen runtergefahren. habe letztes Wochenende schon bisschen Zeit gehabt, einfach mal runterzukommen, mal auf den Berg zu gehen, mal den Kopf wieder freizukriegen. Aber ja, ich bin jetzt die nächsten eineinhalb Jahre hier in Spatenkirchen auf der Meisterschule. freue mich da auch auf eine richtig coole Zeit. Es ist eine richtig bunte coole Schule, auch mit Bildhauern und die Gestaltung und die Geschichte interessiert mich natürlich auch total. Eine kleine Klasse sind ja nur immer 18, jedes Semester. Auch super cool, familiär, freue ich mich einfach richtig drauf. Das ist jetzt im Moment richtig cool. Was erwartet dich so in den nächsten anderthalb Jahren? Wir haben viele Zuhörerinnen, die haben auch einen Meister schon gemacht, aber erklärst du uns gern mal, wie sieht die Meisterschule im Schreinerhandwerk aus? Was erwartet dich so? Schule Vollzeit eineinhalb Jahre mit Klassenarbeiten, mit Schulaufgaben, mit Abgaben, verschiedenste Fächer. Es geht von Werkstattunterricht leider relativ wenig, wobei das mein stärkstes Fach ist, ist ja klar, mit der Vorerfahrung. Nein, aber der ganze Rest betriebswirtschaftliches, Gestaltungskonstruktions, aber natürlich auch
Max Herrmannsdörfer: Deutsch, Englisch, Pädagogik, diese Geschichten gehören damit dazu. Es ist einfach ein breitgestreutes Feld von Handzeichnen und Darstellen über CAD, CNC, Fräse, Computer basiert. Super viele Felder, denen ich mich jetzt einfach in der Zeit, auf die ich mich jetzt konzentrieren darf und wo ich jetzt mein Wissen ausweiten darf. Hast du irgendwas, wo du dich besonders drauf freust? Irgend Bereich? Ja, tatsächlich. Die Schule hat ja diesen Schwerpunkt Gestaltung und das ist auch etwas, was mich interessiert. Wo ich auch beruflich gute Zukunftschancen sehe, was ich sehr interessant finde. Worauf freue ich mich besonders. Klar, Meisterstück bauen ist natürlich so ein Highlight. Aber einfach auch auf dieses Miteinander an der Schule ist ja super viel Freizeit. Die kommen ja auch. Hier aus der Gegend zum Teil, zum Teil von weiter weg, dann macht man auch am Wochenende was, diese Freude schafft, da entstehen. Man hat ja super viel auszutauschen, kommt ja jeder aus einem anderen Betrieb, hat jeder was anderes irgendwo gesehen in seiner Ausbildung. Dieser Austausch ist wahnsinnig spannend. und dann ist Garmisch-Partenkirchen natürlich auch für jemanden, der die Berge mag, der Wintersport mag, natürlich ein richtig guter Standort. Sicher nicht für jeden sowas, aber für jemanden, diese Örtlichkeit und die Gegebenheiten vor Ort gerne mag. Ich glaube, da lässt sich schon mal ganz gut eineinhalb, zwei Jahre verbringen. Ja, ich darf da wohnen, wo andere Urlaub machen. Das ist schon schick hier. morgen aus dem Bett raus, sehe ich in die Berge rein beim Fenster raus. Hier hinter mir, meinem Balkon mit Bergblick. Top. Ja, würden viele sicher gerne tauschen. Moritz, wenn du sagst, das Gestalterische. Das ist etwas, was jetzt die Schule auch ausmacht. Siehst du dich dann da später auch eher im individuelleren Möbelbau oder wo möchtest du irgendwann hin? Weißt du das schon? Ja, mal abwarten, wie es so läuft. Ich komme jetzt aus einem Betrieb, wo ja individueller Möbelbau, sicher klar, viel Korpusmöbel, Küchen, Bäder, so komplett Ausstattung. Da würde ich auch gerne wieder hin in die Richtung.
Max Herrmannsdörfer: eigentlich auch gern in den Betrieb, ist ja auch mehr oder weniger mit dem Chef schon so ausgemacht, da werde ich jetzt in den Ferien sein, da werde ich mein Meisterstück bauen, gerne auch danach da wieder landen. Ja und klar, diese diese kundennahe Gestaltung, dieses Erarbeiten von Konzepten mit Kunden, das Darstellen von solchen Projekten ist natürlich ein spannendes Feld, aber ich will auch nicht ganz aus der Werkstatt raus. Die Werkstatt an sich liegt mir einfach, macht mir wahnsinnig Spaß. Ich habe mich nach dem Abitur ganz bewusst für diese Richtung entschieden und ich will schon in die Planung, aber ich möchte immer noch auch in der Werkstatt bleiben mit Material, mit Anpackung, mit Ausbilden, vielleicht Personalverantwortung irgendwo in der Richtung, eigene Projekte, wie auch immer das mal so laufen könnte. Der weiß. Die Möglichkeiten sind ja alle da, auch im Schreinerhandwerk. Und gerade wenn man dann auch einen Meistertitel hat, dann stehen einem die Türen ja offen für sämtliche Bereiche in diesem Handwerk. Was würdest du sagen, was macht das Schreinerhandwerk an sich so besonders? Warum taugt dir persönlich das so gut? Ein Handwerk mit wahnsinnig vielen verschiedenen Materialien und ein Handwerk mit wahnsinnig vielen verschiedenen Maschinentechniken und Arbeitsgängen. super viel Gestaltungsspielraum, manchmal super individuelle Wünsche, diese Vielfalt, super viele Herausforderungen auch einfach. Ich freue mich über jedes Problem, wo ich eine super Lösung dafür finden kann. Einfach im Alltag. Das macht es für mich aus. Klar, wenn der Kunde glücklich ist oder wenn er irgendwo wieder ein cooles Projekt abgeschlossen hat, ist das natürlich auch so ein Anreiz. Aber nicht nur, einfach auch das Material, das Arbeiten an sich ist schon einfach ein super toller Beruf. Eine warme Werkstatt ist natürlich auch angenehm. Schöne Baustellen, das spielt schon auch mit rein. Jetzt in meinem Fall ein super cooles Team. Ein krass gut organisierter Laden, die ist rein rei alt. Es passt einfach so alles zusammen. Jetzt in meinem Fall drum, ja, ich sagen, habe ich meine
Max Herrmannsdörfer: Entscheidung fürs Handwerk für den Schreiner nicht einen Tag bereut und wird es jederzeit wieder so machen. Das ist der zweite Werbeblock für das Schreinerhandwerk an sich? Ja, er ist ein Werbeblock, aber ich meine es einfach ernst. Es ist einfach absolut, ich kann es nicht anders sagen, weil es nicht anders ist. Wir wollen ja hier die Seiten des Handwerks zeigen und die verschiedenen Bereiche und Berufe. Deshalb haben wir in diesem Podcast mittlerweile Bei Weitem noch nicht jedes Gewerk durch, aber in viele Gewerke noch einen detaillierteren Blick geworfen. Das macht diesen Podcast und unseren Radiosender ja auch ganz spannend und einzigartig, dass wir da versuchen, so ehrliche Einblicke wie möglich dann auch zu gewähren. wenn du dann solche Eindrücke hier schilderst, dann ist das ja für uns die Goldgrube, wenn wir die Eindrücke dann auch so transportieren können. Einen Punkt möchte ich aber gerne mit dir noch mit dir noch besprechen. hast gesagt, schön natürlich, wenn die Kunden glücklich sind, wenn du für Probleme Lösungen finden kannst. Hast du irgendein konkretes Beispiel, irgendein besonderes Projekt, auf das du besonders stolz bist, auf das du gerne zurückblickst? Fällt dir da irgendwas Konkretes ein? Das sehr schwierig. Da gibt es so viele Kleinigkeiten. Klar, so besonders stolz vielleicht das Gesellenstück als solches. als Errungenschaft, als Zwischenpunkt der Wettbewerb, da kann man natürlich auch stolz drauf sein. Zwischendurch gibt es auch Tage, wo es nicht so toll läuft, wo irgendeine Maschine streikt, wo irgendein Auftrag mal richtig kacke läuft, gehört dazu. Umso schöner ist es dann, wenn es wieder läuft oder wenn man wieder Lösung gefunden hat. Das sind manchmal Kleinigkeiten, keine Ahnung. In so einem Betrieb, wenn da die CNC-Fräse steht, dann steht der Betrieb Ja, habe ich dabei noch in der Ausbildung, da habe ich den Hauptlüfter von der Spindel oben repariert mit einem Kugellager, das ich aus einem 20 Jahre alten Videokassettenrekorder ausgebaut hatte und zufällig daheim noch liegen hatte und konnte so mit Improvisieren zusammen mit meinen Kollegen zu dem Zeitpunkt die CNC-Fräse wieder zum Laufen bringen, so ganz improvisiert. Der Lüfter läuft übrigens heute noch und das ist jetzt drei Jahre her.
Max Herrmannsdörfer: Geil. Hat nichts mit Schweinehandwerk zu tun. Aber dieses Improvisieren, kurzen Problemerschlag und dann geht es weiter. Das ist so beispielhaft für jede Montage, jeden Auftrag, jeden Tag eigentlich jede Vorrichtung, jeder Arbeitsgang, wo man sich dann irgendwas überlegt, wie man es geschickt und noch schöner machen kann. Das macht es aus. Ach, cool. Das sind dann auch so Geschichten, wie du sagst, hat nichts Konkretes mit deinem Handwerk dann zu tun. Aber trotzdem so dieses Mindset einfach lösungsorientiert zu arbeiten. Ich glaube, können alle Handwerker und Handwerkerinnen bestätigen. Das hat man, wenn man im Handwerk eine Ausbildung gemacht hat. Definitiv. Der spricht fürs Handwerk. so. Das wird genau, wie du sagst, das wird jeder Handwerker da draußen genau wissen, was ich meine. Gibt es so Tage und dann findet man eine Lösung und dann läuft es wieder und dann passt es wieder. So muss es sein. Moritz, willkommen zu unserem Schlussblock. Wir haben eine Frage, die stellen wir jedem unserer Gäste. Mit wem würdest du gerne mal tauschen für einen Tag oder eine Woche? Einfach mal einen Einblick in ein anderes Leben, einen anderen Beruf, egal was zu haben. Mit wem würdest du mal tauschen? Das ist eine sau schwierige Frage. Es gibt sicher ganz viele Schreiner da draußen, die richtig coole Sachen machen, die ich gern sehen wollen wird, was mich interessieren wird. Es gibt aber auch ganz viele andere Handwerke, wo ich gern mal reinschnuppern wird. Ich wäre fast im Metallbereich gelandet, nicht fast Maschinenbau studiert. Die Richtung interessiert mich auch total, so dieses Schweißen, Feinwerk, Technik, Drehen, Fräsen. Da dürfte ich auch schon reinschnuppern, so in Praktika. Bootsbau hätte mich super interessiert. Aber ich glaube, eine ganz klare Antwort, ich meine, ich finde alle Handwerke, Gewerke spannend. Wenn ich ein Leben lang Zeit hätte, Ausbildungen zu machen, ich würde sie wahrscheinlich alle machen, einfach weil es mich interessiert. Ja, cool. Nächste Frage, Moritz. Ganz allgemein aufs Handwerk geblickt. Was bedeutet für dich Handwerk? Handwerk, ist morgens aufstehen, was schaffen.
Max Herrmannsdörfer: damit auch dann zufrieden sein, da Spaß dran haben, ganz wichtig, sonst wird es nichts gescheites. Diese Vielfalt an verschiedenen Arbeiten, dieses Abwechslungsreiche, das bedeutet für mich Handwerk. Ich habe zum Abschluss noch vier kurze Fragen, kurze Begriffe mit der Bitte auch ganz kurz und knapp darauf zu antworten. Der erste Begriff, die erste Frage, was ist für dich Heimat? Heimat, ist für mich eigentlich die Werkstatt. Da fühle ich mich wohl. Zweite Frage. Hast du ein Vorbild? Ja sicher mehrere, klar. Dann auch aus dem Schreinerhandwerk? Aus meiner Firma, Mein Werkstattleiter, mein Ausbilder war ein großes Vorbild für mich so im Punkt strukturiert arbeiten, effizient arbeiten und mein Schwiegervater, der ist auch gelernter Maurer und hat auch dieses schaffen, strukturiert arbeiten mit Plan, weil dem muss was laufen. Das sind zwei Menschen, denen ich in dem Bereich viel abgeschaut habe. Nächste Frage. ist für dich Glück? Glück ist, wenn es hinhaut, wenn es klappt, wenn es so wird, wie man es sich vorgestellt hat. ist so ein Glück, jetzt aufs Handwerk bezogen. ist eine gesunde Familie, schönes Leben, schöne Momente. ist Glück. Ich habe die letzte Frage, den letzten Begriff. Hast du irgendein Motto? Ja, einfach machen, schaffen, loslegen, sich trauen, dann wert sein. Moritz, ich danke dir ganz richtig herzlich, dass du dir die Zeit genommen hast, uns über die Euroskills zu sprechen, über die Goldmedaille, was da alles mit zusammenhängt und wie viel Schweiß, Tränen, Freuden, Tränen dann auch letztendlich drinstecken in diesem Wettbewerb. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg für die Meisterschule und bin mir sicher, dass du gutes Vorbild sein kannst für alle künftigen Teilnehmer bei deutschen Meisterschaften, bei bayerischen Meisterschaften. Danke dir ganz herzlich und alles Gute. Ja, hoffe ich doch. Vielen Dank. Hat mich gefreut. Mach's gut, Moritz. Ciao. Ciao!
Max Herrmannsdörfer: Dieser Podcast ist eine Produktion der Handwerker Radio GmbH. Weitere Informationen findest du unter www.handwerker-radio.de
Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wurde unterstützt vom Holzmann Medienshop, deinem Partner in Sachen Fachmedien für Mittelstand und Handwerk.
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