#144 Klaus Hofmann, sind ehrenamtlich engagierte Handwerker bessere Unternehmer?
Shownotes
Ehrenamt, Herzblut und Handwerksleidenschaft: In dieser Live-Folge von Handwerk erleben spricht Max Herrmannsdörfer mit Klaus Hofmann, Schreinermeister, Unternehmer und Präsident der Handwerkskammer Mannheim-Rhein-Neckar-Odenwald. Aufgezeichnet wurde das Gespräch vor Publikum bei der Ehrenamtsakademie von Handwerk BW in Karlsruhe. Klaus Hofmann erzählt, was ihn seit über 30 Jahren antreibt, warum Ehrenamt für ihn ein Lebensprinzip ist und wie er Führungsqualitäten, Teamgeist und Organisationstalent daraus zieht.
Neben seiner ehrenamtlichen Arbeit teilt Hofmann beeindruckende Geschichten aus seinem Berufsleben: vom Hausschreiner des Altkanzlers Dr. Helmut Kohl über einen außergewöhnlichen Auftrag für den Vatikan bis hin zur gelungenen Betriebsnachfolge in der eigenen Familie. Wie man Nachwuchs fürs Ehrenamt begeistert, wie Digitalisierung das Handwerk verändert und welche Rolle KI künftig spielen könnte – all das beleuchten Max und Klaus in dieser Podcastfolge.
▬ Mehr vom Handwerker Radio ▬▬▬▬▬▬▬▬▬
Homepage und Stream Instagram Facebook TikTok LinkedIn YouTube
Transkript anzeigen
Max Herrmannsdörfer: Handwerkerleben. Der Podcast mit den spannendsten Geschichten aus dem Handwerk und darüber hinaus. Hallo und herzlich willkommen bei dieser Aufnahme von Handwerkerleben. Heute wieder in einem besonderen Setting. Wir sind nämlich wieder unterwegs. Diesmal nicht mit unserem Rollen im Podcaststudio, sondern wir sitzen hier bei der Handwerkskammer in Karlsruhe in der Bildungsakademie. Und nehmen dort im Rahmen der Ehrenamtsakademie von Handwerk BW eine Podcastfolge auf mit Publikum. Und wir haben es gerade schon einmal geübt. Jetzt üben wir das nochmal. Alle einmal die Hände hoch, damit man auch hört, dass jemand da ist. Eins, zwei, drei. Wahnsinn. Mal schauen, ob es heute noch mehr Applaus geben wird. Ich bin ganz optimistisch, denn mein Gast hier heute im Podcast ist kein Unbekannter. Kein Unbekannter für uns im Podcast. Klaus, du warst schon mal bei uns. Und kein Unbekannter, wenn es ums Thema Ehrenamt geht. Er ist seit 2019 Präsident der Handwerkskammer Mannheim, Rheinenecker, Odenwald. Er ist Schreinermeister und geschäftsführender Gesellschafter der Faustmann Bau- und Möbelschreinerei in Moosbach. Sein Name ist Klaus Hofmann. Zum zweiten Mal bei uns im Podcast. Und ich bin mir sicher, er hat einige spannende Geschichten zu erzählen rund ums Ehrenamt. rund seine Tätigkeiten als Schreinermeister und als Präsident der Handwerkskammer. Darüber werden wir jetzt gleich sprechen. Herzlich willkommen, Klaus. Schön, dass wir uns wieder sehen. Ich freue mich sehr, dass du dir die Zeit nimmst, hier bei uns vor Ort zu podcasten. Ich habe es in der Anmoderation schon erwähnt. Wir sind bei der Ehrenamtsakademie von Handwerk BW. Was bedeutet Ehrenamt für dich persönlich? Ja, wenn ich Ehrenamt höre, Dann habe ich immer so ein Déjà-vu mit meinem Wirtschaftsberater aus der Handwerkskammer. Das war vor 32 Jahren. Da habe ich mich selbstständig gemacht. Ich war mit meiner Frau beim Wirtschaftsberater und er hat mich gleich gefragt, Herr Hoffmann, sind Sie auch im Ehrenamt tätig? Und das bin ich tatsächlich. Ich bin geprägt von zu Hause von meinem Vater, der viel im Ehrenamt tätig war. Und da habe ich das auch so bisschen mit in die Wiege bekommen.
Max Herrmannsdörfer: Und ich habe dann diese Frage bejaht, meine Ehrenämter damals schon aufgezählt, und dann sagte er, also das kann nur eine gute Stadt geben mit der Existenzgründung, weil wenn man im Ehrenamt vorher schon ist und macht sich selbstständig, dann hat man so gewisse Qualitäten schon mitgebracht, zum Beispiel Führungsqualitäten, sich mit anderen Menschen auseinanderzusetzen, aber auch organisatorische Aufgaben zu übernehmen. Und das fällt mir immer ein, wenn es Ehrenamt geht, hat er mich so locker gefragt, ja Hoffmann, bist du auch im Ehrenamt. In was für Ehrenämtern warst du denn da zu der Zeit? Zu der Zeit war ich Jugendchorleiter eines Posaunenchors und in meinem kleinen Dorf mit 750 Seelen bin ich natürlich in jedem Verein, Sportverein, nehme meine Jugendarbeit dann irgendwo mit auf und... Jetzt frage ich mich, wie viele Vereine gibt es in dem Dorf mit 57 Seelen? Nur vier. Nur für ein oder nicht allen Warst du aber. Genau, da ist man in jedem Verein. Okay, ja, kenn ich ja auch. Also ich bin auch sehr dörflich aufgewachsen. Bei mir waren es ein bisschen mehr als 57 Seelen. ja, war auch Tennis, Fußball, Musikverein, Faschingsverein. Ja, da kommt man schnell mal auf ein paar. Genau. Ja, und das prägt einen dann schon auch fürs berufliche Leben. Da kommen wir vielleicht gleich nochmal darauf zurück. Jetzt möchte ich aber einmal erfahren, was habt ihr hier heute bei der Ehrenamtsakademie genau? gelernt, gemacht. Was habt ihr euch für Themen rausgesucht? Nehmen wir uns doch gerne mal mit. Wie war der Tag heute? Ja, also für mich war der Tag ganz spannend. Bei der letzten Veranstaltung in unseren Kammergebieten Mannheim und Karlsruhe konnte ich leider nicht dabei sein. Und das war für mich aber heute ein ganz toller Erfahrungsaustausch. Wir haben uns auseinandergesetzt mit verschiedenen Positionen im Ehrenamt. Was für Sorgen und Herausforderungen hat zum Beispiel ein Obermeister oder ein Prüfungsausschussmitglied und wir haben zu Beginn auch erörtert, wie allgemein das Ehrenamt funktioniert und welche Herausforderungen dann man speziell im Handwerk hat. Wenn wir schon bei dem Punkt sind, welche Herausforderungen sind es denn aktuell? Gut, also ich denke das große Thema war heute auch die Zeit und die Verantwortung, die man hat, wenn man so ein Amt übernimmt, ob das jetzt der Obermeister ist, der zum Beispiel auch
Max Herrmannsdörfer: juristische und Sitzungspflichten einhalten muss oder auch der Prüfungsausschuss, das natürlich auch eine gewisse Regulatorik unterliegt und natürlich auch eine zeitliche Herausforderung hat. Das heißt, Ehrenamt ist nichts, was man so nebenbei machen kann, sondern man muss sich schon committen und man muss sich die Zeit dafür einrichten. Und war das Thema, wie kann man das besser organisieren, wie kann man es überhaupt? organisieren, wie kann man es attraktiv machen? Ja, also das waren natürlich auch Themen in unseren Workshops. Wie kommen wir oder der Mensch im Ehrenamt auch mit seiner Zeit aus? Wie kann man ihn unterstützen? Welche Lösungsansätze gibt es? Und natürlich sind wir ja zurzeit in so einer Zeitenwende. Es geht Digitalisierung, KI. Wir haben heute auch eine Teilnehmerin gehabt, die schon viel mit KI macht, zum Beispiel auch Sitzungsprotokolle. oder Sitzungsverläufe dokumentiert über KI und dann kam natürlich auch die Frage, wie geht es vom Datenschutz? Auch das wurde erklärt und es war sehr spannend, wie einzelne Menschen bei diesem Treffen heute gearbeitet haben und dann denke ich, das ist genau das richtige, Workshop, wo der eine von dem anderen auch lernen kann, wie man sich austauscht und Erfahrungen samt. War ganz interessant. Thema Austausch, ein ganz großes dann letztendlich. gegenseitig lernen, Best Practice Beispiele übernehmen. Gibt es irgendwas Konkretes, was du aus diesem Tag jetzt für dich mitnimmst in deine Kammer? Ja, also es ging natürlich auch die Zusammenarbeit aus dem Hauptamt und dem Ehrenamt, weil wir auf der Kammer-Ebene und in anderen Ebenen auch in den Innungen Kreis Handwerker schaffen, wo wir Geschäftsführungen haben, die aus dem Hauptamt kommen, die Personen, und aus dem Ehrenamt. Wie können wir uns besser committen? ein besseres Verständnis übereinander und füreinander, weil ich auch feststelle, in unserer Handwerkskammer sind viele engagierte Mitarbeiter, die für das Handwerk arbeiten. Aber wie ein Handwerksunternehmer tickt, wie er denkt, was er für Herausforderungen tagtäglich hat und wie er dann noch sein Ehrenamt unterbringt, denke ich, auch wichtig für die Mitarbeiter aus dem Hauptamt, das mal näher kennenzulernen.
Max Herrmannsdörfer: Also die Perspektive einmal richtig zu drehen, dann nochmal zu spiegeln. Was würdest du sagen, wie schaffen wir es oder wie schafft es ihr im Ehrenamt, das Ehrenamt attraktiver zu gestalten, dass mehr Menschen ins Ehrenamt gehen wollen, egal ob es jetzt dann auf Prüfungsausschussebene ist, als Prüfer bei Meisterprüfungen etc. bei deutschen Meisterschaften, bei Landesausscheiden, es ist ja so viel Ehrenamt drin im Handwerk. Was meinst du, wie schaffen wir die Herausforderung, dass da mehr Menschen reingehen? Ja, also nur zu Informationen. Der Hauptgeschichtsführer der Kammer hat heute begrüßt und hat gesagt, in der Handwerkskammer Karlsruhe sind 2500 Positionen im Ehrenamt besetzt und das ist schon eine Stange an Stellen. Manche Personen besitzen da mehrere Stellen, aber trotzdem ist es eine Herausforderung. Und natürlich ist es wie überall auch im normalen Vereinsleben, dass wir den Nachwuchs brauchen und Nachwuchs generieren wollen. Und die eine Frage war natürlich heute auch, wie kommen wir an junge Menschen ran? Da gibt es verschiedene Überlegungen, auch Themen und den Generationswechsel müssen wir da natürlich auch sehr... weich und auch schnell vollziehen, die jungen Menschen ansprechen und auch die Themen der jungen handwerksengagierten Menschen dann auch mitnehmen. Und das war natürlich genauso Thema wie vielleicht auch die Position der übergebenden Ehrenamtsträger, wie lange macht ein Obermeister seine Tätigkeit und die ganzen Dinge haben wir heute ein bisschen. Gibt es da was Konkretes, was ihr erarbeitet habt? Irgendeine konkrete Maßnahme, wie es gelingen kann, jüngere Menschen im Handwerk fürs Ehrenamt zu gewinnen? Klar, Themensetzung und in die Position reinversetzen derjenigen, die ins Ehrenamt gehen könnten. Aber gibt es irgendwas Konkretes? Also wir haben, denke ich, auch darüber gesprochen, wie wir eine Altersgrenze einziehen oder dann Ämter.
Max Herrmannsdörfer: nur in gewissen Zeitfenster dann auch auszuüben, dass man Platz macht für Jüngere und dass wir dann überlegen zu sagen, vielleicht dreimal fünf Jahre Maximum oder dann eine Altersgrenze einziehen, die generell überall ist, die ist nicht in jeder Kammer und nicht in jedem Gremium gesetzt. Das sind so Anforderungen. Und natürlich junge Leute mit attraktiven Themen dann zu überzeugen und natürlich Die große Hürde ist natürlich die Zeit, wenn ein junger, unerfahrener Ehrenamtler jetzt in so eine Stelle kommt. Wie kann man ihn unterstützen? Manpower, vielleicht auch durch das Hauptamt, das Aufgaben übernehmen kann. Ob ein Obermeister die Arbeit vielleicht, die Tätigkeit und die Geschäft alleine führt oder ob man dann die Arbeit sich teilt und noch eine Ebene einzieht. Stellvertreter zum Beispiel oder die Frage, ob man vielleicht auch zwei Obermeister in einer Innung parallel dazu arbeiten lässt. Das sind lauter so Dinge und wie wir auch dann die Kreishandwerkerschaft zum Beispiel so eine Innung und den Obermeistern in seiner Tätigkeit unterstützen kann. Thema Digitalisierung, Kommunikation, wie wir da die Leute besser unterstützen können in ihrer Arbeit. Jetzt sind wir eingestiegen, du hast eine erste Erfahrung berichtet, die du immer mit dem Ehrenamt verbindest. Das Thema, was kann Ehrenamt für einen selbst letztendlich auch im Beruf, im Betrieb, wenn man selbstständig ist, bringen? Kannst das einmal auf den Punkt bringen? Wie profitieren denn Handwerker, Handwerkerinnen vom Ehrenamt dann letztendlich für ihren eigenen Beruf? Ja, zum einen denke ich, und das finde ich ein ganz großer Aspekt, ist die Persönlichkeit und die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit in so einem Amt, wenn man sich vorstellt, dass man doch dann auch Führungsqualitäten mitbringt, die verfeinern kann, Erfahrungen austauscht, sich vernetzt auch abgucken kann an anderen erfahrenen Ehrenämtler, wie die ein Amt ausführen und natürlich auch die Regulatorik und alles lernt man dann viel eigenständiger und das ist für die persönliche Entwicklung einfach auch.
Max Herrmannsdörfer: Sehr großer Vorteil. Und natürlich denke ich, wenn man die Themen bespielt, in Gremien vorbespricht. Ich habe das ganz oft, wenn wir zum Beispiel beim Handwerk Baden-Württemberg, im Zentralverband des Deutschen Handwerks Dinge, Themen besprechen, die dann in einem halben Jahr dann auch durchgeführt werden. Oder auch die Lobbyarbeit mit der Politik, die Handwerkspolitik, dass wir die an die Menschen an die Politiker bringen und dann doch auch mal einen kleinen Erfolg erzielen. Das befriedigt einen dann auch und das macht auch Spaß dann. Ist das auch das, was dich antreibt dann tatsächlich als Präsident deiner Kammer jetzt für die Kammer, für die Handwerksbetriebe in deinem Kammerbereich auch zu sprechen, dafür Verantwortung zu übernehmen? Letztendlich ja, es zahlt wieder auf dich und deinen Betrieb ein, aber trotzdem steckt dahinter ja noch mehr, steckt eine ganze Masse an. Handwerksbetrieben dahinter, die ja auf dich zählen. Ja, also ich denke, man muss auf der einen Seite Vollbluthandwerker sein, man muss ein Handwerk lieben, muss aber dann auch die Möglichkeit haben, den Freiraum zu schaffen, das Ehrenamt auszufüllen. Und da brenne ich dafür und ich brenne für jeden anderen Beruf genauso wie für meinen gelernten Schreinerberuf. Und ich habe so viel Herzblut an Engagement dabei, jedem Handwerker zu helfen und schnell zu helfen, ihnen anzuhören, Verständnis zu haben und natürlich Dinge nach vorne zu bringen. Das ist jetzt die perfekte Überleitung dann in die Praxis tatsächlich. Dinge nach vorne bringen, das Herzblut für das Handwerk zu zeigen. Jetzt bin ich noch auf dem Stand von 2023. Da warst du zum letzten Mal bei uns im Podcast. Du hast mit dem Peter Kruse eine Folge aufgenommen. Wie sieht es denn gerade aus im Betrieb zu dem Zeitpunkt vor zwei Jahren? Da war gerade so der Übergabeprozess zu deinen Söhnen, soweit ich weiß. Kannst uns einmal auf den aktuellen Stand bringen? Wie sieht es bei dir im Betrieb? Ja, also bei mir sieht es auf der einen Seite sehr gut aus, weil meine Söhne, der eine, der hat dieses Wochenende Geburtstag, wird 35, ist Schreinermeister, der jüngere Bruder von ihm ist 31 Jahre und ich bin jetzt in genauem idealen Alter, dass ich meinen Betrieb, den ich gegründet habe,
Max Herrmannsdörfer: oder übernommen hat, Frau vor 32 Jahren, dass ich denen jetzt den Söhnen übergeben kann. Und das ist so ein schleichender Prozess. Die Jungs, die arbeiten sich immer besser ein, haben jetzt schon viel Erfahrung gesammelt. Ich gehe immer weiter raus. Sie beklagen sich manchmal und sagen, ey, Vater, du bist so viel unterwegs. Aber die können das, das machen die gut. Und sie machen es anders wie ich. Und das ist ja das, was wir heute Morgen auch gelernt haben. dass man auch die Jungen dann anders ansprechen muss. Sie haben andere Themen, sie haben auch andere Ansätze, wie sie Lösungen dann erarbeiten. Und das ist gut so. Ich freue mich jeden Tag, wenn ich ins Auto sitze und in meinem Ehrenamt danach gehe, weil ich ganz beruhigt wegfahren kann. Die Jungs machen das in einer tollen Art und Weise. Vor zwei Jahren hast du gesagt, die Aufteilung ist aktuell so 80 Prozent Ehrenamt, 20 Prozent noch in Betrieb. Hat sich das Dann mittlerweile ein bisschen verschoben, in Richtung Ehrenamt. Ja, ich würde sagen vielleicht 85 Prozent Handwerkskammer und noch 15 Prozent im Betrieb. Aber ich bin jeden Morgen um 3.45 6 im Betrieb. Ich denke, das ist ganz wichtig, auch ein Signal an meine Mitarbeiter zu senden, dass man immer noch da ist. Und natürlich habe ich auch noch hauptsächlich administrative Aufgaben, die ich da mache. Wir schauen einfach mal ein bisschen zurück in die Vergangenheit. Gangenheit und ich habe es oben schon angeteasert. Du ja einen doch prominenteren Kundenkreis unter anderem. Kannst da einmal einen ganz groben Überblick geben, ohne zu tief in einzelne Bereiche reinzugehen? Wer zählt zu deinen Kunden? Ja, also das ist so ein gewisses Thema. Ich will jetzt nicht die Namen alle nennen, weil gerade deshalb arbeite ich auch bei diesen Kunden. Da ist Loyalität und gewisse Verschwiegenheit, die Diskretion, sehr wichtig. Aber das sind viele Persönlichkeiten aus Funk und Fernsehen, das sind Funktionäre aus dem DFB-Verband, den verschiedenen Sportarten oder aus dem Lifestyle mit dabei und auch Politiker, die wir da in unserem Portfolio haben. Manche sitzen den ganzen Tag in Meetings, andere bauen die Welt.
Max Herrmannsdörfer: Bosch Professional hat Werkzeuge für echte Profis. Für die, die früh anfangen, schnell startklar sind und einfach anpacken. Vom 18V-System für volle Power ohne Kabel bis zu Zubehör- und Messgeräten, die Zeit sparen und Risiken minimieren. Werkzeuge, die selbst härteste Bedingungen und ein ganzes Berufsleben voller Action überstehen. Weniger Stillstand, mehr Einsatz, weniger Reden. mehr machen. Engineered for Action. Bosch Professional. Beim Thema Politik, da steigen wir ein, weil das ist, glaube eine Geschichte, die du erzählen darfst und auch kannst. Du warst für Altbundeskanzler Dr. Helmut Kohl tätig und für seine Familie. Ich weiß nicht, ob das heute immer noch so ist. Das darfst du gleich gleich einmal sagen. Aber kannst du das einmal erklären, beschreiben, wie wurde Dr. Helmut Kohl, Kunde von dir. Ja, also ich war seit 2006 der Hausschreiner der Familie von Dr. Helmut Kohl, also von ihm und seiner Frau. Und ich habe zu der Zeit ein Jahr vorher begonnen, meine Weiterbildung als Gebäudeenergieberater hier in Karlsruhe. Und eine Dozentin, sie ist Architektin, hat mich mal angefragt wegen einem anderen... Auftrag, den haben wir für Sie scheinbar sehr gut gelöst und hat dann ein paar Wochen später angerufen, du glaubst, wir müssen uns treffen. Wir haben in Oggersheim in der Marbacher Straße Termin am nächsten Dienstag um 17 Uhr. Und dann habe ich gleich geschalten, Oggersheim, Marbacher Straße, da wohnt ein bekannter Politiker. Und ich habe dann nachgefragt, ist es dann beim Dr. Kohl und Sie? Jawohl, da haben wir um 17 Uhr einen Termin, kommt gleich rechtzeitig. Dann verschiedene Sicherheitsauflagen, die wir da erfüllen müssen. Und dann waren wir dann tatsächlich bei Herrn Dr. Kohl und seiner zweiten Frau, bei Dr. Michael Kohlrichter. Du hast gesagt, du warst dann mehr oder weniger der Hausschreiner der Familie Kohl. Das heißt, du hast jahrelang tatsächlich Projekte umgesetzt. Also ich bin jetzt noch der Schreiner und mittlerweile haben wir fast ein
Max Herrmannsdörfer: Freundschaftliches Verhältnis zur Frau Dr. Kohl-Richte. Und es gibt in so einem Haus immer noch Aufgaben. Aber ich habe ihn dann begleitet beim Umbau, bei der Renovierung seines Gebäudes, seines Bungalows damals. Wir haben da einen ganzen Innenausbau gemacht und da wurde so eine Grundsanierung in dem Gebäude dann durchgeführt. Da haben wir ihn immer begleitet über die Jahre. Und einmal, da gab es ein besonderes Erlebnis. Es gab bestimmt mehrere besondere Erlebnisse. das, ich hinaus möchte, hat es einem Michael zu tun. Klaus, welcher Michael hat sich da angekündigt? Ja, Max, das ist eine ganz verrückte Geschichte. haben zu einer gewissen Zeit einen Bad ausgebaut im Eingangsbereich. Frau Dr. Kohlrichter hat zu mir montags schon gesagt, Herr Hofmann, können Sie abschätzen, wie lange gehen die Arbeiten, weil wenn die über den Mittwoch hinausgehen, um 15 Uhr kommt der Michael. Und dann habe ich gesagt, oh, Frau Dr. Kohlrichter, wir werden bis Mittwoch noch nicht fertig sein, aber wir schauen dann, dass alles dann pico bello ist. Sie hat gesagt, ja, da muss wirklich alles so sein, dass man nicht mehr sieht, dass Sandwerke im Haus waren. Da habe ich gedacht, ich schaue mal nach meinen Jungs und komme so um 12, 13 Uhr vorbei, dass da alles ... dann auch pigo bello und sauber ist. Und dann fragt sie mich, nachdem wir alles dann in Ordnung gebracht haben, Herr Hofmann, wollen Sie nicht noch bleiben, bis der Michael kommt? Und dann habe ich natürlich gesagt, ja gut, dann bleibe ich, bis der Michael kommt. Und dann blubbern da so drei große Limousinen vor dem Haus her. Dann stieg Herr Gorbatschow aus und Frau Dr. Kohl hat mich dann ihm vorgestellt, Michael, willst du mal meinen Schreiner kennenlernen, der Hofmann? Und da hatte ich zugegebenermaßen weiche Knie, als ich ihm die Hand gegeben habe. Ich blicke jetzt hier so in ein paar erstaunte Gesichter im Publikum. Also das Gefühl, dann mit zwei doch sehr geschichtsträchtigen Männern gemeinsam Kaffee zu trinken, das muss ja schon einmalig sein, oder? Ja, das war ein einmaliges Erlebnis. Und Herr Dr. Kohl hat mich oft so
Max Herrmannsdörfer: sieben, acht Wochen mal angerufen und gesagt hat Hoffmann du bist kommen wir müssen reden und dann wurde ich immer zum Frühstück eingeladen und wir haben uns über handwerkspolitische Themen unterhalten aber das war natürlich eine ganz außergewöhnliche Geschichte und Begegnung ich glaube die werde ich in meinem Leben auch nicht mehr vergessen. nicht so viele Leute sagen, einmal mit Dr. Helmut Kohl und Michael Gorvatschow Kaffee und Kuchen gegessen zu haben, ist ja das ist prägend. zeigt aber dann doch die enge Verbindung auch zur Familie Kohl. Ich weiß, hast das vor zwei Jahren bei uns im Podcast auch erzählt. hast ja auch eine oder ihr als Familie habt eine persönliche Verbindung dann zur Familie Kohl gehabt. War damals, glaube ich, keine einfache Zeit. Dein Sohn hatte einen Unfall. Möchtest du die Geschichte auch noch erzählen? Ja, kann ich ganz kurz anreisen. Mein jüngeres Sohn hatte damals einen Zweiradunfall. Und er war da stark verletzt und unter anderem hat er da so einen Nerven abgerissen im Muskelbereich. Und haben wir uns abends, Samstagabends beim Essen dann unterhalten und ich habe halt erzählt, ja, unser Sohn hat gar ein Problem, einen Unfall und Familie Kohl wollte dann natürlich wissen, was passiert ist. Und Frau Dr. Kohl und Herr Dr. Kohl haben ja dann immer gleich die Hilfe angeboten, wenn wir da irgendwelche ärztliche Versorgung brauchen, können wir gerne auch über sie dann vielleicht welche bekommen. Und wir hatten dann nach circa elf, zwölf Wochen tatsächlich dann das Problem, dass in unserer Region, im Neckarodenwald, die Medizin dann gesagt hat, wir können hier nichts mehr machen. Unser Marius bleibt dann an den linken. Bizeps behindert und hat dann Einschränkungen und ich habe dann angerufen und Frau Dr. Kohlrichter hat dann mit einer anderen Professorin geredet. Wir haben die Befunde hingeschickt, die sagte, es gibt in Europa nur zwei Ärzte, die das machen können. Einen in Paris, einen in Günzburg. Dann haben wir den Arzt aus Günzburg kontaktiert. Meine Frau hat angerufen, hatte zuerst nur
Max Herrmannsdörfer: in einem Jahr später den Arzttermin bekommen, aber dann ist so ein Muskel relativ stark schon abgebaut. Dann habe ich noch mal die Frau Dr. Kohlrichter angerufen und gesagt, wir haben noch ein Problem, der Arzttermin kommt ein bisschen spät und 15 Minuten später hat der Prof bei mir auf dem Handy angerufen und gesagt, hofft man morgen um 3,4,11 in Günzburg und dann schauen wir den Sohn an. Das war eine tolle Geschichte. Das ist natürlich auch dann eine emotionale Geschichte und Wir können jetzt aber sagen, es hat damals dann alles funktioniert. Also auch dein Sohn ist jetzt im Unternehmen aktiv, er ist selbst auch Schreiner. Ja, genau. er war gerade in der Ausbildung und das war in der Zeit für ihn kritisch. Wir wussten noch nicht, ob er die Schreinerlehre dann, weil man ja auch dann dementsprechend physisch dementsprechend gut drauf sein muss. Hat er das gut gepackt. Und da will ich auch erwähnen, Herr Dr. Kohl hat alle drei Wochen. bei meinem Sohn auf dem Handy, wie geht es unserem Patient? Und das war eine schöne Geste von ihm. Klaus, ich würde mit dir gerne über eine zweite Geschichte sprechen, eine zweite Besonderheit, wo ihr aktiv wart. Da ging es nach Rom, es ging in den Vatikan. Was habt ihr im Vatikan denn bitte gemacht? Ja, das ist genau so eine verrückte Geschichte und da kann ich auch eine kleine Geschichte dazu erzählen. geht darum, wir hatten einen unserer ersten Auszubildenden. Er hat bei uns die Lehre 1996 begonnen und wollte schon immer weitermachen als Restaurator im Handwerk. Er hat sich dann nach der Lehre weitergebildet in verschiedenen Werkstätten und war dann zum Schluss in München bei einem sehr namhaften Restaurator. Und 2011, 2012 kam er. Dann samstags auf mich zu, Klaus, brauchen einen Termin, wir brauchen von dir eine Unterstützung und wir brauchen da irgendwelche Fräser oder Profile von meinen Vorgängern noch und da geht es eine Herausforderung, die haben wir noch nicht gelöst und ich kann aber nicht über den Auftrag reden und dann habe ich gedacht, komm, Daniel, komm mal zu uns und dann reden wir da locker drüber und dann hat er ja nicht gewusst, dass wir schon da
Max Herrmannsdörfer: als auch so 5-Fachs, 10-C-Technik hatten. Und dann kommt er so die Ecke in die Werkstatt und zieht die Maschine und sagt, genau das brauchen wir. Wir haben den Auftrag, einen Ambo für den Vatikan im Petersdom zu bauen. Ein Ambo, ist ein stehender Kanzel. Und da brauchen Sie die Freiformen, die Radien, die müssen Sie von alten anderen... Möbelstücke und Gebäudeteile übernehmen, weil sie können nicht aus der Formelsammlung dann einfach Korbögen und Radien da konstruieren. Und dann haben wir mit unserem Scanner die Daten von unserer Vorlage abgescannt und haben das auf diesen Ambo dann hochprojiziert, sodass wir dann die Radien auch wie die alten Meister dann fräsen konnten. Und dann haben wir den Rohbau für die Kanzel, für den die stehende Kanzel dann in Rom gebaut. Das war sehr spannend. Und die Kanzel ist auch jetzt immer noch im Vatikan? Die ist noch im Vatikan. Es gibt, das habe ich mir sagen lassen, es gibt Inventar, das im Petersdom getauscht wird. Da gibt es einige Dinge, die sich so innerhalb von einem Viertel, halben Jahr sich wechseln und fluktuieren. Aber dieser Ambo, der ist immer ständig im Petersdom. Klingt jetzt schon so, als wäre das ein Auftrag, könnte nicht jeder machen. Das ist schon eine besondere Anforderung. Kannst du es nochmal verdeutlichen? Was sind dann wirklich die Besonderheiten, wenn man so einen Auftrag hat? Ich kann mir jetzt vorstellen, dass der Vatikan jetzt auch nicht der einfachste Kunde vielleicht ist. Ja, also das ging dann immer über so einen Bauleiter, ein Monsignore. Wir haben uns immer in München getroffen bei dem Restaurator. Da war dann noch der der Bildhauer, der Bildschnitzer aus dem Grötnertal dabei und ein Blattverkollter aus dem Chiemgau. Wir haben uns dann immer in München getroffen und haben dann die weiteren Absprachen gemacht. Wir haben auch zuerst ein Modell gebaut in der halben Größe, war aber auch noch dann 1,50 auf 2,50 Meter groß. Und das war dann schon spannend, wie wir dann zusammengearbeitet haben, ganz klar. Okay.
Max Herrmannsdörfer: Hast du es in der Zwischenzeit mal geschafft, dieses Werkstück live und in echt in Rom zu bewundern? Max, das ist eine schlechte Frage. Ich muss die nämlich verneinen. Ich hatte tatsächlich noch keine Zeit bzw. noch nicht die Möglichkeit gehabt, im Petersdom im Original diesen Ampul zu sehen. Natürlich haben wir dann den Rohbau nach München geschafft, von uns aus Mosbach nach München. Aber ich habe ihn auch schon fertig gesehen, aber nicht im Petersdom. Und das gibt noch so eine Aufgabe für mich und meine Frau. auch dann mal zu gehen. Ich muss aber dazusagen, die langen Wartezeiten sollten mich eigentlich nicht abschrecken, selbst das Weg dann mal im Petersdom anzuschauen. Ja, aber du sagst ja, das ist kein Stück, was ausgetauscht wird, sondern es bleibt bestehen. Von daher können wir ja optimistisch sein, dass es auch in ein paar Jahren immer noch vor Ort ist. Genau. Und noch zu der Frage vorhin natürlich die Besonderheit oder die Aufgaben. Also da will ich eins klarstellen, ich bin Schreinermeister wie viele und ich bin sicher andere Schreiner können das auch und man braucht das Glück dann. Die Kontakte. Die Kontakte, die man dann gepflegt hat und die man hat. Aber so gibt es ja viele Prominente, das will ich mal behaupten. Es gibt viele, die auch jeden Tag einen Handwerker brauchen, ob das der Elektrotechniker, der Schreiner, der Sanitäts- und Klimatechniker ist. gibt es viele prominente Menschen und auch die brauchen alle einen Handwerker und ich bin mir sicher, können viele Handwerker aus ihrem interessanten Berufsleben auch über andere Persönlichkeiten viele Geschichten erzählen. Gehen wir mal vielleicht weg von der Prominenz, weil tatsächlich, wir erzählen ja auch bei uns im Podcast immer wieder spannende Geschichten und es gibt in jedem Bereich, in jedem Handwerk gibt es solche Geschichten zu erzählen.
Max Herrmannsdörfer: Und auch wenn es die einzelnen Handwerkerinnen vielleicht selbst gar nicht wahrnehmen, weil es für sie natürlich ist und selbstverständlich, dass sie da ein tolles Projekt umsetzen, aber trotzdem dann im Gespräch, wenn man mal drüber spricht, erst dann kommt oft erst raus, das ist wirklich eine richtig starke Leistung und ist nichts, was jeder von der Straße hier so machen kann, sondern da steckt Handwerk drin, da steckt Ausbildung drin, Herzblut drin und... Ja, da gilt es für uns auch, spannenden Projekte dann rauszuarbeiten. Hast du irgendein spannendes Projekt, wo du wirklich sagst, darauf bist du richtig stolz, dass ihr das umsetzen konntet? Fällt dir da irgendwas Konkretes ein, Klaus? Ja, also wir haben vor einem Jahr einen Auftrag angenommen bei einem Architekt. Im Privatbau, haben wir eine besondere Wendeltreppe gebaut. Und jeder Statiker hat mir gesagt, Hoffmann, das geht so nicht, das kann man so nicht bauen. Und dann haben wir einfach drauf losgebaut. Wir haben dann verschiedene statische Elemente und selbst ausgedacht. Und weil da haben wir die Unterstützung der Statiker gefehlt, die haben alle abgeraten, funktioniert so nicht. Und dann haben wir das einfach gemacht, nicht lang gefragt, nicht hätte, könnte, sollte, sondern Wir haben das gemacht und die Treppe hält heute noch. Wir haben dann im Nachhinein auch eine Statik noch berechnet und es ist für den privaten Wohnungsbau der Architekt ist super zufrieden und das ist so ein Ding. Ich habe mich gerade auf einer Delegationsreise in Brüssel mit einem Turmuhrerbauer unterhalten und der hat auch ganz spannende und interessante Aufträge weltweit und irgendwo sind wir zusammengekommen und haben gesagt Manchmal geht man von der Baustelle, hat eine Aufgabe bekommen, sagt zu und weiß noch nicht, wie man die realisiert. Und das sind die spannenden Aufträge, das sind die Herausforderungen. Und das macht unser Handwerk so stark, dass wir dann irgendwann nachts die Idee haben, auch mit unseren ganz tollen Mitarbeitern und Fachkräften, die wir in unseren Firmen haben, dann doch eine Lösung finden. Und das macht das Handwerk so spannend. Ich brenne gerade.
Max Herrmannsdörfer: Ich bin begeistert. Richtig schön. War dieser Turmuhrbauer zufällig aus Kalf? Dann kennst du den sehr gut. Er ist ein bisschen größer als ich. Ja, hatten wir tatsächlich auch schon bei uns im Podcast. Also das als Tipp. Ich weiß, Wirklich super, super spannende Projekte. Er in Jerusalem, ich glaube Jerusalem war es, hat er die größte Turmuhr der Im war es. Verzeihung, im Mecca natürlich. Im Mecca war es. Im Mecca die größte Turmuhr der Welt gebaut. 43 Meter Durchmesser oder so. Also auch das ist wirklich eine Geschichte, wo man sich denkt, das kann Handwerk machen und das kann nur Handwerk machen. Anders geht es gar nicht. Ja, aber schön, dann kommen wir hier auf verschiedene Handwerke immer wieder zurück und das bestätigt das, was wir gesagt haben, jedes Handwerk hat. Was Besonderes und sehr schön, dass du jetzt dieses Projekt auch nochmal angesprochen hast. Das also als Tipp nach dieser Podcast-Folge gern die Folge mit dem Herrn Perrot anhören. Klaus, mit Blick auf die Uhr. Wir kommen schon langsam gegen Ende unseres Podcasts und wir möchten zum Ende ein bisschen in die Zukunft blicken. Die Deutsche Handwerkszeitung hatte vor kurzem einen Artikel geschrieben, beziehungsweise mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. schreiben lassen. Es geht Zukunftsszenarien für das deutsche Handwerk. Es geht das Jahr 2035, also zehn Jahre in die Zukunft geblickt. Und wir werden jetzt nicht die Zeit haben, alle Szenarien im Detail einmal durchzusprechen. Ich verlinke aber gerne den Artikel in den Show Notes, da kann jeder und jede gerne im Nachhinein einmal durchlesen. Ich würde mit dir aber gerne einmal einen kurzen Abriss machen. Es gibt von den KI-Modellen ein optimistisches Szenario, dazu zählt Fachkräftemangel wird gelöst, die Digitalisierung wirkt als Effizienzbooster, die Energiewende wird zum Wachstumsmotor, das Ansehen von Handwerkern wächst rapide. Eine ganz schöne Vorstellung. So könnte man unterschreiben. Das unterschreiben wir. Es gibt ein pessimistisches Szenario. Der Fachkräftemangel eskaliert, die Digitalisierung wird verschlafen, die Energiewende scheitert, das Ansehen sinkt drastisch und daraus entsteht dann eine Negativspirale. Das wollen wir auf keinen Fall.
Max Herrmannsdörfer: Und die KI hat dann noch ein realistisches Szenario erarbeitet. Der Fachkräftemangel bleibt bestehen, wenn auch abgeschwächt. Die Digitalisierung teilt die Branche in Gewinner und Verlierer. Die Energiewende sorgt für Wachstum, aber nur für einzelne Gewerke. Und der Strukturwandel beschleunigt sich. Klaus, du hast den Artikel im Vorfeld einmal gelesen. Was meinst du, was ist am wahrscheinlichsten? Ja, Max, das ist wirklich eine Herausforderung. Und ich will die Frage vielleicht so beantworten. KI ist Fluch und Segen zugleich. KI muss für uns Unternehmen, auch im Handwerk, ein Werkzeug in unserem Werkzeugkoffer bleiben. Und wir müssen KI einsetzen, wo wir sinnvoll diese KI benutzen. Und wir wissen alle, dass unsere Welt und auch die Arbeitswelt sich potenziert an der Geschwindigkeit. Ich will jetzt kein Prophet sein und sagen, wie es in zehn Jahren aussieht. Das kann ich gar nicht. Ich weiß nur, die Welt hat sich verhindert. Und KI muss uns beim Fachkräftemangel unterstützen. Das heißt, Dinge, die wir einfach durch Man- und Wummenpower nicht mehr hinbekommen, müssen wir einsetzen. Wir müssen uns optimieren. Wir müssen Abläufe... Abläufe strukturieren und wir werden uns unserer Qualität verbessern, wenn wir KI einsetzen. Da bin ich sicher. es geht aber auch darum, da bin ich jetzt ein bisschen kritisch, was machen wir mit den Menschen, die wir nicht mitnehmen können, die wir nicht abholen können. Ich bin Schreiner, ich habe Fertigkeiten, ich sage immer, ich bin geboren und habe Fertigkeiten im Schreinerhandwerk, die habe ich durch meine Ausbildung, durch meine Berufserfahrung verfeinert. und ich habe einen Beruf und keinen Job. Und jetzt muss ich gucken, dass sie die KI mitnehmen. Bin ich bereit, diese KI mitzunehmen? Ist jede Fachkraft bereit, diese K mitzunehmen? Kann sie sie mitnehmen in jedem Berufsbild? ich denke, das KI ist ein must have, brauchen wir und wir müssen uns damit auseinandersetzen. Ich wünsche mir, dass unsere Welt durch KI besser wird, die Arbeitswelt, dass wir uns
Max Herrmannsdörfer: stärker vernetzen. Ich bin mir sicher, dass wir alle mehr in Nischen gehen und durch KI diese Dienstleistungen uns sozusagen herholen und die verzweigten Nischen, die alle hoch spezialisiert sind, auch wiederum durch KI, müssen wir uns dann bedienen und einkaufen, sodass wir alle dann Spezialisten in gewissen Gebieten werden. Da freue ich mich. Auf der einen Seite auf die Herausforderungen und auf der anderen Seite bin ich schon gespannt, wie das in zehn Jahren aussieht. Der Blick in die Glaskugel, ist nicht möglich. Da müssen wir ganz klar sagen, das funktioniert nicht. Es gibt Hoffnungen und natürlich versucht jeder, jetzt das Beste zu machen, damit das bestmögliche Szenario eintritt. Aber ja, möchtest du da noch was anschließen? Ja, wir haben uns doch letztes Jahr schon auf der IAA in München gesehen. Und da hatten wir auch bei der Eröffnung einen ganz tollen Vortrag von einem Zukunftswissenschaftler gehabt, der einen Roboter, einen menschlichen Roboter mitgebracht hat oder den uns beschrieben hat. Ich will jetzt keine Werbung machen. Der ist von einem gewissen Mensch, der auch auf den Mond fliegen will und Satelliten umkreisen lässt. der ist schon sehr weit mit seiner Robottechnik. Und da muss ich auch ein mittelständischer Betrieb auseinandersetzen. Setze der vielleicht auch so einen Roboter auf der Baustelle irgendwann ein. Das sind so Themen, die sind spannend. Ich glaube, bin mir sicher, Klaus, wenn wir uns nächstes Jahr mal wieder zu einem Podcast treffen, dass wir dann wieder weiter sind, wieder deutlich weiter, was künstliche Intelligenz und was Digitalisierung, Robotik auch anbelangt. Da ist einfach gerade so ein schneller Wandel drin. Deshalb ist es ganz richtig, was du angesprochen hast. Kommen da alle mit und können wir alle mitnehmen. Und das wird dann auch die Aufgabe der Organisationen sein, wo wir wieder die Brücke zum Ehrenamt, zu den Handwerkskammern, zu den Innungen schlagen können. Auch da wird es dann Bedarf geben, Menschen zu schulen und weiterzubilden. Das vielleicht als Abschluss zu diesem Thema. Genau, Max. Also es lässt uns dann auch viele
Max Herrmannsdörfer: Wege und Anwendungen offen. Und da sollten wir recht optimistisch in die Zukunft schauen. Wir sind sowieso eine sehr optimistische Truppe, haben wir heute Morgen schon festgestellt. Und da werden wir auch im Handwerk unseren Weg finden. Da bin ich mir ganz sicher. Wer unseren Podcast kennt, der weiß, wir stellen am Ende immer ein paar Abschlussfragen. Die sind... meistens immer gleich, jetzt hast du diese Fragen aber schon mal gestellt bekommen und deshalb kriegst du jetzt andere Fragen von mir. Die erste Frage, wann hast du zum letzten Mal etwas zum ersten Mal gemacht? Das war noch gar nicht so lange her. Am Montag habe ich das erste Mal mit einem neuen Glaskleber gearbeitet. Ich hatte immer anderes Material zum Glaskleben und habe am Montag tatsächlich was selber Eigenes ausprobiert. Das war so eine Geschichte, die noch nicht 100 % klappt, aber ich bin mir sicher, ich kriege das hin. Manchmal sind das doch die kleinen Dinge, die man auf so eine Frage auch antworten kann, wenn es der neue Glaskleber ist. Frage Nummer zwei. Welche vielleicht unerwartete Fähigkeit hast du, von der nur ganz wenige wissen, wo du aber wirklich gut drin bist? Ja, ich bin gut drin im Vorausahnen und ich bin Schachspieler, ich bin da ein bisschen Taktiker und das kommt mir in vielen Dingen gelegen. Okay, Klaus, jetzt habe ich eine Frage. Jetzt ist genau 15.30 gleich, der FC Augsburg spielt heute in Köln. Wie geht das Spiel aus? Du hast jetzt die Möglichkeit, die Folge erscheint eine Woche später, jetzt darfst du deine Skills einmal beweisen. Mein Herz schlägt eher für die südlichen Vereine, aber ich glaube, 3-1 wird der gewinnen. Für den FCA meinst du natürlich? Nein, FCK. Für die Geissböcke schätze ich, geht es besser aus. Okay, naja, schade. Ich kann es jetzt nicht bestätigen, dass deine vorahnerischen Fähigkeiten gut sind.
Max Herrmannsdörfer: Das werden wir dann danach einmal bewerten. Ich hoffe, du liegst falsch, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Ich habe eine weitere, letzte Frage für dich. Wenn du eine Sache im Handwerk sofort ändern könntest, was wäre es? Die Bürokratie abbauen. Hast du was Konkretes? Ja, also die Nachweispflichten. Ich muss zugeben, alle Vierteljahr kriegen wir vom Statistischen Landesamt. die Aufforderung wieder, die Statistiken auszufüllen. Und ich weiß nicht, ob ich jetzt mal ganz ehrlich sein soll. Ich mach das so nebenher und unterschreibe, lasse das raus. Ich denke, es würde auch reichen, wenn man das zweimal im Jahr machen würde. Ich glaube, da wird nicht mehr gelogen wie bei dieser Statistik. Dankeschön. Ich sehe hier Wir haben zustimmendes Nicken auf der einen oder anderen Seite. Und dann bleibt mir nur noch zu sagen, Klaus, ganz herzlichen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, mit uns, mit mir, mit dem Handwerkerradio zu podcasten im Rahmen der Ehrenamtsakademie von Handwerk BW. So ein Live-Podcast ist auch für mich immer was Besonderes, weil es vor Publikum dann eben doch noch was anderes ist als virtuell oder wenn man nur eben zu zweit ist. Von daher ganz herzlichen Dank, dass du dich auch dieser Herausforderung gestellt hast. Danke dir und ich würde sagen, jetzt hören wir das Publikum nochmal. Dankeschön auch für euer Kommen. Ich bedanke mich auch.
Max Herrmannsdörfer: Natürlich bedanke ich mich auch, Max. Und dann wünschen wir noch jenem Peter alles Gute und gute Besserung. Die Grüße gehen raus. Peter, alles Gute. Tschüss. Tschüss. Das wars mit Handwerk erleben. Dir hat diese Folge gefallen? Dann abonniere diesen Podcast, keine Folge mehr zu verpassen. Wir freuen uns auch über eine 5-Sterne-Bewertung bei deiner Podcast-Plattform. Dieser Podcast ist eine Produktion der Handwerker Radio GmbH. Weitere Informationen findest du unter www.handwerker-radio.de
Neuer Kommentar