#64 Laurin „Fiete“ Bock, wie hast du deinen Weg ins Zimmerer-Handwerk gefunden?

Shownotes

Schon als kleiner Junge hatte Laurin Bock eine Zimmererhose! Ob aber wirklich von Anfang an klar war, dass Laurin ins Handwerk geht, klären wir im Interview bei Handwerk erleben 🙌

Laurin spricht mit Jan Peter Kruse und Max Herrmannsdörfer über seinen Weg ins Zimmerer-Handwerk, über Erfolge und Rückschläge auf diesem Weg und über die Rolle von Social Media.

Diese Folge Handwerk erleben wird unterstützt von Zukunft Handwerk, dem Kongress für das gesamte Handwerk vom 28. Februar – 01. März 2024 in München. Handwerk. Netzwerk. Meisterwerk. Tickets gibts ab sofort hier!

Transkript anzeigen

J. Peter Kruse (01:13.056)

Schon als kleiner Junge hatte unser heutiger Interviewgast eine Zimmerer Hose, das seinen Weg ins Handwerk führt, war er sowohl schon relativ früh klar. Ein paar Umwege gab es dann aber doch. Und damit herzlich willkommen bei Handwerkerleben. Mein Name ist Jan-Peter Kruse und mit dabei ist auch mein Kollege Maximilian Hermannsdorfer. Servus Max. Und unser Gast ist heute Laurin Bock. Er ist Zimmerer.

Max Herrmannsdörfer (01:13.323)

Okay, dann steigen wir rein.

Max Herrmannsdörfer (01:35.819)

Servus Peter.

J. Peter Kruse (01:40.864)

Podcaster und Handwerksinfluencer. Herzlich willkommen, Laurin.

Laurin Bock (01:45.198)

Vielen, vielen Dank. Vielen Dank auch für die Einladung und auf jeden Fall auch eine ganz coole Anmoderation mit meiner Zimmererhose, die ich damals schon hatte, die meine Omi mir ja noch zurechtgeschneidert hat, weil ich ja unbedingt einen Schlag haben wollte. Hat sie da noch mal einen kleinen Streifen reingenäht und dann hatte ich halt schon mit, weiß ich nicht, fünf, sechs Jahren meine kleine Zimmererhose. Die habe ich halt auch immer noch. Die werde weiter verehrt.

J. Peter Kruse (02:09.472)

Und dadurch ist schon deine Leidenschaft fürs Handwerk entstanden? Also war das quasi so die erste Berührung dann schon so ein bisschen?

Laurin Bock (02:15.47)

Mein Opa war auch Zimmerer. Der hat uns immer ganz viel gezeigt. Und ich glaube, das sind die ersten Berührungspunkte gewesen. Dass man das so gesehen hat. Und wenn der Opa immer am Bärkeln war, und er hat das ganze Haus ausgebaut und von der Pike auf, da ist man natürlich auch ein bisschen begeistert gewesen. Hat sich das angeschaut und wollte mitmachen. Dann durfte ich halt mitmachen.

J. Peter Kruse (02:42.272)

Wir müssen gleich am Anfang was klären. Wir haben sich eigentlich deine Großeltern genannt, Fiete, weil im Podcast heißt du ja auch Fiete. Und wir haben dich jetzt mit Laurien anmoderiert. Also wie heißt du jetzt eigentlich?

Laurin Bock (02:53.422)

Ja, ich habe einfach eine Name glaube ich. Ja, ich heiße Laurin, das steht in meinem Ausweis drinnen. Mein Vater wollte mich aber damals immer Fiete nennen und irgendwie hat meine Mutti gewonnen, aber mein Vater nennt mich halt konsequent Fiete und so hat sich das dann irgendwie auch so ein bisschen eingebürgert. Und es gibt den Familienkreis, den Bekanntenkreis, den ich Laurin nenne, es gibt aber auch den Kreis gerade in Hamburg, da bin ich halt Fiete.

Das ist sein Gesetz. Ja, gerne Fiete auch, ja.

J. Peter Kruse (03:23.712)

Okay, dann einigen wir uns auf Fiete, oder?

Dann machen wir mal so weiter, oder?

Laurin Bock (03:30.606)

Perfekt.

Max Herrmannsdörfer (03:32.171)

Du hast gerade schon erklärt, dein Opa war Zimmerer, du hast als Kind schon die Zimmererhose gehabt. Hast du auch gerade schon erklärt, was du damit so verbindest? Kannst du es noch mal ein bisschen konkretisieren? Hast du so bestimmte Kind an das Handwerk an sich?

Laurin Bock (03:50.03)

Also ich glaube, dass ich so die Zumpf, die wir Zimmerleute tragen, die fand ich irgendwie schon immer mega schick. Und ich fand's irgendwie, wenn ich das so, wenn ich auch so Wandersleute gesehen hab oder so, dann hab ich immer gedacht, wow, das sieht so cool aus, ey, das müssen so coole Typen sein. Und hab damals auch mein allererstes Schulpraktikum mit, ich weiß nicht, 13, 14 oder so.

in der Zimmererei gemacht und die hatten auch alle Kluft an und ich war einfach, ja, ich hatte halt schon meine Zimmererhose, aber ich hatte halt noch keine, keine Staude. Das ist ja dieses weiße Hemd und auch noch keine Weste und so. Und ja, ich glaube so mit dem Handwerken, das ist, weiß ich nicht, ich komme halt, habe ich auch schon mal erzählt bei mir im Podcast, so aus der Fischereifamilie und halt aus der Handwerksfamilie. Dementsprechend war bei uns irgendwie Handwerk immer schon, ja, haben wir halt alle gemacht und das ist halt…

Man arbeitet halt mit den Händen und man sieht am Ende des Tages was oder man hat halt auch was zu essen auf dem Tisch.

Max Herrmannsdörfer (04:53.739)

War es für dich dann wirklich schon im Kindesalter klar, dass du ins Handwerk möchtest? Ich meine, man könnte jetzt davon ausgehen, wenn du sagst, hey, mit fünf schon die Zimmererhose eigentlich die ganze Zeit mit dem Handwerk in Kontakt gekommen. War es für dich denn tatsächlich klar?

Laurin Bock (05:09.326)

Nee, fast nee. Ich hatte schon immer halt die Begeisterung dafür, dass ich das irgendwie total klasse finde. Aber aus irgendwelchen Gründen habe ich dann doch mein Abitur gemacht. Und dann war ich der Erste bei uns in der Familie, der Abitur gemacht hat. Und dann habe ich irgendwie gedacht, ja, da musst du ja auch studieren. Also ich hatte jetzt nie irgendwie elterlichen Druck oder sowas, aber...

Ich weiß nicht, das ist vielleicht manchmal auch so ein bisschen so ein gesellschaftliches Ding oder so, dass du Abitur machen sollst und dass du studieren sollst und dann wird irgendwie was aus dir. Und viel wird dir sowas halt auch in der Schule schon so beigebracht, ne? Ja, wenn du jetzt nicht deine Schule weitermachst, dann musst du halt ins Handwerk gehen, so, ne? Und das ist so ein bisschen negativ behaftet in der ganzen Geschichte. Und ja, dann ging das halt los. Dann habe ich das Abitur gemacht, dann habe ich noch mal so eine kleine Findungsreise gebraucht nach Neuseeland.

Max Herrmannsdörfer (06:02.923)

Du warst in der Seeleins, oder? Ja.

J. Peter Kruse (06:04.16)

Genau, das müssen wir noch mal vertiefen, oder? Die Findungsreise musst du noch kurz was erzählen.

Laurin Bock (06:04.302)

Richtig. Ja, als ich meinen Abi-Ball hatte und alle irgendwie mit ihren Geschichten kamen, ja, ich will jetzt das machen, ich will jetzt diesmal, ich will jetzt jenes machen, da stand ich dann so da und dachte mir so, ich habe halt richtig Bock zu surfen. Das war einfach so ein kleiner, kompletter Gegenpool zu allem, was das war. Und ich war, glaube ich, auch schon immer sehr naturverbunden.

weiß nicht, kennt ihr den Film Into the Wild? Das ist so, ja, es ist so ein Film von so einem Typen über so eine Selbstfindungsreise und irgendwie hat mich diese Geschichte sehr, sehr bewegt und irgendwie steht in meinem Jahrbuch drinnen von meinen Mitschülern geschrieben, Into the Wild Typ. Und irgendwie, keine Ahnung, ich habe die Natur halt immer geliebt und so und dann dachte ich so, ja jetzt erstmal vielleicht surfen gehen in Neuseeland, das wäre doch mal was.

Max Herrmannsdörfer (06:37.195)

Ich hab davon gehört, ja.

Max Herrmannsdörfer (06:51.243)

Mm.

Laurin Bock (07:00.206)

Ich habe immer gearbeitet neben der Schule, in so einem Fantasy-Laden damals. Auch ganz cool. So ein bisschen nerdy Kram. Und dann bin ich dann nach Neuseeland gegangen und habe da aber auch schon handwerkliche Berufe gemacht. Also ich habe da sehr, sehr viel erlebt. Ich bin mit so einem Motto gereist, wenn nichts gewiss ist, kann alles passieren. Also mach dir nicht zu viel Plattel, nicht zu viel Plan, sondern lass die Sachen einfach auf dich zukommen.

Irgendwie wird sich das ergeben. Und ich habe die krassesten Menschen, glaube ich, überhaupt kennengelernt für meine Empfindung und die tollsten Erfahrungen gemacht. Und dann war ich in Neuseeland, da hatte ich eigentlich schon beschlossen, okay, gehst zurück, mach das Handwerk. Dann bin ich aber in meinen Alltag irgendwie in Deutschland zurückgerutscht und dachte mir, okay, da musst du jetzt doch eigentlich studieren. Und habe so etwas total Verquertes gemacht, weil ich habe gedacht, was ist denn langfristig gefragt?

Und dann habe ich gedacht, na ja, Informatik, das ist ja klar. Wir leben ja, guck mal, wir unterhalten uns hier übers Internet und was auch immer, und Informatik, da steckt ja Geld drin. Und dann habe ich damit angefangen und ich war todesunglücklich. Also, weil ich konnte das auch nicht. Es ist ja nicht so, dass ich jetzt irgendwie ein krasser Informatiker früher gewesen bin oder so was. Ja, und dann war das quasi meine erste. Ja.

Max Herrmannsdörfer (08:03.211)

wegen Digitalisierung und so.

Max Herrmannsdörfer (08:10.027)

Ja.

Laurin Bock (08:27.31)

unglückliche Erfahrung, die ich mit mir selbst machen musste, weil ich ein Studium gewählt habe und eigentlich noch nicht nach meiner Leidenschaft gegangen bin.

Max Herrmannsdörfer (08:38.827)

Wie lange hast du es dann durchgezogen?

Laurin Bock (08:40.909)

Ich habe nur ein Semester studiert, also ein halbes Jahr. Ja, und dann ging das so weiter. Dann habe ich gedacht, das ist es jetzt nicht für mich. Dann habe ich gedacht, okay, ich möchte eine Ausbildung machen. Das ist es vielleicht. Und habe dann eine Ausbildung angefangen als Zimmerer. Da hatte ich auch in meinem Podcast irgendwie erzählt, wie ich meinen Ausbildungsplatz bekomme.

Max Herrmannsdörfer (09:08.971)

Bevor du es erzählst, ich hab doch da was mitgebracht. Ich würde sagen, wir hören da mal rein, wie das damals war.

Laurin Bock (09:13.006)

Oha, das passt ja wie die Faust aufs Auge.

Laurin Bock (09:20.206)

Perfekt.

Max Herrmannsdörfer (09:44.555)

Ja, wie geil ist das denn? Das trifft ziemlich genau. Es war wirklich so. Du bist da einfach hin und hast gesagt, hey, hier bin ich. Ich möchte Zimmermann werden. Meine Bode habe ich dabei. Es war genau so.

Laurin Bock (09:57.134)

Es war genauso, es ist genauso passiert. Ich war vorher mit einem Kollegen am Strand und der hatte mir irgendwie, also wir kommen da an Vöhrde die Ecke, und er hatte mir dann erzählt, dass er einen Ausbildungsplatz hat und dass da eigentlich noch zwei weitere sind, aber einer hat er abgesagt. Und dann habe ich gedacht, ja gut, Chancen muss man manchmal auch nutzen im Leben. Und warum fahre ich jetzt nicht einfach nach Hause und dann schreibe ich eine Bewerbung und dann stehe ich halt morgen früh auf. Ich habe halt eh eine Zimmererhose. Also habe ich ja, habe ich ja schon immer gehabt. Und dann bin ich da hin und dann hat das geklappt.

Leider hat der Betrieb mit mir nicht so gepasst auf einer Ebene, das muss man auch sagen. Und dann war ich da ein bisschen unglücklich, weil ich mir irgendwie was anderes unter Ausbilden vorgestellt habe. Also ich finde so eine Ausbildung muss halt irgendwie funktionieren auf beiden Seiten und am Ende des Tages müssen sich alle irgendwie miteinander noch wohlfühlen und es geht irgendwie da drum.

um Leuten was beizubringen und auch für die Sache ja auch ein bisschen zu motivieren. Weil es bringt halt nichts, wenn man die ganze Zeit klein gemacht wird oder vielleicht sogar echt mit Tränen nach Hause geht und am nächsten Tag gar nicht aufstehen will, weil man weiß, was einem da blüht und auch Angst hat Fehler zu machen oder so. Und so darf halt nicht ausgebildet werden und das funktioniert halt langfristig auch nicht. Und das ist dann glaube ich auch große Probleme, die wir gerade haben. Weil ich glaube, das Handwerk an sich ist nicht das Problem. Es geht halt stellenweise um diese Rahmenbedingungen, die manchmal nicht ganz so passen.

J. Peter Kruse (11:26.048)

Wie lange warst du denn dort oder wie schnell hast du dich entschieden, dann was zu verändern?

Laurin Bock (11:30.414)

Da war ich dann fünf Monate vielleicht, ja. Und dann habe ich gesagt, das geht nicht so weiter. Und...

J. Peter Kruse (11:39.2)

Wie ging es dann weiter?

Laurin Bock (11:41.902)

Ich habe dann als Brunnenbauer gearbeitet. Da bin ich durch ganz Deutschland gefahren und habe mit so einer Spitzen Drucksondierung. Das ist so ein großer LKW, mit so Ketten und so drauf. Das ist wie ein riesengroßes ferngesteuertes Auto, was du fährst mit Ketten. Und dann machst du so Spitzen Drucksondierung. Da testest du halt Tragfähigkeit des Bodens, Mantelreibung, was auch immer.

haben aber auch in Hamburg viel hier gemacht mit so einer Magnetosonde. Da guckt man dann halt, ob da irgendwelche Eidlassen vom Krieg oder so was drin sind. Und das habe ich so ein Jahr, dreiviertel Jahr gemacht oder so. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Ich glaube auch, wenn ich nicht Zimmerer geworden wäre, dann hätte ich irgendwie vielleicht Brunnenbau gemacht. Weil irgendwie hat das kollegial super gepasst. Man war viel auf Montage. Das war natürlich mit meinen Anfang 20 auch total klasse.

unterwegs zu sein und da kriegst du noch auslösen noch zusatzgeld und du siehst halt alle zwei tage war in einer neuen stadt und irgendwie hat das irgendwie ganz geil gematcht aber dann habe ich gedacht weißt du was eigentlich wollte sie auch schon immer raus aus eckern vödel und eigentlich hängt dein herz ja auch an der zimmerei und dann hatte ich halt in hamburg angerufen in der zimmerei und hatte da angefragt und ja

Dann habe ich meine Ausbildung in Hamburg angefangen und habe die dann auch erfolgreich beendet dort. Und ich habe richtig tolle Menschen kennengelernt. Der Arbeitskollege, der dort angefangen hatte, zwei Wochen vor mir, war aber schon drei Jahre vor mir fertig oder beziehungsweise ein Jahr vor mir fertig mit der Ausbildung. Und das war einfach auch so mein bester Freund geworden. Und ja, da haben wir später auch in der FIMBA-WG gewohnt, irgendwie mit drei Zimmerleuten und so und einfach...

Handwerk durch und durch und einfach richtig doll geliebt und dann zusammen in der Firma gearbeitet, mit meinem Bruder noch zusammen, auch in der Zimmererei. Und wie gesagt, mein Bruder ist Tischler, aber er kann auch ein bisschen zimmern und das passt halt einfach.

J. Peter Kruse (13:45.312)

Ich frag mich gerade, du hast eigentlich ganz begeistert erzählt von der Zeit als Brunnenbauer und es hat dich aber dann hingezogen doch zum Beruf des Zimmerers. Was macht es aus, das Zimmererhandwerk? Warum hat es dich da doch hingezogen?

Laurin Bock (13:58.158)

Ja, kurzzeitig hatte ich tatsächlich auch noch überlegt, Bootsbauer zu werden. Das hatte mich auch immer schon interessiert, weil halt über die Fischerei auch schon immer irgendwie mit Booten gefahren und so. Und fand ich irgendwie auch interessant. Und Brunnenbau fand ich halt bzw. da ist dann halt irgendwie nicht mein Punkt gewesen, weil ich habe halt gedacht, ich möchte was machen, wo ich reisen kann in erster Linie und ja, dann auch arbeiten kann und aber auch für ein vernünftiges Geld so und.

Max Herrmannsdörfer (14:26.827)

Mmh.

Laurin Bock (14:27.406)

Das bietet dir halt einfach die Ausbildung in der Zimmererei. Weil ich war in so vielen Ländern schon und ich habe in so vielen Ländern schon irgendwie gearbeitet und ich habe so tolle Leute kennengelernt und am Ende halt auch einfach so ein bisschen auch die Kluft. Das, was ich als Kind vielleicht schon gesehen habe, habe ich gedacht, ey, das ist halt immer so was gewesen, weiß ich nicht, auch wenn ich so wann das Leute sehe, irgendwie auf den Straßen oder so was.

Wenn ich mit denen in Kontakt komme oder die nur sehe, wenn sie gerade nicht den Finger raushalten, sonst nehme ich sie natürlich mit. Weiß ich nicht, das gibt mir ein bisschen ein Gefühl von, ja, geil. Finde ich cool, was ihr macht.

J. Peter Kruse (15:08.448)

Wir bleiben mal kurz bei der Kluft. Ich glaube, du erklärst auch auf Instagram, was es mit der Kluft Aufsicht hat. Also woher die kommt, war mir nicht so klar. Aber vielleicht kannst du es noch mal zusammenfassen. Auch woher der Schlag kommt und das fand ich spannend.

Laurin Bock (15:24.878)

Okay, also die Holzgewerke, die tragen ja erst mal schwarz. Und das ist ja so ein dicker, schwerer Kortstoff. Das war natürlich, das kommt natürlich aus einer Zeit, wo die gearbeitet haben und wo Klamotten natürlich auch nochmal einen anderen Stellenwert haben, als es heute ist. Damals wurden Klamotten für ja, ja, für eine sehr, sehr lange Zeit einfach gebaut oder geschneidert. Und das hat dieser Vorteil von diesem schweren Kortstoff, der ist halt...

Geil im Sommer und der ist aber auch geil im Winter. Und ja, denn der Schlag, das Ganze kommt eigentlich aus der Schiffszimmererei. Die Schiffszimmerer damals, als die, wenn die mit dem Boden quasi ans Wasser ran, oder an die Wasserkante rangegangen sind, konnten ja niemals auch so weit rangehen, dass die keine nassen Füße bekommen hätten. Und der Schlag gibt natürlich die Möglichkeit, einfach schnell übers Bein hoch zu ziehen und dann kriegst du keine nassen Füße.

Dann ist aber auch noch ein immense Vorteil, wir haben auch einen doppelten Reißverschluss. Wenn du dann mal von Bord gehst und jeder, der schon mal eine Zimmererhose anhatte und im Regen draußen gearbeitet hat, weiß, wie schwer sich so ein Kortstoff werden kann. Wenn du dann unter gehst, dann zieht es dich halt relativ schnell auch runter. Deswegen kannst du zwei Reißverschlüsse, großer Schlag über die Schuhe rüber und dann die Hose schnell ausziehen. Das ist erstmal so ein bisschen basic vielleicht über …

über die Hose. Dann haben wir ja eine Weste. Eine Weste ist natürlich einerseits auch so ein bisschen Wind- und Wetter-Schutz natürlich, weil es dann nochmal ein bisschen alles enger anliegt und so. Und es gibt ja immer das sogenannte Zwiebelprinzip, mehrere Schichten und so, um ein bisschen Wärme und so was zu speichern. Und ja, dann haben wir halt acht Knöpfe für acht Stunden. Und in der Regel war das immer aus Perlmut-Knöpfen, weil Perlmut, Perlmut

ist halt auch irgendwo eine Währung auch zum Tauschen, also gerade so für die Wannersleute und so was. Und ja, die weiße Staudi. Dann haben wir noch ein Jacket. Das Jacket hat rechts drei Knöpfe, links drei Knöpfe. Das steht für drei Wannersjahre und für drei Ausbildungsjahre. Und ja, ach so, genau. Und auf der Weste, das ist natürlich auch immer mit einem Z, sind die Knöpfe eingenäht für die Zimmerei bzw. für die Zunft. Und...

Laurin Bock (17:49.998)

Es ist eine durchaus durchdachte Kluft. Also die ist durchaus praktisch. Über so viele Jahre haben sich Leute darüber Gedanken gemacht, wie kannst du das richtig perfekt machen, auch irgendwie mit den Zollstocktaschen und so mit... Weiß ich nicht. Und wenn du dir so ein Ding halt auch noch schneidern lässt, ich lasse mir meine Kluft halt immer schneidern, gerade so eine Hose, da bist du halt vielleicht mal so mit 180 Euro dabei, aber die hält halt auch Minimum zwei Jahre.

Max Herrmannsdörfer (18:09.739)

Mmh.

Laurin Bock (18:16.398)

Und ich meine, ich laufe auch privat mit einer Zimmerehuse meistens rum. Oder halt auch einfach mit einem anderen Chordhuse oder so. Aber, weiß ich nicht, die muss halt sitzen. Du bist halt die ganze Zeit dabei und das muss halt wie Arsch auf einmal passen.

Max Herrmannsdörfer (18:30.795)

Bleiben wir nochmal bei der Clouff. Du hast schon gesagt, die ist sehr praktisch konzipiert, sehr praktisch geschneidert mit vielen Aufb Was sind für dich als Zimmerer so die elementarsten Bestandteile? Was hast du denn immer dabei?

Laurin Bock (18:48.462)

Also wenn ich so unterwegs bin am Arbeiten, meinst du, was ich so in meiner Kluft noch so drin verstecke für kleine Tools oder so, ja, immer zwei Zollstöcke auf jeden Fall. Ganz, ganz wichtig. Ja, also, ja, warum zwei? Wenn dir mal einer runterfliegt, dann hast du keinen Zollstöcke. Dann musst du die Arbeit erst mal unterbrechen und erst mal wieder runterlaufen. Oder du hast irgendwie ein lichtes Maß, was du messen willst. Das heißt, ein Maß zwischen, mein ich, zwei Pfeilern oder was. Aber...

Max Herrmannsdörfer (18:57.163)

Wieso 2?

J. Peter Kruse (18:58.624)

Warum zwei? Ja, genau.

Laurin Bock (19:13.102)

Du kannst jetzt nicht deinen Zollstock nach vorne und hinten wegpacken, sondern du musst halt tatsächlich irgendwie zwischen messen. Dann nimmst du ja zwei Zollstöcke und dann packst du die halt versetzt zueinander hin und dann hast du halt auch schnell deinen Maß. Dann habe ich manchmal so einen Zollstock, der einfach richtig schier immer ist und einer, der so ein bisschen ein bisschen abgeranzt ist. Da kann man auch mal ein bisschen Dämmung mit stopfen oder so oder mal eine Fuge irgendwie reingehen. Die beiden.

Dann halt mindestens zwei, eher drei Bleistüfte, weil, kann auch immer wieder runterfliegen und so was. Und ja, muss auf jeden Fall immer ein kurzer dabei sein und halt irgendwie dann zwei lange. Braucht man einfach kurz, manchmal zum Anreißen und so was. Ein klein Bohrer, so ein klein Dreierbohrer, auch immer in der Westentasche dabei, ganz, ganz wichtig. Ja, ein paar Bits auf jeden Fall auch am Start. Und ja, mein Cuttermesser.

Das Cutter-Messer ist eines der mächtigsten Tools für so viele Sachen, finde ich. Auch gerade, wenn es vorne Metall ist und du dann tatsächlich irgendwie Sachen hebeln kannst und so. Das ist ganz, ganz wichtig. Eine Nageltasche, manche schwören nicht auf eine Nageltasche, ich finde das super. Gleich mit so zwei Fächern aus Leder. Und mein Hammerhalter, da kann man auch immer ein bisschen... Ich mache ja manchmal auch so ein paar Tricks ganz gerne, das machen wir mal mit der Hacke den Hammer raus.

J. Peter Kruse (20:34.944)

Du wirfst ihn durch die Gegend.

Laurin Bock (20:37.454)

Genau, mit der Hacke, den haben wir erst mal rauskicken und dann, ja, es ist, weiß ich nicht. Wenn man es fühlt, dann fühlt man es einfach. Und ja, ein kleines Notizbuch ist immer ganz wichtig für sämtliche Sachen. Auch gerade wenn man, das habe ich auch so ein bisschen empfohlen, ich finde es halt total clever, gerade wenn dir Sachen erklärt werden, die essenziell sind, schreibst du halt einmal auf, guckst du halt einmal wieder rein und wer schreibt, der bleibt so nach dem Motto, ne? Jo.

Max Herrmannsdörfer (21:00.043)

Mmh.

Max Herrmannsdörfer (21:05.739)

Was du so auch gelernt in deiner Ausbildung. Also da auch immer mit Notizblock in der Hand und alles wichtige mitnotiert.

Laurin Bock (21:14.03)

Überwiegend würde ich sagen, ja. Überwiegend schon, das auf jeden Fall. Ja, und ich hatte halt Paul, der mir auch einfach immer alles beigebracht hat und irgendwie immer neben mir stand und so. Und ich habe auch eine andere Ausbildung, glaube ich, gehabt als viele andere. Ich hatte einen Meister, der irgendwie viel darauf gesetzt hat. Fang halt erst mal an und mach dir erst mal selber Gedanken. Und natürlich haben Sachen manchmal länger gedauert und so.

Und ich musste mir manchmal voll die Platte machen oder musste manchmal auch einfach so im Internet recherchieren und gucken, wie da irgendwas ist. Aber er meint, wenn du dir im Vorfeld selber darüber Gedanken machst, so dann ist das halt, dann hast du dir Gedanken darüber gemacht. So wenn ich dir jetzt alles erzähle, du musst es jetzt so machen, hier, da Folienführung so und so. Natürlich sind da keine irgendwie groben Fehler oder sowas, die er mich machen lässt. Aber im Sinne einfach nur macht dir Vorfeld darüber selber Gedanken und.

Dann mache ich die Sachen und dann kommt halt manchmal oder ist vielleicht manchmal gekommen, pass auf, du kannst das jetzt auch so und so machen, dann bist du damit so ein bisschen schneller oder ja, du hast das richtig gemacht oder das passt gerade nicht so. Ich zeig's dir mal, wie ich das meine.

Max Herrmannsdörfer (22:26.923)

Ja, super interessant. Was hast du aus deiner Ausbildung mitgenommen für dein jetziges Tun? Ausbildung ist jetzt ein paar Jahre schon her. Wie lange ist es her?

Laurin Bock (22:38.638)

Mmh. Anfang 2020 bin ich...

Max Herrmannsdörfer (22:43.019)

Okay, ja jetzt dann doch schon doch schon bald vier Jahre. Was würdest du sagen? Was sind so die wichtigsten Punkte, die du aus deiner Ausbildung einfach rausgezogen hast, die du gelernt hast?

Laurin Bock (22:54.19)

Ähm, ja.

Es bringt nichts laut zu werden. Es bringt auch nichts, jemanden persönlich anzufahren oder so was. Sowas habe ich nicht erlebt. Und man muss irgendwie immer gucken, wenn Fehler passieren, woran hat das jetzt gelegen. Entweder ich habe das falsch erklärt, weil meistens ist es so, oder es hat irgendwelche anderen Gründe. Vielleicht auch mal persönliche Gründe oder so. Vielleicht ist es so.

Wenn du jemanden irgendwas beibringst oder so, heißt ja nicht immer, dass du... Du hast ja nicht immer einen guten Tag. Manchmal stehst du auch ein bisschen neben dir. Und das können die unterschiedlichsten Sachen natürlich sein. Und wir in der Zimmererei verdienen natürlich schon relativ gutes Ausbildungsgehalt. Aber selbst... Ich weiß gar nicht, wie hoch das jetzt ist bei 850 Euro oder so. Wenn du in einer Stadt wie Hamburg wohnst, kommst du mit 850 Euro nicht aus. Der zahlt halt 600 Euro für ein Zimmer.

Dann hast du dann 250 Euro zum Leben, aber du hast wahrscheinlich auch noch irgendwie einen Handyvertrag, noch irgendwie, weiß ich nicht, Internet und dann willst du gerne eigentlich vielleicht auch mal was unternehmen, was machen oder so. Das ist das erste Jahr echt Stress, muss man sagen. Das können natürlich viele Punkte einfach sein, das meine ich vielleicht damit, warum manchmal auch ein bisschen Unaufmerksamkeit ist oder so. Aber ich glaube halt immer ruhig bleiben, immer entspannt.

die ganze Sache sehen, auch einfach mal menschlich miteinander auch sehr gut zurechtkommen und so. Und vielleicht auch einfach ein familiäres Umfeld so ein bisschen Anführungsstrichen schaffen, weil ich glaube, wenn alle am Ende, wenn es allen am Ende gut geht und alle irgendwie eine gute Zeit miteinander haben, dann ist das eine langfristige, ein langfristiger Mehrwert auch für die Firma und für das Betriebsklima.

Max Herrmannsdörfer (24:53.035)

Wie ist denn dein jetziger Stand? Also was machst du aktuell? Du bist ja jetzt ausgelernt der Zimmerer. Du machst jetzt gerade deinen Meister. Erzähl mal ein bisschen, wie ging's denn nach deiner zweiten Ausbildung dann weiter?

Laurin Bock (25:10.67)

Ah, nach meiner zweiten Ausbildung. Da muss ich aber jetzt noch ein bisschen zurückgrüdern. Da kann ich jetzt noch nicht auf den jetzigen Zimmerermeister drauf eingehen, aber da kann ich hinkommen, wenn ihr das wollt. Dann kann ich einmal berichten danach.

Max Herrmannsdörfer (25:15.435)

Kommt, kommt mal bitte rein.

Max Herrmannsdörfer (25:23.179)

Ja, dann komm da gerne hin. Also dann fang doch gerne an, was war nach deiner zweiten Ausbildung, die jetzt dann bald vier Jahre zurückliegt. Wo ging es danach hin und wo bist du jetzt?

Laurin Bock (25:36.494)

Ich habe erst mal noch ein bisschen als Geselle in der Firma gearbeitet. Und dann hatte ich mich eigentlich entschlossen zu sagen, Jo, mein Zimmerer meister direkt nach der Ausbildung zu machen. Aber irgendwie ist mir dann ein Flur ins Ohr gekommen. Und ich habe gedacht. Wieso nicht? Vielleicht machst du noch ein Bauingenieur Studium. Vielleicht fängst du mal in Corona an mit dem Bauingenieur Studium. Das wäre doch mal eine richtig tolle Idee.

Wenn man 24-7 irgendwie gefühlt am Arbeiten und praktischer oder Praktiker ist und auf der Baustelle ist, warum schließt du dich nicht einfach mal in einer fremden Stadt in ein Zimmer ein und sitzt von morgens bis abends am Laptop? Das klingt auch nach richtig viel Spaß.

Max Herrmannsdörfer (26:17.675)

Ich hör da so einen ganz ironischen, ganz leichten ironischen Touch raus, viele. Ich kann sagen, vorher das war nix.

Laurin Bock (26:24.622)

Richtig.

War nix, nee, gib ich dir recht. Ja, das Ganze ging auch so vier, fünf Monate oder so. Ich glaube, ich bin Mensch, ich muss viele Sachen manchmal zweimal machen, um zu verstehen, dass es einfach nicht so läuft. Das ist halt das erste, die erste Ausbildung abgebrochen und dann nochmal wieder angefangen. Zweimal ein Studium abgebrochen, perfekt. Ich glaube, ich habe alles in Deutschland abgebrochen, was man abbrechen konnte. Aber am Ende bin ich mit meiner.

Ausbildung zum Zimmerer irgendwie zum glücklichsten beruflichen Werdegang überhaupt geworden, aus meiner Sicht. Genau. Und dann habe ich das Ganze, wie gesagt, auch so vier, fünf Monate oder so durchgezogen. Und dann habe ich gedacht, so ich will einfach reisen. Aber es war halt auch Corona. Also ging halt irgendwie nicht. Und dann habe ich gedacht, hm, was machst du denn jetzt? Wie kannst du denn was Neues sehen? Und ja, dabei irgendwie dann so.

Max Herrmannsdörfer (27:02.123)

Sext.

Laurin Bock (27:24.91)

auch arbeiten. Und dann habe ich gedacht, ah, du bist ja Zimmerer, geil. Und dann habe ich mich beworben in der Schweiz und dann war das halt relativ entspannt. Und das war so eine fantastische Zimmerei. Das war so ein kleines Bergdorf in Graubünden. Das ist ja so ein Samedan. Das ist so ein kleiner Ort neben St. Moritz. Und da bist du dann so hingekommen und dann dachtest du dir, geil, das ist alles heftig hier. Es ist so Bergpanorama und...

Nice. Und die erste Woche war so, wow, perfekt. Und dann war irgendwann so die dritte Woche. Und dann hast du dir gesagt, was willst du eigentlich hier? Was machst du eigentlich hier? Und da ist so eine ganz kleine Downphase, da hab ich so viel wandern gegangen, weil das kann man da sehr, sehr gut. Und dann hab ich das einfach angenommen für mich und hab gedacht, nein, es ist gerade gut, dass du hier bist und nimm das einfach an, so wie es ist. Und dann hörst du einfach einfach mal auf dich selbst. Und dann machst du das hier einfach.

und hab da einfach auch die tollsten Kollegen überhaupt kennengelernt. Und wir haben die geilsten Aufträge überhaupt gehabt, weil wir auch so mit der Hand abgebunden haben, Dachstühle. Und das machst du halt normalerweise heute nicht mehr. Den Dachstuhl, den bestellst du halt. Aber da war das halt möglich, weil das so so eine große Berglandschaft, die so rumgeht, das ist der Julia Pass. Und da fahren diese ganzen großen Firmen nicht drüber mit ihren Abbund und ihren langen LKWs. Und dementsprechend kannst du halt einen Handabbrutt machen. Und warum machst du so was heute noch?

und einfach auch so geiles Materialien gehabt. Und das war eine halbe Stunde von Italien entfernt. Und mein Bruder ist dann auch mitgekommen in die Schweiz. Und dann waren wir halt wieder zusammen und einfach ein richtig gutes Leben gehabt. Also wenn ich mich an eine Situation erinnere, dann ist das so am Wochenende sind wir halt oft nach Italien gefahren, da haben wir so ein bisschen für Kostologie gearbeitet. Und da hat ein Arbeitskollegen Jacuzzi selbst gebaut aus Holz. Und da müsst ihr euch vorstellen, das ist dann so ein

Ja, so eine Herrberge gewesen von seinem Cousin, von seinem Großcousin und ja, die Frau, so eine italienische Mutti, die einfach so perfektes Essen machen kann, dann die Familie selber Rotwein und selber Käse gemacht, Salami gemacht, alles Mögliche. Und wir sitzen in diesem Jacuzzi, den wir den Tag über angefeuert haben mit so frischem Bergquellwasser.

Laurin Bock (29:43.63)

Und dann haben wir so ein Altholzbretter zwischen uns. Und dann haben wir da so ein Schnittchen drauf, trinken unseren Aperitif und gucken einfach in so eine Berglandschaft. Und über uns ist alles Schnee und das ist kochendes Wasser. Und du denkst dir so, alter, das alles habe ich erreicht durch mein Handwerk. Das kannst du mit keinem Geld der Welt bezahlen. Das sind Erfahrungen, das sind Situationen. Und dann sitzt du da mit deinem Bruder und denkst dir so irgendwie, Digi, alter, irgendwas haben wir beide richtig gemacht. Ja, das war auf jeden Fall die Schweiz.

Max Herrmannsdörfer (30:10.667)

Wie?

J. Peter Kruse (30:10.944)

Aber... ja... Klingt total schön, schöne Momente. Genau, das wollte ich auch gerade fragen. Also, wieso bist du zurück?

Laurin Bock (30:14.286)

..

Max Herrmannsdörfer (30:16.587)

Jetzt bin ich aber gespannt, warum es dann wieder zurückging.

Laurin Bock (30:24.238)

Ich habe in der Zeit meine Freundin kennengelernt. Und dann war auch irgendwann Dezember. Und im Dezember hört die Arbeit natürlich irgendwann auch auf, weil dann ist halt richtig viel Schnee fallen. Also das Dörfchen, in dem wir da gewohnt haben, das war so auf 1.700 Höhenmeter. Es gab also keinen Monat, wo es keinen Schnee gab. Und ja, dann tatsächlich der Liebe wegen auch wieder nach Hamburg gegangen.

Auch weil ich natürlich mein Zimmerer-Meister gerne machen wollte, weil gerade die Schweiz hat mich einfach so krass gefestigt in meinem Entschluss, das einfach zu machen. Und es ist so die höchste Qualifikation für mich selber, die ich so im Handwerk erreichen kann. Und das schockt halt. Genau, da bin ich zurückgegangen. Aber das Schweizer Gehalt, das hat halt richtig doll geschmeckt, muss man auch sagen. Das ist halt einfach so das Doppelte gewesen von dem, was wir hier halt bekommen haben. Und hab irgendwie auch gedacht, oh, irgendwie hast du auch Bock.

dich selbstständig zu machen und irgendwie hast du auch Bock für dich selbst zu arbeiten. Und wenn du mehr Zeit und Energie da reinsetzt, dann willst du auch irgendwie so ein bisschen davon profitieren, habe ich mir gedacht. Aber ich wusste halt nicht so richtig, wie ich das anstellen soll. Und dann habe ich meinen langjährigen Kumpel wieder getroffen, Stolle, und der war halt einfach schon zwei Jahre selbstständig zu dem Zeitpunkt und meinte, ey, Fida, da gibts eine Möglichkeit. Du kannst ja auch ohne Meisterzwang, kannst du auch im Reisegewerbe tätig sein und dann kannst du auch, ja...

dadurch selbstständig einfach sein. Und dann habe ich gedacht, ja, guck ich mir mal an. Und dann hat er mir das alles gezeigt und dann bin ich dann ab, ja, vorletzten Jahr, ja, seit 2022 selbstständig unterwegs gewesen. Ja, und habe ganz, ganz viel Kram dann gemacht. Und wir waren eigentlich fast jede Baustelle, haben uns immer geteilt und das war einfach auch eine richtig, richtig gute Zeit.

Und dann haben wir uns halt auch zusammen für den Zimmerermeister angemeldet. Und mit Stolle sitze ich seit September in der Meisterschule in Hamburg. Und wir machen gerade unseren Zimmerermeister. Und ja, das ist Hammer.

Max Herrmannsdörfer (32:30.603)

Blut.

J. Peter Kruse (32:32.608)

Das ist ja aber dann doch wichtig, den Meistertitel zu haben, oder das ist die Grundvoraussetzung, einfach weiterzumachen mit einem eigenen Betrieb.

Laurin Bock (32:40.782)

Ja, also klar, ich hätte jetzt auch einfach so mit dem Reisegewerbe natürlich weitermachen können. Aber für mich stand immer oder für mich war immer klar, dass das Reisegewerbe quasi wie so eine Art Testlauf ist, um das Ganze mal auszuprobieren und wie kommt man da eigentlich hin und was heißt eigentlich wirtschaften und was heißt kalkulieren und natürlich auch so mangelfreie Arbeit abzuliefern und sowas. Und das war richtig, richtig guter Start und hat auch richtig geschockt.

Aber mein höheres Ziel war immer mein Zimmerermeister. Ich würde es auch jedem raten. Macht auf jeden Fall euren Titel. Alles ist dann auch ein bisschen einfacher. Also Reisegewerbe muss man auch auf eine ganze Menge an Sachen darauf achten. Ja, und irgendwo ist auch ein bisschen Prestige, muss man auch sagen. Es schimpft sich natürlich auch sehr, sehr gut. Aber irgendwann auch mal selber ausbilden. Wie geil ist das denn?

Max Herrmannsdörfer (33:39.627)

Aber dann ist schon das Ziel auf jeden Fall, dich nach deinem Meistertitel auch quasi mit Meistertitel selbstständig zu machen und da eine richtige Firma aufzubauen. Das ist ja glaube ich im Reisegewerbe schwierig möglich.

Laurin Bock (33:53.998)

Nee, das ist auch im Reisegewerbe alles möglich. Aber ja, es ist alles einfacher mit dem Meistertitel, auch was die ganze Statik und sowas betrifft. Du darfst halt schon relativ viel selber machen mit der Statik. Im Reisegewerbe darfst du halt gar nichts selber machen. Also alles, was statiger geht, nix, darfst du nicht. Mit deinem Titel darfst du das aber. Genau, dann vielleicht irgendwann, also erstmal nochmal solo selbstständig eine kurze Zeit lang unterwegs sein.

Und dann habe ich gedacht, frühestens ab 2025 nehme ich Bewerbung an. Und dann mal schauen, wo die Reise dann hingeht.

Max Herrmannsdörfer (34:32.554)

Sehr cool.

J. Peter Kruse (34:33.824)

Fiete, du bist ja jetzt nicht nur in der Weiterbildung zum Meister, sondern jetzt schon einige Zeit. Zeigst du dein Handwerk, du gibst Tipps, du zeigst Tricks bei Social Media. Du bist bei TikTok zum Beispiel und Instagram zu finden unter der Holzbock Official. Und hast dort insgesamt mehr als 190.000 Follower. Und das Ganze ist, soweit ich weiß, aus einer Wette raus entstanden, oder? Erzähl mal.

Laurin Bock (34:45.197)

Mhm.

Laurin Bock (35:00.206)

Ja, genau. Ich habe einfach mit einem Kumpel gedatet. Ich war bei meinem Elternhaus in der Kantörde und wir haben da so einen ausgebauten kleinen Stall. Also es ist jetzt kein Pferdestall oder kein Tierstall, sondern wir nennen das halt alles so Stall da. Es ist halt einfach so ein kleines Häuschen da hinten bei unserem Haus, wie auch immer.

Genau, da ist eine Datscheibe. Und das haben wir früher immer mega gerne gemacht. Und dann waren wir so am Daten und haben ein Bierchen getrunken. Und dann kam irgendwo so eine Schnapsidee zu sagen, ey, lass doch mal hier TikTok machen. Und dann der erste, der 1000 Follower hat und der hat dann gewonnen. Und so fing das dann irgendwie an. Und dann habe ich dann am 1. Mai tatsächlich mein erstes Video hochgeladen auf TikTok. Und das hatte dann am den Tag irgendwie so 6000 Aufrufe schon gehabt. Und da habe ich gedacht, wow, hä, was ist das denn?

Das ist ja voll die Nahe Frage. Und habe das so weitergemacht und hatte dann innerhalb von, weiß ich nicht, ein, zwei Wochen oder so die 1000 Follower dann auch geknackt. Und dann habe ich gedacht, oh, stellst du doch mal ein Video bei Instagram hoch. Am 21. Mai war das. Und das war so ein Video, da habe ich so Mufflesägen irgendwie. Vier, fünf verschiedene Mufflesägen irgendwie damit gesägt oder so. Und habe ich den irgendwie so Praktikantensäge, Lehrlingssäge, ETC genannt. Also es hat halt einfach prompt an 1,5.

J. Peter Kruse (36:23.904)

Die wurden immer größer, die Sägen dann.

Laurin Bock (36:25.71)

Ja, ja, es hatte irgendwie so prompt 1,5 Millionen Aufrufe. Und du dachtest dir so fast zur Hölle was passiert. Ja, und dann habe ich irgendwie auch. Ich habe die Wette gewonnen, ja. Ja, und da habe ich irgendwie gefallen, daran gefunden, weiter Tipps und Tricks zu zeigen und auch einfach so ein bisschen das Handwerk zu zeigen und einfach zu zeigen, Handwerk ist eine geile Nummer. Und so ging das dann weiter.

Max Herrmannsdörfer (36:30.059)

Hahaha!

Max Herrmannsdörfer (36:34.251)

Das heißt, die Wette aber gewonnen.

J. Peter Kruse (36:50.496)

Ja, ich habe gehört, die gigantische Reichweite hast du damit bekommen, dass du erklärt hast, wie man kalte Finger vermeidet.

Laurin Bock (36:57.87)

Nee, das Video, was am meisten gegangen ist damals, wo das komplett rausgeschossen ist, da habe ich die rechte Seite des Holzes erklärt. Und, ja, die rechte Seite des Holzes. Worauf du achten musst, wenn du zum Beispiel eine Terrasse verlegst, wie rum, ja, das Holz da gelegt wird und was da die Hintergründe sind und wie sich das ganze Holz, ja, schwindet.

Max Herrmannsdörfer (36:59.179)

Das war jetzt ganz gut.

J. Peter Kruse (37:08.384)

Ja, jetzt sehen wir mal. Was war das?

Laurin Bock (37:25.774)

und wie sich das dann verändert in der Holzstruktur und so. Das war tatsächlich das Video, das hat auch über drei Millionen Aufrufe gemacht. Und danach war, also wirklich, nach 21 Tagen auf Instagram hatte ich so 10.000, nach 28 Tagen hatte ich 30.000 und dann halt nach dreieinhalb Monaten irgendwie 100.000 Follower. Und jetzt ist das alles ein bisschen weniger geworden, weil ich natürlich weniger Videos produziere, weil...

Ich einfach von Montag bis Samstag auch Meisterschule habe und irgendwie ja, ich auch noch ein anderes Leben habe. So und ja, genau. Aber das mit den kalten Fingern.

J. Peter Kruse (38:02.08)

Aber das wollte ich noch klären, mit den kalten Fingern. Wie geht das und wie viel Abruf hat das ungefähr? Über 2 Millionen oder so was.

Max Herrmannsdörfer (38:03.467)

Ja, ja.

Laurin Bock (38:08.494)

Genau, das hat es. Stimmt, ja, das war auch noch von Sat.1.

Max Herrmannsdörfer (38:08.779)

Ja und ins Fernsehen ging's, ne?

J. Peter Kruse (38:12.768)

Aber erklär mal, wie vermeidet man die kalten Finger auf der Baustelle?

Laurin Bock (38:16.814)

Einfach tatsächlich so kalte Finger. Das heißt ja immer, du sollst deine Finger bewegen und was auch immer. Aber wenn da halt kein warmes Blut drin ist, kannst du halt bewegen, wie du willst. Das funktioniert halt nicht. Mein Großonkel Pete, mit dem ich dann halt immer Fischen gefahren bin, meinte halt immer zu mir hier, Fide, wenn du da kalte Finger hast, dann musst du die um den Körper herumschlagen, so richtig mit Wucht. Und dann hat's halt einfach den Hintergrund, dass dein ganzes warmes Blut, was so in deinen Schultern drin ist.

wieder in die Fingerspitzen hereinkommt und dadurch hast du halt wieder eine Durchblutung und dann merkst du auch schon gleich, dann fängt es an zu kribbeln und dann geht es halt gleich wieder weiter und das ist, ich glaube, das ist so ein Tipp, der ist so einfach und stumpf, der brauchst du halt einmal gehört haben und einmal nur kurz verstanden haben und dann wirst du den wahrscheinlich dann Leben lang anwenden, weil, okay, ja, ich habe kalte Finger, okay, schlage ich um meinen Körper herum, weil habe ich ja gelernt. Ja, perfekt.

Max Herrmannsdörfer (39:08.683)

10 Sekunden und dann.

Mir der viele doch bei instagram erzählt und die leute im sat1 frühstücksfernsehen haben es auch erzählt Aber schon schon absurd diese diese millionenreichweiten Auch in so einer kurzen zeit und in so einer kurzen zeit dauer Hast du nur ansatzweise mit so einer resonanz gerechnet oder warst du damit auch völlig also was du völlig perplex also es gesehen hast

Laurin Bock (39:16.398)

Hahaha, genau.

Laurin Bock (39:37.134)

Ich war völlig perplexe, als ich das gesehen habe. Also, ich war einfach... Hätte mir das irgendjemand gesagt, so, ey, viele, in einem halben Jahr hast du 100.000 Follower auf Instagram und Videos haben Millionen Aufrufe, da hätte ich gedacht, ja, Digga, komm. Auf keinen Fall, ne? Also, das ist schon ein bisschen surreal dann auch gewesen. Und irgendwie auch, ja, weiß ich nicht, auch eine surreale Zeit, wie das dann so richtig reingeknallt ist. Aber auch, ja.

Max Herrmannsdörfer (39:39.659)

..

Max Herrmannsdörfer (40:05.771)

Aber was würdest du sagen, was macht deinen Kanal aus? Also was ist das Besondere und warum schauen so viele Menschen deine Videos?

Laurin Bock (40:14.382)

Boah, ich glaub, weil ich einfach frei Schnauze rede. Weil da sind irgendwie keine krassen Cuts drinne. Da ist halt einfach frei von der Bank, da ist auch mal ein Versprecher drinne. Das ist halt einfach, ich glaub, wenn du authentisch bist und lehrreich bist in deinen Videos, die beiden Sachen, das ist die Kombination. Authentisch, lehrreich. So, dann ist das doch gleich die geilste Kombi überhaupt, weil dir wird nichts vorgemacht erstens, und zweitens, du lernst auch noch was dabei. Und wenn Instagram oder TikTok an der Stelle, du einen Kanal hochziehst,

der irgendwie ein lehrreicher Ort sein kann, also irgendwie, wo dir Mehrwerte geboten werden, dann ist das doch mega geil. Also denke ich, das interessiert doch alle Leute. Egal, in welchem Bereich du denn Interesse hast, wenn es da etwas gibt, wo sich da jemand hinstellt und dann einfach so Videos macht und über deinen Interessensbereich redet, dann findest du das doch gut oder nicht. Jeder hat doch Bock zu lernen.

Max Herrmannsdörfer (41:08.267)

Ja, fuck.

J. Peter Kruse (41:09.952)

Klar.

Max Herrmannsdörfer (41:10.955)

Und ich sag mal, dieses lehrreiche, gleichzeitig auch unterhaltende, das zeigst du bei Social Media, bei Instagram, bei TikTok seit November auch in einem Podcast, den du zusammen mit einem Handwerkskollegen, dem Sigi Tischler Meister, Sigi Hoffmann aufgezogen hast. Holz über Kopf der Handwerks Podcast. Also auch da Empfehlung mal zum reinhören. Erzähl mal, um was geht es in dem Podcast und was war so der Gedanke dahinter?

Laurin Bock (41:41.262)

Sigi habe ich auf einer Messe kennengelernt. Wir hatten vorher schon mal miteinander geschrieben. Dann haben wir uns auf Nordpau, wo war das, kennengelernt. Dann haben wir gedacht, ey, irgendwie... Ich hatte noch so zwei Zimmererkollegen mit, die mit auf die Messe gekommen sind. Sigi und ich haben uns einfach prompt 30 Minuten festgequatscht. Die waren irgendwann so nach 20 Minuten, wir würden schon mal weitergehen. Und dann...

haben wir irgendwie gedacht, irgendwie können wir ganz gut miteinander sprechen. Und uns dann irgendwie noch mal zwei, drei Mal getroffen und so. Und dann gedacht, ja, hat er mich gefragt, wollen wir nicht einen Podcast machen? Ich meine ja, warum dann nicht? Dann lass mal machen. Und dann haben wir die erste Folge irgendwie aufgenommen. Der habe ich gesagt, die finde ich total kacke, weil irgendwie war ich total aufgeregt und hab ultra oft so ähm und und weiß ich nicht, wollte so perfekt machen und hatte mir voll den Pressure irgendwie da deswegen gemacht und.

Max Herrmannsdörfer (42:15.467)

Mhm.

Laurin Bock (42:31.598)

Dann haben wir die zweite Folge aufgenommen, die dann halt die erste geworden ist. Und da war halt irgendwie alles entspannt, weil ich mir gedacht habe, was soll denn passieren? Warum nicht einfach machen? Ja, es gibt super oft Situationen, die du im Leben das erste Mal machst. Aber was soll denn schlimmstenfalls passieren? Es gibt ja eigentlich nichts, was Worst Case ist. So gibt es ja nichts. Alles nur eine Sache im Kopf. Und dann haben wir das so aufgenommen und dann haben wir total gute Resonanz dafür gekriegt. Und wir sprechen halt einfach über das Handwerk. Wir nehmen halt Fragen entgegen. Wir versuchen.

Tipps zu geben, wir versuchen aber auch Kontroverses manchmal zu diskutieren. Und jetzt neuerdings haben wir halt überlegt, wir fangen halt auch mal an, Leute einzuladen und versuchen mal über verschiedene Sachen zu reden, wo die Leute einfach Experten drin sind. Und ja, dann glaube ich, gibt es einfach mehr Wert und es dreht sich halt alles ums Handwerk. Und so ist eigentlich der Podcast.

Max Herrmannsdörfer (43:26.603)

Ihr macht es toll.

Laurin Bock (43:26.638)

Und wir haben halt so beide diesen nordischen Schnack vielleicht. Das passt halt auch ganz gut.

Max Herrmannsdörfer (43:29.291)

Ja, finde ich ja, als jemand, der aus dem Allgäu kommt, aus ganz anderen Richtungen, finde ich das super, super geil zu hören. Also ich sag mal, zumindest im Podcast hat Sigi noch einen stärkeren norddeutschen Einschlag als du, wobei ich glaube, du kannst schon auch ordentlich Norddeutsch, ne?

Laurin Bock (43:34.318)

Oh herr.

Laurin Bock (43:50.734)

Ja, das geht schon.

Max Herrmannsdörfer (43:56.171)

Ja, sehr cool. Also da auf jeden Fall Empfehlung. Gerne reinhören Holz über Kopf, der Handwerkspodcast mit Fiete und mit Sigi.

Laurin Bock (43:56.366)

..

Laurin Bock (44:04.622)

Super!

J. Peter Kruse (44:05.28)

Viele haben über deine Arbeit, über den Podcast, über Social Media gesprochen. Jetzt ist natürlich die Frage, warum machst du das alles? Was treibt dich an? Was ist deine Motivation?

Laurin Bock (44:17.87)

Tatsächlich, glaube ich, Social Media mache ich einfach, ich finde es irgendwie, es bringt einerseits Spaß und andererseits finde ich, haben wir halt irgendwie einen Fachkräftemangel so. Und es müssen halt nicht alle Leute studieren gehen, es gibt aber auch die Verlüge über Berechtigung, dass man studieren gehen möchte oder sowas, das will ich gar nicht sagen. Aber ja, Handwerk gibt es halt und Handwerk kann halt einfach richtig, richtig geil sein und...

Ich glaube, man hat jetzt vielleicht in der Folge auch schon ein bisschen gehört, ich brenne da einfach richtig doll für und ich liebe einfach das, was ich tue. Und ich habe mir gedacht, wenn ich das so doll liebe und ich das so doll feiere, vielleicht kann man sowas teilen und manchmal ist das vielleicht eine Möglichkeit, da mal...

sich einen Gedanken zu machen oder da einen Gedanken dran zu verlieren, ob vielleicht Handwerk auch mal das Richtige für mich ist, auch wenn man nicht weiß, vielleicht auch, was man nach der Schule machen möchte oder so. Vielleicht auch erst mal eine Ausbildung machen, weil ich denke mir halt, wenn du eine Ausbildung machst im Handwerk, habe ich das auch schon mal im Podcast gesagt, du wärst ein lösungsorientierter Mensch, weil du hast halt immer auf der Baustelle irgendwelche Probleme, die du angehen musst. Und es gibt auf der Baustelle nicht, geht nicht.

gibt es nicht. Es gibt immer eine Lösung. Egal welches Problem auf der Baustelle auftritt, es gibt eine Lösung. Das verspreche ich dir. So. Und genauso, glaube ich, wirst du weiterführend gedacht, auch so ein bisschen in deinem Alltag. Das ist so ein bisschen meine Philosophie dahinter. Egal was passieren wird, es wird eine Lösung geben. Da macht dir keine Platte. Ja, auch wenn du da jetzt gerade nicht drüber drauf kommst, du wirst drauf kommen. Und ja, das ist dann am Ende meine Leidenschaft. Einfach vielleicht ich.

zeige und präsentiere und den Leuten irgendwie versuche zu sagen, ey, Handwerk ist eine geile Nummer, überleg dir das mal. Gibt auch Menschen wie mich vielleicht im Handwerk, die auch ein bisschen weltoffener nach vorne schauen. Und ja, Handwerk muss nicht nur irgendwie schlecht sein, weil irgendwie mit schlechten Gefühlen verbunden oder was auch immer, weil Handwerk kann auch neu gedacht werden. So vielleicht.

J. Peter Kruse (46:34.816)

Kriegst du das direkte Feedback auch, dass du das genauso bewirkst?

Laurin Bock (46:39.662)

Ich kriege auf jeden Fall Nachrichten von Leuten, die durch mich ein Praktikum anfangen oder durch mich tatsächlich auch schon Ausbildungsverträge unterschrieben haben oder einfach auch sagen, hey, Fede, ich finde es einfach total klasse, was du hier für eine Arbeit auf Social Media machst. Ich finde deine Videos total klasse. Ich finde die super authentisch und ich finde einfach, ja, bist ein cooler Typ und was auch immer. Und ich glaube, ja, das ist dann vielleicht einfach so das Feedback, was man...

bekommt und dass einen dann vielleicht auch bestätigt, dass das irgendwie ein Stück weit einen Mehrwert gibt.

Max Herrmannsdörfer (47:19.371)

Unter anderem ums Thema, wie kann man das Handwerk zukunftsfähiger machen und wie muss man sich als Handwerksbetrieb auch aufstellen, um zum einen attraktiv zu sein für junge Menschen, aber auch einfach nach vorne zu gehen, in die Zukunft zu gehen. Unter anderem darum wird es bei einem Kongress gehen, bei einem Event in München Ende Februar bei Zukunft Handwerk. Fiete, du bist da selbst dann auch am Start, du bist Botschafter von diesem Event von Zukunft Handwerk, von diesem Kongress.

Was erwartest du dir persönlich davon?

Laurin Bock (47:51.246)

Genau, ich bin da Markenbotschafter bei Zukunft Handwerk. Ich habe mich tatsächlich sehr gefreut, auch als Sie angefragt haben, weil ich finde gerade so Messen und Kongresse einfach ultra wichtig, weil das ist einfach ein Austausch, den wir haben können. Und das ist so ein bisschen jeder Mensch, der das Handwerk so liebt, schätzt und drin arbeitet. Für den sind diese Messen halt das Beste überhaupt, weil du bist umgeben von Leuten, die genau das Gleiche fühlen wie du.

Und du läufst rum und du findest verschiedene Stände,... .. egal ob mit dem Hardware oder im Softwarebereich,... .. die einfach Lösungen präsentieren und Lösungen anbieten. Und das ist dann manchmal auch ganz cool,... .. wenn du in die Vergangenheit so zurückschaust... .. und dir überlegst, ey, ich hatte doch mal diese eine Situation. Und dann bauen die einfach ein Tool,... .. das einfach diese Situation...

so doll vereinfacht und du hast dir damals irgendwie so die Platte gemacht deswegen, aber das macht es einfach. Also eine Messe und ein Kongress lebt einfach vom Austausch und deswegen finde ich das so geil und ich finde auch Zukunft Handwerk ist auch so ein perfekter Name, weil das ist, sind wir mal ganz ehrlich, die Zukunft ist auch einfach das Handwerk.

Max Herrmannsdörfer (49:08.971)

Und man kann auch sagen, ohne Handwerk keine Zukunft.

Laurin Bock (49:12.846)

kann man auch sagen und für die Leute, die im Handwerk sind, ist Handwerk auf jeden Fall extrem die Zukunft und für alle, die noch ins Handwerk kommen, ist Handwerk sowieso die Zukunft.

Max Herrmannsdörfer (49:21.035)

Wie man es dreht und wendet, man kommt immer zu einem guten Satz, zu einem guten Ergebnis, wenn man die beiden Sachen in Kombination setzt.

Laurin Bock (49:22.83)

Ja.

Laurin Bock (49:26.766)

Ja, und ich freue mich auf jeden Fall auch irgendwie auf den Austausch. Das fand ich irgendwie auf der Nordbau. Das war tatsächlich so meine erste Messe, auf der ich war, wo ich dann so ein bisschen Reichweite hatte und eigentlich auch mit den Leuten mal so ein bisschen in Austausch gekommen bin und so. Das fand ich ziemlich cool, weil konnte man einfach mal auch irgendwie schnacken mit Leuten, die du nicht kennst, aber die anscheinend dich kennen. War auf jeden Fall ganz angenehm.

Und auch, dass Wirtschaft und Politik irgendwie auf der Zukunft handwerksam kommen. Und dass man aber auch mal echt kontroverse Fragen vielleicht dort mal beantworten kann. Und wir sind da in einem Panel drin. Mit Ben bin ich da zusammen auch mit unter anderem. Und wir haben da auch so ein bisschen die Fragestellung oder die kontroverse Frage, mit der wir uns auseinandersetzen. Hat Handwerk ein Imageproblem? Und ich glaube, da werden wir viel...

zu sagen können und werden da viel darüber diskutieren können. Und ja, ich habe heute auch noch ein Video rausgebracht und hatte damit letzten Satz irgendwie gesagt, auch für Zukunft Handwerk. Keine Ahnung, ich denke, ich stehe für mehr Werte und ich möchte mehr Werte der Community geben und Zukunft Handwerk ist halt einfach mehr wert. Und wer da Bock drauf hat, gönnt euch auf jeden Fall.

J. Peter Kruse (50:46.144)

Wie wäre es mit dem ersten Statement jetzt noch in Richtung Zukunft Handwerk? Hat das Hand Was wäre dein erster Statement, deine erste Aussage dazu?

Laurin Bock (50:57.422)

Ja, es gibt... Ich glaube, das, was im Kopf von sehr, sehr vielen Leuten ist derzeit, sind so alte Krauderbetriebe und so Altgesellen, die vielleicht nicht gut mit ihren Auszubildenden umgehen und...

J. Peter Kruse (50:59.296)

Und jetzt muss ich euch nachfragen, warum.

Laurin Bock (51:23.342)

vielleicht auch einfach ein bisschen sehr festgefahren sind in ihrer Meinung und auch überhaupt nicht offen sind. Und das wäre vielleicht das Erste, da könnte man so ein bisschen dran ansetzen, dass man so was vielleicht einfach ändert. Das heißt natürlich nicht, dass jeder alte Kraubebetrieb so ist. Das möchte ich gar nicht pauschalisieren. Und in zweiter Instanz vielleicht dieses Image, was ich am Anfang der Folge schon gesagt hatte über Studium und in der Schule schlecht sein und du gehst ins Handwerk. Was stellenweise denn von den...

Lehrern und Lehrerinnen vorgelebt wird und erzählt wird. Da finde ich, das sind zum Beispiel auch so Sachen, da muss man einfach mal gucken und vielleicht muss man den Leuten auch nochmal viel mehr Informationen geben, was das eigentlich ist. Und ich finde es auch, deswegen finde ich das auch so klasse, dass so viele Handwerksbereiche und Influencer und Influencer gerade so, dass das alles so rauskommt aus Social Media. Weil wie geil ist das denn damals, als ich mich da irgendwie über den Zimmer da auch nochmal irgendwie ja drüber gelesen habe.

habe ich halt erst mal gegoogelt, was sind denn eigentlich die Aufgaben da, was machen die denn eigentlich, was verdienen die denn und was auch immer. Und wie cool ist das, wenn du jemanden folgst, der einfach die ganze Zeit irgendwie übers Elektrikerdasein oder sowas zum Beispiel spricht. Und du denkst, OK, ja, irgendwie finde ich das ganz schön interessant. Und irgendwie ist er auch eine ganz coole Sockel. Und vielleicht schafft man auch so, kann man Vorbilder so schaffen.

J. Peter Kruse (52:48.576)

Alles weitere dann auf der Zukunft Handwerk, da diskutiert ihr das dann weiter. Ja, das war ja ungefähr einer. Ja, genau. Genau. Ja, jetzt kommen wir noch zu einem Block mit persönlichen Fragen. Die erste Frage, die wir ja fast jeden unserer Gäste, also jedenfalls in den letzten 30 Folgen würde ich sagen, jedem Gast gestellt haben, ist, mit wem würdest du gerne mal tauschen? Einen Tag, eine Woche?

Laurin Bock (52:50.446)

Alles weitere denn da. In einem Satz sagtest du, ne?

Max Herrmannsdörfer (52:56.075)

eine wunderbare Tide.

J. Peter Kruse (53:17.696)

Einfach mal tauschen. Das muss nicht beruflich sein. Das kann auch Hobby sein oder irgendwas. Also wo du sagst, das würdest du einfach gerne mal erleben, selber einfach mal ausüben. Ja, mit wem würdest du gerne mal tauschen?

Laurin Bock (53:39.182)

Ich glaube, das ist jetzt nicht so eine Prominenz oder so, aber was mich damals immer richtig interessiert hatte, was ich immer richtig cool fand, waren diese Alaskafischer. Kennt ihr die? Diese Krabbenfischer. Wo sie dann in der Arktis irgendwie unterwegs sind. Und dann auf diesen krassen Schiffen. Und dann bist du da Kapitän, und dann kommt da hier Wind und Wetter. Und dann knallt das da alles rein und so. Und das ist irgendwie, das ist so, glaube ich, das...

Da kickt richtig viel bei dir. Das ist so Adrenalin hoch zehn. Und du bist halt trotzdem irgendwie am Arbeiten. Und ich habe so höchsten Respekt einfach von den Menschen, die so was machen. Und vielleicht mal vielleicht mal so eine Woche Praktikum. Und danach denkst du dir so Oh mein Gott, das ist so das Krassste, was ich überhaupt gemacht habe. Vielleicht sowas oder so Alaska. Ja, so eine Alaska.

Wie nennt man das hier? Die Untersuchung oder sowas. Irgendwas mit Kälte und... Irgendwas mit Kälte und Extreme. Ich glaub, so was hab ich Bock drauf. Irgendwas, was Adrenalin und was so... Was noch nicht das Alltägliche ist irgendwo. Ja, so was.

Max Herrmannsdörfer (54:33.323)

Exklusion oder Inmarsch?

Max Herrmannsdörfer (54:42.987)

Also Richtung an die Grenzen gehen.

Laurin Bock (54:47.598)

Auf jeden Fall, ja. Find ich, also macht das Leben lebenswert irgendwo auch.

Max Herrmannsdörfer (54:55.979)

Spannend, ja vielleicht klappt's ja mal. Auf dem Alaska Fisher Boat.

Laurin Bock (55:01.774)

Wenn ihr, wenn irgendjemand von den Hörern und Hörern zufällig auf ein Kram Kutter das gerade hört in Alaska, meldet euch. Das wäre mal ein Wunsch.

Max Herrmannsdörfer (55:13.707)

Hm? Mal schauen. Wieder die N- Ja.

Laurin Bock (55:15.342)

Einmal ganz kurz, was war bei euch beiden?

Max Herrmannsdörfer (55:19.851)

Mit wem wir gerne mal tauschen würden. Aber jetzt drehst du hier die Frage um. Das hatten wir ja, das hatten wir ja.

Laurin Bock (55:21.326)

Ja.

Ja, ich muss erst einmal... Ja, da seid ihr nicht drauf vorbereitet. Nee.

Max Herrmannsdörfer (55:33.291)

Hängt zwar schon mit meinem Beruf zusammen. Ich würde wahnsinnig gerne mal ein hochklassiges Fußballspiel als Kommentator machen. Obers. Wer im Finale oder irgendwas.

Laurin Bock (55:53.294)

Ja. Oh ja. Ja, das ist bestimmt auch richtig.

Max Herrmannsdörfer (55:57.035)

Ich habe immer noch von Patos im Ohr 2014, wie ihr das Finale kommentiert, oder Belariti 2008 oder so. Das sind schon so Sachen, die sich eingebrannt haben. Und ja, wahrscheinlich wär's sowas.

Laurin Bock (56:13.07)

Ja, das kann ich mir glaube ich gut vorstellen bei dir.

Max Herrmannsdörfer (56:17.739)

Peter, deine Antwort interessiert mich jetzt aber auch, weil keine wüsste ich jetzt nicht. Ja, ja, du hattest jetzt eine Minute länger Zeit als ich. Ja schon, nein.

J. Peter Kruse (56:20.)

Ja, ich denke gerade nach, was das so wäre. Ja, genau. Ja, ja, frei raus ist gut. Also ich habe in einem letzten Podcast mal gesagt, das Ding da war tatsächlich ein bisschen verrückt und das ist auch schwer zu erfüllen. Wird aber immer näher kommen. Ich habe mal gesagt, auch wenn es Astronaut ist oder so was, mich würde es tatsächlich mal interessieren, die Erde von oben zu sehen.

Laurin Bock (56:25.806)

Ich glaube, man darf nicht zu lange drüber nachdenken. Einfach frei raus.

J. Peter Kruse (56:48.416)

Und muss nicht ganz hoch sein, aber sobald es mal erschwinglich möglich ist, das wird mich schon sehr interessieren. Astronaut wäre es dann schon, aber klar, sehr unrealistisch, aber das wird mich interessieren tatsächlich. Ja, das wird mich echt mal interessieren.

Laurin Bock (56:48.718)

Oh ja.

Laurin Bock (57:02.222)

Welt dann... Wow, ja, fühle ich auch auf jeden Fall. Ja, schön.

Max Herrmannsdörfer (57:08.971)

Also auf der einen Seite extreme Kälte, dann extreme Höhe und mich im Fußballstadion. Ja, sehr gut. Podcastschalte steht dann. Ja, Fiete, danke dir für den Exkurs. Hatten wir so noch nicht? Man sieht schon, du bist selbst Podcaster und weißt schon, wie der Hase hier läuft.

Laurin Bock (57:15.31)

und Fußball.

J. Peter Kruse (57:15.488)

Aber ich kommentiere aus dem All auch. Also ich erzähle auch, was ich da sehe.

Laurin Bock (57:23.534)

Perfekt.

Laurin Bock (57:36.494)

Ich schieb mich.

Max Herrmannsdörfer (57:37.963)

Jetzt bin ich wieder dran mit einer nächsten Frage. Jetzt gehen wir wieder zurück ins Setting und in die Podcast Situation hier. Fiete, was war für dich die beste Entscheidung, die du je getroffen hast?

Laurin Bock (57:59.086)

Ja, ich glaube, so stumpf das klingt, aber... sich bewusst zu machen... damals, als ich die Ausbildung abgebrochen hatte... zum Zimmerer, hab ich gedacht, ich werd ja jetzt kein Zimmerer, weil ich hab ja die Ausbildung abgebrochen. Aber mir dann selbst einzugestehen, dass... nicht das Handwerk selber das Problem war, sondern einfach der Betrieb. Und ich glaub, da hab ich sehr, sehr lange erst mal auch gebraucht... mir so eine Entscheidung einzugestehen. Weil es hat...

Man sagt immer, du kannst auch Sachen abbrechen, kannst auch Sachen neu machen und was auch immer. Aber trotzdem, das macht ja was mit dir. Und auch so Sachen nicht durchzuziehen oder so. Klar, kann man da immer drüber reden und sagen, ja, ist doch nicht so schlimm. Aber irgendwie macht das auch was mit einem. Und dann aber irgendwann so selbst zu sich, oder zu sich selbst ehrlich zu sein und sagen, Alter...

eigentlich willst du das doch machen und probier das doch einfach nochmal anders. Und das kann doch auch anders sein. Und da drin wurde ich bestätigt. Und deswegen war das irgendwie eine richtig starke und tolle Entscheidung, auf die ich, auf mich selber irgendwie stolz bin, dass ich das so gemacht habe, weil ich wüsste nicht, ob ich mit irgendwas anderen so glücklich geworden wäre.

Max Herrmannsdörfer (59:18.667)

Ich finde schon auch, da gehört einiges dazu. Wenn man eine Ausbildung abbricht, dann zu sagen, ich fange die gleiche Ausbildung, nicht dieselbe, nicht im selben Betrieb, aber die gleiche Ausbildung noch mal an. Also da gehört schon was dazu. Und ich kann mir vorstellen, dass das auch ein herausfordernder Prozess war, so wie du es gerade eben auch beschrieben hast, dass das nicht von heute auf morgen ging. Würdest du das als die...

als die schwierigste Situation beschreiben, als die größte Herausforderung, die du selbst bewältigen musstest?

Laurin Bock (59:58.126)

Ja, damals war das tatsächlich so. Also.

Ich hatte eine sehr, sehr doofe Situation damals einfach. Mit Anfang 20, mit abgebrochenen Studium, abgebrochener Ausbildung. Dann denkst du dir einfach auch erst mal, du bist nichts wert. Also so stumpf das einfach klingt. Man macht sich darüber Gedanken. Du denkst dir, Alter, ich habe ein Studium abgebrochen, ich habe eine Ausbildung abgebrochen. Und es ist einfach gesellschaftlich gefordert, dass du irgendwas machst. Und dann hast du einfach nichts gemacht. Und ich wusste aber zu dem Zeitpunkt halt auch nicht so richtig, was ich wollte.

beziehungsweise konnte mir das vielleicht noch nicht so eingestehen, dass ich dann eigentlich ja Handwerk will. Und nicht zu wissen, was man will, ist einfach... kann eine richtige Qual sein. Und auch zu sagen, ey, du hast doch alle Möglichkeiten auf der ganzen Welt, mach die Situation nicht besser, wenn du nicht weißt, was du willst. Und ja, deswegen war ich mit Anfang 20 in einer echt beschissenen Situation, und das hat halt alles irgendwie verändert. Und...

So doof das natürlich damals auch war, war das natürlich auch irgendwie was, was mich heute zu dem gemacht hat, wer ich bin, auch wenn das ein bisschen plump klingt. Aber ja.

J. Peter Kruse (01:01:14.912)

Fiete, du hast gerade schon sehr leidenschaftlich über das Handwerk gesprochen, aber vielleicht kannst du es nochmal auf den Punkt formulieren. Was bedeutet für dich Handwerk?

Laurin Bock (01:01:15.438)

..würde ich schon sagen.

Laurin Bock (01:01:34.574)

Ich glaube, Handwerk bedeutet für mich, etwas zu erschaffen mit den eigenen Händen, im Team zu arbeiten, tolle Herausforderungen schaffen, schwierige Herausforderungen vielleicht zu schaffen. Und der Werkstoff Holz, mit dem ich einfach sehr verbunden bin, aber auch mit lebenden Bäumen, wenn ich im Wald oder so was bin, das ist ja nicht nur irgendwie, ja die Zimmerrei, die ist halt so viel mehr als einfach nur irgendwie Holz aufeinanderschrauben und auch

zu wissen, wie etwas funktioniert und sich so doll mit einem Werkstoff zu identifizieren, ob im, ich sag mal so im verbauungsfähigen Zustand oder halt auch im lebenden Zustand. Bäume machen halt was mit uns und auch wenn man im Wald ist oder so spazieren geht, die

Laurin Bock (01:02:33.486)

Ich hatte mal auch so einen Vortrag gehalten und da hatte ich erzählt, dass Handwerk keine Sprache braucht, weil Handwerk versteht sich. Und es ist egal, welche Sprache ihr spricht. Wenn ihr handwerklich irgendwie was könnt, dann wird es irgendeine Möglichkeit geben, dass man sich darüber verständigt. Weil Kons und Physik ist in jeder Sprache gleich.

Laurin Bock (01:03:02.414)

Man ist einfach stolz, vielleicht irgendwie einen Beruf gefunden zu haben, wo den man einfach liebt. Und klar, gibt es auch beschissene Tage manchmal, keine Frage. Aber am Ende des Tages siehst du, was du getan hast. Und das gibt mir einfach irgendwie ein Glücksgefühl. Und...

Ja, ich wurde oft auch gefragt, auch mit diesen ganzen Social Media, dann ist das dann irgendwie das, was du jetzt machen willst, auch als Beruf und so. Und dann habe ich gesagt, nein, das Handwerk ist einfach, das ist mein Herz und das liebe ich. Und wenn ich das nicht habe, dann passiert irgendwas so, das nicht schön ist. Und jetzt habe ich das in der Meisterschule auch gemerkt, dass es irgendwie für mich blöd ist, dass ich nicht mehr arbeiten kann. Aber jetzt habe ich mit meinem Bruder eine Werkstatt und wir können wieder anfangen. Ein bisschen.

mit Holz zu arbeiten und dann habe ich so ein Schneidebrett mit ihm zusammengebaut. Das war so schön und zwar einfach, man riecht nach Holz und das ist einfach Arbeit. Und ja, so, wenn dein Bruder auch einfach noch dein besser Kollege, Handwerkskollege ist so, mit dem du natürlich ein ganzes Leben lang schon zusammen bist und ihr beide die gleiche Liebe teilt zum Handwerk, dann ist das natürlich eine Verbindung, die du natürlich auch durchs Handwerk auch nochmal zusätzlich bekommen hast und ja.

Das ist vielleicht Handwerk für mich.

J. Peter Kruse (01:04:26.368)

Wir haben jetzt noch vier Begriffe, die ganz kompakt sind, ganz kurz sind. Mir der bittet, dass er auch ganz kompakt und kurz darauf antwortet. Der erste Begriff ist, was ist Heimat für dich?

Laurin Bock (01:04:43.502)

Heimat ist ein Gefühl.

Nähe von Menschen, die um dich rum sind, die dich lieben.

Max Herrmannsdörfer (01:05:05.387)

Fiete, was? Fiete, hast du ein Vorbild?

Laurin Bock (01:05:17.198)

Ich glaube, mein Opa war immer mein Vorbild. Und ist es immer noch.

J. Peter Kruse (01:05:22.912)

Nächste Frage, was bedeutet Glück für dich? Was ist Glück für dich?

Laurin Bock (01:05:33.774)

Etwas.

Laurin Bock (01:05:38.83)

Freude schenken.

Max Herrmannsdörfer (01:05:42.219)

Letzte Frage. Hast du irgendein Motto?

Laurin Bock (01:05:47.47)

Wenn nichts gewiss ist, kann alles passieren.

J. Peter Kruse (01:05:51.008)

Ich erinnere mich an Neuseeland.

Laurin Bock (01:05:52.718)

Richtig.

Max Herrmannsdörfer (01:05:52.939)

Genau.

J. Peter Kruse (01:05:55.648)

Vite beziehungsweise alias Laurien. Alias ist Vite.

Laurin Bock (01:05:59.47)

Ja, Laureen alias Fiete alias der Holzberg.

J. Peter Kruse (01:06:03.552)

Genau. Also, Fiete, vielen, vielen Dank für das Gespräch. Vielen Dank für den offenen Austausch. Vielen Dank fürs Teilen. Und ja, für dich alles Gute und wir hören von dir, wenn du dann in Alaska unterwegs bist. Sind wir gespannt und ansonsten sehen wir uns auf der Zukunft Handwerk. Danke dir.

Laurin Bock (01:06:16.782)

Ja.

Sehr gerne und mach auf jeden Fall ein paar Fotos aus dem All, dann würde mich mal interessieren.

J. Peter Kruse (01:06:23.168)

Das machen wir auf jeden Fall. Ansonsten hören wir natürlich den Max zu, aus dem Stadion, wie er dann da kommentiert. Also, tausend Dank, Vite.

Laurin Bock (01:06:27.662)

Ja.

Max Herrmannsdörfer (01:06:29.995)

Wunderbar. Schönen Dank dir. Alles Gute. Ciao.

Laurin Bock (01:06:33.038)

Ja, vielen Dank euch. Super. Seht uns. Ciao, ciao.

J. Peter Kruse (01:06:34.272)

Yo, tschüss.

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