#81 Lea Heuer, was möchtest du als Miss Handwerk 2024 erreichen?

Shownotes

Lea Heuer ist Zimmerin und die amtierende Miss Handwerk 2024 👑

In der aktuellen Folge von „Handwerk erleben“ spricht sie mit Jan Peter Kruse und Max Herrmannsdörfer über ihre Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz, ihre Rolle als Miss Handwerk und über das Zimmerer-Handwerk.

Sie möchte sich vor allem für die Ausbildung im Handwerk einsetzen und junge Menschen dazu animieren, einen handwerklichen Beruf zu erlenen. Außerdem engagiert sich Lea bei der Initiative „Buntes Handwerk“, die für Vielfalt und Gleichberechtigung im Handwerk steht.

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J. Peter Kruse: Eigentlich wollte unsere heutige Gesprächspartnerin studieren, doch durch ein Praktikum hat sie ihre Leidenschaft fürs Handwerk entdeckt. Und damit herzlich willkommen bei Handwerkerleben, dem Talk für Macher. Mein Name ist Jan -Peter Kruse, mit dabei ist mein Kollege Max Hermannsdorfer. Hallo Max. Unser Gast ist heute Lea Heuer. Sie ist Zimmerin und Miss Handwerk 2024. Herzlich willkommen, Lea.

Max: Hallo Peter.

Lea: Hi Peter, hallo Max, vielen Dank, dass ich dabei sein darf.

J. Peter Kruse: Wir freuen uns, dass wir dich hier bei uns haben. Die amtierende Misshandwerk 2024, und die war das hier gar nicht so lange her, das war im Februar im Rahmen der Zukunft Handwerk in München. Was hast du denn jetzt so als Botschafterin des Handwerks in den vergangenen Monaten schon erlebt? Wie hat es auf dich gewirkt?

Lea: Wow, ich hab schon so unglaublich viel erlebt, deswegen kommt mir das gar nicht vor wie vier Monate, sondern schon viel länger, weil ich wirklich so viele Veranstaltungen schon hatte und so viele coole und interessante Leute kennenlernen durfte dadurch. Ich war auf Messen unterwegs wie Dach und Holz, vor allem für Zimmerer interessant, und auf der Faff, was eigentlich eher eine Malermesse ist. War ja auch unterwegs und jetzt gestern bin ich aus Hannover zurück, da war die Ideenexpo in Hannover. Und das ist eine megacool Messe für SchülerInnen, die sich ein bisschen informieren möchten über Berufe und einfach mal austoben möchten, ganz viel ausprobieren möchten und das ist so cool, was sie da auf die Beine gestellt haben. Ja. Und dann bin ich noch bei Veranstaltungen von der Handwerkskammer zwischendurch unterwegs und kann da mal mit Leuten sprechen, die auch schon in der Handwerkskammer da was zu tun haben und über meine Vision mit denen sprechen und wie man das vielleicht ein bisschen umsetzen könnte, wie man was verbessern kann im Handwerk. Und da nehme ich gerade unfassbar viel mit. Ja.

J. Peter Kruse: Das heißt, du sprichst am Rande, aber du sprichst auch auf der Bühne oder bist mal eingeladen und das werden da schon Fragen gestellt dort, werden da Fragen gestellt? Oder wie muss man sich das vorstellen? Du sagst, du bist überall eingeladen, sind es dann Diskussionsrunden oder ist eine Einladung als Gast oder wie läuft das?

Lea: Ja, also meistens ist das eine Einladung als Gast, dass ich dann einfach mit den Leuten da vor Ort in Kontakt treten kann, mit denen ganz in Ruhe quatschen kann und mich austauschen kann. Und jetzt vor kurzem war ich bei dem Jahresempfang der Handwerkskammer Dortmund und da habe ich gefragt, wie sieht es denn aus? Dürfte ich auch mal auf die Bühne und ein paar Worte loswerden, weil ich habe doch ein bisschen was zu sagen und ich wollte euch gerne mal erzählen, wie so mein Weg ins Handwerk war. was meine Schwierigkeiten waren und was da auf jeden Fall noch geändert werden muss, dass es anderen nicht so geht und dass es anderen ein bisschen leichter gemacht wird. Ja, ich habe den halt von meinem Weg erzählt. Also das war so, ich habe mein Abitur gemacht, weil ich noch nicht so ganz wusste, was ich jetzt mal werden möchte. Und da dachte ich mir so, bleibe ich erst mal noch hier an der Schule und mache das. Dann habe ich noch so alle Möglichkeiten.

J. Peter Kruse: Das hast du dann da gesagt.

Lea: Und dann dachte ich mir so, ich möchte Architektin werden, das wäre so cool. Aber direkt studieren und weiter nur die Schulbank quasi drücken ist jetzt gerade nichts. Da möchte ich erst mal die Bausteichnerlehre machen, weil das so ähnlich ist. Dann habe ich die Bausteichnerlehre gemacht und da macht man auch Praktika auf der Baustelle. Und ich habe gemerkt, es ist so cool im Handwerk tätig zu sein, einfach draußen zu sein und was zu erschaffen. und mit dem kompletten Körper einfach was zu machen, dass ich dann, nachdem ich die Bauzeichnalehre gemacht habe, auch abgeschlossen habe, direkt die Zimmeralehre angeschlossen habe. Ja, der Weg dahin war dann aber nicht so einfach, wie man sich das bei manchen so vorstellt. Also Bauzeichnalehre, das war ganz easy, habe ich mir vorgestellt und dann hatte ich die Ausbildung und so, konnte ich auch in Ruhe machen. Ja, bei der Zimmeralehre war es leider nicht so. Ich hab mich beworben, ich hab auch einen Betrieb gefunden und zwei Monate vorher haben die mir gesagt, ja, das wird doch nichts. Könnte ich jetzt doch nicht nehmen. Ich weiß nicht warum, aber die haben dann gesagt, so nicht, das ist nicht. Ich hatte mich aber dafür entschieden, dass ich das unbedingt machen möchte und jetzt muss ich in zwei Monaten irgendeine neue Zimmerei finden, die das mit mir dann macht, die mich aufnimmt als Azubi.

Max: Hm.

Lea: Und ich habe dann angefangen, Bewerbungen zu schreiben. Ich glaube, ich habe irgendwie 15 Stück oder so geschrieben und das in ganz Deutschland. Mir war einfach nur noch egal wo, weil ich mich so dafür entschieden habe, so also mir war das so klar, dass ich das unbedingt machen möchte, dass ich einfach überall Bewerbungen geschrieben habe und einfach nur gehofft habe, dass ich diese Ausbildung machen kann. Ja, und dann kam halt einfach nur noch Absagen, die ganzen. halt so ja das ist jetzt zu kurzfristig, wir haben schon Leute, du wohnst zu weit weg oder du willst das eh nur machen, weil du hinterher Architektur studieren möchtest, wo ich mir denke so mit welchen Worten habe ich das erwähnt und ganz ehrlich warum soll ich jetzt die Zeit verschwenden und nicht direkt Architektur studieren und vor allem wenn ich, ich weiß ja wo ich mich bewerbe und dann weiß ich ja auch wie weit der Weg dahin ist. Und ich war halt bereit dafür umzuziehen, in ein anderes Bundesland einfach zu ziehen, damit ich diese Ausbildung machen kann. Aber das hat halt einfach keiner gesehen. Und dann habe ich aber irgendwann doch noch eine Zimmerrei gefunden, die mich dann genommen hat. Also da habe ich mich auch wirklich mega gefreut darüber, dass ich dann endlich einen Ausbildungsplatz bekommen habe, dass mir da jemand die Chance gibt.

Max: was.

Lea: Zimmerin zu werden. Ja, und dann habe ich aber schnell gemerkt, dass es nicht so eine tolle Idee war, da einfach blind reinzugehen, ohne vorher mal ein Praktikum zu machen, weil der Betrieb leider nicht das passende für mich war. Also die Ausbildung hat mir mega Spaß gemacht da. Also die Ausbildung an sich hat mir mega Spaß gemacht, aber der Betrieb war einfach leider nichts für mich. Und...

Max: Mhm.

Lea: Ich kam immer nur noch mit schlechter Laune nach Hause, hab abends geheult, weil ich da nicht mehr hingehen wollte, aber die Ausbildung unbedingt machen wollte. Und ja, das habe ich dann halt. Aber so meine Mama zum Beispiel erzählt, immer noch meinen Freunden und so und die meinten so komm, du findest was, wir gucken zusammen und irgendwie kriegen wir das schon hin. Dann habe ich mich auch an jemand anderen mal gewendet. Also ich habe mir außerhalb noch Hilfe gesucht und habe mich da an jemanden gewendet. Und der meinte zu mir, wenn du, also ob ich mir sicher bin, dass ich jetzt noch ein Jahr bevor ich fertig bin, einen neuen Betrieb... mir suchen möchte, weil er glaubt, das wird halt sehr schwierig und dass mich keiner so wirklich nehmen wird, weil ich eine Frau bin. Und wenn das so wirklich so schlimm wäre, wie ich sage, dann soll ich halt aufhören mit der Ausbildung oder halt den Hintern zusammenkneifen und das noch durchziehen. ey, das ist so...

Max: Ho!

Max: Krass, ja.

Lea: Dieses Gefühl, wenn dir das jemand sagt und du denkst, boah, es ist gerade einfach gar nicht mehr schön da zu sein und eigentlich möchtest du das so gerne machen. Boah, sorry.

Max: Du vollkommen okay, ne? Also das, was du erzählst, das ist... Das geht wahrscheinlich vielen so im Handwerk, die arbeiten. Und umso wichtiger oder umso schöner ist dann zu sehen, dass es funktioniert, wenn man trotzdem seinen Traum dafür folgt und trotzdem dran bleibt und du bist dann drangeblieben und sowas, was du gerade berichtest. Ich glaube, das kann auch unfassbar wertvoll sein dann für andere Menschen.

J. Peter Kruse: Ja.

Max: so einen Weg zu hören und mitzuerleben, mit was für Herausforderungen man dann konfrontiert ist. Was war es denn dann, was sich daran gehalten hat? Also warum hast du gesagt, ja, ich will dieses Zimmererhandwerk lernen?

Lea: Ja.

Lea: ...

Lea: Weil, also, ich hatte einfach so Bock da drauf, wirklich mit meinem Körper tätig zu sein und so richtig was erschaffen zu können. Dieses Gefühl, wenn man da ein Dach mitrichtet oder ein Holzrahmenbaugebäude hinstellt, das ist krass einfach, weil, ja, wer denkt denn schon, dass man das so hinkriegt, aber das funktioniert einfach, ne? Das Gefühl ist unglaublich und ich bin auch so glücklich darüber, dass ich dann...

Max: Mhm.

Lea: halt im Privaten so die Unterstützung hatte, dass ich dann hinterher einen Betrieb gefunden habe, wo ich erfolgreich meine Ausbildung beenden konnte und wo ich dann auch so unterstützt wurde. Also da bin ich einfach mega glücklich und dankbar für und genau dafür möchte ich mich halt jetzt einsetzen, weil es hat nicht jeder im Privaten Leute, die einen da aufbauen und motivieren und sagen, komm wir schaffen das zusammen, wir finden was für dich.

Max: Hm.

Lea: Es gibt genug Leute, die das halt eben nicht haben und dann sagen so, ja, es ist so blöd hier, dann höre ich jetzt halt auf. Dann breche ich die Ausbildung jetzt einfach ab. Und das möchte ich einfach nicht aus, nur weil du den, weil du mit dem Betrieb nicht klarkommst, heißt es so nicht, dass du deinen Lebenstraum nicht weitermachen kannst oder solltest. Und ich finde, das ist ein Unding, dass es halt so was noch gibt und... Genau dafür möchte ich einsetzen, dass es Leuten einfacher gemacht wird, dass sie wissen, an wen die sich wenden können, wenn die Hilfe brauchen und wie die einen neuen Betrieb finden, wie die aus dem alten Betrieb rauskommen am besten. Das ist mir wirklich wichtig.

J. Peter Kruse: Das ist natürlich grandios, dass du diesen Titel jetzt hast, Miss Handwerk 2024, und dann auch die Aufmerksamkeit hast. Und du jetzt auch dort auf die Bühne gehen konntest und das dann dort auch sagen konntest. Und ja auch wieder sagen konntest und häufiger sagen kannst und da diese Hilfsbereitschaftszeigst und anderen so hilfst. Ich merke aber, oder ich glaube wir merken, dass beide magst, dass du für diesen Beruf brennst. Also dass dir der total gefällt und dass das deine Welt ist. Und insofern wirst du ja deinen Weg auch.

Max: Absolut.

Lea: Haha.

J. Peter Kruse: gehen und du wirst dann vermutlich irgendwann mal dann die Meisterin anstreben, oder?

Lea: Ja, ich würde sehr gerne Meisterin werden, einfach weil ich so, also ich bin sehr wissendierig und neudierig und habe einfach Bock darauf, noch mehr zu lernen und noch besser in meinem Beruf zu werden. Ich hätte jetzt, also momentan würde ich nicht sagen, dass ich mich selbstständig mache, aber ich bin vorsichtig mit meinen Plänen, das zu sagen, weil das ändert sich zwischendurch. Ich wollte ja auch Architektur studieren und jetzt ist das ja nichts mehr, das ist kein Thema mehr. Deswegen weiß ich nie, was wird. Den Meister möchte ich aber auf jeden Fall mal machen und sonst auf jeden Fall als Angestelltemeisterin arbeiten und dann halt helfen, dass die Azubis einen guten Meister haben oder eine Meisterin sind, der das denen dann halt beibringt und dass sie Spaß dann an dem Beruf haben.

J. Peter Kruse: Wir müssen uns noch einmal ganz kurz auf Miss Handwerk schauen. Bevor wir schon noch ein bisschen über deinen Beruf noch mal einen Augenblick reden. Miss Handwerk, wie kam es denn dazu? Also wie kam es dazu, dass du dich zur Wahl gestellt hast? Hast du es zufällig mitbekommen? Wie war dann der Ablauf? Wie lief das alles? Wie bist du dann tatsächlich zu diesem Titel gekommen?

Lea: Ja, also ich hab das auf Instagram gesehen bei irgendjemanden. Ich glaube in der Story war das. Hab ich das gesehen. Ich weiß nicht, ob es eventuell sogar bei Maren war. Die Misshandwerks von 2023. Und ich dachte mir so, wie cool ist das denn bitte? Da kann halt wirklich jeder mitmachen, der im Handwerk ist und der richtig Bock aufs Handwerk hat. Und das ist egal, ob du Azubi -Meister oder Geselle bist, wie alt du bist, in welchem Handwerk du bist. Und das geht in ganz Deutschland.

J. Peter Kruse: Mhm.

Lea: Und da dachte ich mir so, boah, da muss ich jetzt mitmachen, dass ich dann mich auch vielleicht mit Hilfe von anderen besser für Azubis und für auch Gesellen und so einsetzen kann, die ein paar Probleme hatten oder haben im Handwerk. Genau. Ja, und man bewirbt sich dann da auf jeden Fall mit einem Schreiben, was man im Handwerk...

Max: Hehehe

Max: Weil du grad...

Lea: warum man so gerne im Handwerk ist und was man auch daran verbessern möchte. Und dann können die Leute für einen voten und sagen, wen sie als Mr. oder Mr. Handwerk sehen und für einen dann voten. Und dann gibt es auch noch eine Jury, die immer noch das letzte Wort hat. Und dann kamen acht Frauen und acht Männer, kamen dann irgendwann weiter. Mit denen wurde ein Fotoshooting gemacht und davon kamen dann sechs Frauen und sechs Männer in ein Kalender. Und die sechs Frauen und sechs Männer kamen dann zur Zukunft Hamburg in München auf die Messe und da war dann das Finale mit einem Publikumsvoting und dann hat die Thürige bekannt gegeben, wer gewonnen hat. Genau.

J. Peter Kruse: Wie war das Gefühl?

Lea: Ich war so oder so die ganze Zeit so aufgeregt und ich dachte mir so, bitte, bitte, bitte, ich würde so gerne und dann hat er es wirklich gesagt, dann hat der Leaue gesagt, ich dachte so, wie cool ist das denn und ich konnte nicht, also ich bin sehr emotional und da kamen auch ein paar Tränen so und ich konnte mich nicht mehr halten und ich bin einfach nur unglaublich dankbar, dass ich das jetzt alles hier machen darf und Riesen Dank an alle die für mich gebotet und gestimmt haben und mich unterstützt haben bis dahin und noch weiter und ich hoffe dass ich dem allen gerecht werde.

J. Peter Kruse: Ja, von uns auch nochmal. Herzlichen Glückwunsch. Also super. Hast du Maren dort getroffen? Also wir sprechen da von Maren Kogge, die letztes Jahr da in dieser Rolle war, Miss Handwerk 2023. Wir kennen sie auch aus einigen Podcasts schon und haben sie auch schon häufiger gesehen und mit ihr gesprochen. Hat ja auch ganz viel bewegt, letztes Jahr während ihrer Amtszeit, in Anführungsstrichen. Hast du sie besprechen können?

Max: Ja.

Lea: Danke.

Lea: Ja, auf jeden Fall. Die kamen dann auch direkt auf uns zu. Also Ben ist ja der Mischhandwerk geworden, der ist Malermeister. Und sie kamen dann direkt auf uns beide zu und hat uns gratuliert und auch direkt gesagt, wenn irgendwas ist, dann meldet euch bei mir, dann kann ich euch ein bisschen von meinen Erfahrungen berichten. Und die hat uns dann auch direkt vom bunten Handwerk erzählt, das hat sie ja gegründet. wo es Diversität im Hamburg geht und auch im Allgemeinen, dass sich dafür stark gemacht wird. Und das ist so eine Kollektion und ich freue mich schon mega auf die CSD Tour, die in München, Berlin, Köln und Hamburg stattfinden wird. Und in Köln und Hamburg werde ich auch auf jeden Fall mit dabei sein und da freue ich mich so mega drauf, weil es so wichtig ist, einfach die Leute ein bisschen aufmerksam darauf zu machen, dass... nicht nur hetero Leute im Handwerk arbeiten können und nicht nur deutsche oder weiße Leute, sondern egal wo man herkommt, egal wie man liest, egal wie alt man ist, dass jeder im Handwerk arbeiten kann und für jeden einfach ein Platz da ist. Ja.

Max: Ich habe gesehen, du und Marion, ihr habt, beziehungsweise du hast bei der Marion so ein kleines Minipraktikum gemacht als Kirchenmalerin.

Lea: Ja, genau. Ja.

Max: Wie war denn das mal so ein anderes Gewerk reinzuschnuppern?

Lea: Das war super interessant. Ich war mit meinem Motorrad unterwegs und war gerade eh unten in Bayern. Dann habe ich Maren gefragt, ob ich mal vorbeikommen kann. Sie meinte, natürlich, komm vorbei, komm vorbei, ich bin da. Dann konnten wir auch ein kleines Praktikum machen. Dann bin ich einen Tag mit ihr auf eine Baustelle gefahren und dann waren wir in einer Kirche. Dann durfte ich mit einem Kalk am Strich die Kirche mit da streichen. Und es war, ich hab die ganze Zeit so gezittert und dachte mir so, bitte nicht kaputt machen hier und ganz vorsichtig und so. Aber es hat mega Spaß gemacht. Sie haben mir dann auch noch alles erklärt und ihre Werkstatt gezeigt. Und das ist super interessant. Ich bin eh immer so neugierig und find's so cool, was es alles gibt an Berufen und was man im Handwerk alles machen kann. Ja, das war wirklich mega schön und genau da haben wir dann ja auch ein Reel bei uns hochgeladen, dass man dann einen Einblick mal bekommt, wie das so ist, als Kirchenmaga für uns zu arbeiten.

Max: Mhm.

Max: Kommt denn die Marien dann auch mal zu dir? Will sie denn auch mal in das zimmere Handwerk reinschauen?

Lea: Ja, auf jeden Fall. Also das wird auch noch gemacht. Also da bestehe ich aber auch darauf, dass sie auch mal hier als Zifferin mit am Start ist. Das werdet ihr auf jeden Fall dann erfahren, wenn es soweit ist. Genau.

J. Peter Kruse: Hahaha!

J. Peter Kruse: Womit wir wieder beim Thema wären, nämlich deinem Beruf, den du gerade hast und wo du auf dem Weg zur Meisterin irgendwann sein möchtest. Was macht denn am allermeisten Spaß in deiner Aufgabe, in deinem Beruf? Was ist das Schönste?

Lea: Ich liebe einfach diese Vielfältigkeit als Zimmerer. Also erstmal liebe ich es auf jeden Fall immer auf der Baustelle rumzutun und da unterwegs zu sein. Du siehst jedes Mal einen anderen Ort. Jede Baustelle ist unterschiedlich, hat andere Gegebenheiten und andere Herausforderungen. Wo man dann auch natürlich mit Köpfchen dabei sein muss. Nicht nur einfach irgendwie stumpf da. irgendwas zusammenbauen oder so, sondern wirklich, man muss da auch mal ein bisschen nachdenken, was man da jetzt genau macht. Und ich liebe es, dass wir nicht nur Gauben zum Beispiel machen, sondern auch komplette Dächer abreißen und neu richten, die Dächer auch decken, Holzrahmenbauten machen, anbauten, also dass Leute die Möglichkeit haben. sich zu vergrößern und zu erweitern, ohne gleichdirekt ein komplett neues Haus bauen zu müssen. Wir machen auch Terrassenüberdachung und Terrassen an sich und Holzfassaden. Genau, das liebe ich einfach, diese Abwechslung auch.

Max: Jetzt verbinde ich das Zimmer der Handwerk immer mit Holzbau. Wenn du jetzt aber sagst, ja Terrassenüberdachungen, Dachdecken, das geht ja dann über den klassischen Holzbau schon auch ein bisschen hinaus, oder?

Lea: Also Terrassenüberdachung machen wir auch aus Holz und da kommt dann drauf an was sie da drauf haben wollen. Zum Beispiel Doppelstegplatten oder Glasplatten. Und Dachdecken ist eher Dachdeckerarbeit, aber wir haben Dachdecker mit dabei und dann machen wir das auch mit.

Max: Mhm.

Max: Aber Hauptwerkstoff ist schon das Holz als Zimmerin.

Lea: Ja, auf jeden Fall. Ich finde es auch so schön, was man damit alles machen kann. Und es ist auch so toll, dass es ein nachhaltiger Rohstoff ist. Und das macht mir so viel Spaß, damit zu arbeiten. Genau.

Max: Ich finde, man hat da immer so direkt, wenn man an Holz denkt, irgendeinen bestimmten Geruch so in der Nase. Geht das? Ich denke, natürlich geht es dir genauso, oder?

Lea: Ja.

Lea: Ja, auf jeden Fall. Das ist der Geruch, dieses hattische und auch dieses Feeling in einem Holzrahmenbau zu wohnen im Gegensatz zu einem gemauerten Haus. Es ist einfach komplett anders. Man merkt es richtig, diese Ausstrahlung quasi vom Haus, diese Wärme da drin ist viel behaglicher und viel schöner.

J. Peter Kruse: Du bist ja viel draußen, sagst du, und du bist auch gerne draußen, aber es ist ja immer kalt und es ist ja immer ganz heiß. Wann bist du am liebsten draußen? Wahrscheinlich wenn es so mittendrin ist oder so, Frühling und Herbst oder so wie jetzt, das ist eine gute Jahreszeit. Oder wenn es so richtig warm ist, oder? Egal.

Max: So wie jetzt gerade hier so 18 Grad oder?

Lea: Ich habe es schon gerne warm. Also ich mag wirklich sehr gerne warm. Und im Sommer muss ich ein bisschen aufpassen. Ich bin halt sehr hell. Da muss ich mich immer wirklich viel eincremen. Mit Sonnencreme und so. Und immer schön trinken. Bloß nicht vergessen. Aber ansonsten laufe ich tatsächlich im Sommer auch mit meiner langen Hose rum. Weil ich immer ein bisschen... Also... Manchmal bin ich ein bisschen baselig und wenn ich mir irgendwas gegen den Schienbein haue aussehen oder da auf der Knie am rumkrabbeln bin, ist eine lange Hose schon besser und ich friere nicht so gerne. Also das war auch eine Angst, die ich vorher hatte, so ja im Winter, wie wird das, wie mache ich das? Im Winter ist es halt wirklich mega kalt und das erste Jahr, es war auch wirklich eine Katastrophe für mich, weil ich einfach noch nicht so... ein System gefunden habe, wie ich mich jetzt richtig vor der Kälte schütze. Vor allem meine Füße sind unfassbar kälteempfindlich, dass ich Frostbäume bekommen habe. Und das ist so, wenn man das hat, dann schwillen die Füße an und die tun unfassbar weh, vor allem wenn man dann wieder ins Warme kommt. Das ist... Also einmal war es so schlimm, dass es kaum zu ertragen war, wo ich dann ein bisschen Ehrhauch nach Hause musste. Aber...

Max: Mmmh.

Lea: Es gibt für jedes Problem eine Lösung. Und so habe ich mir dann einfach beheizte Sohlen geholt. Und ich liebe diese Dinger. Die sind so cool. Also wirklich, damit halte ich jeden Winter durch. Also der zweite Winter war dann überhaupt kein Problem mehr. Ich hatte beheizte Sohlen, eine beheizte Jacke, gefütterte wasserdichte Arbeitshandschuhe. Ich war komplett vorbereitet und dann konnte es im Winter auch voll abgehen da. Also da haben wir... Dann konnten wir in Ruhe arbeiten und dann war das kein Problem.

J. Peter Kruse: Voll abgehen heißt, wenn es schneit. Oder gibt es Grenzen, wo er sagt, er geht nicht hoch, Gewitter wird nicht. Aber wo sind die Grenzen? Bei welchem Wetter geht er nicht aufs Dach?

Lea: Es kommt immer auf die Arbeit drauf an, die wir haben und wenn es halt glatt wird, dann geht es nicht mehr. Wenn du dann auf der Fiersfette stehst und dann da runterfällst, dann bringt das halt auch nichts mehr. Deswegen, wenn es wirklich glatt ist. Und das Ding ist ja auch, dass die Materialien, dann kann man da gar nicht mehr mit arbeiten. Wenn du irgendwelche klemmenden Sachen hast, dann funktioniert das gar nicht mehr.

J. Peter Kruse: Ja.

Max: Hm.

Lea: Deswegen muss man da dann halt gucken.

Max: Aber Thema Materialien, da habe ich jetzt auch von dem anderen Dachdecker meister auch schon gehört, wenn es so richtig heiß ist und man arbeitet oben auf dem Dach, dann kann man teilweise gar nicht mehr den Hammer anfassen, weil er sich so aufheizt. Also was sind denn so Tipps bei Sommerwetter, wie man sich selbst aber auch sein Material vielleicht runterkühlen kann, dass man trotzdem arbeiten kann?

Lea: Also irgendwie mit Hitze hatte ich tatsächlich bis jetzt noch nicht so das Problem, aber ansonsten wird halt immer Schatten irgendwie gesucht, ne? Dass man da halt... Ja, aber irgendwie, tatsächlich gibt's immer irgendwo ein bisschen Schatten. Meistens ist es so, dass irgendwo entweder ein Baum steht oder ein Haus was noch Schatten wirft. Ansonsten muss man sich halt irgendwie so ein...

Max: Wobei ja auf dem Dach schwierig, oder?

Lea: Schirm mitnehmen, Regenschirm einfach und damit ein bisschen Schatten erzeugen oder man hat auch oft so eine Mulde da stehen, die auch ein bisschen Schatten erzeugt. Ja, das dann einfach und vielleicht dann zwischendurch doch mal eine kurze Extra Pause, nochmal ordentlich was zu trinken und einmal ein bisschen runter zu kühlen und ja, genau, dann geht's weiter.

Max: Hehehe

J. Peter Kruse: Hört ihr eigentlich Musik da oben? Also habt ihr da ein Radio stehen?

Lea: Ja klar, hallo, das ist bei der Motivationsboost mit Musik, natürlich. Da wird, wo wir drauf Bock haben, dann gerade wird so verschiedene Musik angemacht im Radio und dann geht's los, ne?

J. Peter Kruse: Da haben wir demnächst nochmal eine Empfehlung, das machen wir ein bisschen später.

Lea: Hahaha!

Max: Wir haben einen guten Sender in der Favoritenliste. Nervous, sag mal, wie läuft sowas? Darf jeder mal DJ spielen auf dem Bau oder entscheidet man sich da gemeinschaftlich für einen Sender?

Lea: Hahaha.

Lea: Also das kommt drauf an. Ich hatte das mal in der ersten Firma, wenn ich mit den Altgesellen unterwegs war, da haben die dann halt Schlager angemacht. Ist jetzt nicht ganz so meins, aber die waren dann halt Herr des Radios. Und jetzt ist das so, dass wir uns dann schon einigen Mal, sind wir da halt so ein bisschen uns elektronische oder so 80er, 90er aufgespielt.

J. Peter Kruse: Ja, da hätten wir was. Ja, genau.

Max: Alles, was Power gibt.

Lea: Genau, alles was es gibt.

Max: Ja wunderbar. Jetzt haben wir über dein Handwerk gesprochen und was so das Schöne an deinem Beruf ist und du zeigst es ja auch nach außen nicht nur als Misshandwerk bei Veranstaltungen, sondern auch bei Social Media. Dich findet man bei Instagram unter Zimmerin .LeaMarie und da startet jeder Post mit Hey ho, let's go.

Lea: Ja.

Max: Was steckt denn da jetzt dahinter? Da kommt mir jetzt auf, weil wir gerade über Musik gesprochen haben, natürlich der Song in dem Sinn. Was hat das für einen Hintergrund?

Lea: Ja, ich wurde irgendwann mal drauf auch aufmerksam gemacht, dass es so ein Lied gibt, das kannte ich tatsächlich vorher gar nicht. Also daher kommt es jetzt nicht. Ich habe irgendwann angefangen mit Social Media. Also da habe ich erst gar nicht gesprochen, weil ich dann nicht das noch nicht getraut habe. Da habe ich nur Texte geschrieben und dann dachte ich mir so irgendwie einfach so plump anzufangen und zu erklären, was ich da jetzt gemacht habe und was es ist. finde ich ein bisschen schade, ich möchte die Leute begrüßen. Aber ich wollte irgendwie sowas eigenes haben und nicht nur so Hallo oder Hallo ihr Lieben und so oder? Sondern irgendwie kam da auf einmal dieses Hey Ho, Let's Go in meinen Kopf. Ich weiß nicht, es war einfach da und dann dachte ich mir so, warum nicht? Ist doch hier so Hey Ho, Let's Go, wir schaffen jetzt richtig was. Ich zeige euch mal, was wir hier Cooles gemacht haben.

Max: Ja cool.

Lea: Und irgendwann habe ich mich dann auch getraut ein bisschen zu reden und mal richtig zu erzählen, was wir da machen. Und genau, das ist jetzt einfach mein Anfang immer, die Leute zu grüßen.

Max: Ja, finde ich cool und wie du sagst, das passt ja perfekt zu dieser Mentalität im Handwerk anpacken und los geht's. Was ist denn dann so dein Content? Also auf der Baustelle, wenn du irgendwas siehst, zückst du dann einfach mal spontanes Handy und filmst mit oder planst du das ein bisschen mehr?

Lea: Äh, nee, ich mach das immer spontan so, ähm, wenn ich mir denke, so, ach komm, das kann interessant sein, das könnte ich den Leuten erzählen, das ist was Neues. Dann mach ich kurz ne Aufnahme, also ich guck immer so, dass es halt nicht so großartig irgendwie meine Arbeitszeit einschränkt, also das zück ich echt nur so ganz kurz. Und mein Chef hat auch schon oft gesagt, so, ich hab was gepostet, ich hab gar nicht mitbekommen, als dass du dein Handy in der Hand hattest. Ja, so muss das sein. Weil sonst ist halt auch blöd irgendwann. Also ich bin ja da zum Arbeiten und nicht nur alles zu filmen. Aber natürlich zeige ich einfach gerne, was wir so überhaupt als Zimmerer machen, weil man einfach nicht immer so die Vorstellung davon hat. Und wenn ich in der Halle bin, ist es noch einfacher. Dann kann ich das Stativ einfach hinstellen und den halben Tag mitlaufen lassen. Also mein Handy. Auf ein großes kann ich es auch ab und zu hinstellen, ist aber... Platzmange ist halt ein bisschen blöd dann, ne? Ähm, ja. Aber ansonsten... genau. Guck' ich da immer, dass ich ein bisschen was zeigen kann.

Max: Cool. Und dann adressierst du das an andere Handwerkerinnen und Handwerker oder eher an Leute, die mit dem Handwerk noch nichts zu tun haben und da vielleicht einfach ein bisschen das Interesse weg bekommen durch deine Post. Was ist so deine Zielgruppe?

Lea: Ich hoffe, dass ich einfach das Interesse wecken kann bei anderen Leuten, dass sie wirklich einen richtigen Einblick davon bekommen. Nicht nur irgendwie sich bei Google Text durchlesen müssen, was jetzt ein Zimmerer macht, sondern wirklich Videos sehen, was hat die da jetzt gemacht. Vielleicht sehen die dann auch, wie schwer das ist, wenn ich da mal was rum trage und so, was ich da für Sachen eigentlich bewege. Aber natürlich auch gerne Leute, die schon im Handwerk sind. Ich mag das gerne, wenn die kommentieren, wir machen das eigentlich so und so, warum hast du das so gemacht, dass man da immer auf andere Ideen kommt und dass die auch vielleicht ein spezielles Werkzeug oder Produkte, dass die einen darauf aufmerksam machen, was die Arbeit vielleicht erleichtert.

J. Peter Kruse: Wenn jetzt jemand das sieht und der vielleicht noch nicht so weiß, was er machen möchte, generell vielleicht noch vor der Berufswahl steht, junge Menschen, die sich gerade eben orientieren, was würdest du denen jetzt sagen? Welchen Tipp würdest du denen geben? Wie sollen sie an das Thema rangehen?

Lea: Also ich hab das, ich war mir vorher auch noch nicht 100 % sicher, ob ich das machen möchte und ich hab dann auch eine Zimmerin auf Instagram angeschrieben und sie gefragt, wie sie das so empfindet, weil klar, Freunde und Familie können mir alle sagen, so, boah, mach das auf jeden Fall, probier aus, aber keiner kann mir sagen, wie das wirklich ist, so als Frau aufm Bau. Und da hab ich dann einfach mal eine Zimmerin angeschrieben und gefragt, wie sie das so empfindet. und ob sie irgendwelche Probleme hatte da, irgendwelche Schwierigkeiten. Und ansonsten würde ich sagen, macht auf jeden Fall Praktika, probiert es einfach aus. Also auch wenn ihr ein Praktikum gemacht habt und sagt so, komm ich fang jetzt die Lehre an und ihr sagt dann doch so, ja ist jetzt doch nichts für mich. Ich hab's jetzt angefangen und merke so, ach nee, ist grad doch nichts für mich. Dann ist das so. Dann... Hört ihr halt einfach auf, dann habt ihr es für euch gemerkt, dass es doch nichts ist. Und dann ist das super, weil jetzt wisst ihr, was ihr daran nicht mögt, aber was ihr daran vielleicht gerne mögt und vielleicht wisst ihr dann, wo ihr das findet. Fragt einfach die Leute, ob ihr dann Praktika machen könnt, ob ihr Einblicke bekommt, bekommen könnt und immer ausprobieren. Ausprobieren ist das Beste und zu sehen, ob man etwas mag oder nicht.

J. Peter Kruse: Das ist ein super Tipp. Wir sind jetzt schon ein bisschen auf der Zielgeraden unseres Gesprächs. Wir kommen zum Schluss zu ein paar persönlichen Fragen. Da gibt es die erste Frage, die wir wirklich in den letzten 60, 70 Folgen allen gestellt haben. Die stellen wir dir natürlich auch. Mit wem würdest du gerne mal tauschen? Das kann beruflich sein, das kann kulturell sein, das kann Sport sein. Mit irgendeinem Menschen, dass du von demjenigen mal die Rolle einnehmen möchtest, mal einen Tag.

Max: Ja.

Lea: Wow, mit wem ich mal tauschen möchte. Aber ich hab mir da noch gar nicht so die Gedanken drüber gemacht.

Lea: Ich brauche mal kurz eine Sekunde.

J. Peter Kruse: Wir lassen dir ein bisschen Zeit. Alles gut, wir haben keine Eile. Alles gut.

Max: Dude, also überleg gern, das ist...

Lea: Also ich muss sagen, irgendwie so ganz spontan fällt mir Sandra Hunke tatsächlich ein, irgendwie. Wenn du das so gesagt hast, habe ich direkt an Sandra Hunke gedacht, wir wollten nur noch mal kurz überlegen, aber irgendwie fällt mir die ein, weil ich finde das einfach erstaunlich, was sie halt einfach macht und was sie so schon erreicht hat und ich würde da einfach gerne mal das miterleben, wie das so ist zwischen... Aufbau -Stelle sein, einfach noch Model so, also so was komplett weibliches aufzumachen als Beruf und dann hat sie ja noch ihre Familie und ist wirklich überall unterwegs. Das fände ich auch mal interessant und allgemein immer in ihrem Beruf zu sein, zu sehen wie das ist, weil ich weiß nicht, ob das was für mich wäre, aber ich bin immer nervös. Also...

Max: Das nächste Praktikum dann vielleicht als Anlagmechanikerin in SHK.

Lea: Ja, genau. Mal gucken, was sich ergibt.

J. Peter Kruse: Genau, auf jeden Fall käme du schnell hin. Du hast ein Motorrad, hast du vorhin erzählt. Also ein sehr schnelles Hobby. Und ich habe auch gelesen, ein Motorrad hat einen Namen.

Lea: Ja, mein jetziges Motorrad heißt Frank Holger. Genau, meine Motorräder brauchen immer einen Namen.

Max: Das heißt, das ist nicht das erste Motorrad.

Lea: Ne, mein anderes Motorrad, das war die Susi, die hat leider einen Motorschaden. Genau, die fährt nicht mehr. Leider. Aber jetzt habe ich meinen treuen Frank Holger und wir haben schon einige Kilometer zusammen bestritten und sind schon oft zur Arbeit gefahren. Also ich fahre ja auch nur Motorrad, ich habe gar kein Auto. Ich fahre dann das ganze Jahr mit meinem Motorrad oft zur Arbeit und...

Max: Okay.

Lea: Ich war jetzt vor kurzem auch in Belgien und in Bremerförde habe ich Steff besucht, die kenne ich auch durch das Bund Handwerk und durch Maren. Und genau, dann war ich auch noch bei Maren. Ja, mein treuer Begleiter.

Max: Also Motorrad als Fortbewegungsmittel Nummer eins ist glaube ich auch gar nicht so häufig, dass man wirklich mit dem Motorrad jede Strecke fährt.

Lea: Ja, es ist horranstrengend. Also manchmal verfluche ich das auch. So im Winter ist es echt kalt. Es ist wirklich kalt und ich freue mich dann immer, wenn ich am Ziel bin. Aber naja. Ja, das stimmt auf jeden Fall, aber leider bringt die irgendwann auch nichts mehr. Also Motorradkleidung ist auch doof, wird immer getragen, auf jeden Fall. Aber leider bringt die irgendwann auch nichts mehr bei der Kälte.

Max: Mmh.

J. Peter Kruse: Aber du hast ja die gute Kleidung. Dann geht's.

Max: Ja, ja, richtig.

Max: Okay, also kein ausschließliches Hobby, aber du fährst dann auch schon so klassisch als Abend -Wochenend -Beschäftigung mal eine Motorradtour. Das machst du schon, auch wenn dein Motorrad quasi dein täglicher Begleiter ist.

Lea: Ja, ich hatte jetzt halt vor kurzem, habe ich mein Zelt mir draufgepackt, also habe ich meine Gepäckrolle und alles zusammengepackt, mit Zelt, mit Campingkocher und alles. Bin dann halt nach Belgien hochgefahren bis ans Meer. Dann wurde das Wetter leider sehr schlecht und dann musste ich nach Hause fahren. Aber da habe ich eine schöne Tour gemacht mit Camping. Ja, genau.

Max: Hm.

Max: Toll. Sehr schön. Freut mich, dass du da auf jeden Fall eine Leidenschaft neben dem Handwerk gefunden hast. Ich stelle dir mal die nächste Frage, die wir auch allen unseren Gästen und Gästinnen stellen. Was war für dich die beste Entscheidung, die du je getroffen hast?

Lea: mich zu trauen, ins Handwerk zu gehen. Also wirklich, das ist bis jetzt wirklich die beste Entscheidung, die ich getroffen habe. Vorher hatte ich auch so ein paar Ängste, nicht nur mit der Käse, sondern auch, ob ich das von der Kraft her schaffe und wie das so mit den ganzen Männern auf dem Bau ist. Aber ich habe mich dann trotzdem getraut und es hat mir bis jetzt schon so unglaublich viel gegeben, dass ich einen Beruf gefunden habe. wo ich immer noch Bock drauf habe, auch wenn ein Tag mal blöd war, dass ich mir denke, so ja der Tag war blöd, aber nicht mein Beruf ist blöd. Und dass ich die Leute, die ich einfach dadurch kennenlerne, das ist unglaublich und wir sind also so riesen Community, weil wir alle das Handwerk lieben und uns so viel geben dadurch, das ist unglaublich. Da freue ich mich jedes Mal wieder aufs Neue drüber, dass ich daran teilhaben darf.

Max: war ja keine einfache Reise, die du beschrieben hast. Kannst du diese Motivation, die hinter dem Handwerk steckt, kannst du das nochmal erzählen? Was motiviert dich da täglich, dein Handwerk auszuüben?

Lea: Also vor allem nicht dieses nur im Büro sitzen, also dafür bin ich einfach kein Mensch. Genauso gut gibt es die Menschen, die es nicht können, im Handwerk zu arbeiten und die ganze Zeit da rum zu laufen. Das ist ja vollkommen in Ordnung. Das wäre ja auch richtig blöd, wenn ihr das Gleiche machen würdet, dann würde das hier alles gar nicht funktionieren. Ja, einfach das draußen zu sein und diese Atmosphäre. Ich liebe das auf der Baustelle zu sein und diese Baustellenatmosphäre. Ach, das macht so viel Spaß. Und dann bist du da an, keine Ahnung, die Sparren platzieren, festschrauben, baust ein Dachfenster ein oder so. Und siehst du das so, guck mal hier, das Dach, das hab ich gemacht. Das ist ein unglaubliches Gefühl und auch die Leute, die sind so locker drauf. Nicht dieses Ja, Herr, so und so, sondern sprich mal mit Vornamen an und wir sind alle per Du und das ist das, wie will ich, ja.

J. Peter Kruse: Du schwärmst dafür, du strahlst. Handwerk ist cool, sagst du. Was ist das Coolste?

Lea: Ja, eigentlich wiederhole ich mich nur so. Also das ist einfach auch dieser Zusammenhalt vor allem. Und dieses immer wieder was Neues lernen, neue Situationen haben, auf die man sich drauf einstellt.

J. Peter Kruse: Okay, wir kommen jetzt zum Schluss noch zu vier Begriffen. Ganz kurze, kompakte Begriffe, mit der Bitte auch kurz und kompakt drauf zu antworten. Die erste Frage, was ist Heimat für dich?

Lea: Da wo Freunde und Familie sind, wo ich mich wohl fühle.

Max: Hast du... hast du irgendein Vorbild?

Lea: Ahm... Ich habe viele Vorbilder, alle, die selber super motiviert sind und begeistert sind von dem, was sie machen. Das sind alles meine Vorbilder. Mit solchen Leuten mache ich mega gerne was und interagiere ich super gerne.

J. Peter Kruse: Und die nächste Frage ist, was ist Glück für dich?

Lea: Glück ist für mich, wenn ich wirklich Freude daran habe, etwas zu machen und zu schaffen. Freude daran habe, dass was, also ich brauche nochmal einen Ansatz.

J. Peter Kruse: Kein Problem. Ich stelle die Frage nochmal. Was ist Glück für dich?

Lea: einfach mit Spaß und Freude bei den Sachen dabei zu sein, die ich gerade mache und was mich erfüllt und wo ich wirklich sehe, dass ich etwas geschafft habe.

J. Peter Kruse: Vergisst du da manchmal die Zeit dabei?

Lea: Manchmal ist es echt so, da geht der Tag so rum und dann sagt irgendwann so, ja es ist Feierabend. Oder ja, bitte jetzt nicht mehr Abend essen oder so und dann denkst du dir so, schon zu spät. Ja, okay, dann muss das jetzt so sein.

J. Peter Kruse: Hehehehehe!

Max: Lea, die letzte Frage. Hast du irgendein Motto?

Lea:

Lea: ein Motto. Alles ausprobieren und dadurch herausfinden, was man kann, was man möchte und was man schafft.

J. Peter Kruse: Ja, in diesem Sinne vielen, vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen dir alles als Gute für deine Zeit jetzt als MISS Handwerk 2024, dass du deine ganz tolle Zeit verleben kannst und dass du ganz viel auch bewegen kannst. Da hast du einiges vor. Du hast uns da mitgenommen gerade eben und ja, tausend Dank für das Gespräch. Und ich glaube beenden kann man es nicht mit dem Hey Ho, Let's Go. Auf jeden Fall wünschen wir dir auch ganz viele Hey Ho, Let's Go weiterhin auf Instagram. Mach's gut, danke dir.

Max: Vielen Dank, Delia.

Lea: Vielen Dank an euch! Ciao!

J. Peter Kruse: Danke, tschüss, ciao!

Max: Bis bald, ciao!

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