#83 Sven Scheidung, wie viel Handwerk steckt im Modell- und Formenbau?

Shownotes

Modernste Maschinen kombiniert mit handwerklicher Höchstleistung – so lässt sich kurz und knapp der Modell- und Formenbau beschreiben.

Sven Scheidung ist Modellbauermeister und Geschäftsführer der Duisburger Modellfabrik. Mit Hilfe von modernster CAD/CAM-Technologie und top ausgebildeten Modellbauern werden dort u.a. Gießereimodelle aus Holz, Kunststoff-Blockmaterialien und Schaumstoff zur Herstellung von Gasturbinen, Maschinenbetten, Dieselmotoren und Komponenten für Windkraftanlagen gefertigt.

Jan Peter Kruse spricht mit Sven Scheidung in der neuen Folge von „Handwerk erleben“ über dieses besondere Handwerk, seinen Weg vom technischen Modellbauer zum Geschäftsführer und die Einsatzmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz im Modell- und Formenbau.

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Peter: Künstliche Intelligenz eines unserer 13 .568 Werkzeuge. Das steht auf einem Großplakat, das unseren heutigen Gesprächspartner zeigt. Er ist einer der Protagonisten der aktuellen Image -Kampagne des Handwerks. Und er steht dort mit seinem Gewerk für Modernität und Hightech im Handwerk. Und damit herzlich willkommen bei Handwerk erlebendem Talk für Macher und mein Gast heute. ist Sven Scheidung. Er ist Modellbauermeister, Geschäftsführer der Duisburger Modellfabrik und Vizepräsident des BVMF. Das steht für Bundesverband Modell - und Formenbau. Herzlich willkommen, Sven.

Sven Scheidung: Hallo Peter, schön, dass ich hier sein kann.

Peter: Ja, es wird... Gerne, steig mal gleich ein. Künstliche Intelligenz, eines unserer 13 .568 Werkzeuge. Das steht auf den ganzen Plakaten. Wieso passt ausgerechnet das so gut zu dem, was ihr als technische Modellbauer so macht?

Sven Scheidung: Der technische Modellbauer war schon immer ganz, ganz weit vorne bei der Entwicklung von neuen Sachen wie dem Fräsen, dem 3D -Drucken, dem optischen, digitalen Vermessen. Und wir als Modellbauer haben keine Angst vor künstlicher Intelligenz, sondern wir sehen dann einfach wirklich als in der Zukunft ein Werkzeug wird. Früher ein Hobel war, wird es irgendwann die künstliche Intelligenz ein Werkzeug sein. Und da sind wir jetzt natürlich noch ganz am Anfang der Entwicklungsstufen. Aber peu à peu wird das immer mehr im Betrieb implementiert werden.

Peter: Auf dem Plakat sieht man dich auch mit einer großen Kugel, die du an der Hand hältst. Das ist ein optisches Messgerät. Wie geht das genau? Was macht das?

Sven Scheidung: Optisches Messgerät. Unsere Kunden versorgen uns mit 3D -Daten. Wir bauen daraufhin Modellinrichtungen davon und die Kunden möchten dann am Ende natürlich wissen, hey, das was ihr da gebaut habt, ist das wirklich so, wie unsere 3D -Daten das haben wollten oder sind die deckungsgleich? Also scannen wir unsere Bauteile mit diesem optischen Messsystem und legen das im CAD übereinander wieder und sehen da direkt Abweichungen im hundertstelten Bereich. Also im hundertstelten Millimeter Bereich.

Peter: Das ist's auch. so exakt arbeitet, so präzise müsste er arbeiten.

Sven Scheidung: Definitiv ja.

Peter: Was genau macht ihr da? Weshalb müsst ihr so präzise arbeiten?

Sven Scheidung: Wir bauen Gießereimodelle. Unsere Modelle gehen in die Gießerei. Modell ist da, sag ich immer das falsche Wort ein wenig. Am Ende bauen wir ein Werkzeug, damit die Gießereien ihre Formen erstellen können, wo nachher die Schmelze reingegossen wird, ein Gustteil herzustellen. Ein Wasserhahn, eine Bremsscheibe, das sind Sachen, eine Achse, die tagtäglich wir nutzen, was halt ein Gustteil ist, wo irgendwann mal jemand ein Modell für gebaut hat. So was machen wir alles nicht. Wir bauen... richtig große Klamotten, also Windkraftteile, Schiffsdieselmotoren, große Maschinenbauteile, da sind wir zu Hause.

Peter: Das klingt danach, dass ihr viel Platz braucht und dass es auch alles recht schwer ist. Da kommen wir gleich nochmal drauf. Mich würde interessieren, wie du selber zu dem Beruf gekommen bist. Technischer Modellbauer heißt die Ausbildung.

Sven Scheidung: Genau. Ja, komplett untypisch. Ich habe Abitur gemacht, habe danach angefangen zu studieren. Also in der heutigen Gesellschaft muss man ja eigentlich mit einem Abitur studieren, darf man keine Ausbildung machen, in Anführungsstrichen. Ich habe Bauingenieurwesen studiert und habe nach vier Semestern eigentlich gemerkt, das ist nicht das Richtige für mich. Aber man hört dann auch nicht einfach nach zwei Jahren Studium so auf. Das Ganze, diese Entscheidung, da hat man dann wirklich abgerichtet, hat sich noch sechs noch drei Semester gezogen, also bis ins siebte rein. Und dann habe ich gedacht, hier geht es wirklich einfach nicht mehr weiter. Ich möchte das irgendwie mit meinen Händen machen, ich möchte abends nach Hause gehen und wissen, was ich getan habe. Ich habe dann eine Ausbildung gesucht, wo man Zeichnungslesen, was wir im Bauingenäuerstudium gemacht haben, wo man CAD -Programme, also am Computer irgendwie was konstruieren, wo man das so ein bisschen umsetzen kann. Und dann kam ich ziemlich schnell auf den technischen Modellbauer. Ich habe da eine Firma, die ist Fußläufig fast von mir zu Hause erreichbar gewesen, gefunden und habe dann da meine Ausbildung.

Peter: Und dann ging es weiter zum Meister, oder?

Sven Scheidung: Also ich hatte, aufgrund dass ich natürlich schon ein bisschen Vorwissen hatte, ich habe mit 26 Jahren dann meine Ausbildung angefangen, konnte ich den Lehrjahr verkürzen, habe dann eineinhalb Jahre als Geselle gearbeitet und bin dann zur Meisterschule gegangen und habe 2015 meinen Meister erlangt. Ja, seitdem saß ich vorne mit im Geschäftsführerbüro, habe an allen wichtigen Entscheidungen mit dran teilgenommen, habe Sachen entschieden, wenn Geschäftsführer im Urlaub waren. Schritt für Schritt war dann irgendwann klar, jetzt geht der Schritt Richtung Geschäftsführer.

Peter: Ja genau, das wird gleich meine nächste Frage. Heute leitest du ja zusammen mit Martin Jäger, die Duisburger Modellbaufabrik. Und du hast, glaube ich vor ungefähr einem Jahr kann man sagen, hast du die Mehrheitsanteile auch noch übernommen von Herbert Schild. Habt ihr das dann langfristig geplant, dann 2015, 2016 rum?

Sven Scheidung: Genau, also 2015, Ende 2015 oder eigentlich schon sogar davor, bevor ich zum Meister gegangen bin. Man macht ja einen Meister, weil man ja auch irgendwie zumindest mal eine Meisterstelle haben möchte. Aber der Hintergrund war schon, irgendwann geht jemand mein Rente und dann muss er dafür nachfolger. Und ja, 2015, 2016 sind dann die ersten Gespräche, die haben dann stattgefunden. Und 2000, zum 31 .06 .2023 ist dann der Wechsel. Ich habe dem Herrn Schild, wie richtig gesagt, seine Anteile abgekauft und bin jetzt Geschäftsführer in der Gesellschaft.

Peter: Ich stelle mir das gerade vor, vom Mitarbeiter in die Geschäftsführung und das mit einem Vorlauf von sieben Jahren ungefähr. Du hast es ziemlich akkurat geplant, scheint mir. Im Verband warst du auch schon aktiv. Aber vielleicht fangen wir erst mal mit dem an, was du im Unternehmen gemacht hast. Was habt ihr getan in diesen sieben Jahren, quasi den Weg dahin zu ebnen?

Sven Scheidung: Also so ein Geschäftsführerwechsel oder so ein Chefwechsel am Ende wirklich ist natürlich nicht von heute auf morgen zu machen. Einmal in der Geschäftsführung selber, man muss über die Zahlen Bescheid wissen, wir sind ein Unternehmen mit 30 Leuten, also schon nicht so ein ganz so kleiner Handwerksbetrieb, da geht es schon größere Summen auch und größere weitreichende Entscheidungen, die da zu treffen sind, das macht man nicht von heute auf morgen, dass man mal alleine so eine Entscheidung trifft. Also da... über die sieben Jahre wirklich am Anfang definitiv mit an die Hand genommen zu werden, ist dann sehr einfacher zumindest. Im Betrieb selber, man muss sich natürlich auch so ein bisschen seine Stellung erarbeiten. Jetzt ist es vielleicht nicht der allerbeste Weg im eigenen Betrieb die Ausbildung zu machen, bei mir war es am Ende so. Ich musste mir schon bei einigen älteren Gesellen den Stand erstmal erarbeiten. Aber durch Fachwissen und dann nachher auch wirklich vernünftige Antworten und Hilfestellungen denke ich ist so was machbar und hat das bei uns wirklich sehr gut geklappt. Auf der anderen Seite hat man natürlich auch noch die Kunden. Man ist im Kundenkontakt direkt als Geschäftsführerin, in so einer Betriebsgröße wie wir die hier sind, ist man natürlich im Personalunion auch Vertriebler. Und die Lisserei ist eine alteingesessene Industrie in Deutschland. Wenn da so was Neues irgendwie kommt, sei es eine neue Person oder ein neuer Werkstoff oder irgendwie was, dann wird da erstmal die Augenbrauen gerümpft so ein wenig und wird die Nase gerümpft und dann muss man sich auch da erstmal beweisen. Aber da ist es das Gleiche wie bei den Mitarbeitern.

Peter: da irgendwie einen Plan gemacht damals, als es schon absehbar war, dass du mal Nachfolger wirst? Habt ihr euch richtig vorgenommen, bestimmte Dinge durchzugehen?

Sven Scheidung: Sogar vier Jahre vorher haben wir einen Vertrag in Anführungszeichen aufgesetzt bei unserem Steuerberater, dass wir dann in vier Jahren das beabsichtigen und wie so was ablaufen kann, ist natürlich am Ende auch eine finanzielle Sache. So ein Betrieb kostet Geld, der muss bezahlt werden. Vom Herrn Schild, der hat den Betrieb zwar nicht gegründet, der hat ihn aber an diesen Ort, wo er jetzt ist, verlagert. Am Ende ist das wie ein Kind und da gibt man nicht einfach so aus der Hände in irgendwelche, wessen andere Hände. Und ja, da haben wir natürlich Pläne. Also wir haben uns ein Datum gesetzt, wo vonstattenlaufen soll. Das Ganze haben wir am Ende sogar noch ein halbes Jahr vorgezogen, weil die Zinsen gestiegen sind. All solche Sachen spielen dann natürlich mit rein. Ja, aber ich glaube, wir haben das sehr, sehr gut umgesetzt. Wir haben dann nach zufälliger Weise einen Vortrag gehört, fünf oder zehn Fehler, mit denen man eine Betriebsübergabe ganz sicher an die Wand fährt. Wir haben, glaube ich, nicht einen davon richtig gemacht.

Peter: Und jetzt

Sven Scheidung: Wir haben natürlich

Peter: Fällt dir gerade einer ein oder zwei, was ihr da richtig gut gemacht habt oder was ihr vermieden habt?

Sven Scheidung: Bei diesen Fehlern ging es sehr Familienbetriebsübernahme. Dann sagte der Vater immer, hier kommt mein Püppi. Und hat das vor den Kunden dargestellt. Wir waren immer gleichberechtigt. Der Herr Schild hat mir immer den Rücken gestärkt. Am Ende war es sogar so. Auch ein bisschen dem geschuldet, weil ich Englisch sprechen kann, der Herr Schild nicht. Wir haben neue Kunden in den Niederlanden gewonnen. Da war Englisch einfach verlangt. konnte am Ende nur ich die Kunden betreuen, kein Herr Schild. Und das hat natürlich dann die Türen geöffnet in der Richtung.

Peter: Wenn jetzt jemand zuhört und sagt, ich möchte auch vielleicht als Unternehmer einen Mitarbeiter fördern, der ich dann vielleicht in diese Rolle bringen kann, umgekehrt vielleicht Mitarbeiter zuhören und sagt, das würde ich auch gerne machen, was würdest du da jeweils dem einen und dem anderen empfehlen? Also vielleicht erstmal dem Unternehmer, wie sollte er rangehen?

Sven Scheidung: Der Unternehmer sollte sich bewusst sein, er hat keine Entscheidung, wie es ihm von heute auf morgen fallen sollte. Er ist mal das Allererste. Dem Unternehmer sollte definitiv auch bewusst sein, dass dahinter im Endeffekt ein starker Partner stehen muss. Das kann man nicht halt nie alleine schaffen. Ich habe zwei Kinder, ich habe eine tolle Frau, die unterstützt das auch mit. Ich habe letztens mal irgendwann gesagt, die ist zwar nicht im Unternehmen angestellt, aber am Ende tut die schon auch ganz schön viel für das Unternehmen. Wenn ein Kind krank ist zum Beispiel, dann meistens managert meine Frau. Ich kann da nicht mal eben aus dem Kundengespräch dahin fahren. Das ist natürlich schwierig. Also solche Sachen sollten auf jeden Fall bedacht werden, dass man solche Fixpunkte im Leben damit einbezieht bei solch einer Entscheidung. Innerbetrieblich muss es natürlich stimmen. Also ich glaube, wir haben hier ein sehr, sehr gutes Team einfach, altersstrukturemäßig haben wir auch ein gutes Team. Wenn ich jetzt hier einen Betrieb übernommen hätte, ich sag mal überspitzt mit zehn Gesellen, die ... 65 sind und noch zweieinhalb Monate arbeiten und dann bricht die ganze Struktur jetzt zusammen, dann kann man so nicht machen. Dann glaube ich auch, dass der Verkäufer am Ende auch einen Schritt auf einen zugehen muss. Wie ich hatte vorhin schon mal gesagt, das ist das Baby vielleicht von einem gewesen, so ein Betrieb. Man hat natürlich auch eine Vorstellung, was das Baby am Ende wert ist. Die deckt sich vielleicht nicht mit der Realität so richtig und der Käufer hat vielleicht auch eine Vorstellung und man muss sich da einfach auch mal ein paar Schritte entgegenkommen. Ja, das wären so die Sachen, wenn man schon die Entscheidung getroffen hat, Unternehmer werden zu wollen. Wenn ich jetzt... Als Junggeselle vielleicht mal irgendwann vor, einen Betrieb zu übernehmen, sollte man einfach auch mal einen Schritt mehr gehen als andere. Das gehört einfach dazu. Der Tag endet nicht 16 Uhr definitiv. Gerade wenn man dann Unternehmer ist, dann liegt man abends auch noch mal auf der Couch und überlegt sich, was man jetzt morgen macht. Das ist einfach so, dass man darüber nachzudenken hat. Das heißt einfach mal, einen Schritt noch mal weitergehen. Wenn das auch mal wehtut, dann muss man vielleicht auch noch mal Samstag in der Firma.

Sven Scheidung: Das gehört dann einfach dazu. Ja, das fällt mir jetzt so ad hoc dazu ein.

Peter: Jetzt ergänzen wir noch, du warst ja noch aktiv zu dem Zeitpunkt schon im Verband und du hast da eine Gruppe, ein Netzwerk gegründet, ein junges Netzwerk Modell - und Formenbau, das genau das zum Inhalt hatte, also dass du schlussendlich eine Nachfolge vorbereitest und einen Austausch mit anderen hast. War das genau deine Intention zu dem Augenblick in dem schon oder war das Zufall?

Sven Scheidung: 2016 bin ich in den Bundesverband, da erst mal mit reingekommen. Herbert Schill damals, mein Vorgänger, war da auch Vizepräsident in dem Verband. Und da haben sich dann, das habe ich mir nicht überlegt, ehrlicherweise, da haben sich die Verbandsmitglieder oder gerade damals der Vorstand überlegt, so ein Jungnetzwerk wäre doch eine schicke Sache. Jungnetzwerk beinhaltete, da mussten wir noch niemals Geschäftsführer sein, sondern sollten junge Leute sein. Wir haben damals, als es gegründet hat, eine Zahl unter 40 Jahren festgelegt. Junge Leute, die eine Führungsposition haben. Sei es Ausbildungsleiter, sei es potenzieller Nachfolger, vielleicht Sohn von einem ehemaligen Geschäftsführer. Die sind alle in diesem jungen Netzwerk zusammengekommen. Wir haben damals mit fünf gestartet, ganz kleine Gruppe. Und waren ziemlich schnell 40 Leute in der Kartei. Hatte für den Verband natürlich das Gute, dass irgendwann daraus mal ... welche rekrutiert werden können, die Vorstandsarbeit mitmachen. Und für uns hat wir an diesen Verband rangefüllt. Ich war dann ziemlich schnell Sprecher mit noch einem zusammen von diesem Jungnetzwerk. Die durften an den erweiterten Vorstandssitzungen teilnehmen. Da war so die Brücke zum Verband. Und intern hast du, General, schon genau richtig gesagt, jeder junge Mensch hat die gleichen Probleme innerbetrieblich. Wie gehe ich mit einem Alpgesellen der 20 Jahre mehr Erfahrung hat? Wie ... übernehme ich vielleicht mal irgendwann Betrieb, worauf habe ich zu achten, was hast du für Fehler gemacht und so weiter. Genau über so etwas wird da diskutiert und gesprochen. Da sind Freundschaften entstanden, also wirklich nicht nur betriebliche Freundschaften, sondern wirklich Menschen, mit denen man sich sehr, sehr gut versteht, mit denen ich mich privat treffe, weil wir alle in Anführungsstrichen vom gleichen Schlachter sind. Und ja, das macht Spaß zu sehen, wie alle sich da auch zu entwickeln, wie da auch Betriebsnachfolgen sind und... Ja, das hat mir persönlich definitiv sehr, sehr viel gebeten.

Peter: Wie geht man denn mit einem Altgesellen

Sven Scheidung: Fingerspitzengefühl. Ich habe dann vielleicht eine kleine Geschichte zu. So bin ich nicht mit dem Altgesellen umgegangen. Mir hatten mal einen jungen Mann, der an der Fräse gearbeitet hat und er hat ein Bauteil auf der Fräse gefräst und sah nicht ganz so toll aus und dann kam das von der Fräse runter und der Altgeselle kam die Ecke und sagte, ja wie soll ich das jetzt hier machen? Und da sagte der junge Geselle, ja du bist doch wohl Modellbauer, das wirst du wohl hinkriegen. Und dann ist der Altgeselle... in seiner Art und Weise so ein bisschen aus sich herausgekommen und es gab ein wenig Ärger untereinander. Und genauso soll man es nicht machen. Also man braucht ein bisschen Fingerspitzengefühl. Am Ende sage ich auch, ich bin hier Geschäftsführer, das was ich hier mache bei mir im Büro und so weiter, das glaube ich kann ich sehr gut. Ich könnte auch ein Modell bauen und da gibt es dort viel, viel bessere bei uns in der Werkstatt, die deutlich besser können als ich. Ich kann Hilfestellungen geben, vielleicht irgendwelche Kosten dann mal analysieren und sagen, so geht es vielleicht besser, das Material ist billiger und das kann ich alles mit beurteilen. Wie gesagt, ich könnte das auch bauen, aber dafür haben wir bessere Leute. Und das muss man einfach einsehen und dann glaube ich kann man da gut zusammen machen.

Peter: ganz gute brücke die du gerade gebaut hast jetzt zu eurem betrieb schauen wir mal so richtig drauf das wohl schon ein bisschen berichtet was ihr so macht wie baut ihr denn die modelle aus welchem material werden die gebaut

Sven Scheidung: Also klassisch bauen wir unsere Modelle aus Holz. Die meisten Werkstatt, die wir einsetzen, sind Wirk - und Multiplex -Platten. Weil wir einfach so große Teile bauen, dann wäre jeder andere Werkstoff unwirtschaftlich. Es gibt verschiedene Güten im Modellbau. Ich sag mal, es gibt Teile, die sind vielleicht für ein Ersatzteilgeschäft. Irgendwie eine ganz alte Maschine, es wird kaputtgegangen. Da muss jetzt noch mal ein Gusteil nachgeliefert werden oder vielleicht zwei oder drei. Da nehmen wir auch entweder noch qualitativ schlechteres Holz, also was ein bisschen weicher ist, ein Weichholz oder sogar Styropor. Wenn es in die höheren Güten geht, also wirklich qualitativ sehr, sehr hochwertig eine Windkraftanlage zum Beispiel, der wird aus unserem Modell 500 Abgüsse gemacht, bis das erste Mal wieder überholt wird, da nehmen wir explizit für den Modellbau entwickelte Kunststoffe, PU -Kunststoff. Das sind so die Hauptmaterialien, die wir verwenden. Außerdem machen wir noch ein bisschen mit in Aluminium. Messding haben wir jetzt mal gefräst, soll in den Nichteisen mit teilen. Aber hauptsächlich würde ich schätzen 70 % Holz, mindestens 25 % Kunststoff und der Rest teilt sich in kleiner.

Peter: wer einen Job gerne machen möchte, muss einen guten Zugang zum Thema Holz haben, zum Werkstoff Holz haben. Das wäre schon ganz gut.

Sven Scheidung: Ja, also bei uns ist es ganz schön noch. Wir haben viele konventionelle Maschinen. Wir haben Wandsegen, Kreissägen, Schleifmaschinen, alles was man vielleicht auch bei einem Schreiner erwarten könnte oder bei einem Tischler. Da wir so große Teile bauen, wird der komplette Unterbau in so einem Modell oder ja, ich fang nochmal eben neu an. Da wir so große Teile bauen, wird der komplette Unterbau an einem Modell eigentlich händisch erstellt. Konventionell, so wie man das auch vor 40, 50 Jahren gemacht hätte. Aber die Oberfläche jetzt mittlerweile, die fräsen wir auf CNC -Fräsen. Vor allem in Rohlingen, die gehen auf eine Fräse. Das wurde vorher am Computer programmiert und dann werden die Teile CNC -gefräst. Das ist das Spannende, so eine CNC -Fräse, die kann ja ziemlich genau arbeiten. Je nach Klasse der Maschine bis in den 100. Bereich rein. Wir haben Holz -Zerspanungsmaschinen, die schafften locker auch im Zehntelbereich zu fräsen. Und wenn ich dann natürlich meinen Unterbau irgendwie nur auf einen Millimeter genau dahinsetze und dann kommen genau gefräste Frästeile, die passen dann einfach nicht da drauf. Das heißt, alles was da händisch passiert, muss auch mega genau gebaut werden. Und das macht das Ganze so ein bisschen spannend einfach. Also ich muss händisch wirklich gut sein, konventionell gut genau bauen können und dann... muss ich auch gleichzeitig irgendwie im 3D fit sein, muss vielleicht fräsen können. Also wir haben Leute, die können wirklich all diese Fertigung schützen.

Peter: Und dadurch differenziert ihr euch auch sozusagen gegenüber anderen Mitbewerbern. Was könnt ihr besonders gut? Ist das genau das?

Sven Scheidung: Also im Modellbau muss definitiv eigentlich jeder fräsen können. Ich hatte vorhin schon mal kurz angedeutet, ein Wasserhahn, eine Bremsscheibe sind auch alles Gusteile, aber im sehr, sehr kleinen Format. Da braucht man in Anführungsstrichen nur eine sehr gute CNC -Fräse, da wird darauf zerspannt und dann kann das eigentlich so in die Gießerei gehen. Das heißt, da muss ich gut am CAD sein, gut beim Fräsen sein und dann ist... erstmal Ende. Wir differenzieren uns ganz klar davon, dass wir nur Fräsarbeit machen, sondern wir bauen auch noch konventionell, das machen in Deutschland auch noch ein paar andere, klar. Wo wir einfach sehr, sehr stark sind, ist bei riesengroßen Teilen. Wir haben zum Beispiel ein Weltrekordmodell gebaut für den größten oder den schwersten Abbruch, der jemals auf der Welt gegossen wurde, im Eisenbereich.

Peter: Wie schwer war das?

Sven Scheidung: Das Wustteil hat nachher 320 Tonnen gewogen. Das Modell war relativ einfach. Das war einfach riesengroß und dickwandig. Das sah hier drinnen so aus, als ob wir ein Haus in einer Halle bauen und das war komplett eingerüstet. Ich glaube, das können wirklich nicht mehr viele in Deutschland.

Peter: wie so die normale Größe. Also wie muss man sich das vorstellen, wenn ihr daran arbeitet? Ich habe gelesen, ihr habt allein vier Kräne mit einer Maximallast von je acht Tonnen auf dem Firmengelände. Die braucht ihr ja.

Sven Scheidung: Ja, genau. Also ich sag mal, das Standardteil ist groß, so ein Würfel von 3x3 Meter. Wir können natürlich auch kleinere Teile anbieten, keine Frage. Das hat sich auch die jetzten Jahre ein bisschen mehr verändert, dass wir auch mal kleinere, mehr kleinere Teile machen. Man muss ehrlicherweise sagen, in der Gießereimodellbauerbranche geht es immer nur so gut, wie es den Gießereien geht. Den Gießereien geht es im Moment nicht ganz so gut in Deutschland. Das sind energieintensive Unternehmen. Wir sind da dran angekoppelt irgendwo. Wenn eine Gießerei umfällt, dann fallen am Ende auch Gießereimodellbauer Deswegen kommen die, die dann überbleiben, vielleicht mal auf uns zu. Das ist in dem Fall ganz nett. Ich als Vizepräsident vom Bundesverband sagte, es ist eine Katastrophe, dass da einer die Segel gestrichen hat. Aber trotzdem müssen wir uns den Markt dann einfach stellen und bauen dann jetzt teilweise auch kleinere Teile. Aber wir sind, haben jetzt gerade, bauen wir zum Beispiel zwei größere Bauteile für einen Schissdieselmotor. Die stehen jetzt schön in unserer Halle. Also aktuell haben wir doch von, weiß ich nicht, halben auf einen halben Meter bis fünfmal auf drei Meter.

Peter: Wenn du mal so alle Aufträge Revue passieren lässt, gibt es da irgendeinen, der dich besonders beeindruckt hat. Klar, das Weltmeisterstück natürlich. Vielleicht noch ein anderes.

Sven Scheidung: ärgerlich an unseren Bauteilen ist. Die werden häufig in Maschinen verbaut. Man sieht die nachher nicht mehr so richtig. Wir haben viele coole Sachen gemacht, keine Frage. Wir haben für die AIDA zum Beispiel den Schiffsdiesel gebaut. Wenn dann geht irgendwann mal einer durch, hat dann eine Werksführung in Papenburg, wo eine AIDA gebaut wurde und man sieht dann da die Motoren, die aus unseren Modellen entstanden sind, ist natürlich eine coole Sache. Wo es eigentlich schöner ist, wo man so ein bisschen mehr Bezucht so hat, weil man das immer wieder sehen kann. Wir machen so ein bisschen Innerkunst. Wir haben jetzt letztens zum Beispiel eine Betonform gemacht, also ein bisschen weg vom Gießereimodellbau, für eine Bushaltestelle in Mainz. Da steht liegt eine römische Göttin jetzt vor einem Leibniz -Institut und die ist eine Bushaltestelle. Die ist so vertieft in den Betonklotz abgedrückt und wir haben quasi die Göttin hier bei uns gefräst aus Kunststoff. damit die nachher in Beton gegossen werden konnte. Die ganze Göttin war fünf mal drei mal zwei Meter groß, also auch, also da war ein sehr spannendes Projekt, definitiv.

Peter: Du hast gesagt, ihr liefert auch ins Ausland, in die ganze Welt eigentlich, oder? Oder ist Europa alles problemlos möglich oder gibt es da auch die andere Herausforderung?

Sven Scheidung: Europa.

Sven Scheidung: Die Herausforderungen zum Liefern gibt es ja nicht nur nach Europa, die gibt es ja schon in Deutschland, muss man ehrlicherweise sagen. Unsere Teile brauchen oft eine Sondergenehmigung, über die Straße zu kommen. Letztes Jahr haben wir einen Bauteil für die Firma Enacon, das ist ein großer Windkraftanlagenhersteller in Deutschland. Die sitzen in der Nähe von Aurich in Norddeutschland. Das heißt, von uns aus Duisburg muss man durch Nordrhein -Westfalen fahren und durch Niedersachsen, da hinzukommen. Unser größtes Teil, was wir da gemacht haben, war 4 ,40 Das wussten wir so circa zwei, drei Tage, nachdem wir den Auftrag von Enakon bekommen hatten. Die Sondergenehmigung dauerte zwölf Wochen, bis die da war. Wir haben das Teil in zehn Wochen gebaut. Das heißt, das stand hier zwei Wochen noch Ohne das jetzt herunterzuspielen, wenn man da für eine Arbeit hinter steckt ... Das Stück Papier, wo drauf stand, ihr dürft mit dem LKW bis nach Niedersachsen fahren, hat zwei Wochen länger gedauert. Das macht dich dann am Ende traurig, weiß ich nicht, aber das kann natürlich auch richtig Ärger geben. Damals hatten wir richtig Glück, Enakon hat natürlich das gleiche Problem. Die kriegen auch keine Sondergenehmigung. Da waren die sehr entspannt dann, aber wenn die einen Teil brauchen und wir kriegen das aufgrund einer Genehmigung nicht darüber gefahren, dann werden die irgendwann natürlich auch... Unentspannt sind Industriekunden. Da spricht man dann von Vertragsstrafen, also Penalstrafen. Und das jetzt nur, weil man eine Genehmigung nicht gekriegt hat, wäre schon echt bitter.

Peter: Was würdest du dir wünschen, was man von der Administration her vielleicht deutlich verbessern sollte?

Sven Scheidung: Am Ende ist das ein Genehmigungsverfahren, sage ich, das wird einfach zu lange dauern. Da ist dann jemand im Urlaub, da bearbeitet keiner weiter. Ich kann das sowohl nicht richtig nachvollziehen, wir sind nicht mehr in Familienhand, aber wir sind quasi ein Familienunternehmen, wo alles irgendwie kurze Dienstwege hat. Das heißt, hier geht alles immer so schnell, weil es auch schnell gehen muss. Das passiert da einfach nicht, das kann ich nicht verstehen. Ein anderes Beispiel dazu, wir hatten mal eine Gießerei, die war in Rheinland -Pfalz ansässig. Wer sich so geografisch ein bisschen auskennt, weiß, dass die Grenze von Rheinland -Pfalz so einmal in Nordrhein -Westfalen reinragt. Wir kommen da mit unserem LKW an, haben nordrhein -westfälische Polizeibegleitung. An der Grenze zu Rheinland -Pfalz wird das abgegeben an Rheinland -Pfalz. Dann fährt man sechs Kilometer durch Rheinland -Pfalz, fährt wieder nach NRW, da kommt wieder die Polizei NRW, fährt dann wieder nach Rheinland -Pfalz. Da fragt man sich, klar, ich weiß, das ist Ländersache, Polizei, das kann ich alles verstehen, aber das ist schon... auf der anderen Seite einfach unverständlich, wie das dann so funktioniert. Und die NRW -Polizei fährt weiter mit hinterher, weil die übernimmt die ja dann wieder. Lustig, aber gut.

Peter: Und die schmunzeln auch, oder?

Sven Scheidung: Wahrscheinlich ja.

Peter: Ihr macht ganz spannende Sachen. Ihr baut große Teile, ihr arbeitet sehr präzise. Ihr setzt, haben wir am Anfang gesagt, Hightech ein. Vielleicht kannst du noch zu dem Thema Hightech ein, zwei Worte sagen. Also wir haben das optische Messgerät, es gibt so ein, zwei andere Namen, das CAD genannt, CNC -Fräsen hast du genannt. Was ist das, ja, was ist das, du hast gesagt, der nächste Schritt KI, den nehmen wir jetzt auch. Ist das schon als erkennbar am Horizont, wo ihr das gut einsetzen könnt?

Sven Scheidung: Ja also ich hoffe, dass wir das zeitnah in unsere Fräsen implementieren können. Das heißt heute ist das so der Ablauf. Bleiben wir von mir aus bei so einem Schiffsdieselmotor oder Motorblock. Selber kennt ein Motor hat ja schon mal jeder gesehen. Schiffsdieselmotor ist der gleiche nur in riesengroß und davon haben wir über die Jahre keine Ahnung. 20 Stück gebaut, verschiedene. Die sind mal ein bisschen größer, mal ein bisschen kleiner, aber eigentlich vom Grund auf So jetzt passiert das heute, die werden konstruiert, dann gehen die Bauteile in die Fräsabteilung und werden dann da programmiert. Und ich erwarte schon, und das können wir natürlich nicht alleine leisten, das müssen wir mit unseren Fräsprogrammherstellern machen, dass in naher Zukunft so ein Bauteil eingeladen wird, das Programm erkennt, das habe ich schon mal 2015 gefräst, da war es aber einen halben Meter größer und es werden die gleichen Bearbeitungsfolgen, die gleichen Fräser, die gleichen Zustellungen, Schnittgeschwindigkeiten übernommen. Und dann wird das Bauteil alleine programmiert. Ich möchte damit da kein Mann irgendwie ... Ich möchte damit keinen Mann irgendwie wegrationalisieren, sondern natürlich haben auch wir irgendwann mal Probleme, neue Mitarbeiter oder neue Fachkräfte in der Richtung zu gewinnen. Aktuell sind wir da noch sehr gut aufgestellt, aber wenn irgendwann mal die Babyboomer alle in Rente gegangen sind, dann ist es ganz normal, dass da weniger Menschen nachkommen. Da muss man nicht gut verrechnen können, sich selber auszurechnen. Und dann glaube ich einfach, dass wir das auch brauchen. wir effektiver arbeiten können. Also, dass der Mann, der da noch vorsitzt, der heute so einen Bauteil in drei Stunden programmiert oder in fünf Stunden programmiert, dass das eine KI macht und er am Ende vielleicht noch mal darüber guckt und dann hat er vielleicht fünf Programme in drei Stunden kontrolliert.

Peter: Du sagtest gerade, ihr seid momentan noch ganz gut aufgestellt. Ihr habt relativ viele Auszubildende, oder?

Sven Scheidung: Also wir hatten bis zum Winter, wir machen immer eine Winterprüfung, da wir dreieinhalb Jahre lernen, hatten wir noch fünf Auszubildende, zwei haben jetzt Prüfungen gemacht. Wir kriegen aber im August zwei neue, das heißt dann sind wir wieder fünf, gucken eigentlich immer, dass wir mindestens einen pro Lehrjahr, wenn nicht sogar zwei pro Lehrjahr haben. Kriegen wir hin, weil wir da einfach mega mega viel tun. Kriegen wir hin, weil wir da mega viel für tun.

Peter: Ich glaube, das ist sogar bei euch vorgegeben, dass einer, der sich interessiert für eine Ausbildung, ein Praktiker macht.

Sven Scheidung: Definitiv. Und das Praktikum sehe ich in allererster Linie für den möglichen Auszubildenden. Der kann mir hier in dem Praktikum, als vielleicht eine Woche, vielleicht maximal zwei Wochen geht, kann man schon mal erkennen, ist ja handwerklich jetzt, kann er wirklich gar nichts oder kann man ihn vielleicht noch mal formen, aber der muss jetzt hier in der Zeit keine Gießereimodelle bauen und der muss auch nicht verstehen, wie man Gießereimodelle am Ende bauen sollte. Dafür lernt man dreieinhalb Jahre hier, macht man eine Ausbildung. Danach ist man ja in Anführungsstrichen Geselle mit einem Gesellenbrief, aber man ist dann auch noch nicht ausgelernt. Das geht dann noch mal bestimmt drei, vier Jahre weiter, bis man sagt, okay, jetzt kann man den Follower ganz in allen Bereichen einsetzen. Aber ich finde dann einfach für den möglichen Aspiranten mega, mega wichtig. Man trifft dann Entscheidungen fürs Leben im Zweifel. Habe ich auch getroffen mal irgendwann. Ich habe Bauingenieurwesen angefangen zu studieren. Da konnte man jetzt kein Praktikum machen an der Uni. Hätte ich mir im Nachhinein vielleicht mal gewünscht. Vielleicht sagte er ja auch, oder was der Scheidung erzählt hat, oder was der Sven erzählt hat, das ist alles super klasse und ich unterschreibe mal da einen Vertrag. Und dann kommt er am ersten Tag hierhin und sagt, das hat sich zwar super angehört, aber das ist gar nicht so schön, wie er das erzählt hat. Das sollte man schon mit eigenen Augen sehen. Dafür finde ich das einfach wichtig. Und wenn er dann auch noch den Hammer halbwegs gerade halten kann und einen Akkuschrauber in der Hand hat, dann sieht man schon mal, okay, der ist auch für uns wahrscheinlich geeignet.

Peter: Sven, erstmal vielen Dank bis hierher. Wir haben jetzt noch so einen Teil mit persönlichen Fragen. Also wir sind noch nicht ganz fertig. Es geht noch einen Augenblick weiter. Die erste Frage wäre, gibt es irgendjemanden, mit dem du gerne mal tauschen würdest, mal einen Tag oder eine Woche einfach dessen Aufgabe übernehmen? Kann Sport sein, kann Kultur sein, kann Kunst sein, kann alles sein, kann auch ein Beruf sein, kann Astronaut sein, ganz egal. Gibt es irgendetwas, wo du sagst, irgendjemanden, das möchte ich auch, kann man machen. Ich will mal wissen, warum der das da so macht oder was der da erlebt.

Sven Scheidung: Ich war lange Sportler. Ich glaube, in das Leben eines Bundesligaprofis mal reinzuschnuppern. Ich habe zwar Handball gespielt, aber jetzt ist man ja gerade auch so fußballäuphorisiert. Da mal so reinzuschnuppern, wie anstrengend das Leben da wirklich ist, würde ich schon gerne mal.

Peter: Eine andere Frage ist, wenn du jetzt so zurückblickst und überlegst, die Entscheidungen, die du getroffen hast, welche war so deine beste, die du getroffen hast?

Sven Scheidung: Die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe, war meine Frau zu wassen.

Peter: Gab es besondere Herausforderungen? Gab es eine, wo du sagst, boah, das hätte nicht sein müssen?

Sven Scheidung: Also innerbetrieblich hier gibt es gefühlt jede Woche eine besondere Herausforderung. Was ich jetzt sagen würde, ich habe bewusst eine, also bewusst sowieso nicht, man betrifft ja nicht bewusst eine Entscheidung falsch, im Nachhinein, ja klar, hat man da mal eine Entscheidung getroffen, weiß ich nicht, hat einen Auftrag vielleicht angenommen, wo man sagt, den hätte man mal besser nicht gesehen, das gibt es natürlich, keine Frage. Aber ich würde jetzt nicht sagen, dass wir jetzt gerade betriebliche einen riesengroßen Fehler haben. letzten

Peter: Wir reden ja über Handwerk, wir reden aber jetzt bei dir über Hightech und Handwerk in dem Sinne. Was bedeutet für dich Handwerk? Was macht die Leidenschaft am Handwerk aus für dich?

Sven Scheidung: Ich finde einfach, da das heutzutage wichtig ist, dass man Spaß an seinem Beruf hat. Und wir sind Handwerker, keine Frage. Wir sind aber digitale Handwerker auch. Und ich finde unseren Beruf so mega abwechslungsreich einfach. Ich kann hier heute hinkommen und muss was am Computer konstruieren. Ich kann morgen hier an der Kreissäge... vor mir aus dem ganzen Tag stehen, weil ich irgendwann zuschneiden muss, weil das so viel ist und am nächsten Tag habe ich ein 3D -Messsystem in der Hand und das alles hat schon in der Kette des Betriebs hier einen Zusammenhang, aber für sich gesehen ist das ein völlig unterschiedlicher Job einfach und das macht es hier bei uns im Handwerk einfach mega, mega spannend. Und wenn ich dann noch gucke, so ein bisschen in unseren Berufsverband rein, da können zehn Modellbauer am Tisch sitzen, die alle einen eigenen Betrieb haben, da macht keiner das andere. sicherlich baut der eine auch Gießereimodelle, aber komplett anders, viel kleiner, viel größer. Ich bin auch total gerne in anderen Modellbaubetrieben, das ist jetzt da einfach, wo ich am ehesten reinkomme, weil ich jemanden kenne. Ich bin da total gerne, weil es einfach spannend ist zu sehen, was die anderen da machen. Nicht, dass ich das auch machen möchte, aber einfach, wie sieht es da bei denen aus. Macht mir mega Spaß.

Peter: Zum Schluss habe ich jetzt noch vier Begriffe. Einfach nur ganz kurz einzelne Begriffe. Bitte bitte, dass du kurz auch in Kompakt auf einen Begriff antwortest. Der erste Begriff ist, was ist Heimat für dich?

Sven Scheidung: Duisburg, Rheinau.

Peter: Hast du ein Vorbild?

Sven Scheidung: So rieche ich nicht, wenn ich ehrlich bin.

Sven Scheidung: Ich habe kein richtiges Vorbild, ehrlich gesagt. Ich würde mir sagen, ich versuche, gute Eigenschaften von verschiedenen zu bündeln.

Peter: Habst du meine Handballe denn besonders gut?

Sven Scheidung: Florian Kermann

Peter: Nächste Frage. Was ist Glück für dich?

Sven Scheidung: dass es meiner Familie gut geht.

Peter: Zum Schluss hast du ein Motto.

Sven Scheidung: Richtiges Motto nicht, aber ich weiß nicht, ob es das Motto so gibt in der Art und Weise. Man muss einfach jeden Tag immer wieder Gas geben.

Peter: Und ich glaube, das wünschen wir jetzt auch. Jetzt mache ich einen wirklich großen Sprung. Das wünschen wir auch unseren Nationalspielern bei der Europameisterschaft. Wie ist dein Tipp?

Sven Scheidung: Ich glaube, dass wir mindestens ins Halbfinale kommen. Und dann gehört am Ende ein bisschen Glück dazu. Und vielleicht auch ein bisschen Euphorie. Und die scheint doch entfacht zu sein. Und damit tippe ich einfach, dass ich Europameister werde.

Peter: In diesem Sinne vielen, vielen Dank für das Gespräch. Vielen, vielen Dank, dass du uns mitgenommen hast in deine Welt, in die Welt deines Unternehmens. Das steht und du stehst momentan für Modernität und Hightech im Handwerk mit der Handwerkskampagne. Vielen, vielen Dank dafür. Das waren tolle Einblicke und alles, alles Gute für dich und dein Unternehmen und deine Familie. Danke für das Gespräch.

Sven Scheidung: Ja, danke. Kann ich nur zurückgehen, hat Spaß gemacht und bis dahin.

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