#93 Oliver Körner, was fasziniert dich so an der Denkmalpflege?
Shownotes
Historische Gebäude und Denkmäler erzählen Geschichten aus vergangenen Zeiten. Doch an vielen Bauwerken nagt der Zahn der Zeit – spätestens, wenn der Putz abblättert und das Mauerwerk brüchig wird, ist eine Restaurierung angesagt.
Dann kommt z.B. Oliver Körner mit seinem Team zum Einsatz. Er ist Meister und Restaurator im Maler- und Lackiererhandwerk und Geschäftsführender Gesellschafter der Hans Körner GmbH in Taunusstein. Jan Peter Kruse und Max Herrmannsdörfer sprechen mit ihm über die Arbeitsweisen in Denkmalpflege, die Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit öffentlichen Auftraggebern und seine Faszination für historische Gebäude.
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Peter: Historische Gebäude und Denkmäler erzählen Geschichten aus vergangenen Zeiten. Ja, aber an vielen Bauwerken nagt eben auch der Zahn der Zeit. Spätestens wenn der Putz abblättert und das Mauerwerk brüchig wird, dann ist eine Restaurierung angesagt. Und damit herzlich willkommen bei Handwerkerleben, dem Talk für Macher. Mein Name ist Jan -Peter Kruse und mit dabei ist auch mein Kollege Max Hermannsdorfer. Hallo Max. Und unser Gast ist heute Oliver Körner.
Max: Hallo Peter!
Peter: Er ist Meister und Restaurator im Maler - und Lackiererhandwerk und Geschäftsführer der Gesellschaft der Hans Körner GmbH in Taunusstein in Hessen. Herzlich Willkommen, Oliver!
Max: Hallo, grüß dich!
Peter: Oliver, ich habe es gerade schon gesagt, heute geht es bei uns unter anderem Denkmäler, Denkmalpflege und speziell für diesen Bereich bist du gerade mit deinem Unternehmen ausgezeichnet worden. Die Handwerkskammer Wiesbaden hat dir den Klaus Repp Preis für Denkmalpflege im Handwerk verliehen. Was ist das genau für eine Auszeichnung? Kannst das ein bisschen erklären?
Oliver Körner: Der Klaus Repp -Preis wird von der Handwerkskammer ausgezeichnete Leistungen in der Denkmalpflege Dazu gibt es eine Bewerbung. Da reicht man verschiedene Projekte ein. Je nach Gusto auch eines. Das waren bei mir dann doch verschiedene Projekte, die wir als Bogen über die Leistungen, die wir so machen, gespannt haben und dort eingereicht haben. die dann die Jury für einen den Preis würdig empfunden hat.
Peter: Was hat das bedeutet diese Auszeichnung zu bekommen?
Oliver Körner: Das ist natürlich ein großes, große Freude, da seine Arbeit und sein tägliches Mühen auch mal gewertschätzt zu sehen. Und natürlich erfüllt es einen mit Stolz, solche Dinge dann auch mal gewürdigt zu bekommen.
Max: Jetzt hast du schon gesagt, herausragende, ausgezeichnete Arbeit im Bereich der Denkmalpflege im Handwerk gewürdigt. Kannst du erklären oder uns mal erzählen, mit welchen Projekten du dich da beworben hast? Du hast gesagt, das war mehrere.
Oliver Körner: Also da war dabei das Schloss Weilburg, da haben wir vor drei Jahren den Stadt Pfeifferturm restauriert. war der Putz fertig, musste neu gemacht werden und die Oberflächen mussten dann neu gefasst werden. Da waren wir dann mit der Gestaltung, haben uns beworben. und mit der Wahlkapelle im Frankfurter Dom. Auch da gab es ein paar Schäden, gab ein paar Umbauten, es wurden Leitungen verzogen, sodass da Putze ausgebessert werden mussten und die Fassung neu hergestellt werden musste auf der bestehenden Fassung.
Max: Okay, ja ergänzen natürlich gerne.
Oliver Körner: Entschuldigung, ich habe nur eins vergessen. Es waren ja drei. Das Radhaus in Bodenheim, ist eines der ältesten Fachwerkhäuser am Rhein, in einem Nahegebiet. Das wurde restauriert, da wurde im Vorfeld vom Zimmermann Farbe abgetragen und wir haben da auch eine Neufasung hergestellt und haben da eigentlich eine sehr schöne Arbeit hergestellt, die man dann auch wirklich mit Stolz zurückblicken kann und auch den Mitarbeitern auch viel Freude bereitet.
Max: Also es sind historische Gebäude, sind repräsentative Gebäude, an denen ihr da tätig wart. Kannst du uns mal kurz erklären, was sind da so die größten Herausforderungen? Wir gehen später noch näher auf Denkmalpflege ein, aber wenn du jetzt diese drei Projekte nimmst, es muss ja auch einen Grund gegeben haben, warum die Jury gesagt hat, ja, das sind die Projekte, die wir auszeichnen wollen, das ist die Firma, die wir auszeichnen wollen. Was war da der Grund für?
Oliver Körner: Den genauen Grund, den die Jury für sich herausgefunden hat, kann ich natürlich nicht benennen. Die Herausforderungen an solchen Projekten sind halt einfach auch verantwortungsvoll mit der Geschichte und mit der Zeit, die diese Gebäude schon hinter sich haben, auch umgehen zu lernen und zu können. Und da auch eine entsprechende Wertschätzung und Würde, dem Gebäude zu gönnen und damit umgehen zu können.
Peter: gleich nochmal, wie Max jetzt gesagt, über die Denkmalpflege, aber lass uns mal ganz kurz auch mal auf deinen eigenen Betrieb und auch auf dich mal einen Blick werfen. Du führst den Betrieb jetzt aktuell in zweiter Generation. Kannst du ein bisschen was zu eurer Geschichte erzählen?
Oliver Körner: Ja, ist richtig. Mein Vater hat sich 1968 selbstständig gemacht, hatte auch relativ schnell zwei, drei Gesellen, die er eingestellt hat. Und dann ist er erst kontinuierlich gewachsen, sodass ich dann nach meiner Ausbildung Ende der 90er auch hier eingestiegen bin und wir dann das zusammengeführt haben und in 2004 hatte er dann selber mir den Betrieb übergeben. hat zwar noch ein bisschen mitgemacht und war immer präsent, wenn man gebraucht hat, aber im Grunde hat er es mir da übergeben. dann sind wir langsam und stetig gewachsen. mit der neuen Altstadt in Frankfurt sind wir dann irgendwie explodiert mal kurzfristig. Und als wir dann damit fertig waren, hatten wir dann irgendwie 36 Mitarbeiter, die haben wir dann auch noch gehalten. Es stellte sich natürlich die Frage, nachdem wir vorher mit 18 dort begonnen haben, ist das auf Dauer haltbar und bisher hat es sich durchaus gehalten.
Max: Mh.
Peter: Wir haben ja gesagt, ein bisschen Fokus ist auf der Denkmalpflege und das vertiefen wir gleich nochmal, aber ihr habt ja noch ein viel größeres Portfolio. Was macht ihr noch?
Oliver Körner: Wir machen im Grunde alles, was ein Maler nur so machen kann. Wir machen im Prinzip die Küche der Großmutter nebenan bis zum Schloss Ludwigsburg in Ludwigsburg. Wir machen dort auch alle Malerarbeiten von der Raufhase, der Tapete bis zur Vergoldung, von der einfachen Gipskarton -Ständerwand, Trockenbauarbeiten bis zur mehrfach gewölbten abgehängten Decke. bis zur begehbaren Decke. Wir machen Putzarbeiten, Stuckarbeiten von dem einfachen Gipsputz bis zum hochwertigen Profil. Und wenn es dann doch mal speziell wird, dann haben wir da auch immer einen Partner im Boot, der uns da noch mit unterstützen kann.
Max: Mhm.
Peter: Du sagst gerade Ludwigsburg, Taunusstein, Ludwigsburg ist eine Ecke weg eigentlich. Wie groß ist denn euer Radius, was eure Aufträge angeht?
Oliver Körner: Also im Kerngebiet sind wir natürlich schon im Bereich Wiesbaden, Frankfurt, Rhein -Main -Gebiet. Aber wir haben auch keine Scheu, davor woanders zu sein. Ludwigsburg ist jetzt ein Beispiel. Wir waren auch in Ludwigshafen. Wir haben in Brüssel im Haus des Landes Hessen gearbeitet. waren in Lyon, haben da eine Fassade gemacht und auch in der Schweiz schon. Also da, wo man uns braucht.
Max: Hm.
Oliver Körner: das Ganze auch entsprechend würdigen will, da sind wir auch bereit zu kommen.
Max: Wenn wir gerade schon bei Kunden sind und bei Entfernungen, wer sind denn dann eure Kunden? Geht es von Privat bis Gewerbe und dann auch Kommunal - oder Landesvertretungen, so wie ich es gerade gehört habe? Beschreib mal ein bisschen.
Oliver Körner: Also die Denkmale sind zum großen Teil in öffentlicher Hand. Das spricht sind dann Gemeinden, Städte, das Land, auch der Bund zum Teil, aber auch in Privat, wobei es dann der Regel halt auch Einfamilien oder Fachwerkhäuser sind. Oder es gibt auch den einen anderen Bauträger, der schon mal ein Denkmal in die Hand nimmt. Das ist dann aber meistens dem Denkmal nicht so... Da geht es dann andere Werte als den Erhalt des Denkmals und das ist dann meistens nicht so super förderlich.
Max: Mhm.
Max: Aber gerade wenn wir bei öffentlichen Denkmälern sind, in der Hand von Gemeinden sind oder auf Landesebene auch Denkmäler oder historische Gebäude sind, wie ist es mit öffentlichen Auftraggebern? Ich weiß, dass da viele Handwerksbetriebe ein bisschen ne Scheu vor haben. Habt ihr da gute Erfahrungen gesammelt über die letzten Jahre?
Oliver Körner: Ja, in diesem Bereich lässt es sich die öffentlichen Auftraggeber nicht herum kommen. Aber öffentliche Auftraggeber haben eine spezielle Art und Weise, die A sehr viel Nerven kosten kann, B sehr viel Zeit kosten kann und mit der man auch umgehen muss. Da ist man schon immer gern mal auch am Rande der Verzweiflung. Aber wie gesagt, wenn man sich in dem Bereich
Max: Mhm.
Oliver Körner: beschäftigen will, dann kommt man die öffentlichen Auftraggeber leider nicht ganz drum herum.
Max: Aber es ist dann der Mix, der es auch ausmacht. Also der Mix zwischen Privatgewerbe und dann eben auch öffentliche Auftraggeber.
Oliver Körner: Genau, also es ist natürlich immer wieder jemand Neues. Man lernt viele Menschen kennen, die auch immer anders ticken. Da gibt es ja auch auf Seiten der öffentlichen Leute, die einfacher koordinierter arbeiten und Leute, die sehr formalistisch arbeiten und wo man dann manchmal das Gefühl hat, da wird dann schon auch jeder Stein genutzt, in den Weg zu rollen. ist natürlich immer eine Frage auch der Person, die einem gegenüber sitzt.
Peter: Ich überlege gerade, ob du irgendein Beispiel gerade im Kopf hast, wo du an diesen Stein gedacht hast.
Oliver Körner: Naja, es gibt tatsächlich ein ganz plakatives Beispiel, indem wir auf Zuruf Bauherrn verschiedene Löcher im Gebäude geschlossen haben. So quasi, das muss morgen noch passieren, weil übermorgen kommt dann der erste Schläger und dann müssen die Löcher zu sein. Dann sind wir da hingesprungen, haben gesagt, okay, machen wir. Hat sich rausgestellt, es war nicht ganz so schnell möglich, wie es gedacht war. Also am Ende des Tages haben wir irgendwo 70 Stunden da investiert. und haben da verschiedene Durchbrüche verschlossen und ausgemauert und alles Mögliche gemacht und haben die natürlich auch abgerechnet, was dann auch zuerst mal anerkannt wurde. Dann in der übernächsten Rechnung aber dann die Frage aufkam, ob wir denn daraus auch einen Nachtrag machen könnten. Dem habe ich mich natürlich nicht verwehrt. Ich habe dann diesen Nachtrag aufgestellt. Das führte dann aber dazu, dass in der darauffolgenden Rechnung die Stunden nicht mehr bezahlt wurden und der Nachtrag noch nicht bezahlt wurde, sodass das Geld, schon hat, mir eigentlich wieder entzogen wurde. Und als dann dieser Nachtrag in der Prüfung lag, irgendwie sechs Wochen, mich der Architekt dann anrief und sagte, also das Land hätte sich jetzt nochmal überlegt, es wäre vielleicht doch besser, es in Stunden abzurechnen. Das habe ich ihm dann mit der Frage beantwortet, wo er denn ist. Da hat er mir gesagt, ich bin hier im Büro, warum? Ich dachte, ich komme jetzt vorbei und er wirkt sie. mit solchen Dingen muss man sich dann echt beschäftigen und das kostet dann auch schon echt Kraft manchmal.
Max: Aber da überwiegt dann die Freude an dem Arbeitsbereich, weil kann ja auch sein, dass man sagt, ja, ich nehme keine öffentlichen Aufträge mehr an. Aber gerade wenn man Bereich der Denkmalpflege ist, wie du sagst, wird es schwierig, ohne öffentliche Auftraggeber auszukommen, oder?
Oliver Körner: Ja, ist so. wie gesagt, alles, dann auch ein bisschen größer und bekannter ist, ist dann oft in der öffentlichen Hand, zum Teil in der Hände der Kirche, die dann noch ein bisschen beweglich in der Hüfte sind. wie gesagt, alles, dann in kommunaler Verwaltung ist, ist oft sehr schwierig, weil viele Mitarbeiter da auch damit haben Verantwortung zu übernehmen und zu tragen, weil sie sich halt dann irgendwann von irgendjemanden daran messen lassen könnten. Und das hemmt das Bauern sehr.
Max: Okay. Was würdest du dir denn da wünschen? Also gerade wenn wir über öffentliche Auftraggeber sprechen und dass es da oft zu langwierigen Verfahren kommt, dass langdauernd ein Entscheidungen gefallen sind. Hast du irgendwas Konkretes, du sagst, man müsste das anpassen und dann würde dir in dem Fall Ärger erspart bleiben? Gibt es da irgendwas Konkretes?
Oliver Körner: Also ich denke, es wäre sehr sinnvoll in dem Bereich einen Pragmatismus einzusetzen, der der Sache gerecht wird. Oft habe ich das Gefühl, dass es nicht zielführend ist zu prüfen, ob ich jetzt bei einem Nachtrag oder bei einer Leistung, die ich spontan erbringe muss, 100 Euro zu viel abgerechnet haben könnte. dafür dann drei Monate zu vergeuden, in der vielleicht 1000 Euro anfallen für irgendwelche Größtstandzeiten oder sonstige Vorhaltekosten, die sich dann einfach nicht rechnen. ist dann, glaube ich, auch so bisschen Gelassenheit, würde der Sache auch mal gut tun und mal zu sagen, da kommt jemand, der macht eine vernünftige und eine gute Arbeit. Und wenn er jetzt halt mal an irgendeiner Stelle dann da auch gut dafür entlohnt wird, dann darf das eigentlich keine Schande sein.
Max: Ja, spannend. Kommen wir vielleicht auch gleich noch mal zu, wenn wir über Denkmäler und die Arbeit mit Denkmäler sprechen. Ich würde gerne noch mal einen Schritt zurückgehen. Du hast deine Ausbildung Ende der 80er, Anfang der 90er abgeschlossen, schon ein paar Jahre her.
Oliver Körner: Ich habe 1986 angefangen zu lernen und dann im Frühjahr 1989 den Gesellenbrief gemacht und dann im Jahr 92 meinen Meisterbrief und dann direkt hinten drauf dann den Restaurator im Handwerk und bin jetzt aktuell gerade fertig mit der Prüfung zum Restaurator im Kirchenmaler Beruf.
Max: Mhm.
Oliver Körner: als Master Professional. Das ist ein neuer Bildungsweg, die Fortbildung zum Restauratier im Handwerk noch mal weiterführt. Da haben wir die Prüfungen abgeschlossen und warten jetzt eigentlich noch auf den Umschlag.
Peter: Hinten.
Max: Okay, ist das eine neue Fortbildung? Weil Master Professional hört sich neu an und ich kenne es aus anderen Branchen, da gibt es es mittlerweile auch. Ist das was Neues, was jetzt einfach an die bestehende Fortbildung noch angeschlossen wurde?
Oliver Körner: Also die bestehende Fortbildung wird verlängert und ausgeweitet. Und es gab als Probedurchlauf oder für bestehende Restauratoren im Handwerk, die quasi die alte Ausbildung gemacht haben,
Oliver Körner: Upgrade -Kurs, den ich halt belegt habe. Tatsächlich habe ich den beim letzten Klaus -Rapp -Reis, wurde mir vorgeschlagen von der Ausbildungsleiterin, die da auch schon in der Jury war, ob ich Interesse an diesem Kurs hätte. Ich habe spontan auch Ja gesagt und habe dann den Kurs jetzt mit einem Meisterkollegen von mir hier abgeschlossen. Und wie gesagt, wir warten jetzt noch auf die Prüfungsergebnisse, aber da eigentlich ganz zufällig.
Max: Okay.
Max: Mhm.
Oliver Körner: Zuversichtlich, dass sich das gelohnt hat.
Max: Wie muss man sich das vorstellen? Ist das ein Kurs, über mehrere Wochen geht? Ist das ein Online Kurs oder wo macht man sowas?
Oliver Körner: Also dieser Kurs war tatsächlich sechs Wochen in Präsenz in Fulda. Das heißt, wir waren im Oktober, glaube ich zwei Wochen, im November zwei Wochen und im Dezember zwei Wochen vor Ort. Von neun bis 17 Uhr und das halt fünf Tage die Woche, was natürlich schon auch eine Belastung ist, wenn man hier noch nebenbei den Betrieb zu führen hat. und dann schon auch dazu geführt hat, dass man zwischendurch auch die eine andere E -Mail nochmal schreiben muss. Ja, das war schon eine anstrengende Zeit und das eine oder andere Problemchen, das sich dabei ergeben hat, das fällt einem heute noch auf die Füße. Aber wie gesagt, ich denke, es hat sich gelohnt und ich würde es wahrscheinlich nochmal riskieren.
Max: Okay.
Peter: Wer ist denn der Träger von dem Kurs?
Oliver Körner: Der Träger war die Prof. Jo Harnesberg in Fulda, Denkmalberatungszentrum und auch Ausbildungszentrum. Die haben den Kurs angeboten und im Prinzip durchgeführt hat ihn und abgenommen hat ihn dann die Handwerkskammer in Kassel.
Peter: Also es ist eine Zusammenarbeit zwischen den beiden, kann man das so sagen.
Oliver Körner: Das kann man so sagen,
Peter: Wie viele gibt es denn, sozusagen, solche Master Professionals? Es gibt noch gar nicht so viele. Also Restaurator, Master Professional. Wie viele gibt es da?
Oliver Körner: Ich würde sagen, wenn jetzt der Kurs für alle abgeschlossen ist, dann gibt es erst mal 32.
Max: Cool, ist doch cool. Was war dann in dem Kurs neu für dich? Weil ich meine, du Anfang der 90er dein Meister gemacht, du hast den Restaurator im Handwerk gemacht, hast jetzt nochmal eine Weiterbildung gemacht. Was war neu für dich?
Peter: Okay. Wahnsinn.
Oliver Körner: Also es ist natürlich eine Ausbildung, die dann auch über das eigene Gewerk hinausgeht. Das heißt, wir waren dort mit Zimmerleuten und mit Tischlern und mit Maurern zusammen in einem Kurs, sodass man dann auch mal wieder gezogen wird, über den Tellerrand hinauszublicken. Aber auch viele Dinge, die so ein bisschen in den Hinterkopf geraten sind, auch wieder hervorzugraben und da Kalktechniken mal wieder aufzufrischen, die nicht mehr so häufig vorkommen oder Schriftarten mal anzusehen. Aber wie gesagt, ganz viel der Austausch mit Leuten aus anderen Gebieten, anderen Gewerken, da Erfahrungen auszutauschen, das war eigentlich das Allerspannendste daran. Ansonsten hat man nach 35 Jahren Berufserfahrung auch schon das eine oder andere gesehen.
Max: Dann gib mir.
Peter: Da würde mich jetzt interessieren, wenn du das erzählst, der Austausch und das nochmal hervorkramen. Ich glaube, da können wir jetzt nochmal in die Denkmalpflege noch ein bisschen intensiver jetzt an der Stelle einsteigen. Was fasziniert dich denn daran? Was ist das, warum du sagst, das mache ich auch gerne? Natürlich neben den anderen Aufgaben, die du auch habt, aber die Denkmalpflege, das mache ich so gerne. Das reizt mich und mache auch die Weiterbildung. Was ist das? Was macht es aus für dich?
Oliver Körner: Es ist die Tatsache, dass die Gebäude oft eine Geschichte haben, die man schon mal gehört hat. kennt die Gebäude, sind großteils auch imposant. Wir haben Menschen gesehen, die bekannt sind, die berühmt sind. Und man hat die Gelegenheit, da mal hinzugehen, außerhalb einer Führung, die wir alle kennen, wo sie dann durch die ... Da müssten fünf Räume geführt werden und ein paar warme Worte zu bekommen. Auch mal dahinter zu gehen, hinter die Kulissen zu gehen, in den Keller zu gehen und sich selber Gedanken drum zu machen, was, wer war, hat hier schon gesessen, gelebt. Und was ist hier schon alles an Geschichte durchgegangen? Wie viele Menschen haben das Gebäude schon erlebt? Das einfach eine spannende Geschichte, die mich immer wieder aufs Neue fasziniert.
Peter: Das heißt, du beschäftigst dich auch bisschen damit, was war da, wer war da, wenn das nicht eh schon war, aber fängst du bisschen an, dich da bisschen tiefer einzudenken.
Oliver Körner: ist was was oft auch wirklich dann inhalt ist viele gebäude haben ja auch einen gewissen ist touristischen wert da werden ja auch dann dinge auch angesprochen und dargestellt wer ist dort hause gewesen wer ist dort tätig gewesen so dass sich das eigentlich fast immer ergibt und wenn wir dann mal drüber gestolpert ist dann packt ein schon mal die neugier und wer liest auch mal nach wie die Historien der Gebäude sind und was da noch so alles passiert ist, was einem noch keiner gesagt hat. Das ist immer eine ganz interessante Abwechslung.
Peter: Welches der Gebäude war denn jetzt für dich das, ich sag mal, spannendste, also nicht das herausforderndste, sondern das spannendste, wo du vielleicht gesagt hast, boah, jetzt bin ich hier, da war schon der, da war schon der, oder war schon diejenige. Und da ist Folgendes passiert, welches war das?
Oliver Körner: Da gibt es leider keine Reihenfolge, das bin ich schon immer wieder mal gefragt worden. Aber ich sagte ja vorhin schon, wenn man bedenkt die Wahlkapelle im Frankfurter Dom, wo dann jahrhundertelang die deutschen Kaiser auch gegrönt wurden. dann schon was, das hat man ja nicht präsent. Das muss man sich dann auch mal wieder in den Kopf holen. Wie viel Geschichte dann da entstanden ist.
Peter: Dann sagt 2 der 3. 2 der 3 geht auch. Erzähl einfach.
Peter: Ja.
Oliver Körner: Auch toll ist das Schloss Wächtersbach. Da kommt man in so ein eingewachsenes Dornröschenschloss und verlässt es dann nachher als neue aus dem Eigepellt optische Eindruck. Das sind dann schon Dinge, die einen auch nachhaltig immer wieder beeindrucken und an denen man auch gerne nochmal wieder vorbeikommt und sich das anschaut und dann drüber nachdenkt, was habe ich da auch alles für. Baugeschichten erlebt, was hat der Bau an sich erlebt. Auch der Landtag in Wiesbaden haben wir vor 20 Jahren die Fassade gemacht. Jetzt machen wir innen arbeiten und das sind einfach tolle Gebäude, denen tolle handwerkliche Leistungen zu finden sind. Was einfach Freude macht, auch dran vorbeizugehen, selbst wenn man sie nicht direkt in Hand hat. zu sehen, was
Max: Mmh.
Oliver Körner: Generationen vor uns dort geleistet haben. Welche mühseligen Kleinarbeit, das macht schon Spaß.
Peter: Das heißt, wenn ihr mal in so Gebäude drin seid, dann kann es auch schon vorkommen, dass er da häufiger angefragt wird. Weil ein so altes Gebäude ist immer wieder was zu tun. Wenn er da sozusagen einmal drin war, ist die Chance groß, dass er den Auftrag der Nächsten auch wieder kriegt.
Oliver Körner: Ja, es ist ja schon so, dass in dem öffentlichen Vergabebereich die Dinge schon auch ausgeschrieben werden müssen. Das heißt, da ist die Chance jetzt zwar gegeben, aber natürlich ist es leider auch was, was sehr viel nur vom Preis abhängt. Sie müssen günstiges Angebot oder man muss ein günstiges Angebot abgeben. Und das ist eigentlich der große Schlüssel da jetzt.
Max: Ja.
Oliver Körner: Per se beauftragt zu werden, ist seltener. Es gibt Verfahren, die dann den Preis weniger berücksichtigen oder weniger werten. Aber die sind eigentlich selten. Oft geht es wirklich über Submissionen. Wenn man im privaten Bereich ist, da ist es dann schon eher immer so, dass man dann auch mal ohne einen echten Wettbewerb befragt wird und da auch mit einem vernünftigen Angebot landen kann, nur im Preisvergleich zu stehen.
Peter: Gibt es auch das eine oder andere Schloss oder das eine oder andere historische Gebäude, was man wieder herrichten kann. Sehr spannend gibt es diesen Aufgaben, ich denke, das ist ja immer eine individuelle Aufgabe. Ihr geht ja mal rein, ihr kommt in unterschiedliche Jahrhunderte, da wird jeweils unterschiedlich gearbeitet worden sein, denn da gab es ja auch eine gewisse Entwicklung. Oder gibt es Standards, wo du sagst, das ist wieder so, das kenne ich, das haben die immer schon so gemacht, das weiß ich, wie ist das?
Oliver Körner: Genau, ja.
Max: Stimmt.
Max: Hm.
Oliver Körner: Also im Großen und Ganzen sind es natürlich schon Arbeitsabläufe, die sich edeln, aber die Ausführungen sind zum Teil dann doch unterschiedlich. Und in den Kleinen, in den Feinheiten, da unterscheidet sich es dann oft. Ist dann eine einfache weiße Fassung dort oder gibt es dann noch irgendwelche Bänderungen, die noch aufgebracht worden sind. Das sind eigentlich eher die, die sich unterscheiden. Jetzt die Grundarbeiten sind in der Regel ähnlich, weil sie auch in den Jahrhunderten vorher natürlich auch nicht so viele Möglichkeiten dazu gab.
Peter: Oliver, es noch irgendein Bauwerk oder eine Herausforderung, wo du gerne einfach nochmal mitwirken möchtest? Wo sagst, das würde ich unheimlich gerne einfach mal gemacht.
Oliver Körner: Tatsächlich gibt es mit dem Limburger Dom und dem Kölner Dom zwei Gebäude, an denen ich super gerne nochmal was gemacht haben möchte, die ich so faszinierend finde, dass ich sehr sehr stolz wäre da und wenn es nur eine Kleinigkeit ist mal wirklich was gemacht zu haben und das wäre was was ich gerne noch erleben würde und gerne auch nochmal machen würde.
Peter: Was ist das Faszinierende.
Oliver Körner: Also faszinierend ist einfach die Gebäude an sich. man von, bin ja jetzt, wie ich schon gesagt habe, auch Köln -Fan und habt da, das habe ich noch nicht gesagt. Ich bin Köln -Fan und wenn man dann dieses Gebäude von Weitem schon erleuchtet sieht, dann ist es einfach was Tolles zu sehen, welche Leistungen da auch schon handwerklich erwacht worden sind.
Oliver Körner: Das fasziniert mich und ebenso ist es, wenn man dann von irgendeinem Ausflug zurückkommt, über die A3 fährt und dann über den Elzerberg ins Tal fährt und dann der Limburger Dom erleuchtet, über der Stadt drohend. sind einfach zwei Gebäude, die finde ich sehr faszinierend, dass ich da wie gesagt gerne noch mal was tun wird.
Peter: Kölner Dom und Limburger Dom. Das wären die beiden Projekte oder Objekte, denen du gerne mal mitwirken
Oliver Körner: Genau.
Max: Wenn wir noch mal in die Praxis reinschauen, gibt es irgendwas, wo die Denkmalpflege an ihre Grenzen kommt. Wo du sagst, ja, da kann ich jetzt leider auch mit meinen Techniken, die ich jetzt zur Verfügung habe, nichts mehr machen. Oder findest du immer oder in den allermeisten Fällen eine Lösung fürs Problem.
Oliver Körner: Das gibt natürlich auch Stellenflächen, schon derart geschädigt sind, dass sie wirklich nicht mehr zu erhalten sind. Jetzt muss man sagen, dass wir in unserem Gewerk ja oft auch dann eher mit den flächigen Bauteilen bewandert sind, also sprich den Putzen, wo man dann auch eher mal sagen kann, dieser Putz ist halt auch fertig und kann nicht mehr gerettet werden oder es ist einfach zu aufwendig ihn zu retten. Da ist man sicherlich an einem Decken Fresco sicherlich noch etwas vorsichtiger. Aber doch solche Dinge gibt es natürlich und da haben sich dann Dinge auch mal ihre Zeit erlebt und dann wird auch mal was ersetzt.
Max: Aber trotzdem ja immer mit dem Spagat zwischen ich möchte das Alte erhalten und trotzdem was Neues, Hochwertiges verbauen oder ja einfach restaurieren. Aber mit dem Gedanken, ja es ist was Historisches. Wie schwierig ist dieser Spagat ab und zu?
Oliver Körner: Nein, glücklicherweise ist der Spagat gar nicht so groß. Das ist vielleicht auch eine Gewöhnungssache. Das habe ich sicherlich auch schon anders wahrgenommen. Aber mir entwickelt natürlich auch eine gewisse Routine. Ich erzähle ganz gerne die Geschichte des ersten Kirchsturms, den ich in Hand hatte. Damals war das Thema, da gibt es der Soll einen Kalkputz an die Fassade, was inzwischen ja gang und gäbe ist.
Max: gibt kein Spagat.
Peter: Hehehehehe!
Max: Mhm.
Oliver Körner: Und ich weiß noch, dass dann der Vertreter des Werkes, das mir ausgesucht haben, das zu liefern, der dann quasi auch vor Ort gesessen hat, kurze Wege zu haben, wie gesagt hat, ja, aber unser Kalkputz, der ist doch nur für innen. Da habe gesagt, du kannst mir den trotzdem verkaufen. Ich sag dem das nicht. Und halten tu den noch heute.
Max: Okay, also immer lösungsorientiert denken und dann finden wir für alles eigentlich den richtigen Weg.
Oliver Körner: Genau, so denke ich, eine sehr gute Maßnahme. Wir versuchen ja als Handwerk oft pragmatisch zu sein und da auch Lösungen zu finden und ja, da ist ja auch das, das sagte ich ja vorhin schon mal, da ist es vielleicht manchmal auch ganz gut auch mal leidensfähig zu sein, beziehungsweise auch tolerant zu sein, zu sagen, okay, wir haben es jetzt versucht, das Bestmögliche zu lösen, dann gibt es halt auch mal was nachzubessern. Das ist was, was mehr an so einer Baustelle auch wirklich dann mal beachten muss. Da sind dann auch Dinge nicht immer nach dienen und für immer und ewig zu lösen, sondern da gibt es dann auch mal Kleinigkeiten, die mal wieder nachgebessert werden müssen, weil mehr aus denkmalpflegischen Gründen dort jetzt keine Abdichtung hinmacht, wo man vielleicht besser eine hinmachen würde. Aber solche Dinge muss man halt dann auch dann mal tolerieren und muss halt auch damit umgehen können.
Peter: Olli, du oder ihr, euer Unternehmen, ihr bildet ja aus, ihr habt Auszubildende. Und mich würde interessieren, spielt der Bereich Denkmalpflege dabei eine große Rolle im Sinne der Attraktion, dass Auszubildende sagen, ich komme genau deswegen zu euch, weil ich das bei euch lernen möchte und da unterscheidet ihr euch vielleicht von anderen Betrieben, die woanders ihre Schwerpunkte haben oder würdest du sagen, nö, der Malerberuf an sich? Der steht erst mal vorne und dann ein bisschen müssen sich halt weiter.
Oliver Körner: Also unsere Auszubildenden sind sehr oft über persönliche Bekanntschaften hier angekommen. Das liegt auch daran, dass wir insbesondere mit öffentlichen Verkehrsmitteln hier nicht so super gut zu erreichen sind. So dass da viele dann auch abspringen, weil sie halt merken, schaffen es nicht, 6 .30 hier zu sein. Und die Tatsache, was wir dann hier wirklich tun, das ist vielen gar nicht bewusst. wenn sie die Lehre hier anfangen, sondern das merken sie eigentlich erst später und merken dann auch selber, was Spaß macht. Es gibt aber auch die anderen, die schon sagen, wir haben euch da gesehen und deswegen kommen wir. Also es gibt da das breite Spektrum.
Peter: Aber 6 .30 Uhr ist gesetzt. es wäre ja noch eine Variante zu sagen, wir wissen das, dass es immer ein Problem ist, deswegen machen wir es anders. Oder ist dann kommt dann der gesamte Ablauf im Haus völlig durcheinander?
Max: Okay.
Oliver Körner: Also es ist, gerade wenn wir dann in Richtung Frankfurt oder Bad Homburg unterwegs sind, notwendig 7 Uhr hinter dem Wiesbadener Kreuz zu sein, sonst hat es keinen Sinn. Da steht man zu viel auf der Autobahn und deswegen ist eigentlich 6 .30 Uhr hier so das, was notwendig ist, auch vernünftig auf der Bauschilte anzukommen. Alles was dann an Modellen gibt, später anfangen und im Winter später anfangen, haben wir schon mal probiert. Und es führt dann aber zum Problem, dass man dann wirklich mehr Zeit im Verkehr verbringt, als es notwendig ist.
Peter: euch mit so anderen Themen beschäftigt wie Viertagewoche und solche Themen, spielt das vielleicht eine Rolle, aber das ist das gar nicht denkbar.
Oliver Körner: Ja beschäftigt. Also natürlich geht die Diskussion auch an uns nicht vorbei. Dadurch, dass wir halt viele Baustellen haben, die auch langfristig laufen, bin ich mir nicht so sicher, ob sie denn gerade dann zum Ende hin, ob man es dann argumentiert bekommt zu sagen, wir sind jetzt am Freitag halt nicht da und was ist mit der Fertigstellung? Tatsächlich habe ich mich da noch so nicht dran getraut, auch weil natürlich durch die Logistik dann natürlich neue Probleme auftreten. Wen teile ich wann ein? hat dann wann den freien Tag? Wer ist dann nicht da? Weiß aber auf der Baustelle Bescheid. Das wäre was, was sicherlich in der Zukunft eine Möglichkeit ist. Aber Da gibt es jetzt momentan noch keine aktuellen konkreten Bestrebungen, das zeitnah einzuführen.
Peter: hast du noch eine Frage? Weil sonst würde ich nämlich in den nächsten Blog reingehen.
Max: Nein, du kannst es nicht. Nicht wundern, ich war gerade einmal kurz eingefroren. Bei mir war kurz einmal das Netz weg, aber es wurde alles weiter aufgezeichnet. Deshalb. man.
Peter: habe ich gesehen.
Peter: Okay, prima. ja, Oliver, erst mal vielen Dank, dass ihr hierher. Wir kommen jetzt noch mal zu einem weiteren Blog. Das ist ein Blog, es ein bisschen mehr persönliche Fragestellungen geht. Und ich fange gleich mit der ersten Frage an, die wir allen unseren Gästen stellen. Dabei geht es darum, ob du dir vorstellen kannst, mit jemandem einfach einmal seinen Job, seine Aufgabe. Ich mache mal weiter. Ich bin gerade dabei, die Frage zu stellen. Ja, ja, okay.
Max: So, Entschuldigung.
Max: Ja, stell die Frage nochmal, weil bei mir klingt sich ab und zu das Internet aus, ich weiß nicht genau warum. ich weiß nicht, keine Ahnung. Genau, zieh du einfach durch,
Peter: Ja, ich glaube, wir beide haben heute ein Thema irgendwie. Aber wir kriegen das hin. kriegen das hin. Also ich mache nochmal. ich fange überhaupt ganz von vorne an mit dem Blog. wir kommen jetzt zu einem, erstmal, ich mache es so, erstmal vielen Dank bis hierher. Wir kommen jetzt nochmal zu einem anderen Blog, zu einem Blog, wo es eigentlich eher persönliche Fragen geht. Da stellen wir unseren Gästen immer als erste Frage die Frage, ob sie sich vorstellen können. Einfach mal mit jemand anderem zu tauschen, mal einen Tag oder eine Woche, nicht die ganze Zeit, aber mal zeitlich begrenzt, mal zu tauschen, das mal zu erleben, wie zum Beispiel der Beruf eines anderen ist oder der Tagesablauf. Das kann eben auch ein Sportler sein oder ein Künstler, was auch immer. Gibt es da jemanden, mit dem du einfach mal tauschen würdest, damit du weißt, wie der da so lebt, was der so macht, wie er seinen Beruf ausübt? Das würde mich einfach mal interessieren, in die Rolle zu schlüpfen.
Oliver Körner: Ja, tatsächlich gibt es da Überlegungen oder die eine spannende Szenerie, die ich mir vorstellen könnte. weiß nicht, ob euch das was sagt, aber ich würde gerne mal einen Tag vom Stefan Rudenbeck erleben, der der U19 Trainer ist beim 1. FC Köln, wo ich ein sehr großer Fan von bin und auch schon lange Mitglied bin.
Max: Hm.
Oliver Körner: Das leistungsorientierte Fußballspielen interessiert auch sehr. Da einfach mal dabei zu sein oder seinen Tag mal durchzuleben, das würde ich wirklich sehr spannend finden.
Max: damit Fokus auf die Jugendarbeit in so einem Profiklub.
Oliver Körner: auch mit Fokus auf die Jugendarbeit. denke, ist das Ganze noch nicht so überprofessionell, wie man das ja in den Medien so lesen kann. Da ist es, glaube ich, noch sehr bodenständig und ich glaube, das ist was, was mir sehr gefallen könnte.
Max: Ich weiß, was du meinst.
Max: Okay, ja, cool. Kann man dann theoretisch auch das eine oder andere auch für sich rausziehen? Sport und Handwerk wissen wir, Peter. Da gibt es viele Verknüpfungen und deshalb sehr, sehr interessante Antwort, Oliver. Ich haue die nächste Frage an. Und da geht es jetzt nicht nur rein Beruf. Kannst auch für dich persönlich mal reflektieren, was war für dich persönlich die beste Entscheidung, die du je getroffen hast?
Oliver Körner: Das ist aber eine tiefe Frage. Die beste Entscheidung, ich je getroffen habe.
Max: Mmh.
Peter: Wir können es schneiden.
Oliver Körner: Ich fürchte so spontan fällt mir da auch jetzt gar nichts ein. So die üblichen Verdächtigen und die Familie, Familiengründung. Sicherlich auch die Entscheidung, den Restaurator zu machen, wäre beruflich sicherlich eine, sehr, sehr tiefgreifend ist. Aber wie gesagt, auch die Entscheidung der Familie zu gründen ist natürlich was, was ein als Mensch unabhängig von Arbeit und dem täglichen Brot natürlich mit großem Stolz erfüllt und die mir immer Freude bereitet, wenn man jetzt auch sieht, wie die Familie sich so weiterentwickelt und was da so alles noch vielleicht auf einen zukommt.
Max: Ja, sehr schön. Mal schauen, was du dann zur nächsten Frage sagst. Ich dreh es mal ein bisschen Was war vielleicht auch im beruflichen Kontext für dich die größte Herausforderung? Du bist jetzt seit vielen Jahren als Unternehmer auch schon tätig. Was sagst du, wo war es mal wirklich knackig, wo hast du mal länger überlegen müssen?
Oliver Körner: Ich denke... Große Herausforderungen gibt es viele im Leben.
Oliver Körner: Oft ist es vielleicht ein bisschen mein Problem, dass ich mich davon eher reizen lasse als abschrecken. Das kann dazu führen, dass man hinterher dann sich irgendwo durchschlagen muss, wo man besser ferngeblieben wäre. Aber gerade die Baustelle Dobrömer wäre jetzt beruflich eine Herausforderung, die sehr, sehr groß bewerten ist. haben wir Ende des Tages von den 36 Häusern acht Reconstruktionen gebaut. Und wenn ich darüber nachdenke, was wir da für Herausforderungen uns stellen mussten, sprich 36 Baustellen, die nur über zwei Zugänge beliefert werden konnten und die alle in engstem Raum waren, die anstatt anderthalb Jahre dann irgendwie fünf Jahre Bauzeit in Anspruch genommen haben und die ganze entsprechende Koordination. Da kann ich eigentlich auch im Nachhinein mich nur bei meinen Mitarbeitern bedanken, die da vor Ort einen tollen Job gemacht haben. Und wenn man sich solchen Herausforderungen vorher manchmal bewusst wäre, dann weiß ich gar nicht, was man dann im Leben alles verpassen würde. Deswegen ist es, glaube ich, ganz gut, dass Herausforderungen manchmal erst im Laufe des Weges klar werden.
Peter: Ja, da komme ich zur vierten Frage in dem Blog, bevor wir nochmal zu so ein paar ganz kurzen, knackigen Fragen kommen. Was bedeutet für dich Handwerk?
Oliver Körner: Handwerk ist für mich eine tolle berufliche Herausforderung, eine tolle Kunst, was zu gestalten, was selber machen zu können und zu sehen, was wird daraus, wie gut bekomme ich es hin. Es ist einfach was, was Werte schafft, die man sich noch jahrelang bedachten kann und auf die man dann auch wirklich stolz sein kann. Bei der Arbeit kann man sich abreagieren, man kann in Schwitzen kommen. Es ist so vielfältig und kann so viel Freude verbreiten. Das Handwerk ist einfach toll.
Peter: Das klingt super. Zum Schluss jetzt noch die genannten vier Begriffe, ganz kurze Begriffe, mit der Bitte auch ganz kurz und kompakt drauf zu antworten. Was ist Heimat für dich? Das ist der erste Begriff. Was ist Heimat für dich?
Oliver Körner: Heimat ist zu Hause. Tauernstein Orlen ist Heimat für mich.
Max: Hast du ein Vorbild?
Oliver Körner: Ein Vorbild.
Oliver Körner: tatsächlich kann ich da niemand konkret nennen.
Max: Macht auch nichts, wenn du niemanden nennen kannst.
Oliver Körner: Also der erste, der mir spontan da jetzt noch einfallen würde, wäre Franz Beckenbauer, der mit seiner super netten, fröhlichen, leichten Art alle Herausforderungen in irgendeiner Form gemeistert hat. Und das ist was, was ich total super bewundert habe, solange ich ihn miterleben durfte.
Peter: Die dritte Frage ist, was ist Glück für dich?
Oliver Körner: Glück ist, Zeit in der Familie zu verbringen und einfach eine schöne Zeit zu haben und sichs gut gehen zu lassen.
Max: Die Abschlussfrage, das letzte Wort. Hast du irgendein Motto?
Oliver Körner: Ich habe solche Fragen schon öfters mal mit der Frage beantwortet. Das Motto des Betriebes könnte sein, die Vergangenheit kennen, die Gegenwart zu gestalten und die Gegenwart zu bewahren und die Zukunft zu gestalten. Das wäre vielleicht bisschen feiner formuliert, mal ein Motto, das man auch irgendwo hinschreiben könnte.
Max: Das passt ja genau zur Denkmalpflege auch.
Peter: Oliver, vielen, Dank für dieses Gespräch. Vielen, Dank, dass du uns in die Welt der Denkmalpflege mitgenommen hast, auch in deine Welt, deines Unternehmens. Und auch, das haben wir gespürt, Fußball scheint ein Thema zu sein, das du auch gerne magst. Wir drücken dir Daumen, dass dein Wunsch mal in Erfüllung geht. Also alles, Gute. Danke dir fürs Gespräch. Tschüss.
Max: und dass der FC wieder aufsteigt. Auch das.
Oliver Körner: Danke. Genau, danke, danke.
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