#94 Marc Schütt, wird man als Sachverständiger zu einem besseren Handwerker?
Shownotes
In dieser Folge Handwerk erleben geht es um das Sachverständigenwesen 🔍
Zu Gast ist Marc Schütt, er ist Schreinermeister und Fensterbauer, Betriebswirt im Handwerk und öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger im Tischlerhandwerk. Er erklärt in dieser Folge, wie man überhaupt Sachverständiger wird und warum er sich für diesen Weg entschieden hat. Außerdem geht es um die spannendsten Schadensfälle aus dem Fensterbau und um Strategien, Schäden zu verhindern.
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Peter: Heute schauen wir auf einen Bereich des Handwerks, den wir bisher eigentlich noch nicht in einem Podcast thematisiert haben, und zwar auf das Sachverständigenwesen. Heute mit dem Fokus auf das Tischlerhandwerk. Und damit herzlich willkommen bei Handwerk erleben, dem Talk für Macher. Mein Name ist Jan-Peter Kruse und mit dabei ist mein Kollege Max Helmannsdorfer. Hallo Max. Unser Gast heute ist Mark Schütt. Er ist Schreinermeister und Fensterbauer, Betriebswirt im Handwerk und öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger im Tischlerhandwerk.
Max: Hallo Peter!
Peter: Herzlich Willkommen Mike.
Marc Schütt: Ja, Dankeschön.
Max: Hi!
Peter: Marc, ich habe es gerade schon gesagt, einen Sachverständigen hatten wir jetzt hier noch nicht zu Gast. Deswegen müssen wir das jetzt mal klären. Was macht ein Sachverständiger genau?
Marc Schütt: Ja, ich sage immer so ganz nett, ich komme nicht gerne zum klugscheißen, sondern komme lieber zum Kaffee trinken. Aber klugscheißen ist es ja nicht. Wir müssen Dinge bewerten, die falsch gelaufen sind auf der Baustelle oder halt in der Werkstatt. wenn Kunden sich ungerecht behandelt fühlen oder der Meinung sind, sie haben nicht das Produkt in der Qualität gekriegt. Dann werden wir häufig gerufen, andersrum aber auch, wenn Kollegen kommen und sagen, der Kunde will nicht zahlen und guck mal bitte, ich habe wirklich alles getan, was in meiner Macht steht und hilf mir bitte, dass der Kunde wieder zahlt. Das ist auch so ein Punkt. Oder halt, wenn es Gerichte ruft.
Peter: Also beide Seiten Handwerksunternehmer, aber der Kunde auf der anderen Seite wahrscheinlich häufiger der Kunde, oder?
Marc Schütt: Es ist immer nur der Kunde, es sind auch häufig die Handwerkskollegen. Da lege ich auch einen ganz großen Fokus darauf, dass ich halt handwerksnah bleibe. Zwar neutral, weil ich den Eint geschworen habe, dass ich neutral bleibe, aber ich möchte schon unser Handwerk, unser Tischlerhandwerk hochhalten.
Peter: Du bist Schreinermeister, du Fensterbauer, du hast das alles von der Pique auf gelernt, aber du hast dein eigenes Sachverständigenbüro. Das heißt, das ist dann jetzt dein Hauptjob, oder?
Marc Schütt: Das ist soweit mein Hauptjob. Wir haben noch eine Tischlerei. Ich frühe mit meinem Vater zusammen eine Tischlerei, die mittlerweile nicht mehr ganz so groß ist, liegt aber auch eher daran, dass wir so den Generationskonflikt haben, den so viele andere auch in den unterschiedlichen Firmen haben, also die Söhne mit ihren Vätern. Ich habe den halt so gelöst, dass ich mich dann in den Sachverständigenbereich weiterentwickelt habe und damit dann Paribend. Ich bin auch so knapp 20 Prozent meiner Zeit in der Tischlerei und der Rest bin ich im Sachverständigenbüro.
Max: Okay, kannst du ein bisschen was zu deinem Sachverständigenbüro erzählen? Wie kann man sich das genau vorstellen? Wie viele Leute arbeiten da? Ich habe gesehen, ihr habt ja auch mehrere Standorte.
Marc Schütt: Genau, sind mittlerweile zu viert. Uns hat einer verlassen, wir sind zu viert. Das sind zwei Damen im Büro, die uns unterstützen und zwei Sachverständige, draußen sind. Wir haben einen Teilbereich im Versicherungswesen. Ich habe meinen großen Teilbereich im Tischler-Antwerk, überwiegend im Fensterbau. Da fühle ich mich halt heimisch.
Max: Mhm.
Marc Schütt: Ja, der Kollege unten aus Ahlen, also wir haben einen Standort in Norddeutschland oder Mitte Deutschland und einen Standort Süddeutschland. Und der Kollege aus Ahlen, der ist auch gelernter Fensterbauer, der kann auch den Bereich abdecken, ist halt nicht öffentlich bestellt, aber hat sich weiter spezialisiert mehr in den Versicherungsbereich. Und für uns selber arbeiten dann noch als Freelancer, Architektin, Bauingenieurin.
Max: Vielen
Marc Schütt: und auch noch zwei, drei andere öffentlich bestellte Sachverständige, wenn die Auftragskapazität so hoch ist, ich dann noch versorge mit den Aufträgen.
Max: Ok, weil du gerade gesagt hast, der Kollege in Ahlen ist nicht öffentlich bestellt, kannst du das einmal erklären? Was heißt denn das genau? Öffentlich bestellt und vereidigt. Kann man auch unvereidigter Sachverständiger sein.
Marc Schütt: Ja, kann man durchaus. Du kannst zum Beispiel auch Sachverständiger für was weiß ich werden. Also das ist ja egal. kannst dich so nennen. Der Sachverständigenberuf ist ja kein geschützter Beruf. Und die öffentliche Bestellung ist halt ein Titel, den man erlangen kann im Handwerk oder halt auch bei der Industrie- und Handelskammer oder halt auch Architekten. Das sind so die drei Kammerbattenden Kammern, also die Handwerkskammer, die
Max: Kann ich mich einfach so nennen quasi oder... naja. Mhm.
Marc Schütt: Die Architektenkammer, die Ingenieurskammern auch und die Industrie- und Handelskammern, das sind die vier Kammern, die die öffentliche Bestellung verleihen können. das ist ein Titel, den kannst du dir nicht aneignen. So, da musst du schon gewisse Leistung bringen. Aber es gibt halt auch die anderen sind halt ein freier Sachverständiger. Das heißt, jeder Tischler-Kollege, der Er meint, er hätte das notwendige Fachwissen, auch überdurchschnittliche Fachwissen, der darf sich Sachverständiger nennen. Und dann gibt es halt auch zertifizierte Sachverständige, da gibt es unterschiedliche Zertifizierungssysteme, Personenzertifizierung und Das sind so die Unterschiede da drin.
Peter: Aber bei öffentlich und bestellt ist sozusagen dieser Sachkundenachweis glaube ich da, also dieses Wissen, das ihr erbringt. macht doch richtig Prüfungen, oder? Und ja, erzähl.
Max: Okay.
Marc Schütt: Genau, wir machen dann unterschiedliche Lehrgänge, wir müssen uns permanent weiterbilden und zu dem Sachkundennachweis musst du dann halt auch vor der Handwerkskammer, da gibt es dann eine eigene Prüfungskommission, da musst du dann den Sachkundennachweis darlegen.
Peter: Ihr werdet dann auch eben von den Gerichten angefordert. Da werdet ihr dann sozusagen bevorzugt wahrscheinlich angefragt,
Marc Schütt: Ja, da gibt es auch wieder Gerichtsurteile. Also überwiegend werden die öffentlich Bestellten bevorzugt, aber die Personenzertifizierten sollen die gleichen Chancen haben. da ist dann auch wieder, Gericht ist sehr lang, querig und auch das in den Köpfen reinzukriegen. Aber ja, deswegen sind wir eigentlich immer häufiger dort zu finden, die öffentlich Bestellten.
Max: Was sind denn dann so klassische Fälle, du auch zum Einsatz kommst? Wir werden später noch bisschen detaillierter darüber sprechen. wenn du jetzt mal deine Erfahrungen als Sachverständiger zu Rate ziehst und mal rekapitulierst, was sind so die häufigsten Einsatzpunkte?
Marc Schütt: Ich habe vorhin schon gesagt, ich bin überwiegend im Fensterbereich tätig und beim Fenster sind es überwiegend die Montage. Also die Fenster an sich, sind heute schon echt Hochleistungsprodukte. ja, es gibt den ein oder anderen Ausreißer, nicht nur Deutschland, sondern auch, ich sage mal, wenn von den Ausreißern 10 Prozent in Deutschland die Ausreißer sind, die anderen 98 Prozent kommen dann aus dem umliegenden Ausland oder umliegenden Ländern. Aber der Gros, der Fehler passiert eigentlich in der Montage. Und da werde ich dann hinzugezogen und dass man das dann bewertet, dass man vielleicht auch die Möglichkeit gibt. Also ich mache es immer ganz gerne im Mediationsverfahren, dass ich den Kollegen dann, wenn das jetzt wirklich am Kollegen hängt, dass ich den Kollegen hinzuziehe und dass ich mit ihm zusammen Die Problematik erarbeite, dass er es auch erkennt, im besten Fall auch einsieht und im noch besseren Fall zusammen eine Lösung erarbeiten, dass man da rauskommt. Das wäre der Königsweg und ich sag mal, funktioniert in aller Regel auch ganz gut.
Max: Das heißt, man versucht auch viele Fälle dann ohne Gericht zu lösen, einfach direkt zwischen Auftraggeber und Handwerksunternehmen zum Beispiel.
Marc Schütt: Ja.
Marc Schütt: Ja, Max, du musst dir vorstellen, wenn du bei Gericht bist, gibt ja diesen Spruch, auf hoher See und bei Gericht bist du verloren, oder wie das immer heißt. Wenn du ein Gerichtsverfahren anstrebst, dann ist das ein Marathon. Dann brauchst du gute Nerven, du brauchst Geld in der Hinterhand, weil das, was du dann ertüchtigst, ich sag mal die Fenster, die nicht richtig eingebaut sind und du hast deine Kinder mit im Haus und die sollen halt nicht in ...
Max: Mhm.
Marc Schütt: Die sollen keinen Schimmel haben, die sollen nicht frieren, sollen schöne Fenster haben. Dann baust du da, ertüchtigst du das Ganze. Dafür gibst du ein weiteres Budget mit in den Raum, weilst du dann einklagt. Und dieses Einklagen, das kann echt lange dauern. Das ist wie so ein Marathon. Und da versuche ich dann halt, die Kunden auch vorzubewahren. Generell auch den Kollegen. Also das braucht keiner.
Peter: Wir sprechen gleich nochmal über deine Sachverständigen-Tätigkeit, aber vielleicht noch ganz kurz der Blick zurück. Du bist ja irgendwann, hast du dich entschieden ins Handwerk zu gehen? Möglicherweise, weil du es zu Hause gesehen hast? Was war die Intention? Also, dass du gesagt hast, ich gehe einen ähnlichen Weg hier in der Familie schon vielleicht vorwärts.
Marc Schütt: Mmh.
Marc Schütt: Ja, also mein Vater ist ja schon, ich weiß gar nicht, da war ich sechs, da hat er sich selbstständig gemacht, hat die Tischlerei gekauft. Und seitdem bin ich auch im Grunde genommen jedes Wochenende mit in der Firma gewesen. Also wir hatten damals das so, dass die Firma zwei Orte weiter war und da konnte ich nicht einfach so Ae berüber gehen, so wie einige Kollegen die Möglichkeit hatten. So bin ich dann immer am Wochenende mit dahin und dann auch, ich sag mal... darf man eigentlich gar nicht so sagen, aber mit 14 stand ich an der Kreissäge. Ich wusste, was ich mache. Ich konnte diese Dinge und ich wusste, habe auch schon gesehen, dass es einen Rückschlag gab. Ich habe gesehen, wie die Kreissäge vernünftig funktioniert und so Kleinigkeiten konnte ich dann halt selber machen. Nicht die große Tischkreissäge, aber die kleine Makita oder die kleinen Tischkreissägen für die Baustelle. seitdem handwerklich. Das hat sich dann so eingebrannt. Das Tischlerhandwerk ist für mich eigentlich so das schönste Handwerk. Es gibt auch wunderschöne Handwerke daneben. Mein Sohn wird Elektriker. Ihm sage ich immer, weißt du was, es ist wunderbar, dass du das zweitschönste Handwerk erlernst, aber das schönste wirst du nie erlernen. Das mag jeder dann anders sehen, ist auch völlig in Ordnung. Aber mein Herz schlicht hat fürs Holz.
Peter: doch noch, es das Schönste Weil der Herz fürs Holz schlägt oder gibt es noch andere Gründe?
Marc Schütt: Nee, sag mal, wenn du mit Holz arbeitest, Holz ist erstmal ein lebender Werkstoff. Wenn wir jetzt auf die Nachhaltigkeit sehen, dann könnte ich jetzt hier ein Pumplet eröffnen, wo ich sage, es ist nachhaltig, es speichert CO2 und und und. Aber in der Regel ist es auch so, es lebt ja auch. Es ist ja ein bisschen anders als Metall. Es ist warm. Du kannst alles daraus bauen mittlerweile, wenn du siehst, es gibt wunderschöne große Ingenieursbauten aus Holz. Es ist einfach super vielfältig. Wenn du zu uns reinkommst, wirst du sehr viel Holz sehen. Du wirst aber auch sehr viel Kontrast sehen. heißt mit dem Leben putzen, mit Glas und so weiter. Du kannst halt unheimlich viel kombinieren. Es bringt auch so bisschen Wohnlichkeit und Wärme mit sich. Das ist eigentlich das, was ich so am Holz liebe.
Max: Hm.
Peter: so der Werkstoff. dennoch dann, du hast erzählt warum, den Weg dann aber in Stationen erstmal zum Meister und du hast glaube ich den Betriebswort auch noch gemacht, oder?
Marc Schütt: Ja, ich habe meinen Tischlergesellen gemacht. Dadurch, dass ich im Sauerland meinen Tischlergesellen gemacht habe, bin ich Tischlergeselle. Danach habe ich meinen Zivildienst gemacht, bin dann anschließend noch ein paar Jahre als Geselle gearbeitet und bin dann nach Ebern gegangen. Das ist die Meisterschule Ebern, liegt im Kreis, ich glaube, Kreis Bamberg. da ist es halt so, dass du drei Semester hast. bis du zum Meister kommst, also sehr intensiv. Und diese Semester habe ich auch durchgeführt, bin dann Schreiner Meister geworden, also Tischler Geselle, Schreiner Meister, Nord-Süd. Und habe dann direkt danach meinen Betriebswirt im Handwerk noch gemacht, damit ich halt Ahnung vom Kaufmännischen auch habe, weil das ist ja das, ich auch häufig sehe, die Kollegen, das sind wirklich super Handwerker, aber im Verkauf sind sie nicht wirklich gut.
Max: Mhm.
Marc Schütt: Und das fällt ihnen dann auf die Füße. Danach habe ich dann irgendwann gesagt, das kann nicht der Endpunkt sein. Ich muss irgendwas noch machen. dann bin ich irgendwie ans Sachverständigenwesen gekommen. Und als ich dann die ersten Lehrgänge hinter mir hatte, habe ich dann gesagt, das wird auch nichts mit der Fährmarktübernahme. So schnell, dann baue ich das weiter aus. Und so ist das dann.
Peter: Wie hast du denn dann das Sachverständigewesen entdeckt sozusagen von da aus?
Max: Jetzt ist aber die Kombination ja ganz spannend. Also Sachverständiger fürs Tischlerhandwerk, eine eigene Tischlerei quasi in Familienbesitz. Ich kann mir vorstellen, dass du dann noch mal ein ganz anderes Auge dafür hast, wie Sachen montiert werden, wie Sachen produziert werden. Wie stark hilft dir denn die Tätigkeit als Sachverständiger, dann auch als Schreinermeister, da die Übersetzung in die Praxis?
Marc Schütt: Das hilft ganz, ganz stark, weil ich habe ja den großen Luxus dadurch, dass ich so viele Fehler sehe und mich mit so vielen Dingen beschäftige, dass ich einen ganz anderen Einblick auf den Markt kriege, einen ganz anderen Einblick in die Industrie kriege, plötzlich ein ganz anderes Netzwerk habe, was der Kollege eigentlich so nicht hat und auch anders wahrgenommen werde von der Industrie. Und da versuche ich dann halt auch so ein bisschen Multiplikator für die Kollegen zu sein. die Leute, die mich über Social Media und so kennen, die wissen, dass ich ein sehr offenes Ohr habe und dass sie mich jederzeit irgendwas fragen können und sie kriegen auch immer eine Antwort. Und ich versuche auch immer, irgendwo eine Brücke zu bauen. Das ist mir halt wichtig, weil das fehlt den Kollegen und wenn wir uns untereinander unterstützen können, können wir wirklich wunderschöne Werte schaffen. Und das ist eigentlich so.
Max: Ja.
Marc Schütt: Der Hauptantrieb da drin.
Max: Social Media, gutes Stichwort. ich nenne gerne deinen Instagram-Kanal. Dich findet man unter tischler sv Sachverständiger Mark Schütt. Dort zeigst du viele Videos von Fehlern, aber auch wie es besser geht. Erzähl doch mal ein bisschen was von deinem Social Media-Kanal, was du da genau vermitteln möchtest.
Marc Schütt: Kanal.
Marc Schütt: Für mich ist es einfach wichtig, jetzt habe ich überlegt, Instagram, Instagram, Instagram ist ganz toll zum zeigen von tollen Sachen, wenn ich so sehe, was die Kollegen alles tolles machen und ich sage mal auch die großen Influencer wie Ben oder der Holzmichel oder Johannes, das sind ja echt wunderschöne Dinge, die die da bauen. Ich habe aber nur meistens den Müll, den ich sage mal den Schrott, ich dann zeige. Das heißt, die Fehler. Und dann habe ich erst überlegt, gucken sich das die Leute an? Stößt das nicht lieber ab? Eigentlich ist das ja so eine Happy-Welt. es sind doch schon viele und auch viele Kollegen, die mir folgen, die dann auch sagen, ich habe das gesehen. Das ist total cool. Ich habe jetzt eine andere Sicht auf die Dinge. Hast du vielleicht da und dafür noch eine Lösung? Da wirklich die Kollegen mitzunehmen und auch Endverbraucher mitzunehmen. ist so das Ziel dahinter und das gelingt eigentlich ganz gut.
Max: Aber ja, dann nicht nur virtuell, sondern auch in der Praxis. Also ich habe gesehen, ihr hattet erst vor ein paar Wochen ein Training bei euch im Betrieb. War das bei euch? Wir machen nur da kurz, Marc, weil wir den Podcast nicht jetzt am Wochenende senden. Formuliere ich es ein bisschen zeitunabhängig. Also kein Problem. Deshalb bleib mal bei genau, genau, genau.
Marc Schütt: Kanal.
Marc Schütt: Nee, war letzte Woche war das. Ich hab den.
Marc Schütt: Vor kurzem haben wir ein Offenheistraining gehabt. Wir haben letztes Jahr ein Montage Mentoring ins Leben gerufen. Das Montage Mentoring besteht daraus, dass wir
Peter: Hahaha.
Marc Schütt: Erst einmal in den Betriebe gehen und dann mit dem Betrieb sprechen. Wie messt ihr auf? Wie besprecht ihr das mit dem Kunden? Welche Ausbildungsgrad haben eure Mitarbeiter? Was habt ihr für Materialien, die ihr verwendet? Erstmal so das Grundgerüst kennenlernen. Daraus entwickeln wir dann ein Montagetraining. Das Montagetraining ist genau darauf abgezielt, was die haben. Also ich bringe denen nichts Neues rein an Materialien, wie ich das bei einer Verkaufsschulung in der Industrie habe. sondern ich nehme die Materialien, die die haben und baue die sachgerecht aufeinander auf. Wenn die da irgendwelche Fehler bauen, dann erkläre ich denen das und anhand der ganzen Dokumente der Hersteller. dann ist es meistens so, dass ich auch die Mitarbeiter frage, was läuft aus euren Augen nicht richtig, und den Chef frage, was läuft aus deinen Augen nicht richtig, oder die AV-Frage. Und diese Fragen, die kriegt keiner zu sehen. Daraus bauen wir ein Mediationskonstrukt. Und während des ganzen Trainings wird das Ganze thematisiert. Das merken die gar nicht. Und dann entsteht eine Diskussion und am Ende ist in der Regel so, dass jeder jeden verstanden hat. Und das ist ein cooler Move, wo die hinterher sagen, so habe ich das gar nicht gesehen. Ja, ist ja klar, dass die dann immer sauer sind auf uns oder
Max: hier.
Marc Schütt: Dann sagt der Chef, wenn ich den jetzt... Komm, wir packen da nochmal 5000 Euro in die Werkstatt rein. Dann haben die das und das Werkzeug, dann können die schneller arbeiten. Dann ist auch die Motivation anders. Das sind dann so Dinge, wo man mit Schollklappen, also die Betriebe und die Mitarbeiter, die laufen mit Schollklappen durch die Gegend, ist auch ganz normal. Das ist völlig normal. Und ich von außen habe einen anderen Blick drauf und versuche die Schollklappen zu öffnen. Daraus ist das Ganze entstanden. Weil die großen Betriebe sich sowas leisten können, habe ich irgendwann gesagt, ich möchte gerne, Azubis sich sowas leisten können und die kleinen Betriebe auch dieses angeleitet werden. Deswegen habe ich so ein offenes Training entwickelt. Das war echt gut.
Max: Mhm.
Marc Schütt: Und aus dem Programm heraus haben wir dann losgelöst durch Fragen, ein ganz eigenständiges Programm im Laufe des Tages entwickelt, wo die dann auch mit Lösungen rausgegangen sind, was eigentlich so gar nicht geplant war. es hat sich halt verändert und für die war es richtig gut. ich habe dann Rückmeldung von den Chefs gekriegt. Es waren nur Mitarbeiter da, die gesagt haben, wir machen das für das ganze Team im nächsten Jahr. Also von daher.
Max: Cool!
Marc Schütt: Ja, ist ein anderer Ansatz. Ein bisschen psychologisch, aber ist ein ganz anderer Ansatz.
Max: Ja.
Peter: Hmm.
Max: Geht ja dann auch über das Sachverständigenwesen hinaus, das ist ja dann wirklich richtiges Coaching. Klar, mit dem Input, den du natürlich hast, ...
Marc Schütt: Ich möchte es nicht Coaching nennen, ja es ist sowas, ich finde einfach, müssen unsere Kollegen und Kolleginnen einfach dahin gegen schulen, dass die keine Hemmung haben miteinander zu sprechen, weil das ist ja immer der Chef, der hat dann auch mal schlechte Laune. Kann auch völlig in Ordnung sein, dass er schlechte Laune hat, wenn die Zahlen nicht stimmen, dann kriege ich auch schlechte Laune.
Max: Ja.
Marc Schütt: Die Mitarbeiter kriegen schlechte Laune, das auf der Baustelle nicht funktioniert. Und das miteinander kommuniziert, ganz häufig sind es Missverständnisse. Das ist wie in der Familie, ganz normal. Und da braucht es auch manchmal wirklich einen externen, der dann einfach sagt, guck mal hier, wir probieren es mal etwas anders. Einfach nur die Sichtweise andersrum. Und dann lösen sich so viele Konflikte von alleine. Und das finde ich extrem wertvoll.
Peter: Marc, lass uns aber dennoch noch mal auf die Fälle schauen. Auf das, du vorhin mal so bisschen, wahrscheinlich in Anführungsstrichen, Müll genannt hast oder Fehler, was da so passiert. Wo du gesagt hast, dass es eben auch viele interessiert. Vielleicht können wir so zwei, drei solche Grundprobleme mal durchspielen. Ich glaube, ein Grundproblem ist alles, was feucht ist und was Wasser ist, oder? Also du hast, glaube ich, auf deiner Website auch stehen, die Kraft des Wassers. Also da passiert was.
Marc Schütt: Ja.
Marc Schütt: Ja.
Marc Schütt: Genau, wir können da ganz klar, also eins meiner Lieblingsthemen, wenn man jetzt googelt und das Thema, das Wort Gewehrkelloch googelt, dann wird man sehr schnell bei mir fündig auch auf Google Platz 1 mit mehreren Artikeln und so weiter. Ja, das Gewehrkelloch, was ist das Gewehrkelloch? Das Gewehrkelloch ist im Grunde genommen eine Schnittstelle zwischen Verputzer, zwischen Fensterbauer oder Maler mit Wärmedämmverbundsystem. Also im Grunde genommen die Ecke. vom Fensterbank zu dem Anschlussgewerbputz, Außenputz, Wärmedämpferbundsystem. Und da gibt es so zwei, drei kritische Punkte. Wenn die nicht eingehalten werden, dann kommt die Kraft des Wassers und die drückt dann gnadenlos rein. Und wir wissen alle, wenn wir mal einen Wasserschaden gehabt haben, an einer Stelle ist der Schaden und an einer völlig anderen Stelle kommt das Wasser raus.
Max: Mhm.
Marc Schütt: Das ist das Riesenproblem auch beim Fenster. war jetzt gerade, ich hatte mir im Vorfeld schon gesagt, ich war gerade auch bei einem Kunden und da war das auch so, da wurde ein Fenster eingebaut im Obergeschoss und die haben sich nach drei Wochen später war ein relativ starker Regen und dann haben sie sich gewundert, dass es oben außer Deck getropfte. Und das war halt das klassische Gewehrkelloch. Wurde nichts abgedichtet und nicht richtig verbaut und dadurch ist der Schaden halt entstanden.
Max: Hm.
Marc Schütt: Das konnten wir jetzt gerade relativ schnell nachweisen, indem wir die Fensterbank entnommen haben. Darunter war es alles nass und dann konnte man relativ schnell zeigen, guck mal hier lag das Problem. Holzständerwerk läuft das Wasser relativ schnell auch durch und dann hat man das Problem schnell gefixt und kann es auch lösen.
Max: hier.
Peter: weit entfernt ist das ist von auch schon angesprochenes thema schimmel das hat aber glaube ich etwas mit lüftung zu tun oder auch mit temperaturunterschieden und aber auch feuchtigkeit
Marc Schütt: Vielen Dank. Genau, die Lüftung. Jeder Fensterbauer oder jeder, der mit Fenstern zu tun hat, auch in die Verpflichtung genommen, ein Lüftungskonzept zu erstellen bzw. darauf hinzuweisen. Erstellen werden es die wenigsten, aber wer schlau ist, weiß darauf hin. Wer das nicht tut, kommt in die Hinweisfalle. Und dieses Lüftungskonzept ist halt dafür da, weil die alten Fenster nicht ganz so dicht waren wie jetzt die neueren. Dann verdichten wir die Gebäudehülle noch mehr und wir brauchen aber einen Luftaustausch, halt auch die Feuchte aus dem Haus rauszukriegen. die Feuchte entsteht halt durch uns. Zu 90 Prozent bestehen wir aus Wasser. Wir kochen, wir schlafen, da schwitzen wir, wir duschen. Da entsteht auch Wasserdampf und dadurch entsteht halt auch ein gewisser Wasserdampfdiffusionsdruck. Der will irgendwo raus.
Max: Hm.
Marc Schütt: Ja und wenn wir nicht lüften, dann setzt er sich an irgendeiner Stelle ab, die die kälteste Stelle ist und dann kommt Thema Schimmel, dann kommt Thema Feuchtigkeit und das sind so Dinge, einfach die Bauphysik, oder Physik können wir nicht ändern. Bauphysik, da können wir uns nur nachrichten und die, aber verändern können wir die nicht.
Max: Ja.
Peter: Verstehe ich das jetzt richtig? Ein altes Haus ist dann da ein bisschen besser, wenn da so richtig noch bisschen luftdurchlässige Fenster drin sind? Oder würdest du das nicht so bejahen? Ja.
Marc Schütt: Könnte man meinen, aber dann drückt sich die Luft praktisch in die ältere Bausubstanz. wenn wir jetzt so eine Bausubstanz einfach mal in der Mitte durchschneiden, so einen Horizontalschnitt machen, und da legen wir einfach Linien, sage mal, gedachte Linien in Werten der Temperatur drauf. Dann sprechen wir von Isothermen. Und diese Isothermen, irgendwo ist dann da die Nullgrad-Isotherme.
Max: Hehehe.
Marc Schütt: das heißt der Taupunkt. Und wenn wir Feuchtigkeit ins Mauerwerk irgendwo reinbringen oder irgendwie in den Baukörper reinbringen, dann kondensiert er irgendwo in diesem Bereich zwischen 0 und 12 Grad. Und da entsteht dann halt auch der Schimmel. den müssen wir halt draußen halten. Und ja, dann wenn das Fenster jetzt das beste Bauteil ist, dann ist ja auch das alte Haus wirklich gut, weil es irgendwo zieht. auch da entstehen dann die An den Schwachpunkten entsteht der Wasserausfall und da entsteht dann auch der Schimmel. Deswegen ist es extrem wichtig, dass wir nicht unbedingt eine Dreifachverglasung in ein altes Haus bauen, sondern wirklich gezielt darauf achten, was verbauen wir wo und wie verbauen wir was wo und wie stellen wir sicher, dass das durch das Fenster weglüftet oder eben neben dem Fenster durch eine Lüftungsanlage oder so.
Peter: Du siehst da echt heftige Sachen, also richtig heftige Schäden.
Marc Schütt: Ja, genau, da sieht man also nicht nur das. Schimmel ist jetzt nicht so das Hauptthema. Hauptthema ist wirklich Abdichtung und Befestigung. Das ist eigentlich noch viel schlimmer im Moment.
Peter: ist das Schlimmste, was du gesehen hast? Oder kann man das gar nicht so benennen?
Marc Schütt: Das Schlimmste, was ich gesehen habe, ist ein Fenster, was rausgefallen ist und fast ein Kind erschlagen hätte. Und das sind so Dinge, wo ich dann denke, ja, wir übertreiben es mit, also man denkt, wir übertreiben es mit unseren ganzen Vorschriften, aber in gewissen Bereichen sind die Vorschriften echt notwendig. Auch wenn man sich was nicht vorstellen kann, aber so ein Wind, der hat schon extreme Drücke und Söge, je nachdem, wie das Haus steht. Und das kann man sich nicht vorstellen, was da passiert. Und es wird ja immer mehr. Wir sehen ja jetzt die ganzen Hochwasserschäden, wir sehen die ganzen Wind- und Starkregenereignisse. Und es wird ja tendenziell mehr, als dass es weniger wird. Da braucht man gar nicht, braucht man kein Hellseher zu sein, das ist einfach so. Und dementsprechend müssen auch die ganzen Bauelemente ertüchtigt sein oder beziehungsweise auch dementsprechend befestigt sein.
Max: Hm.
Max: Ja.
Max: Ich hätte noch eine Rückfrage zum Gewerkeloch, weil dieses Wort an sich heißt das, weil du gesagt hast, ist die Schnittstelle zwischen verschiedenen Gewerken, heißt das, dass sich das eine Gewerk aufs andere verlässt und sagt, das macht dann schon der Fensterbauer zum Beispiel oder der Verputzer oder der Mörder oder kommt es daher?
Marc Schütt: Ja, das ist in Tat so. Das ist in der Tat so. eigentlich muss sowas ja geplant werden. Im Neubau haben wir ja den Luxus, wir haben einen Plane. Das ist der Architekt in aller Regel. Im Altbau, wenn ich jetzt zu Lieschen Müller gehe als Tischler bei Schütz und will da das Fenster verbauen und da habe ich keinen Plane. Das heißt, ich bin der Plane.
Max: Hm?
Marc Schütt: Das muss unseren Kollegen auch immer bewusst werden. Wir sind dann selber der Planer. Beim Architekten, da kann ich dann darauf verweisen, der hat eine Leistungsbeschreibung und ein Leistungsverzeichnis und wenn da drin steht, du bist für die Fensterbank zuständig, dann bin ich für die Fensterbank zuständig. Mache ich das jetzt aber, Lieschen Müller holt sich jetzt mich und Maler möglich oder wie er da auch immer heißt und Wie man möglich macht, das Wärmendämpferbundsystem drauf und die Fassade und wir müssen die Fenster mit den Fensterbänken machen, dann muss ich mich mit dem unterhalten. Pass mal auf, wie hast du was vor? Was packst du da drauf? Wie tief gehst du raus? Wie tief muss ich meine Fensterbänke bauen? Brauche ich Niederhalter? Brauche ich keine? Brauche ich eine zweite Wasserföhrende Ebene? Das sind alles so Dinge, die ich mit ihm durchklären muss. Und ja.
Max: Mhm.
Marc Schütt: Das Reden ist meistens verlernt bei den Kollegen, also generell, aber im gesamten Gewerk. Das Miteinander-Reden ist, ne der ist doof, ne der hat andere Ideen, ne ach ich mach das so und dann soll er so rauf gucken, dass er weiter kommt. Und das ist halt der falsche Weg. Genau, das ist halt der falsche Weg und da ist die Kommunikation halt extrem wichtig und halt ja auch die Planung, die Schnittsteinplanung. Ist aber auch beim Dachdecker, der Dachdecker ist ja derjenige, der auch die Gebäudeabdichtung macht.
Max: Und das denken dann alle und dann macht es keiner letztendlich.
Marc Schütt: Wenn du jetzt ein bodentiefes Fenster verbaust, ich sag mal zum Garten hin, holst du das alte Fenster raus, setzt das neue rein, nach außen, wird dann nicht abgedichtet, ja soll der Dachdecker machen. Du sollst dich jetzt darauf verlassen, dass die Lieschenmüller den nächsten Dachdecker anruft, beim fünften Dachdecker, der keine Zeit hat, hat die keinen Bock mehr. Dann sagt sie auch, ja morgen nächste Woche. Nichts seit länger als ein Provisorium und dann wundert sie sich, dass irgendwann Wasser reinkommt, der estrich unter Wasser ist oder dass eine am Eisenstraße plötzlich durchs Wohnzimmer läuft, ist ein bisschen schwierig. Und das sind so die Gewerke, die Schnittstellen, wo wirklich die Gewerke miteinander reden müssen. Oder ich schaffe es, dass ich jetzt zum Beispiel beim Dachdecker, dass ich wirklich die Abdichtung zu erdberührenden Bauteilen in diesem Bereich, nur in diesem Bereich vom Fenster zum Mauerwerk selber vornehme. Und das sind so Punkte, die ich versuche auch den Kollegen zu zeigen, dass sie das auch können.
Max: Mhm.
Max: Und ihnen beibringen bzw. einfach verdeutlichen, wie wichtig dann die Kommunikation ist. Nicht nur intern im Unternehmen selbst, auch mit anderen Unternehmen oder auch Gewerke übergreifen, einfach miteinander sprechen.
Marc Schütt: Kanal.
Marc Schütt: Genau, einfach wie wir beim guten Bier miteinander reden, so können wir auch meinetwegen bei einer guten Cola währenddessen oder beim Wasser oder beim Kaffee darüber reden, wie wir die Ausführungen machen und dann anschließend gehen wir ein Steak essen und Bier trinken.
Max: Ja.
Max: Mhm. Ja.
Peter: Das klingt sehr verbindlich, ich denke, du hast ja immer zwei Parteien. Also der eine holt dich, aber dann hast du die andere Seite auch irgendwo. Das heißt, du musst schon immer dann damit umgehen.
Marc Schütt: Ja, ist immer, irgendjemand findet einen immer als doof Mann. Also irgendwo ist man immer der doof Mann. Aber das ist ja auch egal. Da muss man mit umgehen können. Das lernst du mit der Zeit. Das ist auch das, was ich den jüngeren Kollegen sage, die jetzt in die Sachverständigen Tätigkeit kommen. Das ist übrigens auch etwas, wenn man sich den Schnitt anschaut der Sachverständigen, die jetzt im Moment unterwegs sind. Liegen wir nicht bei 40, dann liegen wir schon fast bei
Max: Mhm.
Marc Schütt: Ende 50, Anfang 60 und ja so der Schnitt und es ist dann auch irgendwann endlich. Wir brauchen auch frische junge Leute, Bock haben auf sowas und ich bin da eigentlich auch immer jemand, der jungen Kollegen sagt, pass auf, komm ich helf dir, ich zeig dir das und zeig dir auch, wie man was machen kann. Das ist eigentlich auch nicht so üblich.
Max: Mhm.
Marc Schütt: ganzen Gewerk. Weil, ja, weiß ich nicht. Also, ich kenne viele Ältere, die sind sehr zugänglich. Ich kenne aber auch viele Ältere, die haben, sind sehr von sich überzeugt. Sagen wir mal so.
Max: Und hänge vielleicht noch in alten Arbeitsweisen, alten Denkweisen, alten Arbeitsweisen. da muss man ja, ja klar, da muss man aber bei dir sagen, zumindest das, was ich online gelesen habe, klingt ja ganz interessant, dass ihr da auch mit Drohnen teilweise unterwegs seid oder 360 Grad Vermessung. Das klingt alles auch sehr technisch mittlerweile.
Marc Schütt: Ja, genau. Die Denkweise.
Marc Schütt: Du kannst es ja auch gar nicht anders mehr. Also ich sag mal, mit der Drohne, hatten jetzt in Köln ein großes Objekt, da sollte ich die Fenster bewerten und auf der einen Seite konnte ich die Fenster, wenn, dann nur von innen bewerten und die äußere Bewertung hätte ich über einen Steiger oder über einen Gerüst machen können. Das Einrüsten dieses Hauses hätte 180.000 Euro gekostet, weil das Sonderkorps, ja, das waren schwebende Gerüste und solche Sachen, weil da unten drunter
Max: Mhm.
Max: Mhm.
Max: Uiuiuiui.
Marc Schütt: keine Möglichkeit war abzulasten. Das sind so Dinge, das geht nicht für sowas. Da greife ich dann auf Hochleistungsdrohnen zurück und dann werden die Elemente von der Drohne abgeflogen und dann erkläre ich dem Drohnenpiloten das und du kannst es ja mittlerweile einprogrammieren. Dann fliegt die alleine. Also das ist ja nicht das Problem. Und auch die Vermessung. Ob ich jetzt drei Tage brauche, ein Objekt einzumessen,
Max: Mhm.
Max: Mhm.
Max: Mhm.
Marc Schütt: oder ob ich wirklich zwei Stunden da jemanden durchschicke mit einem Fahrrausscanner, der mir eine Punktwolke macht, woraus ich alles Mögliche ableiten kann, wo ich die Planung mitmachen kann. Da braucht man gar nicht drüber reden. Das sind einfach Kosten, die man sparen kann.
Max: Mhm.
Max: Ja, interessant.
Peter: Du hast vorhin schon gesagt, wie du selber in den Beruf reingekommen bist. Du hast ja dann die Seminare gemacht. Wenn sich jemand fragt und sich das wirklich überlegt, Seminare, das ist aber nicht mit ein paar Seminaren getan, sondern das sind ja einige Jahre, denke ich. Bist du dann wirklich mal auch die Bestellung bekommst? Und wo? Ja, genau. Wo macht man die? Macht man die bei der Kammer oder bei privaten Anbietern? Wo läuft das?
Marc Schütt: Ja.
Marc Schütt: Ja, das ist auch so. Also du musst... Also wir im Handwerk, müssen erstmal nach Raßfeld. Also hier in NRW müssen wir erstmal nach Raßfeld, weil Schloss Raßfeld ist die Akademie des Handwerks. Die haben die ersten Lehrgänger, wo du dann erstmal so diese Grundlagentechniken lernst. Was ist ein Gericht? Also das ist sehr gerichtslastig und gerichtsgutachtenlastig. Wie schreibe ich das Gutachten? Wie ist das aufgebaut? So und danach besuchst du zum Beispiel bei uns bei Tischler NRW, besuchst du dann die einzelnen Kurse bei Tischler NRW, wo es dann in die fachspezifischen Sachen reingeht. Das heißt, du wirst nochmal abgeholt auf dein Wissen vom Tischler Handwerk, also von dem Meisterkurs und dann gehst du in die fachspezifischen Dinge rein. Und nach einer Zeit... dann heißt das meistens, dass du noch ein bisschen warten sollst, bisschen, der auch andere Lehrgänge noch mitnehmen sollst. Das muss nicht nur bei uns in NRW sein. Du kannst auch nach Bad Wildung. kannst. Und wenn du bei Würden Lehrgang machst oder sonst irgendwo, ich mache es halt auch bei der Ingenieurskammer oder bei der Handwerkskammer, bei den Industrie- und Handelskammern. Ich mache auch gewerkeübergreifend, mache ich Lehrgänge mit, weil ich einfach noch ein breiteres Wissen haben möchte. Und dann irgendwann
Max: Mhm.
Marc Schütt: Wenn du dich dann bereit fühlst, dann meldest du dich zu der Prüfung an. Dann musst du zwei, drei Probegutachten machen und wirst dann zu einer möglichen Prüfung eingeladen und einen schriftlichen Teil noch. Wenn du das alles bestanden hast, dann hast du die Befähigung. Dann wird von NRW gesagt, pass auf, Handwerkskammer, der hat es erst geschafft. Der hat überschnittliche Fachwissen. dargelegt und nachgewiesen, den könnt ihr vereidigen. Und dann kommt irgendwann die Vereidigung von der Handwerkskamera.
Peter: Wie lange hätte das jetzt insgesamt gedauert, bis du genau da bist?
Marc Schütt: Ich habe fünf Jahre gebraucht, fünf Jahre. Ich habe mir aber auch ein bisschen Zeit gelassen.
Peter: Aber nur mal ein Gefühl zu kriegen. Also wir reden wirklich über einige Jahre. Bis man so weit ist.
Marc Schütt: Ja, genau, man redet über einige Jahre. Da kann auch mal passieren, dass man durchfällt. Das mir auch passiert bei einem Thema. Ist auch völlig in Ordnung. Ich meine, das ist auch wirklich eine schwere, schwierige Sache. Also es ist völlig in Ordnung, dass man da, dass das passiert. Und hey, scheitern ist, heißt ja nicht, dass man doof ist, sondern das heißt man einfach nur, hat an irgendeinem Punkt irgendwas noch nicht gepasst und dann
Max: Mmh.
Marc Schütt: steckt man seinen Kopf nicht in Sand, sondern wieder in die nächsten Bücher und dann geht's weiter. Also diese Mentalität, wir in Deutschland haben, dass irgendjemand, scheitert, doof ist, das finde ich völlig bescheuert. Die, scheitern, die haben was gelernt und aus den Fehlern kann man nur lernen und das ist auch völlig normal.
Max: Ja.
Peter: Aber du kannst ja eigentlich nicht dir deine Schilder in Tür machen und sagen, so jetzt weiß ich genau, wie man Gutachten schreibt oder geht das? Du musst ja vorher quasi das Probegutachten schreiben, aber da sollte ja vielleicht einer an deiner Seite gewesen sein, der dich vielleicht mitgenommen hat. Gerade das hast du ja vielleicht auch angesprochen vorhin, dass dann so ein Mentor nicht so verkehrt ist, den man an Seite hat, mit dem man zusammen üben kann.
Marc Schütt: Genau, das fing bei uns so gerade an. Ich habe mir auch zwei Leute gesucht aus anderen Gewerken, weil ich dann einfach gesagt habe, ihr seid älter, ihr habt richtig lange Erfahrung, ihr seid aus einem anderen Gewerk. Ich sage mal fachlich werde ich das schon richtig schreiben, nur versteht ihr auch das, was ich da schreibe? Und da war meine Frau zum Beispiel auch sehr gut. Die kommt völlig aus der Industrie und hat überhaupt keine Ahnung von der Tischlerei und so weiter. wenn die das verstanden hat, dann war das gutachten gut. auch die anderen Kollegen, haben dann etwas fachspezifischer drauf geguckt. Die kannten auch den einen oder anderen Terminus noch und haben dann auch so Sachverständigen sich drauf geschaut. Und so hat man dann auch gelernt. Und das ist auch was, was ich dann halt auch den Kollegen... den jüngeren Kollegen auch anbiete, auch Gewerke übergreifen, weil ich das einfach nur gut finde. Wir müssen uns alle untereinander unterstützen. Das geht auch nicht anders. Nicht jeder kann alles wissen. Das ist auch völlig in Ordnung. wir als Sachverständige, wir sind nicht Gott. Wir sind auch nur Menschen. Wir machen auch Fehler. Aber wir haben halt das große Glück dadurch, dass wir permanent mit solchen Sachen zu tun haben, dass wir uns ganz anders in die Materie einarbeiten können als der Kollege, der
Max: Mhm.
Marc Schütt: Hier einen Schrank baut, da ein Fenster baut und so weiter und wirklich diese Scheuklappen hat, weil er einfach nur im Tagesgeschäft ist. Und das ist auch völlig in Ordnung.
Peter: Max, ich glaube, wir sind so weit, Soll ich auf die Zielgerade gehen? Ja, okay, dann kann ich auf die Zielgerade gehen. Ich wusste nicht, Max guckte gerade so, als würde er vielleicht doch noch eine Frage stellen. Ich hätte noch ein paar zu den Fällen, also das interessiert mich ja alles total, aber da können wir wahrscheinlich den ganzen Abend noch reden. Fälle sind natürlich super spannend.
Max: Ich hab nix mehr tatsächlich. Kannst du in den Schlussblock gehen,
Max: Hahaha.
Max: Ja, aber Felle, wie gesagt, Marc, da sind wir sowieso im Austausch. Dass wir Felle auch noch ins Handwerkradio bringen zu uns.
Marc Schütt: Da gibt es ganz, ganz, ganz viele interessante Sachen. wo ich dann auch selber hinterher sage, das hast du so auch noch nie gesehen. Vielleicht noch eine kurze Sache. Ich mal bei einer Haustür. Man gibt immer Montageluft so ein Zentimeter, anderthalb Zentimeter. Und diese Haustür, die hatte auch einen Sicherheitsstandard. Also es gibt dann RC2, RC3. Da gibt es dann besondere Sicherheits...
Peter: Ja, gehen wir.
Marc Schütt: Parameter, die man einhalten muss auch für die Montage, einmal umlaufende Befestigung und so weiter. Und dann musste auch noch das ganze abstimmen, das Befestigungsmaterial auf das Mauerwerk. Und der Kollege, der hatte dann eine zehn Zentimeter breite Montagefuge, hatte dort das Befestigungsmaterial durchgeschraubt und das Befestigungsmaterial war zum einen nicht dafür zugelassen. Zum zweiten 10 cm geht gar nicht, also du musst dann 2 cm so einhalten, so in dem Dreh. dann hat er sich einfach gedacht, ich schraube mittig eine Schraube nochmal, so wie so ein T, an der Schraube vorbei. Also die eine Schraube müsst ihr euch vorstellen, die geht von dem Blendrahmen bis ins Mauerwerk. Und dann genau auf Mitte schraubt er jetzt im 90° Versatz nochmal ins Mauerwerk, das Vorblendmauerwerk.
Max: Mhm.
Marc Schütt: Diesen Knotenpunkt hat er verschweißt. Und das habe ich im ersten Moment nicht erkannt. Im ersten Moment habe ich gedacht, was ist da für ein Dreck dran? Und als ich dann genauer hingeguckt habe, habe ich gedacht, der hat da geschweißt. Nee, der hat nicht geschweißt. Doch, der hat geschweißt. Also das war so erschreckend, das ist, so cool war das auch. Ja, kreativ. Das war wirklich kreativ, Werkstatt. Das war wirklich, also solche Highlights, siehst dann auch, wo du dir denkst, das gibt es doch gar nicht.
Max: kreativ.
Marc Schütt: Auf was für Ideen kommen die denn? Das ist schon echt extrem. Und von solchen Ideen könnte ich euch zuhauf erzählen.
Max: Krass!
Peter: Das holen wir dann vielleicht auch nochmal nach in Einzelfällen. Wir würden jetzt in unserem Podcast zu den etwas, ja zu den persönlicheren Fragen kommen, wo wir dich noch ein bisschen besser kennenlernen. Die erste Frage ist eine wirklich spannende und die stellen wir auch immer allen unseren Gästen. Mit wem würdest du gerne mal tauschen? Also wenn du nicht deine jetzige Aufgabe hättest, das kann aber auch was anderes sein, Sport oder kulturell. Gibt es irgendeinen Menschen, wo du sagst,
Marc Schütt: Okay. Ja, okay, dann.
Peter: Ja, ich möchte mal einen Tag so leben wie der oder auch eine Woche, einfach mal in die Rolle reinzukommen und seine Erfahrung.
Marc Schütt: Wem würde ich gerne mal tauschen? Also was ich extrem spannend finde, wäre zum einen so ein CEO eines ganz, ganz großen Unternehmens, weil die haben jetzt nicht diese, die sind nicht mehr mit Fachwissen, sondern da ist nur noch Führung angesagt und strategische Planung. Das fände ich schon mal total interessant. Oder halt mit einem Verkäufer, also so generell einem Verkäufer im freien Feld. der nicht den Menschen was aufschwatzt, sondern der wirklich mit seinem Naturell die Menschen überzeugt. Und auch, ich sag mal, dass er Problem kennt, was die haben und das dann auch löst. Das fände ich auch, das mal einen Tag lang, das fände ich auch total interessant.
Max: Die nächste Frage, was war für dich die beste Entscheidung, die du getroffen hast? Kann beruflich sein, kann auch privat sein, kannst du auch von beiden etwas nennen. Die beste Entscheidung.
Marc Schütt: Ja, die beste Entscheidung war meine Frau, weil so zwei Kinder hätte ich nie gekriegt mit einer anderen, weil die beiden sind einfach, weiß ich nicht, fühle mich rundum wohl. Und eine andere, bessere Entscheidung im Berufsleben, dass ich wirklich den Schritt in die Sachverständigkeit getan habe. Weil hier bin ich meine eigener Herr, hier baue ich mir das auf, was ich gerade aufbaue. Und es macht extrem Spaß. Also es ist nicht so, wenn ich abends da noch sitze, dass es für mich Arbeit ist, auch wenn ich in Wenn ich ins Büro fahre, ist es für mich keine Arbeit. Es macht einfach nur Spaß.
Max: Das ist ja der optimal Zustand. Auch wenn man von zu Hause irgendwas tut und es nicht als Arbeit empfindet, sondern es einem Spaß macht.
Marc Schütt: Ja, es ist einfach nur schön.
Max: Dann ich formuliere die Frage mal ein bisschen und drehe sie Was war für dich so die größte Herausforderung bisher? Vielleicht auch aus beruflicher Sicht. Was war so richtig knackig?
Peter: Mh.
Marc Schütt: Die größte Herausforderung ist generell, Geschäfte zusammen in der Familie Also Vater, Sohn, Konstrukt. Das ist für mich die größte Herausforderung.
Marc Schütt: Das ist immer nicht ganz einfach. Aber ich glaube, jeder, zuhört und der in derselben Situation ist, der weiß, wo er sich...
Peter: Wir lassen es so stehen. Wir kommen zur nächsten Frage. Was bedeutet für dich Handwerk?
Marc Schütt: Ja.
Marc Schütt: Handwerk bedeutet für mich Freiheit, Leistung, Lust an Leistung und was bedeutet es noch?
Marc Schütt: schöne Bauten. Aber das passt in die Freiheit rein. Wir sind nicht gebunden. Selbst in der Krise können wir Dinge bauen. Wenn alles kaputt geht, nehmen wir nur das Ahrtal. In der größten Krise waren die Handwerker und die Landwirte diejenigen, die den Karren aus dem Dreck gezogen haben, für das erste. Erst dann kamen die ganzen anderen drum herum. Ja, die Rettungskräfte, waren auch da. Aber die Leute, die da wieder aufbauen, das ist das Handwerk. Wir sind das Handwerk. Selbst wenn die Finanzkrise an die Wand fährt, wenn wir ein bisschen Material kriegen, können wir aus dem Material was fertigen. Und da ist es völlig egal, wer im Handwerk. Das ist gewerkübergreifend. Da dürfen wir uns dann auch nicht sagen, wir sind die Besten, wir sind die Besten, wir sind die Besten, sondern das ist gewerkübergreifend. das ist auch so Ding von Lust auf Handwerk. Das hast du auch gesehen, Max, dass ich da mein Herzblut reingebe.
Max: Ja, passt ja zu dem, was du gesagt hast. Lust an Leistung, Lust an dem, was man selbst schafft, Lust auf Handwerk, vertritt ja genau das. Dass man stolz ist auf das, was man tut, gewerkeübergreifend.
Marc Schütt: Ja. Kanal.
Marc Schütt: Genau, genau das vertreten. Genau, und das vermitteln auch an die Jungen, dass es eigentlich das Schönste was gibt.
Peter: Marc, danke, dass hier bist. wir noch vier Begriffe. Bitte auch, ganz kurz kompakt darauf zu antworten. Der erste wäre, was ist Heimat für dich?
Marc Schütt: Heimat ist mein Zuhause. ich sag, da wo meine Familie ist, das ist für mich Heimat. Also wenn ich meine Frau und meine Kinder irgendwo in der Nähe habe und das kann egal sein wo es ist, das ist für mich dann Heimat.
Max: Nächste Frage. Hast du irgendein Vorbild?
Marc Schütt: Also Sachverständig-mäßig habe ich ein Vorbild. Da gibt es einen Sachverständigen im Bereich vom Sonnenschutz. Der ist für mich ein Vorbild, weil der einfach sehr prägnant und sehr gut arbeitet.
Peter: Nächste Frage, was ist Glück für dich?
Marc Schütt: Ja, da bin ich wieder bei meiner Familie. Das ist Glück. wenn ich sehe... Ich soll ja kurz prägnant, kann ich aber nicht. Wenn ich sehe, dass meine Kinder jetzt in die Lehre gekommen sind, beziehungsweise der eine fast am Ende ist und dass die ihr Glück finden, ist das ein Traum. Wenn ich sehe, dass meine Frau zufrieden von der Arbeit nach Hause kommt, weil sie eine Führungsposition hat und weil sie Menschen...
Max: Du kannst es auch bisschen ausführen, ist kein Problem.
Peter: Dann hol noch mal aus. Alles gut.
Marc Schütt: so führt, dass die auch glücklich sind, finde ich das toll. Das ist einfach die Familie. Das ist größte Glück.
Max: Zum Abschluss, hast du irgendein Motto?
Marc Schütt: habe ich ein Motto. Also so im Leben jetzt nicht, aber im Sachverständigen oder generell beruflich oder so das, was ich tue, ich möchte gerne auch anderen helfen. Das ist so mein Motto. das Handwerk in seinem, in seinem oder mein Handwerk in seiner Struktur erhalten und zwar mit den modernen Mitteln, aber das, was es ausmacht, erhalten und den Menschen zeigen, dass es gut ist. und ihnen helfen, dass sie das genauso sehen.
Peter: In diesem Sinne, Marc, vielen, Dank für das Gespräch. Danke, dass du uns auch mitgenommen hast in die Welt des Sachverständigen Wesens und uns auch erklärt hast, wie man da überhaupt reinwachsen kann. Ich glaube, das war für viele auch spannend, aber natürlich war genauso spannend über Fälle zu reden. Und ich mir sicher, da machen wir bestimmt irgendwann noch mal eine Folge, wo wir ganz tief eintauchen und ganz viele durchsprechen. Also vielen, Dank und alles Gute.
Marc Schütt: Ja, danke.
Max: Vielen Dank, Mark. Ciao.
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